Annalen des historischen Vereins
für den Niederrhein, inbesondere
Historischer Verein für den Niederrhein, inbesondere die alte
Erzdiözese Köln, Historischer Verein für den Niederrhein ...
r
Den Mitgliedern des Historischen Vertüns, welche ältere Hefte
(jpr Annaleii anzuschaffen wünschen, diene zur Nachricht, dass, so-
weit der Vorratli reicht, die
Hefte: 5-12, 17-24, 26—39 zu JC. 1 — das Heft,
40. Geneialregister über die Hefte 1 — 39 eothaltoad (44
Druckboj^en stark) zu JC 5,—,
41 und folgende 7a\ JC 1,50 das Heft
gegen Einsendung des Betragen oder gegen Naclmabme durch mich
bezogen werden können.
Fflr Nicbtmitglieder bleiben die Ladenpreise bestehen.
(Die Hefte 1, 2, 3, 4, 13, 14, 15, 16, 21, 22, 25 dnd gänzlich
Tergriffen.)
Der Sobatsineuter <if « histor. Yereia»
Frz. Theod. Helmken,
Inhaber der Bucbbandlung J. & W. Boisserto ii KUn,
HohestrasBe 148.
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ANNALEN
DES
HISTORISCHEN VEKEiNS
rüß DEN XIEDERRHEIN,
INSBGSOKDERE
DIE ALTS EBZDIOOESE EOLN.
1
ACHTÜNDVIEBZIGSTES HEFT.
MIT a LITHOURAPHIBTES TAFELN.
KÖLN, 1889.
J. & W. BOISSEREE'S BUCHHANDLUNG.
(FRZ. THEOD. BELMKEN.)
Digiiizixi by CüOgle
biyiliZüQ by GoOgle
Inhalt.
Joseph Hubert Mooren. Von P. Norrenberg 1
Der Kölner Rheinzoll von 1470—1494. Von W. John 9
Das Geachlccht von der Stessen. Von Kasimir Hayn 124
Eumenius Clivensis. Von F. Schroeder. Mit 3 Abbildungen . . . 138
Die Sarworter von Köln. Von J. J. Merlo . 172
Liter.lfnr.
Hprmann vün dem HuatshH. Sein Leben und seine Schriften. Von Dr.
Hermann Joseph Licssem, Gymnasial - (Uierlelirrr. Pro^>-ramni - Ab -
handlungen den Kniser WiHR-lni - GyiniiHsiuni?! zu Köln 1SS4 — 1888.
Ant;ezeigt von K.Unkel 180
Die Laiidfriedenabiinde zwianhen Maas und Rhein im 14. Jahrhundert.
Pissert. von F. J. Kelleter. Paderborn, Sehöningh, 1888. (Münst.
Beitr. zur Geschichtsforachung hrsg. von Th. Lindner. Heft 11.)
Angezeigt von J. Hansen 181
ff
Maaesen, Herrn. Hub. Christ., Gesclu'chte der Pfarreien d(;s Dekanates
Hersel. (Geschichte der Pfarreien der Krzdi(">cese Köln, herausge -
geben I)r. K. Th. Duinont, Domkapitular zu Köln. XXIV.)
Köln, J. P. Bachem. XVI und 405 SS. .s". An^ez. von Herrisch 183
Miscellen.
1. Emmericher Annalen des Johann Schölten, curatus ad s. Martinum,
mit KaleiHianum der Emmericher Martinskirche vom .Jahre 1008 —
150V'. Von H. V. Sauerland IKH
2. Der Roman „Gebhardt Truchsess von Waldburg, Churfürst von
Köln und die astrologischen Fürsten" von Benedicte Naubert, Leipzig
17V>2. Von H. Hiiffer . . 19 t
IV Inhalt.
Berichte über die Generalversammlungen des historisclieti Vereins für
den yiederrhtiin
zu Andernach am HO. Oktober 1KS2
zu Linz am 24. Mai 1H87 199
zu Köln am 25. Oktober 1H87 204
zu .\hrweiler am 15. Mai IHsH 210
zu Düsseldorf am IG. Oktober 18HH . 21.^
Rechnungs • Ablaufe für 1HH7/H8 223
Vcrzeiühniss der Mitglieder des historischfu Vereins f. d. X. . . . 22.'S
■
Joseph Hubert Mooren.
Von
Joseph Hubert Mooren wurde am 17. September 1797 zu Boer-
mond geboren. Sein Vater, Johann Lambert Joseph Mooren» war
daselbst Sachwalter am Hof von Geldertend. Noch nicht ganz 20
Jahre alt, hatte dieser nach dort glänzend bestandenem Examen
an der üniversilüi zu Kiila seine juristische Lautbahu begonnen. Die
Mutter, Maria Josepha Elisabeth Emaus, war die älteste Tochter
des letzten Schultheissen und kurfttrstlichen Kellners auf der Bnrg
zn Kempen. Da wegen Kriegsunrnhen die Kirehe geschlossen war,
wnrde Joseph Hnbert am vierten Tage im Hanse getauft; Pathen
waren sein Oheim Joseph Laurenz Emans und die „Juffer Specken,
Kauiiuaiiiiin zu Koermoud". Nachdem der Vater, der inzwischeu
Präfekturrath des iJoerdeitartements, dann Notar und Drossart zu
Horst geworden, am 12. März 1801 in kaum vollendetem 29. Le-
bensjahre auf dem Hause Oastendonk gestorben war, zog die
Wittwe 1802 mit ihren Kindern ins elterliche Haus nach Kempen* Im
Jahre 1806 fand Joseph Hubert Aufnahme in die höhere Schule
m Kempen und 1813 in dem College zu KOln. Am Ende des
hciiuljalirs 1814 erhielt er in Flciss und Betragen das dritte Ac-
cessit, sowie den Preis in der lateinischen Dichtkuusi und in der
lateinischen Rede, in der Logik und französischen ßede wurde ihm
das erste, in der griechischen Sprachlehre das zweite und in der
deutschen Bede das dritte Accessit zu Theil. Zu seinen talent-
vollem Mitsohfllem gehörten damals Franz Jos. von Bianco, Hein-
rich von Wittgenstein und Gerhard Schneemann aus Wesel. Sein
philologisches Examen bestand er 1817 vor dem preussischen Prii-
Ami«lea dei hiit. VwoIdb ILVIXL 1
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1
2
P. Norrenberg
laog^kommi^isar vou Erdmannsdorf zu Cleve; deiu Direktor Bie-
ster zo Kenpea wurde erlaubt, ihn an der dortigeo Schale als
Hfllüilebrer zu beiehftftii^ii. Die erste ADregang zu proYinziai-
geachiebtHcben Studien f3Ult sehon in jene Zeit, sie mag ihm ge-
worden sein dnreh den damaligen Xantener Pfarrer Spenrath, einen
BrauweiN i Kxbenediktiner, der al» Kenipeiifr Scholare die Tiscb-
frennd-cliiift «l< s Eman->(:ben ffaiises t'eiiu^>en hatte uud Mch nun
aus Dankbarkeit de» jangeu Mauue:^ mit Liebe annahm. Mooreu
trat auch mit dem Pfarrer von Hoisten, Job. Heinrich Klipper (in
Orimmlingbansen gestorben), in Verbindung, der ihm am 24. April
1820 schreibt: ,,Um Ihre Kenntnisse der Kempener Sachen zn er-
weitern, »chicke ich Ihnen die mit meiner Hand geschriebenen
coMiiiientario.s reruni K«*rn|)e'n.siiini. Auf die N ervollkumnauui^ mei-
ner .Saininlun«^ der lJrkuini(!n, welche zur V ertertii^ung einer Köl-
nischen Kircbengeäcliichte dienen künueo, wollen Sie forttabreu,
Ihr sorgfältigeb Augenmerlc zn richten.*^ Zugleich bittet Kttpper
ihn um Abschrift der Exkommunikationsbulle gegen Erzbisehof
Adolf ans dem in Moorens Händen befindlichen Gladbacher Per^
gamentkodex. Schon 1822 veröifentHcbte er in Köln hei Heberle
unter doni Pseudonym H. ter Schollen sein erstes Schriftehen
„Lieber die Ent8tehuug der Stadt Üempen", und entwarf einen
J'lan zu einer Geschichte der Erzdiözese, welchen Spenrath billigte.
Mittlerweile hatte sich Mooren entschlossen, Priester zu werden.
Am 28. Hai 1823 empfing er zu Mflnster die niedern Weihen und
das Snbdiakonat; am 8. September 1823 wurde er in Köln zum
Priester geweiht. Am Todestage des Professor Ferd. Wallraf
(18. März 1824) erhielt er neine Ernennung zum V ikar in Oedt,
und am 4. b'ebruar 182G durch die Fürsprache Spenraths die Pfarr-
stcile zu Wachtendonk. Mooren hatte indessen die ötndien über
die Kölner Diözesangeschichte eifrig fortgesetzt, Verbindungen mit
Ritz in Aachen, Oiericks, dem Vikar von St. Gereon, und Johann
Wilb. Breuer in Köln angeknüpft; 1825 konnte er dem Kölner Erz-
bisehof Graf Spiegel durch Spenrath eine Bearbeitung der „alten
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Joseph Hubert Mooren.
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Geographie der Erzdiözese" vorlegen lassen, die deaaen vollen Bei-
fall fond. Am 8. Dezember 1824 wandte er sieh xom ersten Mal
an den Bilker Pforrer Binterim, dem er, anknüpfend an den Ab-
druck der EHIflseldorfer nnd WasseBberger Dekanatestatnten In des-
sen „Denkwürdigkeiten", die statuta christianitatis Suehtelensis
übermittelte. Damit war der erste Grnnd za einem Wissenschaft-
lich-lreuudüchaftlicben Verkehr gelegt, der als Frucht das vou bei-
den im Verein beraaegegebene vierl^ndige - Werk ,,Die alte nnd
neue Erzdidzese Köln*' in den Jahren 1828 bis 1831 zeitigte. Der
erste Band war vorwiegend Moorens altes Werk, welebes dnroh
Binterims Kaplan neu abgeschrieben nnd von diesem selbst ver-
bessert wurde. Dagegen war die Heschaffiintr des Urkundenmate-
rials, abgesehen von dem Gladbacher Kodex, der Zebenpfennig-
«chen Statistik des Bergheimer Dekanats, die Mooren vom Land-
dechant Zimmermann eu Hemmersbaob, nnd einzelnen Urkunden,
die er von den Pfarrern Klipper von Grimmlinghattsen, Kabbefeld
von Warbeyen, Hingelhoven von Sflcbteln erhielt, voraögUoh Bin-
terims Verdienst, der von Pfnrrort zn Pt'arrort reiste und sclion am
3. August 1828 au Mooren meiden konnte, da&s er ohne die Glud-
bacensia und Heinsbergensia bereits 50 Urkunden zusammen habe.
Aus Gladbach habe er aaeh die iiturgiseben Oodiees mitgenommen,
von denen der älteste aus dem 12. Jabrhundert sei. Dass das
Werk den Anfordernngen, welehe man beute an urkundliehe Edi-
tionen stellen niuss. nicht mehr entsprieht. darüber wurde sich
Niemand klarer iiU Mooren seH»st. der in seinen 1« r/tcu Lebens-
jahren behufs einer Neubearbeitung Verhandlungen erötinet hat,
die leider zu keinem Ergebniss führten. Trotz aller Mängel der
nrkundliebeu Wiedergabe ist das Bueb, und zwar nicht zum Min-
desten durch die Schärfe der wissenschaftlichen Untersuchung und
die Beherrscbnng des damals vorhandenen Materials, fHr die rhei-
nische Provinzialireschichte bahnbrechend gewesen. Die beabsich-
tigte Fortsetzung unterblieb, weil 1831 die VerlagsbuehhandluDg
falUrte. Im Jahre 1828 war sein väterlicher Freund Spenrath
gestorben, ans dessen Nacblassenschaft 1836 Binterim ein Ma-
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P. Norranberg
nuskript „Alterthümliche Merkwürdigkeiten der Stadt Xanteu und
ihrer Umgebung'' erwarb, das Mooren 1837 — 38 Termehrt herans-
gab. In dem BeTolntionsjahie 1849 trat Mooren mit Hiraober nnd
dem damaligen Vikar TonKOmgawinteri Leonard Ennen (teit 1857
Kolner Stadtarebivar), in Verbindung, eine Isatholiacbe Refonnseit-
Schrift „mit Wahr liiig der kirchlichou Priiicipien, aber im Anschluss
an die fortschrittlichen Ideen der Neuzeit" herauszugeben, ein Plan,
der indess nach längern Unterbandlaugen mit dem Neosser Ver-
leger Sohwann scheiterte. Ennen, der durch mehrere anonyme
BroBchflren (JHe Forderangen der Jetztzeit*' n. a.) AnstosB erregt
hatte, bequemte sieh zu einer die kirchlichen Behörden befriedigen-
den Erklftrung, und es gelang der klugen Einwirkung des Kardi-
nals von Geissei, die Schaffeuslubt Knnens und seines altern Freun-
des wieder auf rein wisseuschaftliche Bahnen zu lenken. Im Jahre
1851 gründete Mooren den historischen Lokalverein fUr Geldern und
näehste Umgebung. Gleichzeitig nahmen die Verhandlungen mit
dem Erzbisehof ttber die Grttndnng eines grOsscrn niederrbeiniachen
^^aroh&ologiscben Vereins'*, welche in Moorens Auftrag von Ennen,
der indess zweimal für seine kurkölnischen Forschungen mitStaats-
unterstützunj; in Paris wt ilte, vermittelt wurden, ihren Fortgang.
Die Entscheidung- verzögerte sich jedoch bis 1854, da von Geissei
seinem weitern, leider nicht verwirklichten Plan, mit Hülfe der
Bonner Faknltftt und besonders des frühem Kaplans Binterims,
Professor Heinr. Jos. Flosa, ein Urkundenbuch der Erzdiözese her-
auszugeben, eine grössere Bedeutung beimass. 1854 konstitnirte
sich endlich der historische Verein für den Xiederrheiu, dessen
Präsidium Mooren bis zum Jahre 1881 bekleidete, wo ihn seiue
Erblindung zwang, die Leitung niederzulegen, und er zum lehensläng-
lichen Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Die Verdienste Moorens um
den Verein sind in der stattlichen Reihe der „Annalen*^ gebucht und be-
dürfen hier der Hervorhebung nicht. Schon bei seiner Geburt war der
Verein auf den Widerstreit der „zünftigen" gegen die „unzttnftigen"
Historiker gestossen, und selbst Böhmer hatte sich in einem Briete
an Mooren sehr abfällig ttber die Gründung aasgesprochen. Als
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Joseph Hubert Mooren.
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das erste Heft der Annalen vorlag, schrieb er uuter dem 7. iSep-
tember 1855: „Soll Geschichte erwachsen, so müssen vor Allem
deren Quelleu uod Mooumeute aufgesucht und breit gelegt werden,
and erst zntotzt kann zur populären Darstellnng der Resultate flber-
gegangen werden. Einzelne woblgesinnte Leute können sn Jenem
Zweeke mitwirken, aber die Ansflllirung fleUten sie den Saehver-
ständigen ttberlaflsen." Mooren konnte sich nicht ▼erhehlen, dase
dieser Satz, so richtig er im Allgemeinen auch seiu mochte, der
praktische Weg nicht war, den Sinn f!lr die Heimathskunde in
der Erzdiözese zu beleben, und der Erfolg hat gezeigt, daas die
glttckliche Mischung der urkundlichen Publikationen und der po-
pulären Darstellungen das geeignete Mittel war, sowohl der Wissen-
schaft zu dieuen, wie auch das Interesse der Miiglieder rege zu
halten. Moorens eigene geschiehtliohen Studien waren aus For-
schungen auf dem Gebiete der Ortskuude hervorgegangen, und er
war der nicht unrichtigen Meinung, dass in dieser uuerlässlichen
UUlfswissenschaft der Geschichte Land- und Leutekunde besser vor
gröblichen Irrthttmem schtttse, als die seminaristisehe Vorbildung. Mit
Ausnahme seiner Arbeit ttber „das Dortmunder Archidiakonai Eine
archäologische Monographie'' 1858 fosste er mit seinen Forschungen
auf lokalgeschichtlichem Boden; seine „Kachrichten Uber Thomas a
Kempis" 1855 und seine Aufsätze in den Annalen beschränken sich
auf den heimischen Muhl- und Attuariergau. FUr ihn arbeitete er
in dem Geldrischen Lokalverein, der nur aus selbstthätigen Mit-
arbeitern bestand und in peinlicher Akribie und Gewissenhaftig-
keit der gemeinsamen Arbeit mustei^ltig genannt werden durfte.
Da war vorab der treffliche Kettesheim, bekannt durch seine
Geschichte Gelderns und des niederrheinischen Schulwesens, ein aus-
gezeichneter Arehivarbeiter. Die freien Stunden, wel( hc ihm die für
seine Seidenfabrik erforderlichen Reisen liesseUi brachte er in den
Hanptarchiven des In- und AusUndes au, und wenn er seine Aufträge
daheim abgegeben hatte, galt sein erster Gang dem lieben Wach-
tendonk, um die neuerworbenen Bttcher und Urkunden im Ver-
einsarchiT niedenulegen, die Grllsseder auswärtigen Qelekrtenwelt
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P. Norrenberg
ZU übeibiiu^eii nud die neuesten Ergebnisse seiner Nachforschung
mit Mooren zn besprechen. Auf die Abschriften, die Nettesheim mit
heimbrachte, konnte mau sich so sicher verlassen, wie aui die Ori-
ginale Mlbflti und mandier niederrbeioische Forscher war dem
selbfltloeon Hanne zu groMem Dank verpfliebtet Galt es dann,
die auf dem Papier enielten Beanltate auf die LokalitiU; zn verifi*
ciren, dann trat ein Zweiter in Thätigkeit, der feingebildete Land-
messer Buyx, eine äusserst liebeuswiirdim: l>scheiiiuii^. Er hatte
im Anlang des Jahrhunderts bei der Katuftteranhi^^e am ganzen
Niederrhein hervorragend mitgearbeitet, und in der alten Vogtei
und weit darüber hinana gab es keinen Beat Landwehr, keine alten,
vom Pflug des Landmannes berOhrten Mauerstttoke, keinen Weg
noch Steg, keine Aendemng der Wasserläufe* die dem alten Herrn
nicht bekannt waren, und in seinem lichten Heimweseu zu Nieukerk,
umgeben von seinen malerisch gruppiiten Alterthumsschätzen,
ruhte er nicht eher, bis er die urkandlicb festgestellten Thatsachen
auch dem lokalen Schauplatz angepasst und dadurch seinen
Freunden ein lebendiges Bild der Veigangenbeit vermittelt hatte.
Kam dann die Geecbichte der ehemaligen Kölnischen Aemter in
Betraeht, so wurde der unTerdrossene Keutmen zu Ratbe gezogen,
während für die Geschichte der Distrikte rheinabwärts eini<;e
Pastorc aus dem Clevischen getreulich mithalfen. Wer den
Sitzungen dieser Männer in jenen Jahren beigewohnt hat, w'ivd
Ton ihrem kritischen Emst, aber auch von ihrem harmonischen
Znsammenarbeiten eine unFergessliehe Erinnerung mitgenommen
haben. In diesem Zusammenwirken eines sich glflcklioh ergänzen-
den Freundeskreises, dem Moorens Mutter (gest. 1858), die «liebe,
dicke, kleine, runde Mama", wie Binterim sie in seinen Briefen
scherzhaft zu nennen pllegte, eine herzlich-voruclmie Häuslichkeit
zu geben wusste^ lag &uißh seine Stärke; hier wurde nichts sum
Druck belürdert, was nicht reiflich gemeinsam besprochen und er-
wogen worden. Die Seele aber war Mooren. Mit seinem reichen
Wissen verstand er es, seine Freunde yor dem Versinken in parti-
kularistische Forschungen zu bewahren ; der Blick Uber das Ganze
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Joaepb Hnbwt Mooren.
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der Geschiebte ^in^ ihm nie verloren. Mit ötets jugendlich bejrei-
gtertem Herzen wasste er fortwährend anzuspornen und die crlah>
mende Kraft wieder anzuregen, und mit ttberaos glttoklieher Kom-
binationsgabe den Einzeleigebnissen seiner Freunde den richtigen
Plate anzuweisen. So blieb es auch, als die sohwerste Prüfung,
die ihn treffen konnte, der Verlust des Augenlichtes, ihn heim-
suchte und er Anfangs 1868 genöthigt wurde, seiner pfarramtlichen
Funktionen sich zu begeben. Die alten Freunde blieben, ein Be-
weis der Kraft seines Geistes und seines Herzens, ihm treu und
fuhren fort, in ihm ihren wissensehaMiehen Ftthrer zu erblicken.
Noeh in hohem Alter gelang es ihm, sich in seinem Kaplan Leo-
pold Henrichs einen gewandten Mitarbeiter heranzubilden, der
durch die Grlindnng- der Zeitschrift ^ Niederrhein", der jüngsten,
dritten Generation von Forschern des Attuaricrgans, die Mooren
geleitet, einen Mittelpunkt gab. Dieselbe glückliche üaud, weiche
Mooren in der Leitung der Forschung des engern Heimatbgans
bewährte, ^erliess ihn auch nieht in der Ftthrung des grOssern
„historischen Vereins für den Niederrhein**. Moorens Persftnlieh-
keit war wie eigens fttr dessen Vorsitz geschaffen. Er yerstand
nur zu gewinnen, nieht abznstossen und die heterogensten Ele-
mente zu gemeinsamer Arbeit zu verbinden. Der Widerstreit der
luteressen, die Rivalität der einzelnen Hauptstädte der Rheinlande,
die Disharmonien der zünftigen und nnzttnftigen Mitarbeiter haben
oft genug die Existenz des Vereins in Frage gestellt: an dem
wehentmekten, idyllischen Pfarrhof an der Niers brachen sich
regelmässig die aufgeregten Wellen, vor dem imponirenden Auf-
treten des Wachtendonker Pfarrers, vor der stattlichen hochge-
wachsenen, ehrwürdigen Priestererscheiuung beugten sich auch
hervorragendere Vertreter der Wissenschaft. Er war kein ver-
knöcherter Gelehrter, sondern hatte sich bei seinem eminenten
Wissen einen offenen Blick ftlr das Jüchen nnd die Praxis bewahrt,
den er auch in seinen zahlreichen, gedruckten oder auf Verlangen
den Kirchen- und Staatsbehörden eingelieferten pastoralen und
kauonistischen Abijundiungen bekundete. Dabei führte Mooren ein
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8 P. Norrenberg Joseph Hubert Mooren.
gastiiebes Ebns; die Ferienseit, in wrieber seine Akademisebeii
uüd geistlichen Freunde ihn zu besuchen pflegten, brachte freudig
bewegte Tage in da?; stille Pfarrerleben, und seibist »oiche, die,
wie Fahne, sich in Groll von dem Verein getrennt hatten, blieben
dem Hoorensehen Hanse treu« Eigene Arbeiten bat Mooren in
späterer Zeit wenige geliefert, er begnttgte sieh mit der Bolle des
Stenermanns. Der Misoellaneeotheil und die Btteherseban der
Annalen warde dnreh Ihn zum Fmchtspeicher, in dem aas allen
gleichzeitig erscheinenden Werken und Zeitschriften deutscher,
französischer und holländischer Zunge auch die kleinsten, sonst in
Vergessenheit gerathenden, namentlich auf die ältere, niederrhei-
nisebe Vorzeit besllglicben Notizen aufbewahrt und filr den Ge-
braneb der ProTinziAlbistoriker gerettet wurden. Und unter diesen
gab und gibt es wenige, die nieht nach dem kleinen Niersstftdt-
cheii gepilgert uud bei dciu mit seinem Wissen und seineu ur-
kuudlichen Schätzen niemals kargenden Nestor der rheinis( licn
Geschichtsforscher Kath uud Uulfe gesucht uud gefunden hättcii.
An Anerkennung für sein Wirken hat es Mooren nicht gefehlt.
Die UniTersität zn Breslau ernannte ihn 186S zum Doktor der
Theologie, die Universität zu Bonn 1876 zum Doktor der Philoso-
phie, das gennanisobe Museum zn Nürnberg verlieh ihm 1864 die
Ehrenkette und die verschiedensten Gesellschaften erwählten ihn
zu ihrem Ehrenmitglied. Nachdem er 1886 sein diamantenes
Pfarrerjubiläum gefeiert hatte, starb er am 8. Mai 1887. Seine
letzte Bnhestätte erhielt er gemäss eigener Bestimmung neben
seiner Mutter auf dem Friedhof zu Wachtendonk, wo ein Leieben-
stein mit der einfachen Inschrift: nDieses Denkmal setzte sich
und seiner Mntter Joseph Hubert Mooren" beider Gmft bedeckt.
Wie sein Name in den Annalen der rheinischen Geschichtswisscu-
schaft, und besonders von den Mitgliedern des „historischen Ver-
eins** stets mit Verehrung und Dankbarkeit genannt werden wird,
so repräsentirt er in seinem wissensebaftlicben Wirken ein Pro-
gramm, welches von den Freunden der Qesobicbte unserer Erzdiö-
zese nie vergessen zu werden verdient
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Der Kölner BheinsfioQ von 1475—1494.
Von Dr. W. Joha.
h Aeussere G-eschichte.
§ 1. Varffeieludiie und VMeiktmff äesZiOlM. Whiend itos
Feldzagee, den Henog Karl der Ktthne 1474 gegen das Emtift Köln
anternommen und in welchem er die Stadt Nenn elf Monate lang
belagert hatte \ waren von der Stadt KQln sa ihrer eigenen Sicherheit
nnd Tomehmlieh zur Untersttttzang der Belagerten erhebliche Geld-
opfer gebracht worden Zum Ersatz hierfttr Tcrlieh Kaiser Fried-
rich IIL bei seiner Anwesenheit in Köln ans eigenem Antrieb — wie
er selbst wenigstens sagte nnd die Kolner ihm zuschrieben ' — und
1) AnMhlung der wlohtigwen QaeUen zur Neiuser Fehde nnd deren
Bearbeitungen s. in den Chroniken der westfUiMhfla und niederrlieinischen
Städte, 1. Band {\iQ\^7A% 1887) S. f>15 ff. Vgl. neuerdings noch A. Ulrich in
den Ann. d. bist. Ver. f. d. Nioderrh. Heft 4iK
2) Bereits Anfang Mai 1475 waren die Auslagen der Stadt auf ^StKK) gl.
festgestellt worden (Eunen, Gesch. d. Stadt Köln III, 1, S. 552). Ueber die
Bwnfihungen Köbis in dieeem Feldzuge untenriehtea Uiridh» Regeeten sur
OeBofaiehto der Be1«gening von NeuM in den Hitth. a. d. StadtarohiT von
Köln 8, S. 3—36. — Zur Bezahlung der SoldrSokstände besobloss der Bftth
im Juli 1475, eine Zwangsanleihe von Kölner Bürgern im Betrage von
lÜU.tlOO gl. auf Leib- und Krbrenten aufzuneliinen (R. P. 3, f. 14'^ u, 45).
In einem Briefe an den Kaiser (K. K. '.Vi, f. 150i>) behauptet die Stadt, die
Neosser Fehde habe sie über 800,000 gl. (!) gekostet
Yerieichniss der abgekfirst eitirten Quellen s. am Sehlttsse.
S) Die Angabe findet »ieh anewr in der Verleihangiurkunde noch auf
einem einzelneu Notizzettel in den Zollakten (o. D.) ; hier heisst est ndei loli
halber, de keyserliche maiestat umb waldait und verdynst van eygen
vryen willen gnedichlick der stat Collen vergunt und gegeben". S. ferner
K. B. 31, f. 117*» — 11 Hb sowie das gedruckte, auf den Zoll bezügliche Mani-
fest der Stadt von 14^0 Okt. 11 (in den Zollakten). In einem Briefe (P. S.
1490 Aug. 9) sagt der Kaiser» er habe Zoll verUehen »anf ansochen und
rate der ehnrftirsten nnd fursten."
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VV. J ohn
mitZoftiinmntigder BeiehsfttrsteD durch Urkunde vom 24. Mai 1475
der Stadt EOln das Reeht, von sammtlicben Waaren und Glttem,
die aaf dem Rheine an KOln vorbei oder in die Stadt selbst ge-
führt würden, einen Zoll nach den an den übrigen RheinzOllen
derzeit geltenden Grundsätzen * zn erheben^.
Inwiefern der aof dieser Verleibnng bernbende Zoll mit
früheren Kölner RheinzüUen, so mit dem im Jahre 1416 der Stadt
vom £rzbi8cbof Dietrich von MOrs verpfändeten Rheinzoll ^ zu-
sammenhängt, lassen wir dabin gestellt.
Am 8. September 1475 wnrde der nene Zoll er-
öffnet*.
§ 2. Jn^eU des Kaisers. Bald darauf erfuhr die neue
süUltisohe Einnahmequelle eine betriichtliobe Einschränkung dadurch,
dass der Kaiser durch Urkunde vom 26. September 1475 für sich
und seine Kachkommen am Reich einen jährlichen Zella nt heil
von 1500 gL beanspruchte ; dieselben sollten vom kommenden
Jahre ab alljährlich am 11. November an die kaiserliche Kasse
oder die mit ihrer Erbebung beauftragte Person gezahlt werden.
Die dauernde AbUSsung dieser Summe konnte durch einmalige Zahl-
ung von 27000 gl. erfolgen ^
Das Yerbältniss dieses vom Kaiser ausbednngenen ZoUantbeils
zu den Gesammteinnahmen war ungefähr folgendes:
1476=12,9 o/o 1482=21,4 % 1488=17,5 7o
1477 = 13,1 „ 1483=15,9 , 1489=36,0 ,
1478=13,7 , 1484=:14,6 , 1490=56,7
1479=in,^ . ' 1485=16,2 , 1491=40,5 „
1480=15,5 „ 14^»v 20,1 „ 1492=23,9 „
1481-27,1 „ 1487 = 17,6 „ 149^^-^23,4
Ueber den Antbeil wird im Laute der Zeit zwischen der Stadt
1) Hierüber spSter. 3) Vwleihungaurkmide a. Anhang Nr. 1.
H) Grosses PriTilegienbuch von 1321 fol. 306.
4) Prinnpalsollb. von 147&Saptbr. f. 1: «Item den VIII. dach septembris,
T'.rrnelich np uii^er Uever viftttwen dach nativitatis Marie is der thol ange-
haveu zo heveii.'*
5) Urkunde 8. Aiihanj^-^ Nr. 5. — Ein anderer Fall, in welcliera K. Fried-
rich sich von einem KlieiiizoU eiueu „Tribut" uusbeduugeii batte, wird er-
wähnt in idnar Urkunde von 1482 Mai 9 an Erabitehof Hermann von KÖbi.
Abgedr. bei Laonmblet IV, S. 521
<)) Ich bezweifle, dass in diesem Jahre der Antheil an den Kaiser voll
entriohtet wurde.
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l>er Kölner KheinzoU von 147:')— 14^4.
11
und dem Kaiser vielfach verbandelt In der Sitsang vom 28. Fe-
braar 1486 beauftragte der Kölner Rath die zur kaiserlichen Tag-
fahrt naeh Frankfurt bestimmten Herren, mit Friedrich zu unter-
handeln, ob er nicht statt der 1500 gl. lieber „erblieh und ewig-
lich^ einen gewissen Theil des jährlichen ZoUertrages (etwa V?»
V91 \'ioi »wie man sich des mit der k. mt. amme njesten
ind geryngsten oeverdragen moege**) annehmen wolle, da man in
diesem Falle gegen die Versuche einiger Fürsten und Herren,
den Zoll gewaltsam su beseitigen ^ sieh besser gesichert glaubte.
Gleichzeitig wird den Abgesandten Befehl und Vollmacht gege-
ben, dahin zu wirken, dass der Zoll „gemeirt, gebessert, gehant-
hafit lud bestedigt" werde ^. Doch ging Friedrich auf den
Autrag des Kölner Bathes nicht ein. Nunmehr wird in der
Sitzung vom 7. Mai ^ beschlossen, den Kaiser, der zur Zeit in
KOln weilte % zu ersuchen, dass er sein Leben laug 2000 gl. als
Antheil am Zolle annehme, wogegen nach seinem Tode dem Reiche
nicht mehr als der achte Theil der Einnahmen zufallen solle.
Mittels dieses Vorschlages oder auf irgend eine andere Weise
sollen die kölnischen Gesandten beim Kaiser durchzusetzen suchen,
dass Köln „auf ewige Zeiten" im Besitze seines Zolles verbleibet
Km gleiches Bestreben tritt auch in einem bald darauf gefassten
Ratbsbeschlttsse zu Tage. Man beauftragt den einen der beiden
Bürgermeister, Peter von Erkelenz, den Kaiser um Bestätigung
des Zolles durch neue Briefe zu bitten, dagegen wolle die Stadt
dem Reiche „ewentlich'* einen festen Theil der Zolleinkünfte ge-
währen, dem Kaiser Friedrich aber diesen Antheil sein Leben lang
erhöhen und ihm überdies noch die ihm geschuldeten 1500 gl. jährlich
entrichten*'. Der Kaiser bestätigte darauf zwar alle hergebrachten
Privilegien der 8tadt, also auch den Zoll', bestand aber darauf,
dass die Stadt die jährliche Summe von 1500 gl. durch die ein-
malige Zahlung von 27000 gl. ablöset Der Rath versicherte,
hierzu sei er augenblicklich nicht im Stande, er wolle indess zu
den 5000 gl., die er dem Kaiser früher geliehen^, noch 4000 zulegen,
1) Hierüber öt»üter. 2) K, F. 3, f. 181.
S) R. P. 3, f. 186. (DAtiraug: „i486 mercarü poitBonifacü VU. iraii''
unrichtig).
4) Chmel, Regest. Friedr. UL S. 725. ö) R. P. 3, f. 186.
U) R. P. f. 1S4»', 14S<; Mai 19. 7} R. P. B, f. 185.
Ö) R. P. 3, f. 184«. U) Vgl. Chmel, Regest. Friedr. lU. Nr. 7839.
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19
W. John
um mit diesen 9000 gl. (Va der geforderten 27000) den dritten
Tbeil der 1500 gl. abzulösen, so dass fortan die Stadt nur noch
1000 gl. jährlich zu bezahlen habe. Auch erbot der Rath sich,
dem Kaiser 1000 gl. zu schenken, damit er merken solle, dass
ihn die Stadt (in seiner Oddnoth) nicht gänzllelt im Stiche lasse.
Den zom Kaiser gesandten Herren wird aneb diesmal wieder Be-
fehl gegeben, einen „sichern** Anthell des Beiches am Zdle
dnrchznsetzen, oder auf sonstige Weise die Stadt im Besitze des
Zolles an befestigend Ueber die Frage, ob der Kaiser den
nenen Vorsehlag annahm oder nicht, gibt dias vorhandene Material
keinen bestimmten Anfschlnss; jedeniklls wird die Behauptung von
Ennen', der Kaiser sei anf den Vorschlag eingegangen und habe
die Zinsen des ihm geliehenen Kapitals von dem Zolhintheil ab-
ziehen lassen» dnroh die Ton ihm angefahrte Stelle (Rathsprotokolle 3»
f. 184) nicht bewiesen. Ich neige der Ansicht zu, dass K. Fried-
rieh den Wunsch der Stadt nicht erfdllt hat*.
§ 3. Versudte, den ZoU eu beseitigen. Da der Zoll zu den
vielen BheinzOllen jener Zeit — es bestanden damals anf der
Streeke von Bingen bis Kl>ln ZoUstfttten in Ehrenfels, Bacharach, Kaub,
Boppard, Oberlahnstein, Koblenz, Engers, Andernach, Linz, Rema-
gen und Bonn* — als Anlass neuer WaarenTerthenemng hinzu-
trat, erfolgte gegen ihn bald lebhafter Einspruch, und in mannig-
facher Weise wurde der Versuch gemacht, die Stadt KMn zu
dessen Abstellung zu bew^n oder wenigstens Befreiung von ihm
zu erlangen.
Schon Karl der Ktthne hatte den Friedensschluss mit dem
Erzstift Köln unter anderm von der Beseitigung des Zolles ab-
1) R. P. 3, f. 184c u. 184d.
2) Gesdi. der Stadt Kölc Iii, 2, S. 621.
3) Vgl. P. S., 1494Desbr. 14, K. Maximilian an Köln: »Wir begem an
enoh mit enui bevdhende, dat ir tmaenn diener und des rei<^ lieben ge-
treaen Heinriohen von Smalkalden an den funizehenbundert guldin, 80 ir jftr*
liehen unserm lieben Ijerrn und vater dem Römiitcben keyser etc. loblicher
gedeclituuss bey eucli ein zols halben gegeben habt, noch lunteratellig Bchuldig
seit, fönfzig gülden reinisch aussiüchtei und bezalet."
4) S. Lampiecht II, ä. 307 und Walter, Das alte Krzstift und die Reichs«
Stadt Göln S. 217 bezw. Gr. v. Mirbach, Zur Territorialgesch. des Herzogth.
Jülich S. 31. Zum Jahre 1439 wird ein den Wildgrafen von Daun-Oberstem
gehöriger, vom Reiehe verliehener Zoll au Geisenheim emriUmt, K. B* 15» f. 25.
In der 2. Hälfte 16. Jahrh. waren von Basel bis Köln nicht weniger als
31 Zölle. Qeering, Handel u. lodustrie der Stadt Basel, S. 190.
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Der KSlner Rheinioll von U'fö^lidi.
13
hängig gemacht V Als dann naeh ISnjreren Verhandlungen der
Friede trotzdem zu Stande gekommen war, erhob die Stfidt Neuss
Beschwerde jrei^en den Zoll. Hierdurch entstanden zwischen Köln
und Neuss Misshelligkeiteu, die erat im Jahre 1488 beigelegt
wurden
Zu Anfang des Jahres 1476 begehrte die ^tadt Aachen ftlr
ihre Bürger Befreiung vom Kölner Zoll, da sie vom Kaiser das
Privileg besitze, von allen Zöllen und jeglichem Ungeld befreit zu
sein. Die Stadt Köln wies dies Gesuch einfach ab mit dem Be-
merken, aucl^ 8ie besitze ein derartiges Privileg, ihre Bürger
müssten nichtsdestoweniger anderwärts von ihren Gütern Zoll und
ÜDgeld bezahlend Desgleichen wurde ein bald darauf eingegani^eues
Gesuch der Stadt Duisburg abschlägisr beschieden*. Vergebens
richteten auch die drei Kurftlrsten von Mainz, Trier und Pfalz
in Gemeinschaft mit dem Herzog von Jülich- Berg an Köln die
Bitte, den Zoll, der fUr ihre Unterthanen eine grosse Beschwerung
sei, abzuschaffen ^ Jedoch erlangte Herzog Wilhelm III. von Jülich-
Berg auf dem Wege gütlicher Uebereinkuuit mit der Stadt für
seine Unterthanen Zollfreiheit aller ihnen zugehörigen Waaren
und Güter, vorausgesetzt, dass diese in Köln oder in des Herzogs
Landen verblieben; nur für die Weine, welche zu Markt und feilem
Kauf nach Köln gebracht würden, sollte der Zoll entrichtet werden^.
Die drei Kurfürsten von Mainz, Trier und i'tal/ aber, sowie
einige amkre Herren und Städte, deren Gesuche uui Abschaltung
des Zolles erfolglos blieben, gingen nach und nach mit Gewalt
gegen denselben vor'. Pfalzgraf Friedrich erhob von den Kölner
Btlrgern an seinen Zollstätten in Bacharach und Kaub als Retor-
sion den dreifachen Satz; ferner Hess er die Kaufleute, welche
seine Zölle passirten, schwören, dass sie ihre Güter weder nach
Köln bringen noch dort verzollen lassen würden. Hierdurch War-
den die Kanflente genütbigt, ihre Waaren statt in Koln zwei
1) Ennen III, 2, S. 568.
2) Kauen III, 2, S. 570, 619, 6S0. 3} K. B. 31, f. 38.
4) K. B. 31. f. 86, 5) K. B. 31, f. 117*.
(5) Vertrag s. Anhang Nr. 6.
7) Die chronologische Unbestimmtheit, welche hier die Darstellung von
Ennen (III, 2, S. 57Ö— 571 u. (121 — ^525) aufweist, sowie ihre verschiedenen
BUüchtigkeiten und Irrthümer nöthigen mich, die langwierigen Händel, über
welche ein reichhaltiges Material zur Verfügung steht, etwas ausführlicher
za betradiien.
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14
W. John
Meilen rheinnnfwürts zum Verkaufe aasznlef^en Pfalzgraf Philipp,
welcber seinem Olieim in der KurwHrde folj^e, trat wie dieser iii
Verbindung mit den Krzbischöfeu lieitlioUl von Mainz und Johann
von Trier, um den KiUner Rheinzoll zu beseitigen. Vom Kaiser
konnten die drei Kurfürsten die Ziu iickziebun^ des der Stadt ver-
liehenen Privilegs schlechterding?; nicht erlanj^eu; denn dieser
hattu den Kttlnern ausdrücklich versprochen, sie im Besitze des
Zolles zu schützen-; auch bezog er ja, was wohl hauptsächlich
ins Gewicht fiel, aus den Zolleinkttnften jährlich 15(io gl. Auf
die Klagen des Kölner Rathes Uber die Feindseliglieiten, die der
Stadt des Zolles wegen von vielen Seiten erwachsen waren,
schärfte er dalur dem Rathe auf das strenp^ste ein, sich durch
Niemand in der ZoUerhehnng hindern zu lassen •\ und noch unter
dem 13. Februar 1486 erkiilrte er von Frankfurt aus den Kolner
Zoll für .,ewig und unwiderruflich"*.
Fine für den ilaudel der Stadt Köln und den ganzen Rheiu-
verkelir höchst verderbliche Wcuduiig nahmen die Zdllsticitigkeiten
im Jahre 1489. Zum letzten Male ersuchten die drei Kurfürsten
im September 1487 den Kölner Rath, den Zoll aufzuheben, und
richteten zugleich an sämmtliche GaflFeln besondere Schreiben, in
welchen sie nnter beredtem Hinweis auf die Schädigung des Kifiüi-
bandels baten, im Ratbe anf dessen Abstellnng hinwirken zu wollend
Doch ohne Erfolg.
Am Schlosse ihres Briefes an den Kölner Rath hatten die Knr-
ittrsten deutlich genug die Drohung ausgesprochen, das« ide, falls
man ihre Bitte nieht erflille, Oewaltmassregeln gegen den Zoll aus»
Üben wurden ; naeh Verlauf von zwei Jahren schritten sie zur Ans-
ftthrung ihrer Drohung. Am 1. Korember 1489 kamen sie in Ober-
wesel zusammen und beschlossen eine Sperrung des Bheines für
die Kölner in Koblenz. Kein kölnisches Schiff und Kaufmannsgut
sollte weiter rheinanfwärts gehen; alle stromabwärts kommenden
Waaren und Güter sollten hier ausgeladen werden, um den Kölner
Zoll und Stapel zu umgehen, erst in Zons (etwa 4 Meilen unterhalb
Köln) durften sie wieder zu Schiffe gebracht werden. Umgekehrt
1) K. B. 31, f. U5 (1476 Dezbr. 19).
2) Urk. von 147ö Septbr. (s. Anhang Nr. 5): -Wir wellen auch
dieselben van Collen bcy solheni zolle getrealichen hanthaben, schützen und
sohirmeii.* 3} P. S. 1482 Joni 8, K Friedr. an E51d.
4) Chmel, Hegest. Nr. 7801. 5) S. Anhang Nr. 7.
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Der Kölner Rheinzoll von 1475-1494.
15
rauBStcn die Kaufleute vom Niederrhein ihre Wri:ircn mittelst
Fuhren bis Kohlenx bestellen. Nichtsdestoweniger wurden sie
anp:ehalten. aui kurkölnisehen Kheinzoll zw Bonn ihre Güter ver-
zollen zu lassen, und in<^leichem erhob auf der rechten Rhein-
seite der ZoUschreibcr von Linz von den zu Lande beförderten
Gütern den Rheinzoll. Schliesslich wurden die Fuhrleute in Ivu-
bleuz genöthigt, fUr ihre Fuhren die eidliche Vert;icherunp: ab/ujre-
ben, dnss sie kein kölnisches Gut geladen hätten, noch dass sie
ihre Fracht nach Köln bringen wurden ^
Der Politik der drei Kiirfiusteu schloBS sich bald Landirraf
Wilhelm der JtluL^ere v n Hessen an^; auch Swicker von Sickiugen
Übte Gewalt gegen den
Durch die Rbeiusperre wurde iii der Tiiat der Rheinhandel
und vor allem der Kölner Kaufmannstand in merklicher Weise
geschädigt. Die der Stadt auf ihre immer drinj^ender wiederholten
Klai^ebriel'e vom Kaiser zugesagte Hülfe er«>€höpfte sich darin,
dass er durch den König Max die gewaltthätigen Fürsten auffor-
dern Hess, ihre Massregeln gegen den Zoll einzustellen Da
jedoch dieses Gebot anscheinend ohue Wirkung blieb, musste die
Stadt sich zu Unterhandlungen mit den (!e<;nern herbeilasseu.
Schon früher gemachte Einigungsversuche hatten sich zerschlagen,
weil die Kurfürsten und ihre Genossen darauf bestanden, dass der
Zoll gänzlich verschwinde, die Stadt Köln hingegen die zur Auf-
besserung ihrer tiiiauziellen Lage notbwcndigen Zolleinnahmen we-
der missen konnte noch wollte aus diesen Gründen war auch
jetzt ein Ausgleich von vornherein unmöglich. Nach fruchtlosen
Verhandlungen verlief zuletzt auch ein vom Herzog Haus von
Bayern auf den 9. Mai 1490 nach Engers berufener Tag ohne
ErgebIli8S^ Bereits vor dieser Zusammenkunft hatte der Kaiser
einen Tag »pereraptorie* auf den 31. Juli festgesetzt und den
Ij Kölhotfsche Chronik von 1491) in den Chroniken der niederrheini*
sehen Städte. Cöln. Dritter Band S. KT.'..
2) ¥. S. 1489 Novbr. 20 j K. Max au Landgral Wilhelm (Kopiej.
3) P. S. 1488 Kovbr. 20; K. Max «n Pfalzgraf Phihpp (Kopie).
4) P. 8. 1489 Novbr. 20; K. Max an Knrf. Beribold v. Mains (Kopie).
5) B. P. 3, f. 20&; 1489 Man 6 : Die zur Tagfahrt nach Oberwesel be-
stimmten Herren werden ang:eMriesen, hinsiohtliefa der Oeffnunjj des Rheines
und des Zolles das Beste zu thiin, „doch ingfewyse [in keiner Weise] up deu
zoll zo nyot zo verzyen [verzichten], sonder bis zora ussersteu daby zo biyven.«
6) K. l\ a, f. 1>1H.
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W. John
Friedensstörern geboten, bis snun Austrag des Streites den Bheln
dem Verkehr wieder zn Öffnen, zugleich aber den Kölnern befobleOi
bis dahin den Zoll nicht zu erbeben \ Der Kölner Rath gab dieser
Auflfordernng Folge, doch unter ausdrücklicher Verwahrung* So
fand die Zollerhebung vom Juni ab bis zum 13. Oktober nicht statte
Nichtsdestowenij^er schlössen am 5. Juli die drei Kurfürsten und
der Landgraf zu Kaub einen Vertrag, in welchem ihre früher gegen
den Zoll beschlossenen Repressalien mit einigen Abänderungen von
neuem bekräftigt wurden*. Sie bestimmten nämlich, dass die
rheinabwärts kommenden Waaren in Zukunft nicht mehr in Koblenz
ans Land gebracht, sondern bis Honn geführt und von hier aus
über Land nach Zons befördert werden sollten. Diese Aenderung
des Beschlusses vom 1. November 1480 erf Ilic in Rücksicht au£
den Bonner Zoll de*^ Erzbischofs Hermann von Köln, den die vier
Fürsten auf ihre Seite gezogen hatten ''. Hatte ein Scbiflfgmanu
die Absicht, von Bonn aus weiter zu Thal zu fahren, so musste
er in Engers vor einoi Kommission der drei Kurfttrstcn von Mainz.
Trier und Pfalz einen leierlichen Eid leisten und au.s.serdem eine
versiegelte Verschrcibung darüber geben, dass er an Köln „strack"^
vorbeifahren und in keiner Weise selbst oder durch eine andere
Person Waaren an die Kölner Bürger absetzen werde. Auch die
zu Berg fahrenden Schiflfer wurden in Zons^ eidlich verpflichtet,
den Kölner Zoll und die Stadt ohne Anhalten zu passiren'.
Zu diesen Gewaltmassregelu kam noch der Druck, der von
andern Seiten, so vom Grafen von Sayn -Westerburg und den
Städten Aachen, Antwerpen, Frankfurt am Main und Nürnberg,
gegen den Zoll ausgeübt wurde
Der Kaiser war zu schwach, um der aufs höchste bedrängten
Stadt Kühl Hülfe zu gewähren, und Max war im Kampfe j^cgen
Wladisiaw von Böhmen begriffen, der ihm die ungarische Krone
1) r. S. 14W Apr. IH; K. Friedr. an Köln. (S. Anhang No. 9.)
2) H. P. f. 217; 1190 Mai 18.
3) Q. B. f. 100b : „Alsos in der zoll uys beveile ind gebode der key.
ina. van deme mainde junio dies tghainwordigen jairs bis ap gaedenttaoh
druytziend dach des maynts ootobris dewelra jairs blyven resten."
4) Abgedr. bei Laoomblet IV, S. 566. 6) E. B. 37, f. 75.
6) Da diese Stadt zum Erzstift Köln gehörte, so hatten sich die Zoll-
gegner mit dem Ersbifohof Hermann betreffs der in Bede stehenden Mass-
regel vereinigen müssen. 7) K. B. a?, f. 7ö. 8) R. P. 3, f. 220 » ;
1490 Okt. 12.
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Der Kölner KbeinzoU vou 1475—1494.
17
streitig machte^. Friedrieh TertrOstete daher die Stadt bis nach
BeesdiguDg aeiner aaswftrtigen Kriege und befahl ihr ansdrtlcklich,
mit AnfbietoBg aller Macht deo Zoll zn behaupten, jedermann, der
ihn zu Wasser oder sn Lande umfahren würde, sar Erlegung der
Zollgebühren sn nOthigen, sowie Hab und Gut der Defrandanten
sn konteiren^. Gleichzeitig forderte er den Herzog Johann von
Kleve auf, keinen Sehiffsflihrer rheinanfw&rts ziehen zu lassen, bis
er eidlich gelobt habe, den Zoll in Kdln entrichten zn wollen \
Die Unterhandlangen zwischen der Stadt nnd den Gegnern
dauerten unterdessen fort^ führten aber noch immer nicht zn einem
Ausgleich. In Erwiderung des schroffen Vorgehens der Kurfürsten
nnd des Landgrafen verbot vielmehr der Kölner Rath durch Mor-
gensprache vom 3. November 1490 den BUrgem bei Androhung
des Verlustes des Bürgerrechtes nnd der Konfiskation der betref-
fenden Güter, ihre Weine oder trockenen Waaren aus den Landen
der vier Gegner zn kaufen oder kaufen zu lassen. Indess war es
gestattet» Weine und Waaren zu kaufen, die durch andere Kauf-
leute stromabwärts gebracht würden, ohne unterwegs zum Verkaufe
ausgel^ oder verstapelt worden zu sein^
Der harte Schlag, welchen der ohnedies schwer geschädigte
Bheinhandel und namentlich der külnisehe Handel hierdurch er-
fuhr, zwang die Stadt bald zur Nachgiebigkeit Schon am 17.
Dezember des Jahres ist der Kölner Rath von seiner Mhem
Gesinnung, die ein Vcrzicliten auf den Zoll unter keinen Umstän-
den gestattete ^ soweit abgekommen, dass er besebliesst, mit den
Zollgegnern darüber zu verhandeln, ob Köln seirit-n Zoll noch
aCine kleine oder sehr kleine Zeit" behalten dürfe; als Gegen-
dienst bietet die Stadt den Kurfürsten und dem Landgrafen an,
sie wolle ihnen die Hälfte des Zollertrages oder noch mehr zu-
kommen lassen ^. Unter solchen Umständen mussten die Ausgleichs-
verhandinngcu, welche vonKüln mit Eifer betrieben wurden ^ von
Erfolg gekrönt sein.
Am Sl. Mai 1491 wurden die Streitigkeiten auf dem Reicfas-
1) Krone«:, Ornndriss der Österreich. Gesch. S. 412.
2) P. S. M!)0 Aug. t>; K. Friedr. an Heinrich Huudtpisch.
•i) Urk, abgedr. bei Lacombiet IV, S. 5.')7.
4) Vgl. P. S. 1490 Juli 7 nnd Aui^ut 4, Kanb; CriBtolf Menndl nnd
Oissbert von Stoltcenb^ an K51n.
5) Morgensprachen f. 96» u. (i) Vgl. S, 15, Anm. 5.
7) R. I'. .5, f. 223. 8) VgL K. P. 3, f. 236.
ADsalftB Um hiat» Tereiim ZLVTtl. 2
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W. John
tage zvL Nttraberg dnreb Vermittelnng des KdnigB Max^ und
seines Anwaltes« des Bisohofs Wilhelm Ton EiehsüUlt, endlich
gesehlichtet Der Stadt wurde zagestanden, dass sie den Zoll
noch his anf den 24. Jnni 1494 erheben dürfe. Bis dahin hatte
sie jedoch an die Gegenpartei in drei Terminen 15000 Goldgl.
(rhein.) zn Frankfurt am Main zu entrichten, und zwar je 5000
am 21. Dexbr. des Jahres 1491 und der beiden folgenden Jahre ^.
Aach die Zollhftndel mit dem Grafen Reinhart von Sayn-
Westerburg, Herrn Ernst Wilheimer und den Übrigen Gegnern
wurden in Kflmberg beigelegt *.
Um den Zoll die kurze Zeit, die für sein Fortbestehen noch
gegönnt war, in vollem Umfange aiiRzunutzen, yerfBgte der Rath
eine sorgfältige Beaufsichtigung der ZoUgeßUle durch die Be-
amten *,
Unzweifelhaft bat der Kölner Kanfinannstand mit Freuden die
Verkündigung des Bathes begrUsst, dass er sich zu JNttmberg mit
den Zollgegnern ausgesöhnt habe K Nicht lange nachher (unter
dem 23. Septbr.) ermässigte der Rath seine so unheilvolle Veritigung
vom 3. November des Vorjahres, indem er dei- Bürgerschaft ge-
stattete, Weine und trockene Waaren, die rbeinabwärts kämen
und zu Bonn, Andernach oder sonstwo snm Verkaufe ausgelegt
aber nicht verstapelt worden wären, zn erwerbend
Mit dem 24. Juni 1494 fand der Zoll nach fast
neunzehnjährigem Bestehen sein £nde^.
XL Die Zollverwaltung.
§ 1. Die Behörden und Beamten. Die Oberaufsicht über
den Zollbetrieh und die finanzielle Verwaltung des Zolles führte
der Kölner Rath. Bald nach Eingang der kaiserlichen Verleihungs-
urkunde traf er die fttr die Vornahme der Verzollung und das Kon-
1) F. S. 1491 Mai 8, Küruberg ; die ^am lieicbstag eatsaudtcn iierren
«n K$l]i : «die k. nu liob nyet ea spaerti in ageaer penonen die saohai
der ttet zo eren imd nutee hyn so legen.*
2) Pergam.-Urk. s. Anhang Ko. 10. 3) Ebenda u. Pergam.-Urk.
von 1491 >rai 31, Nürnberg. 4) R. P. 8, f. 229; 1491 Juli U.
5) K. B. 37, f 2.'V:?; 1491 Juli 24. 6) F. P. 3, f. 225^
7) Mit diesem läge werden die Zollakten abgeschlossen.
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Der Köluer RheiuzoU von 1475 — 1494.
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troUwesen nOtbigen Veritigangen ^ nod setste Beamte ein Alsdann
bildete er einen AusschusB, bestehend ans den beiden fiflrgennei«'
Stern, den beiden Rentmeistern, dem stftdtiseben Kansler und zehn
Ratbsberren, weloben die Angelegenheiten des Zolles ans Herz ge-
legt worden*. Dieser Anssehnss sobeint jedoeb nieht danemd
fortbestanden zn haben, vielmehr nnr in der ersten Zeit des Zoll-
betriebes tbätig gewesen zo sein^.
Der Rath hatte sieh femer das Beebt vorbehalten, ZoUnaeb-
lässe za bewilligen nad ttber die Gültigkeit der mannigfaehen Be-
freiangsprivilegien za entsoheiden ^
FUr die finanzielle Kontrolle erwählte der Rath vier
Zollberren nnd zwar znnttehst auf sechs Jahre. Diese hatten am
Ende jedes Monats von den Beamten das ZoUgeld in Empfisng zn
nehmen, am es weiter an die Samstagsrentkammer abzaliefem *. Sie
waren im Ehreoamte thitig. Während ihnen aber anfangs darch-
ans keine Entsehädignng fttr ihre Htthewaltnng gewährt wurde,
bezogen sie seit 1481 im Febraar und Aagast je 3 gl. Präsenz-
gelder ^; ansserdem pflegten sie allmonatlieb bei Gelegenheit der
Kassenaufnahme zusammen fUr 1 gl. (Wein?) zu verzehren^. Seit
1484 erhielten sie zusammen mit dem Protonotar (Kanzler) den drit-
ten Theil des sogen. Vurzolls, welchen gewisse vom Zoll befreite
geistliche Institute zu zahlen pflegten K Als allgemeine Pflicht
sehreibt ihr Diensteid (s. Anhang Nr. 3) ihnen vor, „der Steide toll
in synen reehten zo helpen, vurderen ind haotbaven, so vill des
1) S. Dienstvertrag der Zdlbeamtea (Anhang No. 2).
2) Q. B. f . 7 : THe Herren rom Rath haben nJ&oob Bechtolff vur eynen
bcaienre genoemt nui «^^esatzt ind Johan van Zudendorp vur eynen nagenger,
Johßn van den iiiesseii ind Clais van Koveren vur zolknechte ind
balde darna haint unse herren zo eyme zolschrylier gesalzt Johaa lituitkircben."
3) R. P. f. 47, 1475 Septbr. dO.
4) Denn im Lanfe der Zeit wird wiederholt eine Kommiwion für die
Zollangelegenheiten g«wil1ilt; vgl. R. P. 3| f.217^ 1490 Juni 4; ferner R.P.
3» f. 220 »> u. 228.
5) Hierüber s. später. (>) Q. B. f. 7.
7) Prinz.-Zollh. von 14K1 an unter den Ausgaben von Februar und
August: „Item den zoihern iud dem canzeler yre praeseucie mallich 3 guld>,
fa4S. 15 göld." (Der Kanzler, gewfibnlidli Protonotarine gwiannt, stand mit
der monatlichen ZoUabreobnnng in Berfibrnng.}
8) Prinz.-ZoIIb. von 1481 ab unter den monatlichen Anagaben: ,I(em
unse hern verzert 1 guld.''
9) ä. unter «ZoUbefreiang".
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20
W. John
in yrre macht syo sali/* 8odaiin soUen sie die Beamten zu höf-
lichem Benehmen dem Pnbliknm gegenüber anhalten. Schliesslich
sind sie verpfliohtet, beim Eintritt etwaiger Missstände im Zollbe^
trieb, welche sie ans eigenem Vermögen nicht beseitigen können^
dem Ratbe nnvensttglich Anxeige za erstatten. In solchen Fällen
pflegte der Sath den Zollherren einige seiner Mitglieder anr Un-
terstfltznng beizugeben und den so verstärkten Ansschnss mit der
Vollmacht an nothwendigen Aenderongen zn versehen^.
Sämmtliche Zollherren» welche während des Bestehens des
Zolles ernannt worden, waren selbstFerständlieh Rathsherren, Tiel*
fach gar BUfgermeister von KOln Es entspricht dies der mit-
telalterlichen Gepflogenheit, einzelne Verwaltnngszweige oder die
Erledigong bestimmter Ofl^entlicber Fragen an EommissionCD ron
Ratbsherren an verweisen, wie es noch bente nach der prenssischen
Städteordnnng xulässig ist
Das mit der Verzollong selbst betraute Personal bestand,
nach der Hesoldungshöbe geordnet, ans dem Beseher, dem Zoll-
sclireiber ^, dem Nacb^ng;er und anfangs zwei, später einem ZolU
knecbte oder Diener. Zur Sicherheit des Betriebes und znr Ver-
hütung von Defraudationen waren ausserdem hei Tag und Nacht
einige Wächter, auch Schlitzen genannt, zum Theil ;iuf der Werft,
zum Theil in dem «Waehtschir («Zoiisohir) auf Posten \
1) Vgl. Q. B. f. 48, 1481 Septbr.; ferner Q. B. f. 105^— 109b, 1491
Juli bis 1492 Mirz (emsuhl). In .lieier Zeit quittiren über den £tnpfang
des Zollgcldes ausser den vier Zollherren nodl Heynrich Haich, Bürgermeister,
und Job an vamme Hyrtze, Hentmeister, «Tan geheisch ind t>6veil eyns eirsa-
inen raitz der Steide Coolne".
'2) E& waren Heinrich Suydermaun (14Tö äcpt. bis l-iS^ '^i^O» Poter van
der Glocken (1475 Sept. bU 1481 Dezbr ), Claia van Aieh (1475 Sept. bi» 14?^
Okt.)» Hermann Rynck (1475 Sept. bis 1492 lHUir«), Goiaswyn van Straelen
(1478 HoTbr. bis 1494 Jani}, Godart Palm (148i Mai bis 1487 Aug.). Peter
van Erclentz (1487 Sept. bis 1488 Jan.), Tylmau van Seg»'ii U^88 Febr. bis
1494 Juni), Johaii Broelman (14H8 '^opt. bis MfU Jnni), Heinricli ITaich (1492
April bis 14ü4 Juni). — Von 14ö2 Januar bis April einschl. waren nur drei
Zollherren.
3) Von 1484 Mftn an versah dieses Amt der in Geerings Abbandlnng
„Kölns Golonialwaarenhandd vor 400 Jahren* (Mitth. a. d. Stadtarchiv v.
Köln, XI) erwShnte Udemann» welcher zngleich stadtischer Accisemeister war
und als soldier Verantreaungen beging, die im J. 1495 seine Entlassung zur
Folge hatten.
4) Solche bewaffnete Mannschaft, zum Zwecke, der Zollverwaltung nüthi-
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Der Kölner Rhemsoll von 1475—1494.
81
Der Dienstvertrag der Beamten fs. Anhang Nr. 2) ent-
hält allgemeine Vorschriften Uber höfliches Entgegenkommen ge-
genüber den Kaufleuten (Abs. 1 q. 7) und pünktliche KrfUUang
der Dienstpflichten (Abs. 1 u. 8); er verbietet den Zollbeamten,
desgleichen ihren Weibern und KinderOf ihrem Gesinde and ihren
Übrigen Angehörigen, Geschenke von den Kau Heuten anzonehmen
(Abs. 4), er schärft dem Nachgänger und den ZoUknechten Ge-
horsam gegenüber dem Bescher und Zollschreiber ein (Abs. 7)
und verbietet, dass die Beamten die Kauf- oder Schiflsleute, deren
Gesinde oder die ihnen zugehörigen Pferde bei sich beherbergen
(Abs. 9). Zwischen diesen Bestimmungen stehen die Vorschriften
Uber die eigentliche Verzollang und die Buchführung (Abs. 2, 3,
6, 6, 10 M. 11).
Uel)er die Gehälter der Beamten sind wir durch die im
Prinzipalzollbueh enthaltenen monatlichen Ausgabenverzeichnisse un-
terrichtet. Hiernach fand die Besoldung; bis zum September 1478
vierteljährlich statt, vom Oktober 1478 an erfolgte sie monatlich.
Eine genaue Angabe der monatlichen Einkünfte der einzelnen Be-
amten ist erst seit 1481 möglich. Ueber das Schwanken der Ge-
hälter gibt nachstehende Tabelle Auskunft.
Monatlicbes Einkommen der Beamten in Albns K
!l
i;
14.S1
1481
1482
1482
1487
1491
Beamte
ii
Jan. bis
Dezbr.
Jan. bis
Okt. bis
Okt. bis
Sept. bis
1.
1;
Novbr.
Septbr.
1487
1491
1494
Septbr.
Aug.
Juni
• i
116
112
222
246*
346
ZoU»ohreiber . .
■ ,t
160
66
66
150
166
196
Nachgänger. . ,
•
110
66
110
122
182
Zollkueehl . . .
70
70
70
70
76
106
Summe. .
II
* '!
HIO
308
304
552
G09
729
• Djf im nkt(jl)er 14H7 erfoljTfe scheinbare Erhöhung der Gehälter hängt
mit dem damaiigeu Steigen des Guldens von 27 auf 30 Albus zusammen.
genfalls Beistand zu leisten, finden wir beispielsweise sclion in Koblfoz 1247
(Gesta Treveror. coutinuatio V, c. 4, Mon. Germ. bS, 21, tl2V
1) Nach E. Kruse (Kölnisclie Geldgeschichte bis IHhti nebst Beiträgen srar
kurrheinischen Geldgeschichte bis zum Ende de» Mittelalters, Erg.-Hft. IV der
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29
W. Jolm
AnsBer ihrem festen Gehalt erhielten die Zollbeamten seit
1484 zusammen Vi des sogen. Vnrzolls, nnd zwar bekamen von
diesem Drittel der ZoUschreiber und der Bescher je */iot der Nach-
gänger V4 und der Knecht V«o ^- Vielleicht hängt mit der Ge»
Währung dieses Antheils die im Dezember 1481 eingetretene be-
triUihtlicbe Herabsetzung der Gehälter, welche allerdings nach
kurzer Zeit wieder erhöht wurden, zusammen ^.
Ob die im folgenden noch zu erwähnende Abgabe von
Naturalien, gewerblichen Produkten oder dergl. seitens gewisser
vom Zoll befreiter geistlicher und weltlicher Leute an die Zollbe-
amten in der Praxis wirklich erfolgt ist, dafür lässt sich kein
sicherer Beweis erbringen, doch kann man anch nichts gegen diese
Annahme geltend machen.
Seit 1483 wurde dem Nachgänger und dem Knechte noch
eine jährliche KleidungsentsehjullLrnng von je 16 Albus gewährt*.
Schliesslich bekamen die Knechte im Dezember jedes Jahres
„offergeld", welches seit 1482 zusammen 5 Gl. 15 Alb. (= 150
bezw. 165 Alb.) betrug*.
§. 2. Die Verzollung. Wie die meisten mittelalterlichen
Zölle war unser Zoll Einfuhr- und Durcbgangszoll zugleich, ei.ste-
res für die AVaarcn, die in Köln verbliehen, letzteres für die
Gtiter, welche weiterhefördert wurden, nachdem sie in Köln ver-
stapelt waren. Für die in der Stadt selbst verbleibenden Waaren
bestand dabei, wie die Verleihuu^:^uikunde besagt, die Vergünsti-
gung, dass von ihnen blos die üäüte der im Tarif festgesetzten
Westdeutsch. Zeitschr. i sss, s. 120 u. 121) betrug der Mctallwerth des Albus in
der Zeit unseres Zolles, wie folgt : 1475 = 0,28 Reichsmark ; 147«; = 0,27 ; 1477
u. 117.^ = 0,25; 1479 u. 1480 = 0,25; 14«1 u. 1482 = 0,24; 148.1 u. 1484 =
0,25; 1486 «0,24; 1486— 1489 = 0,23 ; 1490 = 0,21; 1491 «0,21; 1482«
0,20; 1493 ss 0,20 bsw. 0,29; 1494 » 0,19 ReichBrnark. Da nun na«di K. Lam-
precfat (Conrads m>. f. Nat.-Oek. u. Stat. N. F. Bd. XI, 1885, S. 322 ff.) die
Kaufkraft des Geldes im westl. Deutschland in der 2. Hälfte des 15 Jh. 51/4-
mal so hoch war wie heute, so kann mun in dieser und den spätem
Tabellen den Albus etwas höher als eine heutige Keichsmark
anset/.en.
1) Hier&ber weiter anten.
2) Vgl. eine andatirto Notia anf eioem in den Zollakten gefundenen
Ideinen Zettel : „Nota besiers ind solsdirjbers loyn zu knrten, off ay der
geiatlicheit ind vurzolls weulden genyessen."
3) S. Ausgabenregister von November.
4) S. Ausgabenregister von Dezember.
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D«r Kölner Rluiiuoll von 1475—1494. 28
Gebflhr erhoben wurde. An» dieser Sobeidnng der Waaren bezflg-
lieh des Zollsatzes erwaehs für das mit der Verzollang betraate
Personal die Anfgabe, darauf zn achten, welehe Waaren und Gttter
in Köln verkanfl, nnd welehe wieder zn Schiffe verladen wurden.
In welcher Weise auf Grund dieser Anfofderung die Verzol-
lung vor sich ging, darüber geben die in den Zollakten erhaltenen
Verordnungen und Massregeln der Zollbehörde keinen unmittel-
baren vollständigen Aufschluss. Im Dienst?ertrag der Beamten
(Abs. 2) ist nur von einer Zollabfertigung die Rede, welche kurz
vor der Abfabrt des betreffenden Schiffes ans dem Hafen stattfand,
sich also blos auf die Waaren beziehen konnte, die von Köln aus
weiter gingen. Ganz am HchiuBse des Dienstvertraj^es ( Abs. 11)
wird dann dem Zollpersonal znr Pflicht gemacht, sich die in der
Stadt verbleibenden Waaren wohl zn merken, um davon den
gebtibrenden Zoll zu fordern.
Die Verzollung der durchgangszoll Pflichtigen Güter fand
dem Dienstvertrag der Beamten gemäss, in folgender Weise statt:
kurz bevor ein Schiflf aus dem Hafen abfuhr, bestieg es der Bescher
mit dem Nachgänger und „besah" die verladenen Güter, d. h. er
stellte deren Mengen im einzelnen fest. Sodann scbilrftc er dem
Kauf- oder Schiifsmanne ein, dass er ohne Wissen der Zollbeam-
ten kein Gut mehr in das Schiff lc«^e.
Wo, wann und wie aber der Einguugszoll fcst«^cstellt
wurde, darüber sind wir im Ungewissen gelassen und also auf
Vernuithuugen angewiesen. Von deujenigeu Waaren, welche von
Kölner Bürgern oder geistlieben Instituten in K()ln am Zoll vor-
beigefübrt wurden, und von denjenigen Gütern, die nachweislich
für Köln bestimmt waren, wurde der Eingangszoll wahrscheinlich so-
gleich bei der Ankunft im Hafen festgestellt, der Eingangszoll anderer
Gegenstände wohl auf dem städtiseben Kaufhause Mit dieser Muth-
massuug würde sich sehr gut der Umstand vereinigen lassen, dass
der Z(»ll.st iireiber Heinrich Udemann^ zugleich städtischer Accisemei-
ster war und als soleber auf dem Kaufhause viel zu schaffen hatte.
Die Entrichtung des Durchgangs Zolles fand auf dem
Zollhauses in Gegenwart des Besehers, Nachgäugers und Zollschrei-
bers statt ^. Jetzt erst ertheiltc der Bescher im Beisein des Zollschrei-
bers und Nachgängers dem Schiffsmaan Urlaub zur Weiterfahrt ^.
1) S. hierüber S. 20, Anin. 3.
2) Diesps lag, wie ans R. P. 3, f. lf>S^ u. 207 erhellt, am heutig-en
Holzmarkt iii Köln. 3) Dienstvertr. Abs. 6. 4) Dienstvertr. Abs. 10.
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24
W. John
Die EiDgangszollgebUbreo flössen in die^^clbe Kasse,
wie das ans dem PrinzipalzoUbach ^ horvorgebt. In diesen: finden
sieh nämlicb sebr viele Namen, welcbe unzweifelhaft Köioer Bür-
ger oder dortige geistlicbe Institute bezeichnen
§ 8. Die fmanzielle VerwaUung imd das Buchwesen. Die
Bucbt'Ubrung, welche der Zollscbreiber besorgte^ war eintiwh and
fUr die Kontrolle über^ichtlleh. Das wichtigste huch war das
als Prin zipalzoU buch bezeichnete Register, welches auf dem
Zollhause lag und von hier ohne Wissen der Zollberren nicht
entfernt werden durfte. In dieses musste der Zollschreiber Tag
für Tag: den Vor- und Zunamen der zollentrichtenden Kauf-
leute (^n i c h t den Nauien ihres Knechtes, falls ein solcher die
Waaren begleitete;, die verzollten Gc^'r-nstUiulc und den Zollbetru^^
einzeichnen^. Die verzollten Waaren wurden jedoch in «liesem
Uei;-ister erst seit bepteinber 14S2 angegeben. »Seit dieser Zeit bis
14b4 Januar (einschl.) tindon wir zugleich vor dem Namen der
Kautieute noch die Bezeiehnuui; „up" oder „aflf", d. h. eine Ein-
tragung darüber, dass sie den Zoll zu Berg oder /u Thal passirt
haben. Durch diesen Vermerk gewinnen wir Kenntuis^i über die
ilerkuntt der einzelnen Güter.
Die Eintragungen im Friuzipalzolibuch haben beispielsweise
folgende Form:
[1483 Juni laj.
afi': Item Krestgin van Gemenicb van ateynen. ... 6 alb.
up : Item Heintz van Orvel van Bals 24 alb.
äff: Item Joryehen van wyne 2 gnld.
äff: Item Jan van Langenberg van kruydien ... 12 alb.
äff: Item Clais Koppensteyn van drugwwar. . 1 guld. <> alb.
up : itera Bourenvyant van schollen lU alb.
up: Item Herman vau liuu van 1 ledigeu schiff ... 3 aib.
macht 5 guld. 4 alb.*
* Falsch! mnn lieissen: 5 guld. 7 alb.
1) S. hierüber unten. 2^ Vgl. beispielsweise Priu/,.-Zollbucb :
1476 Febr. 19: Item die vrau an der Hanenporzen . 7 alb.
„ Dezbr. 10: Item der pastoir sent Pauels . ... 12 alb.
1477 Febr. S: Itern der zolner an der Hancnporzcn . 12 alb.
„ Okt. IT: Item zo sent Margarden H alb.
Dezbr. 12: Item int spidail sent Mertyn .... 4 alb.
14«3 Jan, 27: äff: Godart Palm*) van wynn . 9 guld. 20 alb.
j, , 2d : äff ; Herr Johan vamme Dauwe^j
van wyne 1 guld. 12 alb.
„ März 21: äff: Die Karthuser zo Coelne van wyne IB alb. ü. s. w.
*) Namen von uigeseheneu Külner Bürgern ; erstgenannter war damals ZoUberr.
3) Dienstvertr. Abs. 5 u. U. Vgl. hiermit Lamprecht II, S. 286. — Leider
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Der Kölner RfaeinsoU von 1475-1494.
35
Das HaliptregUter wurde am Ende jedes Monates abgeschlossen.
Zu den Einkünften unseres Zolles wurde noch (seit April 1476)
der Ertrag eines durchweg unbedeutenden Landzolles, der am Se-
verin-, Weier-, Hahnen- und Ehrenthor einkam und womöglich alle
Wochen an unsern Zollschreiber abzuliefern war'), zugezählt. Da
dieser Zoll mit dem Rheinzoll in keiner Berührung steht, habe ich
ihn ausser Betracht gelassen. Hinter der sich so ergebeuden Haupt-
summe findet sich dann die Zusammenstellung der monatlichen
Ausgaben (Beamtengehälter, Lohn für die Zollwächter, Kosten für
Anschaffungen, Reparaturen n. s. w.)-. Der sich nach Abzug der
Unkosten ergehende Rest war die Beineinnahme des Zolles, welche
der Stadt verblici).
Die G e bührenbere cb n ung fand nach ,,Zo 11g ulden"
»tatt. Die Einkünfte des vorerwähnten Landzolles sowie die Aus-
gaben finden wir nieist in Mnrk und Schilling (solidi) bezw. in Mk.
und Alb. ausgedrückt. Ferner kommen in den Abrechnungen noch
(jedoch selten) vor: Heller (haller) und Denare. Es ergiebt sich:
1 Zollgl. =r 27 3, geit October 1487 = 30 Alb,;
1 » = 4V2, , „ „ = 5 Mk.;
1 Alb. =- 2 Schilling « 12 Heller ;
1 Heller = 2 Denare.
Seit 1484 werden in den Zollquittungen ausser Zollgl. und Alb.
noch bescheidene oherländische gl., Postulategl. nnd Pagamente
genannt. Auffallend ist, dass diese versehiedenea Arten von gl.
stets wie ZoUgl. (eu 27 bzw. 30 Alb.) yerreebnet werden.
Als Kasse ffir die Aufnahme der Zolleinklinfte diente die
auf dem Zollhause befindliche «Zollkiste*. In diese musste der
Zollschreiber die eingenommenen Betrüge sofort — «von stund"
— durch die dazu dienende Oeffnung werfen ^ ; denn der Deckel
der Kiste konnte nur mittelst sechs verschiedener Schlüssel geöff-
net werden, ron denen je einer im Besitze der einzelnen Zollherren,
sind die Güter, für welche der Einfuhr-, und die, tür welche der Dureh-
gangszoll besahlt wurdet im Pri]u.<*Zollb. nicht fcuflserlich untertobieden.
1) Q. B. f. 201^. — Dieser LandzoU betrog etwa 5—6 gl. monatlich;
im Novbr., Dezbr. u. Jan. stieg er schon bu tXL 25, 30, 40 gl.
2j Diese folgen später besonders zusammengestellt.
8) Der Zollgl. ist also im Jahre 1475 gleich dem damaligen kölnischen
gl. (S. Kruse, Köln. Mütizgesch. a. 8. w. S. i)2.J
4) Dienstvertr. Abs. i>.
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W. John
des Besehers und des ZoUscbreibers war. Fflr den Fall, dass
einer der vier Zollherren die Stadt verliess» mnsste er bis zu seiner
Rttekkehr seinen Schlüssel den Beisitzern auf der Samstagsrent-
kammer abliefern \ wohl damit zu jeder Zeit eine Revision der
Kasse möglich war. Am Ende des Monats erschienen die Zollherren
auf dem Zollhause, prüften die Rechnungsablaprc nnd nahmen den
Reinertrag in Empfangt. Ihre Quittung darüber trug ein Stadt-
schreiber in das dazu bestimmte Qaittnngsbuch (das «Zoll bach*')
ein. Sie lautet beispielsweise:
[1477 Ende Desember].
Die einsiara herrai Peter yan der Cloeken, burgermeiater, herr Heio'
rieh Suyderraan, Clais Yan Aich ind Herman Rynck haint ontfaugen van
zolschryber ind besienre vurs. van dem yrsteii (la<,'-e (lecemT)ris bis up den lösten
dach dcsselvpn niayntz, afTf,'eslii<Teii sulche 100 «j^ulden ind einen albus, sie vur
loyu iud anders uyesgegeven haint, as dat vou outfenkuiss ind uyssgheven in
dem priuzipailzolboich ind in eyme andern regyater, den vurgcuanten herren
ovefgelieTert, clierliehea angeieichent ist, blyvens gelts an zolgolden, den
lantcoll mit dairinne gereohent, die vort up die renthamer zo lierern,
1727 gnld. 20^/, alb.
Wie sich aas der Quittung ergibt, wurde den ZoUherren noeh ein
besonderes Verzeiebniss der Einnahmen nnd Ausgaben ttbeireiebt.'
In diesem vermerkten sie den Empfang des Zollgeldes ^ Ausser-
dem besassen die Zollherren noch ein nEmpföngnissbueb" ftr sieh
zur Aufzeichnung der vom Zollschreiber ttbemommenen Summend
Das Zollgeld lieferten sie ohne Verzng an die Beisitzer der Sams-
tagsrentkammer ab, Hessen die abgelieferte Snmme in das dazu
bestimmte Buch der Rentkammer eintragen nnd erhielten in ihrem
Empfängnissbuche den Vermerk der Rentkammer Uber denEingang^
Die Betrüge in den genannten drei Bttchem, von denen leider
kein Exemplar in den Zollakten erhalten ist, mussten bei gewissen*
haftem Ablieferungsverfabren flbereinstimmen. Die Quittung der
Rentkammer wnrde nun in dem ZoUqnittungsbuch, welches die
ZoUherren wahrscheinlich vom Zollhause zur Rentkammer mit-
nahmen, unter der oben angeführten Quittung der ZoUherren von
dem städtischen Protonotar niedergeschrieben. Ihre Form war
etwa folgende:
1) ]!. P. .% f. 4«. Vfrl Lamprecht II, S. 286. 2) Q, B. f. 7^ oben.
H) S. Diensteid der Zollherren (Anhang No. 3).
4) Ebenda. ö) Ebenda.
üiyitizüu by GoOgle
Der EoliMr RheinzoU von 1475-1494.
27
Die eii'samen Herren Joban vamme Daawe, GocUH van dem Wasservas,
Heinrich Haich ind Evert van Schyderich, bysitzere der 8atersdaii:»'!?rent-.
kanier, haiat ontfang'en ^an den eirsamen hcrn Peter van der Clockeii, biir-
germeister, her Heynhch Suydermau, Clais van Aich ind Hermau Kyuck,
zolherc^ vors.» van dem yrstcn daighe des mayntz decembris up den kstoi
dach dewelven maynto» den lanizoll myt ingeredient» die vurgeschrevene snmme
1727 gnld. 30Vi «Ib.
Van bevele mynre Herren byaliaere vnrs. Heinricus van Xanten mann propria
Bttbscripsit.
Es gehörten also zur Hnanziellen Verwaltung des Zolles fttnf
verschiedene Bücher: 1) das PrinzipalzoUbuch auf dem Zollbause,
2) das den Zollherren vom Zoll Schreiber übergebene Register,
3) das besondere Bach (Empföngnissbuch) der Zollherreo, 4) das
Buch der Kentkammer, 5) das Quittungsbuch.
Die beschriebene Art der Zollgeldablieferung wie des Buch ungs-
wesens soheint sich in der Praxis gat bewährt zu haben ; denn von
• bemerkenswerthen Yeränderangen derselben im Laofe der Jahre
ist nichts bekannt.
Die Pünktlichkeit der Beamten, soweit sie aus den Zoll-
akten hervorgeht, ist im Allgemeinen lobenswerth. Namentlich
lässt die Buchführung wenig zu wünschen tlbri^: die Eintrag-
ungen sind durchweg vorscbriftsmässig gemacht, und, was man
bei niittelaltcrliclien Keclinungen hoch anschlagen muss, die Sum-
mirungen, die ich vielfach einer Nachprüfung unterzogen habe,
erweisen sich in den meisten Fällen als richtig; Abweichungen
von der Genauigkeit sind im Verhältniss zu der betreffenden
Snmme unbedeutend. Dass etwa der Zollschreiber Udemann, wel-
cher als Accisemeistcr die Stadt betrogen hat ^, auch bezüglich
des Zollgcldes Vernntreuungen begangen hätte, scheint mir bei der
Schärie des KontroUweseus fast unmöglich gewesen zn sein. Audi
spricht in Wirklichkeit der Umstand dagegen, das.s die unrichtigen
Summen fast ebenso häufig zn hoch wie zu niedrig angegeben sind.
§ 4. Sfundung der Zollgebühren. Fallsein Kaufmann oder ein
geistliches Institut nicht im Stande war, die Zollgebühren sofort
baar zu entrichten, wurden sie gestundet. Der besonderen Genehm-
igung der Zollbehörde wird es hierzu nicht bedurft haben; die
Stundung scheint dem Ermessen des ZoHschreibers oder des Be-
sehers anheimgestellt gewesen zu sein*.
1) S. -20, Anm. a 2) Vrrl. Dienstvertrarr (Anh. No. 2) Abs. 3. — Ein
Gesuch an den Rath um Stundung der Gebühren ist mir nicht begegnet.
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38
W. John
Die irestiiudeten Summen vermerkte der ZoUschreiber dem
Dienstvertra^e (Abs. 3) gemäss im Prin/ipalzollliuehe, als wenn
sie baar bezahlt wären. Die Stuiidun^^ erfolgte nur gef^en Bürg-
schaft oder Hinterlegung eines Pfandes, worüber der Zolischreiber
Notiz führte. In diesen Aufzeichnungen kehren dieselben Nannen
hruiti«; wieder: namentlich wird die Bürgschaft oft vun (iieseui oder
jenem angesehenen Kölner Bürger geleistet. Zum Ptande wird viel-
fach eine Schale oder ein Recher gesetzt.
Da am Ende jedes Monates der Inhalt der Zolikiste mit der im
Priuzii)alzü]ll)ueh bieh ergebenden Uauptsuinme übereinzustimmen
hatte, so mussten die gestundeten Beträge bis dahin entweder
von dem Kaufmanne baar erlegt oder Seitens eines Zollbeamten
vorgesciiosseii ^verden. Nähere Bestimmungen hierüber habe icii
nirgends gefunden.
Die Art des Stuuduugsvermerkes mögen einige Beispiele er-
läutern :
Item Clais vau der Ar 50 lualder korus. Testis Wilhem vau Kempen.
Item die vran zom Oeventoultz zo Syburg 27 xnalter korns. I» bürge
Tur die vrau seilt Peter an dem Aldenmart.
Item Ileynrich zo der Blomeii 5 hoed salz. Is bürge Johan Kolyn.
It*'m der schoulteis van Slebusch L^'/o sl. voder. Is bürge der wirt
zom Boultzen. Äff zo dragen bynnen 14 dagen.
Item myn vrnn vau Gerishcim 12 foder. Is bürge Jacob van Berchem.
Item myn her van Cleve 24 s\. voder. Uierviir steyt der niunzmeister.
Item meister Amolt van Berchem IdVs slecbi foder van synre proe«
vende 20 Bonne. Hait zo pande gesät eyne scbaelL
Item meister Ulrich Si^eler 18 siecht foder van eynre uysswendiger
proeVPnde. Hait zo pande gesät eyneu becher.
Jtem zo den Clären 1 sleicht voder. Des hain wir 1 scliail zo p;nid.
Item htr lierintiii vnn Korbecke <> siecht fodei-, her van eyare uyss-
weudige vicarien. liaiL zo paude gesai o eukele guldeu.
Item der offioiael 2 sL foder vor drankwyn. Pant eynen rynk.
§ 5. Zollbefreiung. Wie bei den mittelalterliehen Zidlen tlber-
baupt, so ist auch bei unserm Zoll die Menge der Befreiungen
gross. Wohl im Auftrage der Zollbehörde hat eine mit den Ver-
hältnissen des erzbiseböflichen Zolles zu Bonn ^ vertniuto Person
aus dem Gedächtniiss eine Zusammenstellung der von jenem Zolle
befreiten geistlieheu und weitlieheu Leute sowie der Bedingungen
1) Dass es dieser war, schHesse icli aas der BestimniunLT über die Abtei
Eberbach. Auch der später folgende Kölner Zolltarif ist vom Bonner Zoll
herübergenommen.
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Der Kölner EheinzoU von 1475—1494.
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uud Einjichränkungeu ihrer ZolltVeiheit geoiacLt (s. Anhang Nr. 4).
Jedenfalls wollte man in Köln sich hiernach richten.
Die in diesem Vei-zeiclmiss genuiinteu Personen und Institute
zerfallen in solche, welche ZolltVeiheit aller Waaren und Güter
geniessen, z. B. die Kölner Kollegiatstifter (S. Andreas, Aposteln,
S. Georg, S. Gereon, S. Kunibert, S. Maria ad Gradiis, S. Maria
in Capitolio, S. Severin), die Karthäuser von Köln, der Erzbinchof
von Mainz und der Pfalzgr.if, und in solche, weklie nur hinsicht-
lich bestimmter Güter vom Zoll befreit sind, so die Deutschherren
von Koblenz, die ihre Weine und das, was ihnen der Prior von
Köln schickt, ..frei fahren". Von den Cistereiensern /u Allenberg:
heisst es ausdrüeklieh, dass sie den Zoll eutriehten müssen auch
die vier Bettelorden in Kidn (Augustiner, Dominikaner, Karmeliter,
Minoriten) müssen den Zoll geben, doch lässt man sie gelegentlich
„um Gottes willen" frei fahren. Ferner ist die Zolifreiheit der
eisen eine unbedingte, z. B. die des Ptalzgrafen UDd des Erzbischofs
von Trier, während gewisse Personen oder Institate eine Art An-
erkennnngsgebuhr, Ynrzoll genannt ^ an die Zollbeamten zu
1) Früher besass diese .\btei Zollfreiheit auf dem Rheine. Schon 110.5
Okt. 18 verlieh K. Heinrich VI. ihr Zolifreiheit zu Lande und zu Wasser für ihr
gmminte« Wacbsthum (s. Lacombl. I, S. 3H0). 1303 Okt. 17 gewahrte K.
Philipp von Schwaben der Abtei Alteoberg im Beiondem Zollfreiheit auf dem
Uhelne (s. Lacombl. II, S. .'>). 1215 Aug. 2 verlieh ihr K. Friedrich II. Zollfreiheit anf
dem Rhein und Main (s. Lacumbl. II, S. 27). 121;i Nov. 30 bestätigte K. Ivini adlV.
den Herren von .\ltenberg die früheren Zollprivilegien ^8. Lacombl. II, .S.
Dasselbe geschah 12T.'{ Novenib. 2 durch K. Hndolf !. mit hn ^\ |lr*l■n: „ut
quecumque bona seu res ucclesiao antedicte tsursuu» »ive deorsuin per Rani
alTeum dedncantur, libera eant et redeaut, nullo eis in Bobardia vel in Wwda
aat alibi exactionie inposito onere vel tbeloneo requisito." — Es w&re ni<dit
uninteressant zu wissen, ans welchem (irunde jene wiederholt garantirte Zoll*
freiheit der Herren von Altenberg beim Bonner Zoll nicht beachtet wurde.
2) Vurzol! = .,vnr crkcutcniss des /ols" B. f. l-"!''}. auch ..vry«»e1t"
genannt. Kr wurde nicht inmier bei jidtin aarentransport sofort eutrichtet,
sondern oft summarisch für eine bestimmte Zeit bezahlt. Vgl, Prinz.-ZoUb,
1481 Febr.: „Item haint unse hem nodi untfangen van dem yurzol derScol-
legien ind abdyen binnen Coelne ind der herren van Bmwilre, sy van yren
wynen, sy desen neisten herfst vry gevoert hain, als mit namen van yedem
stuck 1 sol., zosanien gerechent np 82 mark 4 sol." [= 494 Alb.]. Ebenda
1478 Okt. 3: „Item die summe vun der «reistlicheit, die vry gefaren synt,
kompt van desem vurleden jaire up 22 guld." f= 504 Alb.]. — Jene Beträge
flössen (wenigstens seit 14.S4) nicht in die Zollkasse. Ueber ihre Verwen-
dung erfaaltai wir (Q. B. f. 201^) genauen Au&chloss: „Item dat vrygelt zu
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30
"W. J ohn
entriehteii pflegen. Diese Anerkennaogsgebtthr beateht bald in Ka*
taialien oder gewerblichen Ersengnissen — so liefern die Stifter
S. Andreas, S. Aposteln» S. Oeoig und Kaiserswerth »^ollweine^
die Gisterclenser yon Eberbaeh geben unter anderm dem Kölner
Erzbischof ein Paar Patzschvbe (?) — bald wird, verscbiedentlieh
noch za den Naturalien hinsn, den Zollbeamten baares Geld gegeben;
so sablen die Stifter von KOln fttr jedes ZoUfader Wein, welches
sie rheinabwttrts bringen, einen Schilling Vnrzoll, welcher dann auch
wohl Viygelt genannt wird. Die theilweise eigenartigen Be-
dingungen der Zollfreiheit, z. B. die Bestimmungen ttber die An-
«rkennnngsgebtthr der Abtei Eberbach, lassen auf ein hohes Alter
jener PrlTilegien schliessen. Zur Zollfreiheit des Kapitels von
Kaiserswerth z. B. wissen wir, dass bereits K. Ludwig III. das
Stift im J. 877 ron Zöllen und öfifentlichen Abgaben befreite ^ ;
der Abtei Brauweiler verleiht K. Heinrieh III. im J. 1051 Zollfrei-
heit auf dem Rhein und der Mosel das Privileg der Herren von
Eberbach stammt von 1218 ^ U. s. w.
In welcher Weise sich das Befreiungswesen in der Praxis
unseres Zolles, zum Theil mit der vorbin besprocbeoen Auizeicb-
Bung ttbereinstimmend, vielfiich aber auch von ihr abweicheud, im
«inzelnen gestaltete, darttber möge die im Anbang folgende Tabelle
Aufschluss geben. Dieselbe umfasst fünf Normaljabre, von denen das
Material vollständig erhalten ist. Wie schon bekannt, waren die
Unterthanen des Herzogs von Jülich- Berg in Bezug auf alle Waa-
ren und Güter, die in Köln oder in des Herzens Landen verblieben»
mit Ausnahme der Weine, die sie nach Köln zu Markt und feilem
Kauf brachten, von unserm Rbeinzoll befreit. Welche von den
übrigen Personen und Instituten fortwährende, welche nur vorttber-
^hende ZoUfreiheit beim Kölner Zoll genossen, lässt sich nicht
•deylen, hait men id also ingeaatct ind gehaldeo, dat men dat deylt in dry
ddl: dat ejn geburt uiueii herren Tamme raide, dat sweyde den zolherren
mit demme proihonotario, dat dritte deyl den eoIlBdbryvere, besierre, nae-
gragero ind zollknechte. So deylt men id. Also es <iO guldeu, so haint
linse herren 20, die zolhorren ?0 mit deunne prothonotario, ind die besienre,
zolischryver iud naegenger mit deinme zolkneciite 20; ind die leste "2i) deylt
men also : dem zolschryvere ind besienre maliich 6 gülden, demmc uaegen-
gere 5 gülden ind demme knechte 3 gülden. Abos was id imme jaire
LXXXim in janoario.''
1) Laoomblet I, S. 37. 2) Ebenda S. 117.
3) Qu. znr Getcb. d. St. Köln n, S. 73.
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Der Kölner Rhainzoll von 1475—1491. 31
bestimmt sagen, zum Theil jedocb mit xiemHeher Sicherheit ver^
mutheo. Für derartige Vermuthungen wird die Zahl der Fttlle
bei den einzelnen Personen eine Stütze bieten. Um *aach auf die
Art und Menge der des Zolles enthobenen Waaren und Gfiter sowie
auf die Bedeutung des WeiuTerbranebs oder Weinhandels einzehier
Kloster und den Katnralienbedarf des einen und andern der Ge-
nannten ein Lieht zu werfen, habe ich die Waarenmengen auf
Grund der Aufzeichnungen des Zollsehreibers ^ berechnet und bei-
gefügt
Die RoUCp welche das Befreiungswesen bei nnserm ZoÜe
spielte, ist aus dieser Zusammenstellung im einzelnen erkennbar.
Klarer noch tritt die Bedentung der Zollbefreiungen hervor, wenn
wir die Ans^hl der BefreiungsfftUe derjenigen der eigentlichen
Verzollungsfülle gegenüberstellen. Leider ist dies für die Jahre 1480
und 1484 infolge des g^UizIicben Fehlens oder doch der Lttckenhaltig-
keit des Prinzipalzollbnches nicht möglich» für die Jahre 1483, 1486
und 1487 aber znlttssig. Die Menge der Fülle» In denen Waaren- ,
transporte den Zoll passirten, betrag:
1483 : 3504. Hiervon wurden veizollt 2978 (ca. 84%), zollfrei
waren 520 (ca. 10 Vo).
1486 : 2690. Hiervon wurden verzollt 2864 (ca. 88 %), zollfrei
• waren 326 (ca. 12%).
1487 : 3425. Hiervon wurden verzollt 2998 (ca. 87Vs%)> aoUfrei
waren 427 (ca. 12V2%)-
Sehen wir von Klasse III unserer Tabelle ab, bei welcher natur-
gemäss die Häufigkeit der Befreinngsfälle überwiegen musste, so
ist am meisten frei gefahren die Kölner Geistlichkeit, es folgen
die auswärtigen geistlichen LentCi zuletzt, verhiUtnissmMssig wenig
vorkommend, weltliche Herren.
Den Waaren nach genossen Geistliche und Laien Zollfreiheit
hauptsächlich fitr Wein. Eine Ausnahme macht beispielsweise
1) Diese haben beispielsweise folgende Form:
Item in januario «nno etc. 80 :
Item Heynts Scbomeeher Siburg . . 3 aeck eals.
Item Marie van Wipperfored ... 10 amen «yn«.
Item Jacob up der Bach so Moilbem 2 voder wyos.
Item zo sent Severyne 1 sl. voder.
Itera 7.0 sent Apostelen 2 voder.
Item dem lantgreven 1 zolvoder 2 tonneu Vs*^™- ü.«.w.
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32
W. John
das AugustiDerkloster Bödingen (Nr. 53), welchem fllr andere Na-
turalien (Butter, Käse, Oel, Fisehe n. B. w.) Zollfreiheit gewfthrt
wird; desgleiehen das Karth&iiserktoster Koblenz (Nr. 81) und
daa OistercienserinnenkloBter Sehweinheim (Nr. }Q2). Andere
geiätliebe und weltliche Lente bezieben oder versenden ansser
Wein noch sonstige Güter mannigfacher Art» fttr welche sie keinen
Zoll entrichten: so der Kölner Erzblscbof, das Dentscbordenshans
in Köln, die Cisteroienserabtei Eberbaoh, die ErzbisebOfe von
Mainz nnd Trier, der Landgraf von Hessen, der Pfalzgraf, die
Grafen von Sayn nnd von Virneburg n. a.
Die bei den einzelnen zollfreien Leuten anfsawerfende Frage,
ob sie dauernde ZoUfreibeit besassen, oder ob ihnen nnr
Yorttbergehende Zollnachl&sse bewilligt wnrden, lässt sich^
wie frtther bereits angedeutet wurde, in yielen Fällen mit ziem-
licher Sicherheit ermitteln. Es kommen dabei in Betracht die
Zahl der BefreiangsHUle der betreffenden Personen oder Insti*
tute, die Art nnd Menge der von ihnen geftthrten Guter in
den ausführlich behandelten fünf Jahren wie in der Übrigen
Zeit (welche ich yiel&ch in Vergleich gezogen habe), Rang und
Stellung der Freigefahrenen, sehlieflsHoh analoge Verhältnisse bei
anderen RheinzOUen. In letzter Hinsicht leistet uns das frtther
erm^nte Verzeichniss der vom fionner Zoll befreiten Lente (s.
Anhang Nr. 4) wesentliche Dienste. Fasse ich die genannten
Punkte ins Auge, so glaube ich eine Anzahl von Personen nnd
Instituten bezeichnen zu können, welche von nnserm Zolle dauernd
befireit waren. In der folgenden Uebersicht gibt Kolumne a die Na-
men der Beireiten, Kolumne b die Guter, worauf die ZoUfreibeit sich
zum mindesten erstreckte. Auf Vollständigkeit macht die Ue-
bersicht keinen Anspruch.
I. Qelstlicbe Leute.
1. In Küiu.
a.
b.
Die Kollegiatstifter
Antooiterkomturai S. Anton
DomiDikanerklMter
Erzbischof
Deutschordenehaus bei S. Katbarina
Adeliges Frauenstift S. Ursula
Traiikweine für den eigenen Uedarf.
D » » > 1
» » » » »
alle Güter.
Naturahen.
Trankweine für den eigenen Bedarf.
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Der Kölner Rheinzoll von 1475—1494.
83
2. Ausserhalb Kölns.
Erzbischöfe von Mainz uuä Trier
Benediktinerabtei Brauweiler
Boncdiktinerabtei Deiatz
Adeliges Frauenstift (Tcrrf.'sheini
Augustiuerinnenkloster GräiVath
Angustinerkloster Bödingen
Cisterdenserabtei Helsterbach
Gistercienserinnenkloster Schweinheun
Cisteroienserabtei Eberbach
alle Güter.
Trankweine für den eigenen Bedarf.
*
>
Naturalien.
alle Naturalien.
II. VeltUcfce Mvmm.
Kaiser Friedrich
Landgraf von Hessen
Her/ug von Jfilidi-Berg
Knrf&rst von der Pfsls
alle Güter.
Graf von Timebarg )
VorflbergehoDde („um Gottes willen" gewährte) Zoll-
nachlässe seheioen mir in folgenden ans der Tabelle ersiehtlioben
Fällen Torzuliegen: Nr. Nr. 8, 9, 10, 11, 14, 24^ 30, 31, 32, 33,
40, 42, 51, 52, 54, 55, 56, 58, 59, 64, 65, 66, 72. 73, 74, 75, 79,
82, 83, 87, 88, 89, 90. 99, 100, 104, 108, 109, 112 u. s. w.
Solche einmalige Zollnachlässe erfolgten unmittelbar von Sei-
ten des Bathes, an den man sich za dem Zwecke Yorher wandtet
Derartige Gesnche liefen in grosser Menge ein; z. B. bat 1477
April 23 Vincenz, Graf zn M((rB und Sarwerden, nm Zollfreiheit
flir 27 Zollfnder (= 324 k5ln. Ohm) Trankwein und 400 Reis
Leien zom Aufbau des abgebrannten Klosters in MQrs'; 1488
Mai 21 bat Landgraf Wilhelm von Hessen, 1500 Malter (Bop-
parder Mass), die nach den Niederlanden gehen sollten, freifabren
zu lassen^.
Häufig beanspruchte der Kaiser, welcher für seine Person
selbstredend Zollfreiheit genoss, dieselbe auch fUr seinen Sohn
Maximilian oder einen seiner Beamten; z. B. 1482 Mai 22, wo
er Terlangt, dass man seinem Sohne fllr 600 Zollfuder (= 7200
1) Es findet sidi in den Listen der. Freige&hrenen öfters ein mt-
sprechoider Vermerk des Zollschreibers, z. B.: dem besierc van Zoyns 13 zol-
voder wyns, van bevel her Heynr. Sudermans; ferner (1480 Jan.): Item
Bertoldus in der kanzelryen van Trier, van bevel herm Heinrich Sudennann.
— H. S. war damals Zoiiherr.
2) P. S.
Aaaaleo des liist. Yereios XLVIII.
3
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34
W. John
kOln. Ohm) Wein, welelien dieser „zu notdarften seines hofes*' be-
zieht, Zollfreibeit gewähre ^; oder 1489 Mai 28, wo er ersneht, 25
Zollfnder 900 kOln. Ohm) Wein, die semem Hofmnrseball Sig-
mund Prasebinek zngebtfren, zollfrei passiren zu lassen *.
Nicht immer ist der Rath sofort bereit, die zahlreichen
Wttnsche des Kaisers oder seines Sohnes zn erflUlen; es wieder-
holt sich dann das Gresneb in dringendem, ja befehlendem Tone*.
Was die Kontrolle der fiefreinngen angeht, so bedurfte es
zur Legitimation eines Briefes oder der eidlichen Versieberang,
dass die betreffenden Gttter dieser oder jener vom Zoll befreiten
Person gehörten, und dass die Bedingongen der Zollfrciheit vor-
handen seien*. Ein soleher Brief (bewerliche schrift^) hatte bei-
spielsweise fol^^ende Fassung:
j,Wir dechen ind capittcl etc. laissen uch zolnern der stat Coelne wissen,
dat sulchen n. stuck wyns haldcrn na gemeyne achtongen des zols n. foder.
die N., unse keiner oiX diener, den Kyii äff bracht hait, uns ind unser kir-
chen van unseu ziende, pechten ind gudeu up unsen erven da geleigeu ge-
wanen zogehoerent, 8ond«r bedrooh ind argelist, ind begern dftiromme tmi
uoh, dat ir salche wyne up unu keinen geloaven ind eyt» na formen darnp
verdragen, tolfry wilt laissen upforen. GesehrCeren) under nnss capittela
siegell, zu ende deser suhrifft gedruckt, imme jatre «ntt berren 1478" ^
Als Beispiel der eidliclien Legitimation, woftlr es verschiedene
wörtlich vorgeschriebene Formeln gab, mag dienen:
,,T)ie n. stuck wyns, ich aen zoll viir mynen tlrankwync bejjeren up zo
f I eu, gehoerent myr zo van myme beneiicio, provendeu oder kircben da gi^-
it'igen ind wille der nyet ganz verkoufen noch verbuyten noch hinnen (Joelue
1) P. S.
2) P. S. Vgl. ferner P. S. 147b Febr. 20; Max. an Köln.
» » 1482 Sept. 6; Friedr. » »
» ■ 1484 Febr. 28; » > >
> > 1486 Mai 4; Max. > • .
3) Vgl. P. S. 1475 Sept. '2h; Friedr, an Köb.
* > 1482 Okt. 19; Max. > »
" 0 l Febr. 26; » ^ " .
4) Im Jahre 147x (Dezbr. 11) beklagt sich die Stadt Köln beim Her-
sog von Jülich -Berg darüber, dass seine Unterthanen ihre schriftliche Legi-
timation bei ihren Gfiteni nkbt bitten und sidi andi weigerten, ihre Eide
SU linaten (K. B. 32, f. 96).
5) S. Vertrag mit d. Hers. t. Jfiliob-Berg (Anh. Nr. 6) n. K. B. 32, f. 96.
6) Einzelnes Blatt, welches noch andere derartigfe Briefe und Eides-
formeln enthält. Ueberschrift des angeführten BriefiBs: Forma des briefsup
die wyne der coUegien ind cloister bynnen Coelne.
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Der Kölner Rbeiiuoll von 1475-1494.
35
so veylen koaf venappen sonder der all^ g^bniyclien so myme dntnkwjrne
in iiiynic huyse vor mich ind myiio Imyaigeeyiide, Uta argeliat, eo myr got
helpe ind de heylorfn'-i.
Eiue solche Erklärung filr einen aiuleiu abgeben hiess »ver-
antworten'': z. B. (Liste der Freigefahrenen 1480 März):
.,lt.em myine hern van Maintz r)0 zolvoder. Verantwort der znlRchryver
va,a Laynsteyu." Ebenda: „Item der tbolner van Bon verautwort vur unaen
bem yao des lantgreven w^en". Oder: „Icli her Joban van der Lippe,
keiner co sent Kuniberts» bekennen, dat ich verautwort bain swe foder, de
zoboren her Goddert Hoeffman, kanonidi der aelver kirdien so sent Kuni-
berts, ind anders nymans. Gasohreven myt myner eigener haint".
In Fällen, in denen die Zollbehörde die hergebrachte Zoll-
freibeit einer Person oder eines Institutes nicht anerkannte, erfolgte
die Berufung an den Kaiser. Als bald nach Einrichtung des Zolles
eine grosse Anz^abl geistlicher und weltlicher Leute sich gegen den-
selben alter Privilegien bediente, bat die Stadt den Kaiser, zu
vertilgen, dass die hergebrachten Privilegien der Geistlichkeit von
Köln nu^r für den Wein, dessen sie zum täglichen Gebrauch be-
dürften, Geltung haben sollten. Indess der Kaiser l)e8cbied das
Gesuch absclilägig, weil die Einkünfte in:iiu'her Stifter hauptsäch-
lich auf Weinrenten beruhten''^. Ein audeics Beispiel der Berufung
in Züllbefreiungsangeleirenheiten bietet der folgende Vorgang : Die
Cistercienserabtei Eberbach im Kheinirau hatte, auf ein altes Pri-
vileg ^ prestiitzt, ihre Weine und Früchti' Kölner Zoll frei vor-
beizutülircn li('i;ehrt, war aber von der Zollbehörde zur Entviclttung
der Zollgebühren veranlasst worden. !)a wandten sich dir Kloster-
brüder heschwerdetuhrend nn den Kaiser. Dieser gebot der Stadt
Köln, jenes Privileg in Zukunft zu achten*. Im Jalire 1480 wurde
zwischen Köln und der Abtei Eberbach ein Vertrag geschlossen,
dahin lautend, da.«is das Kloster fortan in Köln Zolltreiheit gemessen,
ilaftir aber dem ZoUschreiber und Beseher aus jedem Schiffe mit
1) Ehtndu. l'eberschrift: Der eyt up die wyue van den uyaswendigen
provendeu, der mau gebruycheii wilt drankwyne.
2) P. S. 1477 April 28; Friedr. an Köln.
ä) Vgl. Ennen u. Eckerts, Qu. sur Gesch. d. St Köln, II, 8.73: 1218
Mai 26: . . [nos Engelbertas arohispiseopus] »ipsos [sc. fratres de Eversbaoh]
ab omni thelonio, exactione et iure de rebus suis nobis vel officialibnt noetris
in civitatp nostra ColonieiiPi tairi in terris quam in aquis undecnmque ex-
bibendis liberos perpetuo dimisimus et absolutn?"
4) P. S. 1476 Febr. 14; Friedrich an Köln.
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W. John
Wein, welches den Zoll passirte, 2 \iertel Weiu verabfolgen und
ausserdeoi als VurzoU 8 bescheidene Guldeu entrichten solle ^
Anch die Stadt Nürnberg hatte sich beim Kaiser darflhor be-
klagt, daös mau iu K<»ln ihre alte Zollt'reiheit - nicht aiu rkoune,
worauf der Kaiser den Kölnern befahl, von den Bürgern ISiUrubergs
fernerhin keinen Zoll mehr zu erheben ludess einige Jahre nach-
her forderte der in so vielen Dingen unschlüssige und nnhestäudige
Kaiser auf Wunsch der Stadt Köln den Nürnberger Kath auf, da-
für Sor^e zu tragen, dass seine Bürger den Kölner Zoll bezahlten *
Da erkl;irie der Nürnberger Rath, die Stadt Nürnberg besitze ein
altes Privileg, wonach sie in Köln und umgekehrt die Kölner in
Nürnberg von ihren Waareu und Gütern keinen Zoll zu geben
brauchten^. Hierauf wies der Kaiser wiederum den Kölner Rath
an, das Privileg:,- Nürnberfrs zu achten, weil diese Stadt den Bur-
^cru von Köln ebenfalls ZoUfrciheit zu gewähren erbötig sei 'K
In jedem der drei angeführten Fälle entscheidet also der
Kaiser zu Ungunsten unseres Zolles. ^
Ueber die Beträge endlieb, welche durch die umfangreicheo
BefreiuDgen der ZoUkasse verloren gingen, sind wir mm grossen
Tiieil nnterrichtet, da der ZoUscbreiber sie in den Listen der Frei-
1) Q. B. f. 13
2) Eine Urktmde K. Ludwigs IV. von 1332 Sept. 12 über die Zollfrei-
heit der Nürnberger (abgedr. in Chroniken der dtsch. Städte, Nürnberg I,
S. 222) nennt unter den ca. "0 StÜLllen, in welchen NüniIiL-r<^' zullfrei sein
sollte, auch Maiuz, Boppard, Koblen/ und Köln. Vgl. auch Hans. Urkb.,
bearb. von K. Höblbaum, III, S. 585 unten. — Per Tarif deis köln. Khein-
zoUes um die Mitle des 14 Jahrb. (abgedr. im Hans. Urkdnb. III, S. 294 S.)
besagt unter Art. 43 (S. 300}: ,,die van Koirenberg die sint tolvrü". Vgl.
auch Koblenzer Zolltarif von S. Simeon «Trier [am 1300] bei Lamprecht II,
S. 321.
Ii) P. S, 14s7 Dezhr. 15; Friedrich an Köln.
4) Vgl. F. i>. 1491 Febr. :{; Friedrich an Köln.
5) Vgl. Qu. zur Gesch. d. St. Köln IV, n. 240: I.'UO Juni2;{: „Notum
ait, qnod cives Colonienses et eorum bona« universa ab omni theolonii solu-
oione qniti snnt et penitns «olnti in opido Nowenberg et prefati opidt opi-
dani et eorum bona univeria et qoaltacunqne in nostra civitate Colonienii a
theolonii eolacione qniti emnt et soluti et eoonverso cives Colo»
nieuses et eorum bona ab omni tbeolonio in eivitate Noerenberg liberi emnt
et soluti".
P. S. 1491 Febr. Friedr. an Köln. — Kiu äolches Zollkarteli
hatte B. die Stadt Basel mit Aachen, Hagenau und Zürich (s. Geeriug,
Handel n. Industrie der Stadt Basel, S. 1&5).
üiyitizüü by GoOglc
Der Kölner Rheii»oU Toa 1475—1494.
37
gefahrenen häufig angegeben hat \ Nachstehende Tabelle verau*
schaulicht die Höhe der Zol lau sfä lle in einigen Jnhrrn, in
welchen jene Vermerke ziemlich vollständig sind, sowie ihr Vcr-
hnltniss zu den ZoUeinkttnften. Kolumne a bezeichnet die Höhe
il'v Zrllansfrlllp in Alb Kolumne b ihr ungefähres Verbältniss zu.
Ueii w'irkliclicii J'>iiHialinif'n in ^/q.
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20
4050
14
3750
11
^ n Zollstrafrrchf Den Akten der Zollverwaltung lassen
sich drei Hauptarten der ZoUumgehung entnehmen :
Zunächst umging man den Zoll völlig, indem man die zu
Schiti'e beförderten Güter vor Krdn ans Land brachte und sie auf
einem l'mwege zu Lande an der Stadt vorbeiführte ^ oder indem
man mit seinem Schilfe an der Zollfc^tättc „strack" vorbeifuhr. Üie
zweite Art der Defraudation beruhte ilarauf, dass man beim Pas-
siren des Zolles zollpHichtige Gegenstände verheimlichte. Hierhin
gehörte beispielsweise der Fall, dass ein Kaufmann vor der Abfahrt
aus dem Hafen, nachdem die in seinem Schiffe befindlichen
Waaren von den Zollbeamten „besehen" worden waren, noch
Güter ohne deren Wissen in das Schilf einlud, oder der Fall, dass
eine Person, welche fllr bestimmte Gegeustüude Zollfreiheit geuoss,
unter den zollfreien Waaren auch zollpflichtige durchzuschmuggeln
»suchte. Der dritten Art von Defraudation machte sich derjenige
1) Unter dem Titel: Summa, dat man schuldipr wer zo verzollen.
2) Vgl. W. Sickel, Zum ältesten deutschen ZoUstrafreoht (Z«it3cUr. für
die gesammte Strafrecbtswissenschatl VII, 505—520).
3) Zwilchen Mainz and K61& umging man die Rheinzölle über Wester-
wald ttndHnnsrfiok. YgL Geering, Handel u. Indnetrie der Stadt Baiel, S.190.
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38
W. Joba
scbaldig, welcher, unter gewissen Bedingungen vom Zolle befreit^
{Sttschlicber Welse das Vorhandensein jener Bedingangen angab
md dieie Aussage durch gefSUsehfce Sehriftstileke oder eioen Mein-
eid bekrilftigte.
Die der Stadt ans d^ Zolle safliesseaden Eiiuuüiiiien warea
filr diese za nneDtbehrlicb, die Versacbe, den Zoll za .verfaren*^
anderseits zn massenbaflk, als dass die Zollbehörde die Defrandanteo
blos zar Entriehtong der Gebühren yeranlasst, im Übrigen aber
nnbestraft gelassen b&tte. Das allgemeine Recht zu Defrandations-
bestrafangen hatte der Kaiser der Stadt in der Verleibangsarkonde
mit folgenden Worten zugesprochen: «Wo anch derselbe zolle
dnreb yemant geyerlieben verfiueo und nit gegeben wirdet, das
sy (die Bttrger von Köln) den- oder dieselben» die solbs tetten, an
selbem seinem zollparen gut, das er also fnret, oder in ander
weise, wie sieh das an andern zollen anf dem Beine daselbsomb
geburet, zu wasser und zu lande antasten, helligen und possen
Sailen und mngen von allermenielich ungehindert''. Als spttter die
Stadt sieh über die Menge der Defraudationen beim Kaiser be-
klagte, bestätigte dieser jene Strafbefugntss, und er befahl jetzt
den Kölnern sogar ansdrUcklioh, die am Zoll vorbeigescbmuggel-
ten Waaren, wo sie auch immer in ihre Hände fallen wttrden,
gewaltsam zu besehlagnahmen ^. Dieses Beeht der Konfiskation
dehnte die Zollbehörde selbstverständlich anch auf diejenigen
Waaren aus, welche nach der Zollabfertigung eines zur Abfahrt
bereit liegenden Schiffes ohne Wissen der Zollbeamten in dasselbe
verladen wurden ^. Auch diese wurden als nVerbnrt", d. h. der
Stadt verfallenes Gut betraehtet". Aber noch andere Straten als
Konfiskation der geschmuggelten Waaren begegnen uns in der ZolU
praxis oder sind von der Zollbehörde vorgesehen. So müssen ei-
nige Kölner Bürger, welche Wein oberlialb Köln ans Land ge*
bracht und auf dem Jjandwege naeh Köln befördert hatten — eine
Handlungsweise, die man als Umgehung des Zolles betrachtete * —
trotzdem den Kheinzoil und noch dazu die städtische Accise (als
Strafe?) bezahlend
1) Vgl. P. S. 14;K) Aug. II; Friedr. an Ueinr. Hundtpisoh.
2) b. oben die zweite Art der Defraudation.
3) Dienstvertrag (Anh. Nr. 2) Abs. 2.
4) Vgl. oben die erste Art dar Defreadation.
5) Einselner Notiecettel, midatirt; enthftlt unter anderem: Item zo be-
»ander de bnrgerf de yre wyne over laut boyven Coelne verh«dit, np de
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Dor Kölner RlMiiiaoU von 1475—1494.
39
Kin Fall, in welchem die Strafe nicht nur gegen das Ver-
mögeu des Schuldigen sich wendet, sondern zugleich dessen Per-
son selbst tn'ft>, ist folgender: Im Juli 1484 hat ein den Zoll
bUufig passireuder Kaufmann, Crissman van Oppeiiliem mit Namen,
»Salz durchzuschmuggeln ^^esucbt. Er wird auf Befehl deb Kiilner
Käthes in Turmhaft gesetzt und zu 50 gl. (nach heutigem Gelde
iil)er 1000 Mark) Strafe verurtbeilt, später jedoch zu 10 gl be-
gnadigt ^
Eine besonders harte Strafe sollte die Untertbanen des Her-
zogs von Jülich-Berg, die, wie oben ausgeführt, unter gewissen
Bedingungen in Köln ZoUfreibeit genossen, gemäss dem zwischen
der Stadt und dem Herzog geschlossenen Vertrage im Falle einer
Defraudation tretfen. Zunächst wurde der Defraudant von seinem
Landesherrn bestraft; sodann musste er in Zukunft von allen
Waaren und Gütern in Köln den Zoll entrichten ^.
Zum Schlüsse sei ein Fall erwähnt, welcher nicht in die Ka-
tegorie der Zolldciraudiitionen gehört, vielmehr eine {^robe Beleidi-
gung eines Beamten in Ausübung seines Dienstes ist. im Jahre
1480 hat der Schitfer Joban vau Andernach den Bescher, als dieser
das ihm gestundete Zoll-eld verlangte, in Gegenwart mehrerer
Zeugen gescholten und Lhäüich misshandelt. Er kommt indess,
namentlich in Anbetracht des Gerichtsverfahrens jener Zeit, sehr
gnädig davon. Denn mit Zustimmung des Besehers und auf die
Bitte von zwei Zeugen seiner That wird ihm seine Schuld ver-
ziehen, wogegen er vor den Zollherren, dem Beseber, den Zoll-
knechten und den beiden Zeugen in folgender Form Abbitte leistet:
,Die oxuEuciitige worde ind myshandeloage» ich dem benenre gesacht
ind bewytt haia, bedde ich billiohen gespart ind myr Ufyi lud bidden
dairomme onse herren vamme raide iod ncib solherren ind den besienre, myr
snlchs omme got/. willen jifneetlichcn zo verzyen, ind off ich mich vorder ent-
p^ienge in gclychen sacheu, dat moegen unse herren eyne mit desen mynen
vergessen, die myr alsdan onverzegen soelen syn, an myr doin straiien, as
yn dnnkea sali noit syn"".
Andere ZoUdefraudationen oder Vergehen gegen das Zollper-
sonal, deren Ahndang weiteren Aufsehlass Aber di e Strafgewalt der
Zollbehörde darbieten könnte, sind nieht zn ermitteln gewesen.
rentlcRTner ind van yn zo vordmi de as^e des npforen ind den zolle na
layde des verdrags.
1) Q. B. f. i'rb. 2) S. Anbang Nr. G.
3; Q. B. f. 1, Frotokottvermerk: Dit is gesehiet np maendach scBt
Dyonyss daoh [Okt 9] anno LXXX up dem solhnyse.
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40
W. John
m. Der ZoUtarif.
§ 1. Woräaid des Tarifs K
1. a) Item sal man zwelf amen wynti oolscher roiduu vur tyu zülfuder
wyns ind deagelycht all« aiidnr lolber gut beaien ind varioUeii, m htanu,
vorder eireU«rt «teil.
b) Item, ww in dennen schiffen wyne herave fuert, der boven vunf
zolfuder wyns geladen bette, o£f der eyn hundert bort inoehette, dat
hundert bort sali man yme zolfry laissen ind den wyn recht verzollen;
ind in den »warben schiffen en sali innn die bort nyet üy laissen sonder
die mit den wyoen verzollen, aa sich dat gehurt.
e) Item, ww EbMwer in dennen ediiffen fneren «uidei dem aaU man
dry nuuM lank vur awey solfnder beden ind venmllen.
3. Item hnndot hoede salz 14 guld.
{12 Seck sala macht 1 voider ind Vi voidcr niaicht 100).
8. Item eyn last heryn?« off tonnevisch, dat synt 12 tonnen, . - pruld.
4. Itejii eyu last biickings, dat synt 24 halve stroe, ... i' jruld.
5. Item eyn last butteren off smalz, sulleu syn 12 tonnen, 4 guld.
6. Item eyn korf echdllen off meyefiseb off rynfitoh .... 8 üb.
7. Item eyn groiet korf faolghen as eyn voiiter ivyns ... 3 ort.
8. Item eyn ball stookvisob 5 mark.
9. Item eyn wage kantertz 2 tom.
10. Item eyne wage engels kese 4 torn.
11. Item eyn ame dIcv 4 tom,
12. Item eyn zynder wass 3 torn.
13. Item eyn zynder ungels 2 torn.
14. Item eyn zynder specieryen . 2 torn.
15. Item eyn malder mostertmaem 4 torn.
1<). Item eyn malder oaatanien 8 torn.
17. Item hundert malder roggen oder gersteot montier
maissen, 6 guld.
18. Item hundert malder ertzen 12 guld.
19. Item hundert malder lynssen oder wicken, mentzer maissen, 4 guld.
20. Item hnndert malder haveren, mentao* maiseen, .... 3 guld.
21. Item dry breyde molensteyne IVs K^d.
22. Item eynen last queraeo, dat aynt 24 stuck 8 alb.
23. Item eyn hundert malder steynkoelen, ind vier lele machen
eyn malder, dat hundert sali gheven ?n zolle 3 guld.
24. Item hundert voyss Drachenfeltzer steyne l'/s iii''ti'k.
25. Item eyn myss- godelscheyden ^, dat sint zweren steyne, . 2 alb.
26. Item eyn ryss dueksteyne, dat sint duysent steyn, . . 2 mark 8 eol.
1) Q, B. f. 9-11.
2) Vorlage »myss''. 3) üeber dwrehstriehenm «geldel*.
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■■■ ■ - — ^ ^
Der Kölner üheinzoU von 1475~14i^ 41
27. Item hundert ryss bruyner deckstcyn ^ guld.
28. Itevn hundert rysB flecksteyne off vlcMdieeteyn 4 guld.
29. Item eyne wage yeeren 3 alb.
30. Item eyn punt yBvren, ist iwenhnndwt ind 40 Mshenen,
Ballen gheven as eyn zolfoider wyne.
31. Item eyn vaes mit kremerven 5 torn.
.82. Item eyn vass mit seenssea off sicbelen 4 guld.
33. Item eyue ball iyneudoiohs 1 guld.
34. Item eyn loemer gewants 2 mark.
36. Item eyn engelaehs soemer ind 1 am ballet yeder ... 3 ort.
36. rt«n sveren seoke weytsy da man mit verwet, .... 8 torn.
37. Item eyn sack roden *. 4 torn.
38. Item eyn sack loe 1 alb.
39. Item eyn hundert g^urtwyden 1 mark.
40. Item eyn hundert gesplissener wyden i
41. Item eyn voider reyf / *
42. Item eyn voider rummelen 1 alb.
43. Item eyn hundert bort 1 guld.
44. Item eyn hundert stroess guld*.
46. Ituin hundert holzschoen 1 alb.
4(). item eyn waen giasser, dat synt (JO schoen, 8 torn.
47. Item hundert giasser. da man uyss drynkt, 1 boI.
4ö. Item hundert kannen, potten oder kachelen 2 soL
49. Item eyn hnyt leddere 2 lol.
50. Item eyn scbiff straiasensteyn off sdiraitatqm, off dama
dat id groiss i'^t, 12 alb.
51. Item eyn schiff Unckelsteyn 3 mark.
52. Item eyn hundert dannen houlz 6 guld.
53. Item eyn hundert sangen hoveloichs 2V2 torn.
&4. Item eyn malder ulloichs 1 gross,
55. Item hundert olloidis 1 boI.
56. Item hundert lynendoiebs 2 torn.
57. Item «yn tafel blyes 2 torn.
58. Item vunfzien zynder kofters 2 guld.
59. Item eyn legelen hartz 4 torn.
60. Item eyn aem vus swegely otV Salpeters 4 torn.
61. Item eyn hanei sack 4 torn.
Item eyn fcouf pert 2 torn.
Item eyn lade spiegel, off dama dat die groiBs ist, ... 1 eol.
64. Item eyn korf gordel, dama der ist, 1 guld. off me.
65. Item eyn tonne kalmeyen 1 torn.
66. Item eyn zynder pfchtz, teeren off seele. 1 torn.
67. Item eyu lade raussen 1 guld.
1) VorL »1 am balle". 2) nnu9 htisaen: 6 aol. Hierüber apfiter.
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42
W. John
6Ö. Item eyn hundert karden oder spolen 2 torn.
69. Item eyn schiff mistz, daroa dat groüs ist, 1 guld.
off m« ongererlieb.
70. Item eyn Nhiff wescherden, <bt 24 vodcr wyna laden niadi, 1 gald.
71. Item eyn kluyde wollen 1 alb.
72. Item hundert malder kalks 4 guld.
73. Item eyn lampardtz vardel 2 gross.
74. Item eyn ball, den eyn man dragen mach. 1 n;ross.
75. Item eyn ball, den zwen perde up eynre karren zien moegeri, 1 guld.
76. Item eyn vtridflr weydeeii«fa«ii M «yn voider «yns.
77. Item ejn tadc alnjBS 3 grow.
78. Item zwelf hoede solenledert 6 gron.
— Item ejrn gro8i(iu) ie 3 dboe.
§ 2. Wori- und WaarenerJclärung.
lele (legele), Leget (mitteUioebd.
lägel «OB in.-lat. lagellum), «n
HohlmHt; nocli heutzutage als
Weiiimass gebraucht. Nach Pos. 23
des Tarifs war es gleich V4 Malter.
aluysB, Alaun,
bolgben, Bolehen, Fiioheorte.
den neu, von Tannenhok.
d e c k s t e y n ?
<lacksteyn, Tuffstein,
EUsesser, ElsässerWein, eine damals
beliebte Sorte,
engels kese, englisdier Eftee.
engeleebe ■oemer, «n Soemer (e.
d.) engliacbee Tuch,
flecksteyne off vlecheateyn?
godelscheydeu ?
grossus, Groschen, gleich 3 Albus,
hued, Hut, Mass für Salz,
boveloich, Knoblaudb.
kalmey, Galmei.
kantert, Kanterküse (caseosmagnwi).
karden, Kardendistel (carduus), ge-
brauchf /.um AufkratzeUi Kämmen
der Wolle,
kluyde, Kieut, Gewiohtäbezeichnung
für Wolle, seit 1551 gleich 24 Pfnnd.
kouf pert, Eanfpferd.
kremeryen, Oegenatinde de« tigli-
eben Gebrauchs, insonderheit der
Kleidung: Nadelu, Fäden, Knöpfe
u. Bänder u. s. w.
lampardtz vardel (vardel mittel-
hoobd. fardel, französ. fardeau),
ein BGndel, Ballen, Faek lombudi>
sobes Tuch.
ort = \/| Gulden.
punt, Pfund, au unserer Stelle gleich
pondufl (nudit Ubra).
quernen, kleine ^ndmühlsteine.
rode, Färberröthe, Krapp.
ryss, Reis (pondus petranmi)» Mass
tm Steine und Sohiefer.
rummelen, St&be, Latten, Wein-
pfählo.
sangen, Büschel, Büudel.
schollen, Schollen, eine Fischsorte,
schraitsteyn, Schrotstein,
aeele (sei), der Thran des Seebun*
des? ^
soemer, Sanmtbierlast (soima)» ku
8 Zentner von je 100-120 Pfand.
stro, Stroh, Quaatitätsbeseiobnung,
meist bei B&ckingea üblioh, gleidi
82 Pfund.
u Ho ich, Ollanch.
Unckelsteyn, von Unkel a. Rhein
herstammender Stein. (Noch heute
in jener Gegend bedeutende Stein-
brüche).
waen, wage. Wage, Oewiehtsbe-
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Der K^ner BheiwoU tod 1475-1494.
43
Zeichnung, namentlich boi Käse ge-
bräuchlich.
wa«e, Wadt«.
wescherde, WasohUioiiy'Walkererdei
eine fette, seifenartige Erde, die
sich im Wasser auflöst und, wenn
sie darin umgerührt wird, wie Seife
schäumt. Man bediente sich ihrer,
um wollene Tücher und Zeuge, die
aof der WaUcm&hle damit gewasohen
wurden, von Fettigkeit und Schmutz
zu reinigen,
iveys, Weilen.
weytf Waid, vielgebraaebtes Mittel
zum Blauiarben. (Der Waidmarkt
in Köln danach benannt.)
weydeessche, Waidasche,
zynder, Zentner, g:leich 100—120
damaligen Pfund (libraj. Das köln.
Pfitnd hatte 467,7 heutige Gramm.
'S. Tühellarische Bcarhmtnng des Tarifs.
Die Beziehungen der einzelnen Positionen zum Zollfuder habe ich aus den
im folgenden Abschnitt ausgeführten Gründen nicht angegeben. Für die
Umwandlung der verschiedt nen Münzen in Albus haben folgende Sätie ge«
gölten: 1 Gulden «27, 1 M .rk^*; 1 Ort = fi, 1 Qrostusssä, lTumo8 =
2 Albus; i Aibus = 2 bolidi.
Zoll- 1
1
Zoll'
Kr. Waareu
iUasH b^w.Auzahl
höhe
1
Kr.j Waaron
Mass bzw. Anzahl
in
1
in
i
Albas]
1
Albu»
1' Wein
, Weizen .
2i Roggen /
(t erste
3i Hafer
4i Erbsen
fcl Linsen {
^ Wicken i
Gl Stroh
71 Dünger
8
Butter
Schmalz >
9j engl. Käse
10 Kanterkäse
Iii Unschlitt
12iWadi8
1^1 Oel
14 Waid
15
16
Waidaeche
Krapp
1. Landwirthschaftliche Produkte.
1 köln. Fuder
ICD Malter Main-
zer Mass
desgl.
destrl.
100 Bündel (?)
1 Schiff
oder
12 Tonnen
1 Wage
desgl.
1 Zentner
desgL
1 Ohm
2 Säcke
1 Fuder
1 Sack
29
1
Pech 1
i 17, Theer )
1
Zentner
1
Thran (?) 1
IH
Harz
1
Legel
81
19
Leder
Pnut
;i24
20
Sohlenleder
\'\
Häute
lOH
21
Lobe
Sack
22
Knoblauch
100
Bündel
(>
iä
Ollauch
1
Malter
27
24
desgl.
100
Stüde
mdir
25
Karden >
Spulen (
gesplisscneWei-
100
Stück
108
8
den
desgl.
4
27
Gurtweiden
desgl.
6 >
28
Reifen
1
Fuder
^ \
29l
Rummeln
desgl.
8 '
*}0 Tannenholz
100
v>
10
31. Uolzschuhe
100
Stück
29
a2 Bretter
100
Stfick
33!
IL SaU
100
Hute
III.
lu! Häringe \
Tonnenfiaohe {
35) Büdcinge
12 Tonnen
\ 24 halbe Strohe
54
54
Fische.
|! Schollen
II .-{6
37
Maifische |
Rheinfische '
Bolchen
Stockfiacfae
1 Korb
1 gros
1
osaer Korb
ien
2
8
1
18
1
6
a
0,&
4
12
6
12
1
162
1
27
378
8
18
30
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44
W. John
ZoU.
Zoll-
Sr.
Waaren
Mass bzw. Anzahl
hdhe
in
Hr.
t
Waaren
Mass bzw. Anzahl
böhe
in
Albus
Albus
IV. Gewürze und Südfrüehte.
39 Spezereien
40 Kastanien
42 Eisen
43 desgl.
44' Kupfer
45 Blei
1
240
15
1
Zentner
Malter
Wai^e
Schienen
Zentner
Tafel
4 41 1 Senfsamen
6 il I
a
GO
&4
4
4G
I
Schwefel i
Salpeter '
47 Galmei
48 Spiegel
Sensen I
Sicheln i
49
1 1
Malter
1.
1
Ohmfass
Tonne
2
i i
Lade
0,5
i 1
Kaie
108
1
VI. Textil- und WoUwaaren.
60| Leinwand
51 desgl.
52 Gewand
53 desgl.?
54 deegl?
> 1 Ballen
27 r
55
engl. Tneh
1 Soemer
18
IlOO ?
4
oder am balle?
1 Soemer
12
lombard. Tuch
1 Fardel
6
1 grosser Ballen
27
57
Wolle
1 Klent
1
1 kleiner Ballen
3
58
Hanfsack
1 Stück
8
1
1
Kordel
1 Korb
27
1
, 1
r
1
oder
mehr
GO Gläser
61 Trinkglftser
Gf» Steinkohlen
64 Tuffsteine
Stra8ien«teine|
I Schrotsteine j
Fleoksteine
VII. QlaS' nnd Topf erwaaren.
1 Wage IG "\ Kannen |
100 Stück 0,51(62 Töpfe [
Kacheln '
YIII. Kohlen und Steine.
^1 Vleche8teine(?)i
67| brenne Deck-
steine
100 Malter
lüOO Stück
1 Schiff
100 Reis
desgl.
81
IGH
16
GU
12
70
108
171
72
1 162
1
Unkelstf'ine
Dracbcnfelser
Steine
breite Mühl-
steine
Handmüblsteii
Godelsdieydeni?)
73 Kalk
74! Wescherde
76
77
Kramereien
Bansen
100 Malter
1 Sohiff
1 Fass
1 Lade
IX. Erden.
, 10» ! 75 Alaun
! 27
X, Verschiedenes.
15 78 Kaufpferd
27
100 Stück
1 Schür
100 Fuss
3 Stück
24 Stück
1 myss
1 Sack
1 Stück
18
9
40,5
8
2
1 I
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Der Kölner Rli«mzo11 von U75-<14d5.
45
§. 4. Ueher die Stdlung des Tarifs in der Entwicl'eUmg des
rheinischen Tfirifw^sens. Den Tarif des erzbischöflichen Rheinzolles
7u Köln, welcher bis in die 2. H. des 15. Jh. galt, also der Ein-
tührung^^/eit unsers Tarifes nahe stand ziehe ich zum Vergleiche
heran. Der Unterschied zwischen beiden Tarifen ist evident. In
dem erzbischöflichen ist die Herkunft bzw. der Bestimmungsort
der öchifte noch für die Zollsätze massgebend. Dieses Verzollungs-
prinzip ist für das 15. Jb im aligenioincn als veraltet zu betrach-
ten, wie es denn beispielsiialher im Kofi lenzer Zolltarif des Stiftes
S.Simeon-Trier von 1209- bereits aufgegeben ist. Ferner werden
nach deui erzbischöflichen Tarif noch ver.^oliiedene Zollabgaben in
natura geleistet (vgl. Art. 31 u. 32), während in dem Tarif des
erzstiftiscben Koi)ienzer Zolles von 1358 ^ z. B. von einer Natural-
abgabe nicht mehr die Rede ist
Dem gegenüber rinden wir in nnserm Zolltarif erstens das
Verzollungsprinzip nach der Herkunft oder dem Ziele der Waaren
uieht mehr wirksam, ferner sämmtliche Zollgebühren in Geldbe-
trägen ausgedrückt. Eine Anknüpfung an den Ultern (rrundsatz
der Verzollung nach der Herkunft oder dem Ziele der Waaren
könnte man noch in der Thatsache tiuden, dass denjenigen, welche
in tannenen Schiffen Wein den Rhein herabbrachten und mehr als
5 Züiiiuder ((jü köln. Ohm) geladen hatten, f(tr 100 Bretter Zoll-
freiheit gewährt werden sollte K Schitic au.-> 1 unnenholz waren
solche, die vom Oberihein kaiaen, da weiter rheinabwärts die Tanne
im Mittelalter selten oder gar nicht vertreten war (so wird um
Frankturt am Main das erste Tannenholz in der Zeit von 1426 bis
1441 angebaut)^: Den vom Oberrhein herstammenden Weintrans-
porten also wurde eine besondere Vergünstigung gewährt Den
„schwarzen" Schiffen hingegen sollte» wie es in unserm Tarif
weiter hetsst, jener Zollerlass nicht zu Theil werden. Hier haben
wir es mit Schiffen von Eichenhols zu tbnn, welches sich bekannt-
1) Abgcdr. Haas. Urkdub. III, S. 294 fi'. Dass dieser Tarif Us in die
erwähnte Zeit bestanden hat, sehliesse ich naeh einer (Actus et prooessns
Bd. 6, BL 118 befindtiohen) Abschrift desselben aus der 2. H. 15. Jh. mit der
Ueberschrift : Dit is de taeffel des ryntols myns gnedigen herron van Coelne
im Iniskraneri b:in«:cndc und wart also bü dem rade [dem der ZoM dcanais
verpfändet icar} ordinuirt.
2) S. Lainprecht II, S. ^301. 3) S. Lampreoht II, S. 308.
4) Bedeutet Zollerlass vou i Gulden.
6) Bficlier, Bevölkerung von Frankfurt am Main, I, S. 286« Note.
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46
W. John
lieh im Wasser schwarz fÄrbt. Da nun die Eiche am Mittelrheio
zn Hauae war (wie sie es noch heute istj, so dürften die schwar-
zen Schiffe diejenigen sein, welt lie vom Mittelrhein kamen. Es
ist jedoch schwerlich anzunehmen, dass iu jener Bestimmnn^ über
die Zollfreiheit der 100 Bort noch das alte Verzoilungisprinzip
nach der Herkunft wirknam gewesen sei, vielmehr scheint hier
ein Differentialzoll in krdnischem Interesse vorznliegen. Schliess-
lich wird in unserm Tarif betretls der taunenen Schiffe, welche
Elsässer Wein führen, festgesetzt, dass man „dry maiss lauk*
als zwei Zollfuder besehen und verzollen solle. Diese Vorschrift
bedeutet eine Ermässigung des Zollsatzes, indem jene drei Mass
gleich 25, zwei Zollfuder aber blos 2i Ohm waren ^.
Im ganzen nimmt also unser Tarif in seiner Veranlagung
auf die Herkunft oder das Ziel der Waaren keine Rücksicht, die
Abstufung der einzelnen Sätze erfolgt vielmehr nach den W;iarcu-
gattungen. Als Grundlage für die Tarifbilduug hatte die Ver-
leihungsurkunde (s. Anhang Nr, 1) das Zollfudcr- in der Höhe
▼on zwei kölnischen Fudern, gleich zwölf Kölner Ohm, gleich
1702,2912 heutigen Litern bestimmt. Von diesem Quantum Wein sollte
eine Zollgebühr von 2 gl. (rhein.) und 2 Turnosen erhoben werden,
und die Tarifabstufung nach dem Werthverhältniss der einzelnen
Waaren zu jenem Zollfuder erfolgen. Für die in Köln selbst ver-
bleibenden Güter war indess nur die Hälfte der Tarifgebtthrea
vorgesehen. Hat nun die vom Kölner Rath einge-
setzte Kommission, von welcher auf S. 19 die
Rede war, wirklieh auf Grand jenes Zollfnder-
«at^es den Tarif ausgebildet?
Im Jahre 1475, der Zeit der ZollerOfihnng, betrag der rhei-
nisehe Calden 27 Albas'; der Tnmos hatte in den Jahren 1480
1) Vgl. Mainzer Zolltarif (Staatsarch. Wiesbaden, Kop. Ö, fol. 13}»' bis
i:}8»): Item 12 amen weius ist ein zolfuder, geben 2 gülden goldf. — Item
3 mass louge elsasser wein ist 2b ame, geben 2 zolfuder, macht 4 gülden in
golt. (Freundl. IGttheilung des fierm Prof. Dr. MenMl, Bonn). — Li dsai
Tertrage, den die Knrff. von Mains, Köln, Trier n. Pfali 1493 ,cu ftirderung
gemeine nnts dem koofinann und meniglichem sa gut anf dem Binstram und
eynem lynpfadt" abschlössen, wird unter anderm bestimmt, dass zwölf Ohm
ElsaR^er Wein als ein Zollfuder besehen werden sollen. (P. S. 1492 Jan. 2;
die vier Kurß. an Köln).
2) Ueber Wesen, Entstehung und geschichtliche Kntwickelung des ZolU
fuders giebt Lamprecht II, S. 305 ff. genauen Auftchlass.
3) Vgl. Kruse, Köln. Oeldgesoli. n. s. w., S.-9S.
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Der Kölner RbeiosoU von 1475 — I4d4.
47
bis 1467 2 Albus, also auch wohl noch 1475 ^ Hieraus ergiebt
sich für das Zollfuder die GebUbr von 58 Albus. Die einzelDen
Tarifsätze stehen aber durchweg in einem keineswegs einfachen
VerhaUniss zum Satze des Zollfuders; beispielshalber würden, den
Aufbau des Tarifs auf der Grundlage von 58 Albus für das Zoll-
fuder vorausgesetzt, 100 Malter Weizen = 2,793 . . 1 Last Hä-
ring — 0,931 . . ., 1 Ballen Leinwand - 0,465 . . . Zolltuder zu
betrachten sein u. s. w. Man halte dieseu und ähulichen unUber-
sichtlichen Verhältnissen die einfachen Beziehungen zwischen den
einzelnen Positionen und dem Zollluder, wie sie in dem Tarif des
erzstiftischen Koblenzer Zolles vou 1358 2 herrschen (V2^ Vs» Vh- Vg-
Vio, Vioo 8. w.) gegenüber, und man wird einsehen, dass unser
Tarif nicht auf der Verwerthuug des Zollfudersatzes von 58 Albus
beruhen kann.
Nahmen wir den Turaos, welcher in den Jahren 1430—1467
1/^2 gl. = 2 Albus war 2, auch für unsere Zeit zu V12 SK also = 2V4
Albus an, so würden wir einen Zollfadersatz von 58 V2 Albus be-
kommen, der indess als Grundlage der Tarifirung noch viel we-
niger annehmbar ist als der von 58 Albus.
Schliesslich kOnnte man annehmen, der Tnrooe, welcher
um die Wende des 18. nnd 14. Jh. in die Zolltarife Eingang fand ^
habe sich in der Bedeutung des alten Grossus Tnronensis erhalten,
und es seien daher in unserm Tarif Grossns und Turnos an iden-
tifiziren. Nun wird der Grossns in nnserm Tarif, wie es an
dessen Schlüsse heisst, za 3 Albns gereehnet. Indem wir also
auch den Turnos gleich 8 Albns setzten, würden wir einen Zoll-
fadersatz von 60 Albas erhalten, eine Zahl, die abgerundet ist und
als Grundlage einer Tarifirung geeignet erscheint Indess auch
zu ihr stehen fast s&mmtliche TariftlLtze in keinem klaren arith-
metischen Verhältnisse.
So wird es wahrscheinlich, dass der KMner Bath seinen Tarif
nicht nach Massgabe der vom Kaiser festgesetzten Zollfiiderge-
btthr ausgebildet hat. Diese Annahme wird bestätigt durch einen
Vergleich mit dem vom 1. Oktober 1457 datlrten Tarif des knr-
kölnisoben Rheinzolls zu Bonn^ Die genaue Uebereinstimmung
1) Freimdl. MitthMilunj»: dos Herrn Dr. Kruse, Köln.
2) S. Lamprecht iL, o. iiOö.
3) Lampreolit II, S. 287.
4) StMtMuwh. Düneldorf. Mairaaor. Auf d. Eiabd.: Cod. aaee. XV.
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48 W. John
beider Tarife in der Ueihentolge der Positionen, die Gleichheit
der l»ezUglichen Tarifsätze der meisten Waaren sowie versehif^lene
andere AnhaUspnnkte erheben es znr Gewissheit, das» die JStadt
Köln einfach den lionner Zolltarif herlibergenornrnen hat. Aber
auch dieser Bonner Tarif ist im J. 1457 öcliwerlich auf dem Zoll-
fudersatze von 2 gl. 2 Turnosen konstrnirt worden, wie Heehen-
proben nach der vorhin erfolgten Methode h liren. Die {genauere
Untersuchung' seiner Entstehung fällt indess ausserhalb des Kahmens
unserer Aufgabe.
Ftlr die Thätigkeit der Kölner Kathskommissiou des J. 1475
aber pri^iebt sieh, dass sie aus dem Wortlaute der Verleihungsur-
kunile nicht gefolgert hat, der Tarif niUsse auf Grundlage eines
Zollfudersatzes von 2 gl. 2 Tnrnoseu nach dem Münzfusse
von 1475, dem Jahre der Zu 11 Verleihung, festgesetzt wer-
den. Vielleicht liesss sie sogar jede Bezugnahme auf das Zollfuder
überhaupt fallen, wie eine solehe z. R. auch l>ei einem hundert
Jahre später verauhi^^ten Tarif, naiiilieh dem des erzstiftischen
Zolles von Koblenz aus dem Jahre 1588, nicht mehr vorhan-
den ist ^
Allerdings werfen die von der Kölner Kommission an dem
Bonner Tarif vorgenommenen Aenderungen laicht auf die damalige
Kölner Handelspolitik. Die Unterschiede zwischen beiden Tarifen
sind folgende :
1. Abweiehende Tarifa &tze.
Es wird an Zoll entrichtet :
a) für 0 Ohm Wein in Bonn soviel wie iu Köln für 12 Ühm^
b) fiir 100 Malter Haler » » 4 gl., » » Sgl.
Q) für 100 Malter Linsen
oder Wicken » » 6 gl., i> « 4 gl.
d) für 1 Soemer engl. Tuch » » 2mk.8sol. '> » 3 ort.
a. XVI. 1. (CÖln) Ordinanoia Theloneorum, 2. Zollordnusg xa Bonn etc. 1457.
Weiter naten: h. I, D. 27. fol. — S. 1—94 Pap., S. J>5— 105 Pergam. —
S. ^ oben links : cod. membr. N. XTV Bftec. XV. In Druckschrift : Zolord-
nung zu Bonn. In deutsclior Kursive : Bei erzbi^chof Dietherichs zeiten uff-
gericlit anno 1457. Darunter: 1457 ipso S'' Keniigii eptscopi die. S. 96
leer. S. 97: Zolordming zu Bonn. U. 8. w. (Schrift 16. Jh.).
1) S. Lamprecht II, S. 308 u. 310.
2) BoBBer Vtolf t Item sal man neun aliinen weine vur ein sollfuder
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Der Kölner Rheiiuoll toh 1475—1494.
49
e) für lOD Kannen, Töpfe oder Kacheln in Bonn 1 turnos, in K ö 1 n 2 sol.
f) fUr 100 Malter Steinkohlen in Bonn 4 gl, in KOln 3 gl.
g) ftlr 100 Fuss Drachen-
felsersteine » » 2 mk.» » » 1 mk.
h) für 3 breite Mühlsteine n » 2 gl., » » 1 gl-
i) für 1 La8t Handmtthlsteine » » 1 gl, » » 8 alb.
2. PoBitionen, welche die Küiner
gestrichen haben.
a) für 1 Ochs 2 sol
b) für 1 Schwein i sol.
c) für 1 Touue Bier 3 alb.
d) für 100 Stück Kap])ii8 2 alb.
e) fUr 1 Sack Aepfel, Beeren, Queden (Zwetschen?) oder Nüsse
1 alb. %
f) für Brennholz, welches 30 Mark gekostet, oder „um die
Masse' i ^i.
Die unter 1) angeführten Handelsgegenstftnde, deren Zollge-
bühr in KOln herabgeBetKt wurde, sind* durchweg Enengnisse,
welche der Konsumtion der KGlner Bevölkerung dienen konnten,
deren Einfuhr in KOln man also begünstigen wollte. Fttr die Boh-
prodnkte der Kölner Industrie dagegen sowie fllr die Halbfabrikate
hat Köln die Bonner Tarifsätze beibehalten. Der Wegfall der
unter 2) angeführten Positionen im Kölner Tarif erklärt sich da-
durch, dass die betreffenden Verkauisobjekte entweder nicht mehr
zu Schiffe getübrt zu werden pflegten, oder dass die Kölner deren
Einfuhr möglichst erleichtern wollten.
Stellen wir zum Schiuss unserm Tarif die in der Praxis
wirklich verzollten Waarcn und Güter gegenüber, so finden wir,
dass einmal eine Anzahl von Gegenständen im Tarif gar nicht vor-
gesehen ist, anderseits verschiedene, welche der Tarif aufweist,
in der Verzollungspraxis nicht ein einziges Mal begegnen. Ver-
zollungsobjekte der ersten Art sind: Bier, Hopfen, Beeren, Honig,
Speck, Seife, Flachs, Felle, Fässer, Messing, Blecbgefässe, Schiefer,
weins besehen ind verzollen; Kölnet* Tarif: Item sal man zwell amen wyns
colscher roldea var eyn zolfuder wyns . . . verzollen.
Awakii d«« blit. ▼«rolni XLTIIL 4
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60
W. John
Kreide, Gasttjut*, leere Schiffe. Gegenstände, die zwar im Tarif
vorgesehen sind, aber in den (im Anhang befindlicbeu) Tabellen
der verzollten Waareu uicUt vorkommen, sind: Holzschuhe, Tannen-
holz, Spiegel, Sensen, Sicheln, Kordel, Alaun, IJanzen, Kauf-
pferde u. s. w. Welche Gebührensätze bei den im Tarif iiiebt aufge-
zählten Waaren, falls solcbe den Zoll jjassirten, in Anwendung
kamen, darüber verlautet iu den überiieierteu Akten uicbtb.
IV. Der Bheinhandel im Lichte der Zollakten.
§. 1. J)ie Waaren. Wohl aus keiner andern bisher bekannten
Ueberlieferuug schöpfen wir so genaue Nachrichten Uber den Ein-
fuhr- und Durchgangsverkehr im Kölner Hafen in der 2. H. des
15. Jhj*. wie aus unsern Prinzipalznllbik'hcrn. l'eber den Export
dagegen findet sich in diesen Akten iii'-lits, da von diesem ja kein
Zoll erhoben wurde. Besteht so von vorniierein eine grosse Lücke
in dem Wide, welches man sich auf Grund des erlialtenen Mate-
rials vnin Verkehr im Kölner Hafen des aiisj;eheuden Mittelalters
entwerfen kann, so niuss weiterhin noch betont werden, dass in
den PrinzipalzolIbUchcrn Eingangs- und Durchgangszoll ohne jlns-
sern Unterschied angeschrieben stellt, sodass sich weder Import-
uud Transitverkehr von einander sondern, noch das Waarentinan-
tum mit Hülfe des Zolltarifs berechnen lässt, da der Eingang^szoU
nur die Hälfte des Durchgangszolles betrug. Schliessiicli ist in
Betracht zu ziehen, dass eine Menge von Gütern den /.oll frei
paijsirte. Trotz dieser Mängel und Lücken lässt sich indess den
Tabellen der in den Jahren 1483—1494 verzollten Waaren, auf
die ich im einzelnen verweise, recht viel für die Geschichte des
Rheinhaudels entnehmen. Vor alh m die Namen der überhaupt
auf dem Rheine nach Köln und an Köln vorbei beförderten Ge-
genstände, natürlich mit Ausnahme derjenigen, die von selbst zoll-
frei waren, sodann das lläutigkeitsverhältniss der einzelnen Güter
zu einander, die vornehmliche Stromrichtuug der Gütertransporte,
endlieh die bciiwankungeu im Rheinhandel, d. h. die Handels-
Zeiten. Auch ist die Möglichkeit, aus den erlegten Zollbeträgen
1) GastjTut kommt vorhältnissmiissin: sollen vor, bringt aber mitunter
ansehnliche Deträge ein, so 1483 April: 2(3i>l alb., 1484 Januar: 2004, April:
2263, Mai: 1935, 1486 April: 8064, Mai 2571, ,1487 Juni: 3456. Juli: 7641,
1488 Juni: 49&0, Juli 4140, 1489 Mai: 4530» Juni: 2S50 alb. u. s. w.
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Der Kölner BhetnsoU von 1475-1194.
51
«die Höhe des Waareiiquautums ahznscbätzeu, uiclit immer ausge-
schlossen, vielfach sogar naheliegend.
Die Nainen der in den Tabellen überhaupt vorkommenden
Waaren aut'zuzälilen unterlasse ich, wende mich aUo gleich der
Betrachtnnu- der Hiiuti^keit der vcrzüliten Gegenstände zu. Wie
-ein fluchtiger Blick aui unsere Tabellen zeigt, überwiegt hier der
Wein alle anderen verzollten Güter bei weitein; auch unter den
Waarentransporten, die Zollfreiheit geno!?seu, nimmt er die erste
Stelle ein. Sehr begreiflich ; konzentriite sich doch, soweit der
Wein vom Besitzer nicht im Ausschank verkauft wurde, die ge-
sammte Kreszenz im Kölner (Jrossliandel, da an den Weinorten
selbst mit Wein fast gar nicht gehandelt wurdet Dieses Ueber-
'wiegen des Weines über alle übrigen Rheiuhaadelsartik'el ist auch
der Grund gewesen, dass er allein für die Normirung der grossen
Zolltarife massgebend war
Dem Wein kommt an Häufigkeit zunächst der Iläring.
Er ist schon in den ältesten Tarifen erwähnt^, sein Import nahm
im Laufe des Mittelalters wesentlich zu *f und in der Zeit, mit der
'wir uns beschäftigen, bat er zweifelsoline in den Hanshaltungsbe-
dttrfnissen eine grosse Bolle gespielt So passiren nnsern Zoll
1480 nieht weniger als 84, 1487 72 Tonnen, welche aaflaohliemlioh
itir Pfalzgiaf Philipp bestimmt sind; Herzog Wilhelm von Jttlieh
I>e2ieht im J. 1486 37 Tonnen, Graf Philipp von Virneburg im J.
1483 47 Tonnen n. s. w. Von den Übrigen Fisohsorten aind zn*
nStehst die Schollen zn nennen, welche wegen ihres wohlsohmeeken-
den und gesunden Fleisches noch heute im Fiachhandd eine her-
vorragende Stellung einnehmen. Dann folgt der Stockfisch.
Dass auch dieser in den Kttchen jener Zeit viel gebraucht
wnrde, beweisen die 6000 und 4000 Stflck, welche der Pfi&lzgraf
im J. 1486 and 1487 an Köln Torbeiflibri Der Transport der Übrigen
Fiscbarten, welche tinsere Tabellen anfiireisen, war von keinem
Belang; unter den freigeftlbrten Waaren begegnen uns Öfters Salme
und Pricken, welche Air diese oder jene HofkQche bestimmt
waren, als Handelsartikel sind sie bedentungslos.
Den dritten Bang unter den rerzoUten Waaren nimmt die Ka*
tegorie der Droguen („dmgerwarea*) ein^
1) Lainprt-clil, II, S. 325. 2) T.amprecht II, S. 324.
3) Lamprecht II. S. Ö'JH. 4) Lamprecht II, S. 327.
5) Zum Begriff „drugerwaren" vgl. Geering in Mittb, s. cL Stadturah.
Köln, XI, S. 41 ff.
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52
W. Joha
An vierter Stelle folgt dos Sals. Es war sebon sehr früh
im Mittelalter neben die Handelsartikel landwirthschaftliehen Ur-
sprungs nnd okkapatorisober Thätigkeit getreten. Im J. 1480
beueht der Grosshftndler CJonrait Meuss, ein Untertban des Her-
zogs Ton Jflltcb-Berg;, 281 Säeke 7 Hüte, welche nnsern Zoll frei
passiren, der Kaufmann Hejnrich zer Blomen von Stegburg d5>
Säcke 1 Hnt u. s. w.
Wein, Hftring, Drognen nnd Salz sind die Hauptfaktoren des
Bheinverkehrs, soweit er sieb in den Zollakten widerspiegelt;
alle anderen Gttter des Eingangs nnd Durchgangs sind ynn mehr
oder weniger untergeordneter Bedeutung. Nennenswerth sind, nacb'
ihrer Häufigkeit geordnet, noch Steine, Leinwand, Krttge und
Töpfe, voft landwirthschaftliehen Produkten Butter, in den Jahren
1489 und 1490 kommt ausserdem verhältnissmässig häufig Bier
zur Verzollung. Schliesslich werden für Grastgut dann und wann
hohe Zollbeträge entrichtet \
Auffallend ist, dass landwirthschaftliche Produkte^
för deren entschiedenes Uebergewieht im mittelalterlichen Handel
Zoll- und Accisetarife sprechen', so selten den Zoll passiren.
Wahräcbeinlicb wurden sie meist auf dem Landwege befördert.
Dies ist auch fUr Metalle und Erden anzunehmen. Dass solche
Handelsartikel, welche Produkte der kölnischen Industrie waren^
.z. B. Textil- und Wo 11 w aar en, Metallgefässe, Fässer, Le-
der u. s. w., selten unter den verzollten Gegenständen begegnen,,
ist leicht erklärlich; sie waren Kölner Exportartikel, unterlagen
also unserm Zolle nicht. Im Übrigen wird wohl für das Rbein-
gebiet das gelten, was Lamprecht ^ im MoscUande festgestellt
hat, dass nämlich die Gewerbtbätigkeit während des
Hittelalters nur bis zu geringer Exportfähigkeit ent-
wickelt war.
Ueberhaupt nicht erwähnt wird im Prinzipalzollbuch das Vor-
kommen von Holz. Das fällt auf, da der Holzhandel auf Rhein,
Mosel und Nahe sehr lebhaft war und noch tief bis in unser Jh.
hinein einen der wesentlichsten Zweige des Wasserverkebrs ge-
bildet hat ^. Im Tarif ist allerdings (Pos. 52) Tannenholz vorge-
sehen. Sollten trotzdem die Holzmassen, welche in grossen Fiöasea
vom Oberrheiu herabiLameu, in Köln zollfrei gewesen sein?
1) VgL S. 50, Anm. 1.
2) Lamprecht II, S. .323. 3) Wirtachftftsl. II, S. 334.
4) Lamprecht II, S. 326.
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Der Kölner Rheinzoll von 1475->1494.
53
Dass nicbt ein einziges StOck Vieh verzollt worden ist, spricht
fär die lokale Begrenzung des Viehhandels in jener Zeit» wie sie
damals auch an der Mosel bestand ^.
Fflr die Erkenntniss der Richtung der Cfitertransporte ist
man, abgesehen von den Monaten Septbr. bis Dezbr. 1482 nnd
Jan. 1484, allein auf die Angaben Uup'*, „äff") im J. 1483 ange-
wiesen. Indess wie nach anderen Seiten hin der Verkehr der
librigen Jahre einen mit dem im J. 1488 flbereinstimmeDden Cha-
rakter trägt, so wird dies im grossen und ganzen aneh fllr die
Waarenrichtung der Fall gewesen sein. Demgemäss ^ kamen rhein-
abwärts vor allem der Wein, dann Steine nnd Schiefer, welche
wohl ans dem Siebengebirge und weiter rheinaufwärts her stamm-
ten (im Tarif sind als besondere Arten der Drachenfelserstein
[Pos. 24] lind der Unkelstcin [Pos. 51], von Unkel bezogen, angeführt),
€ndlicli, mit einer einzigen Au?inahme Glas- nnd Töpferwaaren
{[IIIS dem Kannenbaekerländcheur'). — K h ein aufwärt s gebracht
wurden natürlich sämmtliche Seefische (Härin^'-e, Bückinge, Schol-
len, Stockfische), ferner das S:ilz, welches wahrscheinlich aus der
Liinehurger (legend herrührte Steinkohlen, die aus den nie-
der! lnuiisch-westfälischen, wohl auch ostbclgischen KohIenbfM;ken
stammten*, schliesslich fast alle verzollten Erzen gn i sse derl.aud-
wirthschaft, vorzugsweise Butter. — In beiden Stromricht-
11 n gen bewegt sich der Transport der Droguen, mcistenthcils
allerding'^ ))i rgvvärts. Die aufwärts gehenden Droguen werden
über Antwerpen gekommen sein, wohin sie aus der Levante auf
venetianischen Schitfeu befördert zu werden pflegten ^ die ab-
wärts gebrachten über Basel, welches in jeuer Zeit einen bedeu-
tenden Transitverkehr in Droguen (Spezereien) aufweist^. Rhein-
aufwärts und rheinabwärts passireu den Zoll auch die Textil-
und Woliwaaren, vornehmlich jedoch zu Berg. Ob sie aus den
Niederlanden oder aus England stammten, ist nicht ersichtlich.
Da der Wein der Hauptartikel im Rheinhandel war, so hatte
€r auf die llaudelszeiten entscheidenden Einfluss. Unsere Ta-
bellen weisen den stärksten Verkehr in denjenigen Monaten auf,
in welchen der Weinveraand blühte. Im normalen Jahre mit
1) Lamprecht II, S. 2) Vgl. Tab. v, 1483.
8) u. 4) S. Hans. Urkdnb. an vielen Stellen.
;')) S. Gtcring in Mitth. a. d. Stadtarch. v. IvTiln XI, S 42 oljcn.
ti) Vgl. Geering, Ilaadel u. Industrie der Stadt busel, b. l i'J ii.
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64
W. Jobn
September beginnend, erreichte er den Höhepunkt im letzte»
Jahresviertel und dauerte bis zur Mitte des folgenden .lahrcis. Als
Nebenfaktor ivuir znr Belebung des HluMiiliHiiiielb der Häriugstrans-
port bei, welcher im August zu beginnen pHegte — die Hiirings-
fischerei im oifencn Meere fängt meist erst im Juni au — und bis
zum April oder Mai des nächsten Jahres anhielt. Im März, April
und August war der Droguenhandel gewöhnlich ein ausgedehnterer»
Schliesslich nehmen wir in der Zeit von Mai bis August einen
stärkern Salzhandel wahr. Die iihrigen Waaren und Güter übten
auf den Gesammtverkehr keinen entscheidenden l.intluss aus. Dem-
gemäss war im ganzen von September-Oktoijer bis April-Mai der
Transit- und Importverkehr im Kölner Hafen lebhaft, in der Mitta
des Jahres verhältnissmässig schwach.
§ 2. Die Kaufleute. Im Hinblick auf die sonstige Genanig*
keit und Sorgfalt in der Buchführung dürfen wir annehmen, dasa
der Zoilsehreiber dem Dienstvertrage (Abs. 5) gemäss darcbweg
die Namen der Kauf- oder Schiftsleote, welchen die verzollten
Waaren angehörten, nicht den Namen ilncs Knechtes, falls ein
solcher die Waaren begleitete, in das Prinzipalzollbueh eingetragen
hat. Dieses tiberliefert uns also, von einigen Lücken abgesehen,
ziemlich vollständig die Namen der Kaufleute, deren Güter während
des Bestehens unseres Zolles die Stadt Köln auf dem Rheine be-
rührten. Viel wichtiger aber als der Kaofleate Namen ist für nns^
die Ortschaften, in welchen jene ansässig waren, zu erfahren, um
hierdurch Uber die Betheiligung der verschiedenen Städte und
Dörfer am Rheinhandel des ausgehenden Mittelalters eine Ueber-
gicht zu gewinnen und auf manche Frage von Bedeutung eine
Antwort zu erhalten. Leider ist aber mit wenigen Ausnahmen
der Wohnsitz der Kaatieate im Frinzipalzollbacb nicht vermerkt
1) Die in manchen Fersoaennamen enthaltenen Ortsnamen bezeichnet
in jeoer Zeit nii&t mehr die Prorediiui der Leute gdüechthin. Viele Be>
weise dafür liefert das Frinxipalsollbuoh von 1478 Januar, in welchem der
Zoilsehreiber auroahmsweiaft bei den meisten Kauflenten deren Wohneit« an*
gegeben hat. Hier lesen wir z. B.:
Hen van Lorich zo Andernach,
Hennes van C»»eln8 zo lierchem,
Jan van Düren m Covelz,
Herman vaii Mayntz, eyn barger [von Köln],
Ywen van Nnyss, barger [von Köln]. U U. e. w.
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Der Kölner BheinzoU von 1475-'U94.
55
Es ist dfiher von keinem l^elan*^, ein Verzeichniss sämmtlicher
Kauf- und Seliiffüleute, weichte den Zoll passirt haben, zusanimen-
znstellfn ; ich begnüge mich damit, die Nanieu der hervorra^^enden,
d. h. deijenij^en, von welchen durchschnittlich weni^''<ttM!s Hmal im
Jahre Wuarea verzollt wurden, und die Zahl der lläuti^^keit in sieben
verschiedenen Jahren, in denen das rrinzipakollbuch vollständig
erhalten ist, nir/uKihren. Bezüglich der Waaren zeigt sieh hei vie-
len eine groüsi* -Mannigfaltigkeit; fast alle führen als llauptartikel
Wein, dazu oft eine bunte Reihe von Nebenartikeln, .ledenfalls
war von einer kaufmilnnischen Spezialität im heutigen Sinne zu
jeuer Zeit noch nicht die Rede.
Tabelle der Grosskanfleate U
Nr.
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1) Soweit es mir (gelungen iatj den Wohnort der Kaufleate mit Sidier-
heit fettzuitellen* habe ich diesen in Klammern hinzngeaetzt.
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Der Kölner Rheinzoll Ton«1475— 1494.
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Vischerhen (Andernach) ....
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Ungemein belelirend wäre eine Zusamnicnstellmig der Waa-
renmengen, welche die genannten Kaiifleute in den veiscliiedtueii
Jahren nach Köln gebracht oder an Köln vorbeigefühlt haben.
Da jedoch, wie bereitB früher * bemerkt, im PrinzipalzoUbuch die
Oüter, fttr welche der Einfuhr- und die, ftir welche der Durch-
gaugbzoll entrichtet wurde, nicht äusserlicb unterschieden sind, so
mtlssen wir auf jene BelehruDg Terziehten.
V. Die Zolieinnalimen.
Für das Einzelne vgl. die Tabelle im Anhang.
Kntsprechend dem verschiedenen Umfange des Rheinverkehrs
in den einzelnen Monaten des Jahres zeigen sich in den Zollein-
nahmen bedeutende Schwankungen. Um sie schärfer zu übersehen,
fassen wir die entsprechenden Monate von je drei Jahren zusam-
men und bilden die DurchBehnittwnmme des Zollertrages. Am
zweckmKflsigsten stellen wir dabei folgende fttnf Triaden zusammen:
I. 1476-U78, II. 1481—1483. IIL 1484—1486, IV. 1487—1489,
V. 1491—1493. Die Durcbsohnittseinkflnfke in diesen Triaden ent-
hält nachstehende Tabelle.
Triade
1
Ja-
nuar
Fe.
bruar
Marz
April
Mai
Juni
Juli
gust 1 1
Nov.
Dezbr.
I
II
III
V 1
18441
13931
.33954
, 933G,
1 8431
1058G
10713
1984H
llOGO
14793*
37701' 3(;375
24.305 18i>»;s
342G4 2G5(;.3
21576, 11804
20924 11446
2882ol 1459l! 107.35! nio«; 15737 315%
115.S4 13270 8589 12493 IG 232, 282.57
15287 9390 sn73 12G40 14942 27G57
1073G 112GM il5G0. 11427] 103(jU 27308
51011 101721 78581 104071 149871 28253 ,
4235(5
.30385
27299
32702
36191
591 IG
35031
2732G
21937
96270
1) s. so.
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58
^ W. John
Von einigen Ausnahmen abgesehen, welclio diireh mannig-
fache Uussere Ursachen bedingt gewesen sein küniie?), steigen die
Zolleinnahinen von Januar bis März, von April bis Juli sinken sie
wieder, von Aut^iist ab tritt ein Steigen ein, Avelchcs im Oktober
rapide zunimmt; in den Monaten Oktober, November, Dezember
ist der Zoll bei weitem am einträglichsten.
Innerhalb der einzelnen Jahre, während wekliei- der Zoll be-
stand, ergiebt sieh dabei eine <;ros3e Verschiedeiilieit der Eiuküiilte.
Bei Beginn des Zolles im Jahre 1475 sind sie verhältnissmässig
hoch, im Jahre darauf — man vergleiche die Monate September
bis Dezember — ist ein beträchtliches Sinken wahrzunehmen, im
Jahre 1477 sind, wiewohl der Gesaninitertrag den von M7G über-
steigt, die lOiiinahmen der Monate September bis Dezember wie-
derum niedriger als die des Vorjahres. Es hängt dies, von äusseren
Gründen abgesehen, mit dem Befreiungswesen zusammen, welches,
in den ersten Jahren der Zollerhebung immer mehr an Umfang
gewinnend, in der Zeit der grossen Weintransporte sich am meistea
bemerkbar machte, und mit dem Abschlüsse des S. 13 emftbnten
Vertrages der Stadt mit dem Herzog von Jttllch-Berg Uber die
Zollfreiheit seiner Unterthanen. Den liOehsten Stand erreichten
die ZollelnkttDfte im J. 1477, den niedrigsten 1494, da in diesem
Jahre die Zollerhebnog gerade vor den eintrüglicbsten Monaten
aufhören musste, und 1490, wo die S. 15 geschilderte Rheinsperre
und die auf kaiserliche Anordnung erfolgte» etwa 4V2 monatliche
Suspension des Zolles^ einwirkten. Ordnen wir die Jahre nach
der flöhe der Einnahmen, so erhalten wir folgende absteigende
Beihe: 1477, 1476, 1478, 1484, 1480, 1483, 1485 und 1488, 1487,
1479, 1493, 1492, 1482, 1475, 1486, 1481, 1489, 1491, 1490, 1494.
Um die finanzielle Bedeutung des Zollertrages fttr
die Stadt kennen su lernen, mttssten wir einen Einblick haben in
die Beträge, welche der Stadt in jener Zeit überhaupt zuflössen ;
jedoch sind die Einnahmenven&eiohnisse^ welehe hier in Betracht
kommen, verloren. Aueh ein Vergleich mit den Erträgen anderer
RheinzOlle ist nicht mOglicb, da solche aus der Zeit unseres Zolles
meines Wissens bisher nicht bekannt geworden sind.
1) S. S. 16 oben.
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Der Kölner lUieinzoll von 1475—1494.
5»
VL Anhang.
1« Vrkniileiii* '
J. VerUihmff des Zartes, ÄÜÄif, 1475y Mai 24.
Or. Pyt. m. anh. Majestätssiegel an violetto' gejL ikidenachnur. lieclds untev auf
dem Bug: Ad mandatam 'proprium domini imperatoris. Ät^ dem Bud'm:
K[cpistra]ta Lucas Snitzer. Kölner liegistraturrernierl' : 1475. Kyn Privile-
gium keyser Frederyobs, dae inne hey der stat den zoll verleent halt. B.
(Ol«« Siffnaiur 15. Jh,). No. 18 roett F (17. Jh.).
Wir Fridrich, von gottes gnaden ßomiecher keyser, zuallenzeitn roerer
des reichfl, zu Hangern Oalmatien Croatien ete. kanig, herzog zu | Osterreieh
zu Steyr zu Kemnden vnd zu GraiD, herre aaf der Windieebenmarch and
zu Portenaw, grafe zu Habspnrg zu Tyrol zu Pbyrt und zu Kyburg, marg"
grave zu Burgaw und lantgrave im Elsass, bekennen offenlich mit | disem
briefe und tun kunt allen denen, die in sehen lesen oder horn lesen: Wiewol
wir auss keyserlicher hohe- und wirdikeit, darein uns der almechtig got
durch sein gotliche miltikeit gesetzt hat, und angeborner gute alzcit geneigt
eem, aller | und yeglioher onter mnd de* heiligen rciehe undertan ere nntz
und bentea so bet^chimi, so ist doch unser keyserlieh gemute mer begirlicb
zu denen, die wir in unsern und des heiligen reidis snligenden Sachen und
gescbefften mit imverdrosner dinstpM'keit und darstreckung irer leib und
gute alzeit williclich erfinden. Wanne wir nu angesehen und betracht haben
die merklichen mue arbeit üeiss cosstun«: und darlegung, so die ersamen
unser und des reichs lieben getreuen burgerroeister und rate der statt
Collen in. dem unplllidmi mntwilligen inmemen» das der herzog von Bar-
gandi zu abbrach und verdruokung des heiligen reichs und deutscher nation
in dem stift Golen gebrauchet, mit swerer -wsgnass und schaden uns und dem
heiligen reiche ere rettung und behaltung auch in ander weise manigval-
ticlich und sclieinperlich beweiset Laben und in kiinfti^^ zeit wol tun mögen
und ßoUen, Bo haben wir auss eigner bewegnuss auch mit wolbedachtem mute
gutem zeittigem rate unser und des reichs churfursten fursten grafen herren
nnd getreuen, so danzumai in einer merklichen anzale versamelt bey uns
gewesen sein, und rechter wissen denselben von Collen zn einer ergetzlicheit
aolichea Iren sweren costens darlegung und Schadens dise besonder gnade
getan und freiheit gegeben, tun und geben i; <1i - m Ii von Komischer
keyserlicher machtvolkomenheit wissentlich in craft diss briefB, also daz sy
nu hinfur zu ewigen zeitten von allen und yeglichen weinen, so für die ob-
gemelt statt Collen den Rein ab^- oder aufgefurt wirdpt, von einem yeden
zollfuder, der eins für zway colnische iuder gerechent wirdet, zwen guidein
reinisch und zwen torness, auch sunst von aller wäre kanfmansobatz und
1) JiK äen fölffenden AbsiAriften einä die Be$timmunffe» der GmUathaß
für Shdnitdi€ OesehidiUkunde Uber die Beramgabe hande^iftUdter Texte
befolgt.
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W. John
gute, so ohberurter masse gefurt werden, von sovii swere, als ein zoUfuder
weins nach der wage nach anzale bringet, als danno an andern zollen des
Reises gewondUehen iat, auch zwen guldem remifloh und zwen iornen, deM>
geleielien von allen weinen kanf manadiats hab und gut» so in die statt Collen
bracht wirdet, halben obgeschriben zoll nach ansal und wag eines yeden zol-
fuder weins, wie vorbenirt ist, aufheben und nemen. Wo auch derselbe zolle
dur';-]! yemant f^everlichen verfaren und oit gef^eben wirdet, das sy den- odor
diebelliHn, die solhs tetten, an solbcm seint^m zollfiaren gut, das er also füret,
oder in ander weise, wie sich das an andern zolieu auf dem Reiue daselbs-
umb geburet, zu wasser und zu laude antasten helligen und puiaen suUen
und mugm von allerm^ielich ungehindert, ünd gebieten darauf allen und
yeglichen unseni und des heiligen reioha churfarsten fursten geistUdhen und
weltlichen prelaten grafen freyen herrn rittem knechten haubtleuten vogten
pflegern Verwesern arabtlputpn Kcbultheissen burgermaistern richtern reten
zolnern burgern und gemeinden und sunst allen andern unsern und des reichs
undertanen und getreuen, in was wirdeu states oder weseuä die sein, von
Romischer keyserlioher machtvolkomenbeit ernstlich und vesticlich mit disem
briefe, daz sy die gemelten von Collen an soliohem obbestympten soUe und
diam unsem keyserlidien gnaden und freiheiten nicht verhindern noch irren
sonder sy der berubliohen und on irrung gebrauchen geniessen und genzlich
dabey bleiben lassen, auch dawider nit tun noch nyemants ze tuude gestatten
in kein weise, als heb ine allen und einem yeglichem sey, unser und des
reiche swere ungnade und verliesung einer pene, uemlich hundert mark lotigs
goldes, zu vermeiden, die ein yeglicher, so oft der frevenlich hiewider tette,
halb in unser keyserlich camer und den andern halben teil den gemelten von
Collen nnablesslieh zu bezalen, vervallen sein sol.
Mit urkund diss briefs, besigelt mit unser keyserliohen majestai anhan-
gendem insigel. Geben zu Collen am mittichen, unsers herrn himelfart abend,
der gewesen ist der viorundzwainzigist tag des monats may 1, nach Cristi ge-
burde vierzehonhundert und im funfundsibenzigisten. unser reiche des Römi-
schen ini scchsunddreiäsigisten, des keysertumbs im vierundz\vaiuzii);iätcn und
des Hungrischen im sybrasehendeu jaren.
^. Dienst vertrag der Zollbeamten.
ZoV quitt uug^bvch feil. 3 — 4.
Up dese punten bernaegescbreven suUen zolscbryber besieure nagenger ind
zolknechte yre eyde doyn sicli daruae zo Haiden ind zo rychten.
Wir burgermeistere iud rait der Steide Coelne beveylen uch zollschry-
her besienre nagenger ind zolknechten, dat ir dit» wie hernaegeschreven steit»
halden dein ind volzien suUet,
1) 1475 Mai 24 war der Vorabend von Fronlet'chn avi ! Der Mitt-
woch vor Chrt'üti Himmelfahrt war der .'i. Mai. Ich nebuw au, <1(lss dir Icai-
serliche Kamhi, weil beide Feiertage stets auf einen Donnerstag fallen, sich
eher in dem Feste geirrt hat aU tm Monatsdatum — man ht^raxMe mar die
formale Verschiedenheit von 3, Mai und 24, Mai.
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Der Külaer libeiozoll vou i475~14!)4.
61
1. Int yrstcn dat yr den konfladen iod schiffluden, bebulflich syt, sy
mit dame zolle zo verdigeo, so ir dat allerynt kondl lud moioht, ind alle
zyt «n dienttz trnweliob war neymi ind by der hant ayt.
2. Item dat ir onch geyn scbiff besiet, dat up o£P äff varea wilt, id «ük
sy dan an der zyt, as id yetzont varen wilt, ind siillen zolscbryber besienre
nanrencrcr ind zolknechte nae der zyt, a« id besieu i», deine vrechter odit*
denie koufman ernstlich sagen, dat he geyn guet, id sy druycge odir uass,
me iu dat subitl eü lade, be en due deme besienre zolschryber odir nagenger
kont» wat i&d wie vill guets be me darin laden wille* umb daevan ouob tynen
geburlioben zoll so geven, ind off der vrecbter odir koufman salchen ver-
kandonge nyet en dede ind darenboyven me in dat adiiff leohte, dat asdan
tulcben nae ingebracbt gue^ dat nyet verzollet en were, so verre, as id vur»
geboiri wird, verburt guet syn sal), darvur der vrechter odir schilfman ver-
faaft syn sali deme koufuiau Ruleheo verburt guet zo verstaden.
3. Item sollen alle schiffe van unsem besienre iud^ uaegenger sement-
Koh mit üyw be«ien ind recht venolt werden, also dat nyomanne mit nnaem
gnede danke Terdiene, ao dat uni ind oacb den konfloden recht ind nye-
manne unreoht geichie, ind aall ante soladfaryber ind beeienre den kooflnden
ind schiffluden den lienden pennynk ind nyet me weder geven, allit aen ge-
verde^ iud dat sy nyemantz hie inne versien odir inlais^en oft' schenken,
hey ßy oucli, wer hoy wille, ind dat sy onch nyemantz: dann äff yodt borgen
odir darvur bürge werden, der zollschr(yber) en bave yrst sulcbs ciierlicben
in dat zolboioh gescbr(eveu), gelyoh off id gegoven were.
4. [foL 3 b]. Item dat ir van konfladen ind aehifflnden geynen beson-
deren sehank off gave oleyn nooh groiss en neympt nooh untfiang^ heymlioh
noch offenbairi ind dat ir dat ooch noch nre wyff noch ure kyodere noch
ure gesynde noch nyemantz anders van oreniweigen nnt&ngen laisset odtr
ouoh gesynnet odir gesyniien laisset.
5. Wir beveilen uch onob. dat ir eyn besuoder regyster up der zol-
kameren beslossen iygeode baedt, darin zo schryven yecklicbs dages alle schiile
geladen off nugoladeo ind yedor aohlffmane namen mit tyme «mamen, wat ind wie
vill ind Wae van yeckliger gheve, allst dierUohen in zo aehryren, dessgelychen
sali der zoUaohryber der konflade ind schifflade namen eygentUeb in dat zol-
boioh an schryven ind nyet der konflade odir sohtfflude knecht namen.
6. Item sali alle war cleyne ind groiss up der zolkameren in bywo^f-n
zollschrybers, besienres, naegengers ind ouch des vrechters odir des kouftnans
verzolt werden, dae der zolschryber syn regyster lygende baven sali, van
•tont an in byweaen des besienres, naegengers ind vreditera odir Imnftnana
darin lo sohiyTen, wildi regyster nyet aen wist der tolberren dairoys« nodi
dairran komen sali, ind der sollaobryber sali alle blyvende gelt ind ooooet
1) iud — semoutlich von zweiter Hand statt den dmdistrichenen getru-
weliohen in byweeen ans zoUsohrybtts odtr nagengers ind zolknedit«, die
•mit op die schiff gaen sollen*
2) Von hier U$ gum Si^kuse des Absatxe» Vachtrag wm zweiter Hattd,
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62
W. John
l^etrawetieben ftosaiebeneii, dat man van itant m dit lolkyita maepm aaU,
ind a« der naynt nmb iat, so aullen colachryber ittd betienra Balohen gelt in
der kiaten den vier tolherren van uns darzo getat lieveren, ind so der zolkUten
sollen die vQn(chreven} herren ind sollachryber ind beaienre mallioh eynen
eluasel havcn.
7. ffol. 4]. Ouch beveilen wir dem n«gt?n^^er iud den zolknechten, dat
sy zoUcbryber ind besienre gehoirsam syu ind up geyn schiff en gaen, dat
ao betien, nooh yemant oirloff geven buysieo beveil aoilsobrybers ind be-
aienres, ind dat malUcb gnetlieben beioheideo ind nyet en melden eynidie
•dyngen» die billieben hailber ayn eoüen.
8. Item dat, nmb zu verhoeden, dat geyne vur vart| en gcschie bynnen
•dage off nacht. 50 sullen ?;o!lscliry1)or, liesienre, naej;pn«TPr ind zolknechte all©
Ango vlyashchen an dem« Kyne ind by deme zolhuyae syn ind warden, ind
4iie gene, dun sulchs bevoilen is odir bevoileu wirt, des uacbtz zytlichen up
■dem colhttse ind wachten, dae ay aus bofonden, hien beacbeiden werden, sjn
ind wachten truweUohen. at ndh gebort, bia der daob aeboyn np ist.
9. Ottcb willen wir in g^ewyie geataden noch lyden, dal nnse xoU
scbryver besienre odir naegenger eyniche kouflude off eohifflnde berbergen
sullon noch yre gesynde nooh perde den aohiffluden off vreohteren söge-
hoerende.
10. Ouch en sali unse besierre nyemantz hesien noch oirloff geven, die
schiffe weren cleyn off groiss, buyssen bywesen des zollschryvers ind nae-
gengera.
11. Item dat aollacbiTver beaienre nagengere ind solkneohte mit gan-
sem fiysse darup sien sullen, wea gnets nys den aehiffen genomen odir ver^
eyprent wirt, Lviinen der stat 7.0 blyven, unib davan synen geburlichen zoll
heinagOBchrrven zo heisschcn iiul zo neymen, iiid uml) zo verhoeden, nyet
lue vereygent werde, bynnen die stat sro bren;;ea odir zo blyven, dau id
doch in der wairbeit is, ind der stat also der geburlicbe zoU durch sulcbeu
•vereynunge nyet verzogen werde.
3. Eid der Zollherren.
ZfOllgudtMutjisbmh ful. 8.
Bit ia der eyt der vier tolherren.
1. Sy aoelen so den heiligen aweren, der Steide toll in aynen rechten
Wo helpcn, vorderen ind hanthaven, so vill des in yrre macht syn aall,
1?. Vort soplen sy alle mayntz dat tolgelt, in dem vurledenen maynde
gefallen, van tolschryber md besienre vorderen ind ontfangen ind sulch yre
eutfenkenisa in des zolscbrybers lud ouch in eyn besonder boicb, dat die vier
herren vur sich dar zo baveu soelen, doin anzeichenen, ind aulch gelt aoelen
aen verzech ungeverlich up die satoratagea rentkamer den bisitseren lieve-
ren ind dat aldae in der byaitaere boich ind in yre ontfenkniaaboioh vnr-
«(chrcven) ouch laisaen anaeiehenen, dat die dry boiohe mit den tammen ge»
'lych halden.
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Der Kölner Bheinzoli von 1475~Ui»4.
63
3. Iteoi soelen sy besienrc zolsciirvbor uageuger iüd zolkDccht verinoi-
gen in dairfto wyseu, dat sy eynen yederen gulUoheo beMheyden ind verdigen
ind der stet dat yre behalden.
4. Item off yn eyniobe swaricheit oder gebreche in eynicbetk deaeo pnn-
ien begegest, die s\ onder licb na gebnrlicheit nyet treffen en konden, die
soelen sy aen verzoch an ort^e herreo brengen ind vermanen, dat dairinnen
^edaea werde, as sich g ebneren.
4. Znsammensfcllintfi der vom erzhischOflichen Ilheinsoll in Bonn he-
freiten geistlichen und weltliclien Leute,
IHnzelner auf der frstcn S^'ite stark gehränvter Tp.-hogen; nur S. 1 und 2 Jx-
schrieben. Aufzeichnung von der Hand des Froionotca^s Jleinrich von Xanten.
Ohne Datum und Uebersehriff.
1. Item alle geistlich lüde bynuen Coelne in den oollof^ien faren fry,
Tvas sie uff adder äff loren, uff ir eygen brief, sonder die vier erdenk Will
man die vry Ideien fiuren, dai ttaoh man amb gotz willen doin.
2. Item myn berren zomme Doem, die geben nicbt. Dan, wan sie ir
ivyne brengen Ton Krpell, 90 geben aie dem zollner nnd beier «esa oder eyeht
atuten weck.
Item die licrren 7.0 seut Gereon bj-nnen Coelne, wan die ir wyne
brengen von Dullendorff, s(j fjebcn sie Ii' stutten weck dem zi)luer und beser.
4. Item die collegia in Coelne, wan sie ir wine den Ryn affbrengen, so
mannich zolfoider, als sie hoyn^, so mannichen Schilling moissen sy gebeu,
das beyst vurzoUe; dan so moise iglich eoUeginm gbeben dem zolnerömark»
^em beser 4 mark^ den aolkneehten 4 mark. Na ain eyn deyl collegia, die
wegern sich eyner maric ind wollen nit me dan 12 mark ghev^.
Item myn frauwe 70 sent l>ryveligcn^ myn frauwe van sent Ceci«
iien, myn frauwe von seut Mergeu^, die dein dat seihen «▼liehen.
6- Item die beiren zo seat Panthaleon desselben geliehen. Die Kart-
fansert die ghebcn mit allen nicht.
7. Item die berren zo Keyeerswerden, zo Brnwilre doin desselben gli-
chen als die collegia zu Coelne.
8. Item alle collegia, die ich uch itzunt geschrieben hoin, uyssgeschey-
den den Docm ind sent Gereon ghclien zolwyne, mit namen IH fertell der
«ollwine. De« hoeren dem zolner zo s fertell ind den zollknechlen s fertell.
9. Item die herren vom Aldcnberge, die gbeben ganzen zoU glich eyuem
fremden koufmanne'\
10. Item wan die collegia den zollwine nit wollen ghebesi so mögen
me eyn enkell gnlden dar voir gbeben^-
1) Die OMT Satdorden: ÄugusHmTf Dommikaneff KatTMÜter, MinoriUn,
2) Vorlage hoyn.
ii) S. Ursula in Köln.
4) S- Mtri-ia {11 Capüoh'o.
5) £et, umerm Zolle kommen sie aber doch unter den „Freigefahrenen^ vor.
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64
W. John
11. Item die Dutzenherreu van KabLkntz^, die foren ir wine fry, ind
was yn der prior von Coelne sohioket, geyt fry, if ta» kese, bntter, stuekritdi,
ynaSf oder was sie yn sobiokcn; des gbeben sie dem solaer seas elen mgels
dndies, dem beser (i elen, den solknecht iglidi«a 1 ele. •
12. Item die Kartbaser so EobeUmte off so Trier gfaeven nicht vff
oder äff.
13. Item üio andern geistlichen luyde inime etift von Trier oder Mentz
boyn ich seldeu vernoyinen, das sie etwas gefort haben, sie moissen zollen off
brief erwerben an den obersten, uyssgeacheyden, was wyne ind rente [fol. b]
die geistlidten bynnen Codne in den stiff von Mants oder Trier betten, das
gingh fry, mit uamen der probst von Santen, der bait wyne so Badianudi,
den hain ich nye sehen sollen; doch inoiss be brief werben von den obersten*
14. Item die herren von Erbach^, die foren alles fry, wat si'^ fnrf^n;
alle (lio wyne, die sie jaira herafV foren, die gain fry; was sie utY foeren van
provaude, geyt fry; des gheben sie eya buschoff van Coelne 3 oder 4 amen
des besten wyns.
15. Item gheven sie dem busschoff eyn par butsschage.
16. Item dem rentmeister eyn par butssohage.
17. Item dem zoluer, beser und zolknechten 13 enkel gülden; der be-
helt der zolner 0 gulJeii, der böser 2, die zolknecht 2 gulJcn; des gebet
der zolner des aptz koch eyn mark, so ghebet der apt der zolaers junghen
eyn mark.
18. Item die Buchtzen herren item ^ Cabelentz plagen zo gheben zo dem
dncbe 12 overlmtze gülden: dem aolner 6 f(l.), dem heser 3, den zolknedit
3 il[U). Das ist a%estalt by busschoff Bnpreeht*.
]^9. Item der Paltzgreve, der busschoff van Ments, der grere von Kaisen»
elenbagen, der bisch off van Trier, die faren fry: myn herre van Berge, myn
herre van Gelre. myn herre van Cleve, myn lierre van Monster, die plegen
jairs eyn summe wyns iglicher zo foeren, adder sie moisten brief van dem
busschoff ind van dem capittel breugen; die selben plagen dau den zolner
heser ind lolkneohten 3 oder 10 gniden so schenken, dama sie vill wine ge>
laden. Were snst Tseren wilt solfry, moiss brengen. Auch so tyni nodk
etzlich collegia buyssen Coelne, die faren oneh fry als die collegia bynnen
Coelne. Was geistlicheit decimam myn herren van Coelne geben, faren fry.
Der apt von Helsterbach feret fry.
20. Item der greve von Katzenelleiibogen. der bait das privUegium zo
Bonne, das he alle jaire hondert siecht foder wyns zolfry foret.
1) Diese waren damals beispielsiceise aacÄ eom Oherlahnsteiner Zoll &e»
freit; s. JiJienns, Bf üräge zur Geschichte des Mittelrhdns, 1883, S. SS. Ferner
tn ß. Goar, EJmnfels, Obcrwesel, Boppard it. Koblenz {Lamprecht II, 280).
2) Dieses Kloster genoss in damaliger Zeit beispielsweise auch in Ober-
hhnatein ZoVfreiheit; s. JßhenuSj Beiträge zur Geschichte des MUMrheifUt
1883, & 12,
3) Vorlage item. 4) 1463-^liaO.
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Der Kölner BheinzoU von 1475-1494.
65
21. Item hftit «yn biscboff von Coelne wynreoten zo Bacharach, die
sint Tursatzt dem riehen Francken vr>n Kronberg oder tynen erben, die eint
fry, want sie dem hisohoft' zogehooren.
5. Kaiser Friedrich hedingt sich und seinen yaehkammen am Bekh
einen jährlichen ZoüantheU von 1500 Gulden aus, Köln, 1475
Septemher 26*
Or. Pgt. m. anh. Steffel mttlerer Grosse u, Ringsiegel. Hechts unten auf d.
Bug: Ad mandutum proprium domini imperatoris. Airf dem EOeken:
Re[giBtra]ta Lucas Snitzor.
Wir Fridwicb^ von gottes gnaden Romiseher keyao*, au allen Zeiten
merer des reichs, zu Huugern, Dalmauien, Croacien etc. kunig, herzog zu
< >sterreicli, zu | Steir, zu Kernndten und zu Crain, grave zu Tyrol etc., be-
kennen oftVnlich mit di'^f^m hrieve für uns und unser nachkomen am reich,
Romiscli k'.'iser mid | kuiug, und tun kunt alleruicuicüch : Als wir deu
ersamen uuseru und des reichs lieben getreuen burgermeistern uud rate der
wirdigeu unser | und des reiche etat CoUenn au ergeizung des grossen und
merklichen darlegens, so sy und die gemeinde daseibs zu Collen zu wider-
stand des herzogen von Burgundi uns und dem heiligen reich zn L^ute und
im besten getan haben, und umb der swern verderblichen Scheden willen,
darein sy desselben kriep^s halbmi konien siüd. einen zoll gegeben haben, nach
laut unserer keiserlicheu brieve int n darüber gegeben, darauss wir uus uud
unsern uachkomeo und dem heiligen reiche von demselben zoÜ füofzeheuhuu*
dert gülden jcrlichs aufzubeben und einsunemen vorbehalten haboi,* die uns
und unsern nachkomen am reich» Römischen keisem und kunigen, oder wem
wir oder sy das bevelben, auf nnserw oder ire quittancien, die vorgeoannten
burgcjrineistere und rat alle jar auf sant Martins tag, davon die erst bMalung
sein sol von nun sant Martins tag liber ein jar, reichen und ausrichten sollen,
alslang biss sy dieselben funfzehetihuudert guldin, so wir ine das von sondern
gnaden vergt'innet haben, von uns und unsern nachkomen am reich umb siben-
* undzweinzig tausend guldin reinisch ablösen, und wann sy die vorgemelteu
fflnfzebenbundert guldin ganz abgelöst haben, alsdann sollen sy die weder uns
noch unsern nachkomen am reich nit mer au raichen schuldig sein, sonder
inen dieselben fAni'zehtnhundert guldin mitsambt dem andern <;clt des gemol-
ten Zolls volgen und zusteen sollen. Wir wellen auch dicsi.'lben van Collen
bey solhem zolle getreulichen hanthabeu, schützen und schirmen. Und oh sy
von fursten, herren oder and'-rn oder irer burgor naruug halbeu so lerre ge-
nöttiget oder gedreogt wurden, den zoll gauz fallen zu laasen und niderzu-
Icgen, alsdann sollen qr der obgemelten fflnfzebenbundert guldin jerlichs auch
entledigt sein und bleiben und uns noch unsern nachkomen der darnach nicht
mer zu geben, so lang biss derselb zolle durch sy wider aufgericbt und ge^
braucht wurd ungeverlichen.
Mit urknnd diss briffs hesifrelt mit unserm keiserlichen anhangendem
insigel. nrii-n iu unser r stut tollen am dinstag vor sant Michels tag nach
Aunalcn 'ics hist. Vereins XI.VIIL * 5
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66
W. John
Cristi gepunk' vi'M'zehenhuudert und im fuafa!)flsii!i''nziu:isteii, unserer ri-iche
des Romiacheti im sechsumldreissigisteu, des keiBerthumbs im vieruiidi'.wein-
zi^ifiten und des Hungerisohen im sibenKchenden jaren.
0. Veriratf zirischcn rlcr Sfa/If Köln uud dem llcrzixj WiUtclm IIJ.
von JiHirli-Bciii betreffs der Zull/'ieiheit von dessen I •ntcrthaneu.
Jülich, I!7(i Deremher 12.
Or. Pgt, m. mdi.Su fjd des Herztiij<. l'ts unten unter dem T'xt., vom liuff vcr-
decM: Van Ix-vele myns ^nt;d(ige!i) iierren etc. iuil <»ver(nii)tz her Joliau,
herre zo Meroede, lantdr(«>stt*). her Erigfelbr(eeht) Nyt \iiti Hir^rell, erf-
tnarssfi-lnl 1 "stnntx (iiiylgo, licr I'rrtrani vaTi Xcsslelrode), h'-rn* /o
Krens t|i;yn , erlmar.ss(chul) slautü vao dein Horgo, iiertolt van Plttt{cnbcrg),
Tiofffmeyster), her Jnhan van Pranckenln-rg, lier Gots(chaIk} van Harve, her
Wil!;eni van Hernsauw, lier Hcynrlich) van Hunipeacb, rittt-re, r^aom van
llarve ind Euiont van Palaut: Did(erich) Lunynck. Auf dem Rücken : Item
ejn verdraich ind vereynonge tussclnn luyme herren van Guylghe ind der
stat Up 1. !i zull, den d<'r ko>8er der stat verleent hait. | I)e dato anno
MC( CCLX.WI Jüvis in prof(*sto S. Luciae virginis.
Wir Wilhein van gotz gnade herxouch zo Gnyli_'i\ zo dem licrge, trreve
zü Kavensbor^ iiitl lirrre zo Heynsberg etc., doin kunt : As I df»n eirsamen
wysi'n bescheiden luden, büvifermeistern ind raide »ier Steide Coebic nnst;n
besonderen Heven frunden, van keyserliger gnaden | eyuen zoll verlebeut is
iod sy deshftlven van ansen undersaisaen ind yren fanden understanden haint,
zoll £o heysscben ind in zo nemen, | dat wir, so vyll uns ind de unse beroirt
hait, geandet hain na unzeraamen fruntliger eynongen nyt syo en zenlde, np
dat dan de vargenante eyuouge^ in yre ganzer volkooieDre moigon ind nincht
sy ind blyvi». syn wir nr. myt ä^n viirii^enanten burfr^rm^'istorü, raide. bür-
geren iiul iii-r-'-scssen der st;it t oolne vürs(chrovf u ) ind sy mit uns gutlich
ind fruntlicU ueverkomen ind verdragen, dat alle nndersaissen unser lande,
•o lauge wir myt den vui^enanteu bürgermeisteru ind raide in der vurge-
nanten eynongen ztain, myt allen yren guderen, in unsen landen gevallen ofT
gewassen oeder yrzselfs gewaeas weren, in de stat Coelne ind weder van
danne in unse lande fairen ind brengen werden, in der vara(idireven) etat off
in den sehen unsen landen zo veruysseren ind zo verslyssen, up der stat
woeniige apsyso ind ander ungelt komen ind fairen mni*;en ind mit dem v;;i-
s(chrevcn) zoüe uyt belast noch besweirt soelen weiden, uyssgescheiden de
wyne, sy zo marct ind veylem kouf /.o Coelue brengen, umb da zo verslyssen,
davan den zoll zo geven; oueh soelen alle anze nndersaissen unser vttr8(cbre-
1) Ein von flräher her b^tdiender Vertrag, toonadi die JBMner in den
Landen des JSereogs von JiäiehSerg atteh ZoBfretheit genossen, findet sieh er*
w&Mt in einer Zusammemtellung der PrivH^fien, Verträge «, ». w., welche
Kaiser Karl IV. der Stadt KMn bestätigt haJ^ {noei lose Blätter in den Zoll-
al'fni). Hier hfis-^t unter anderw : Item eyne v(er'^schrivu(n)g dat die
biiifjur) van Culue nyt zol geve(iii Millen zo Dusseldorp noch up eynicbelnl
ande(i)u ende im(me) laude van de(nij Berge zo vvasser noch zo lande.
Dat(uui) IHAd.
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Dor Kolner Rbeinzoll von 1475 — 1494. lii
veii) lande de vurgenanto zyt myt yren wynea, sy daboeven gegoldejii hetten
ocdor in c^cwassf'n wprnn. iud süst alle ander" yro have ind gude, sy den
Ryn vur Cui lno up oll «ff foiren ind l)ren<»(Mi. de iti unsen landen verslysseii
werdeu, des /.oUs erlaissen syn, doch also ind in dem de vürg(euantL') unso under»
«ainen up yre in md oyss ind furhien fiiiren, 8o vyll dat oyuea ycderoD be-
roei-ea wirt, bewerlige schryfbeo by den Turgenftoten g&deren haint, off seife
vur 2oUschryver iud boBienre so Coelne oeder den gbieoeni de van der etat
wegen darzo ordineii t weren, myt yrcn eyden behalden ind sweren, as die
ghiene, de yre. <rn'\" v'!r!;{chreven) stat Vu-onp^ont, wi*- vüi-sfcbreveu) steyt, dat
sy in Unsen landen {jesesaen ind nusv uudersaisson mil sulch*' <rtid<», sy iu de
stat brengen, zo verslysspn, in uiiseu landen gefallen oeder gewassen off yrs-
aelfs gewaesse iud yre eygeu proper gude synt, iod dat nyemant auders,
bttyeten unsen landen geiteBeen, dairane deyl noch geroeyne wyunooge noch
waessdom en bave noch werden en ly, sonder argelist^ ind de ghiene, de
yre güde irid wyue nyg» Coelne dar vürhien oeder dar durch in unse lande
foiren weulden, il'-Hfrcliobs niich bovverli<^e schryfteji liy den vürgenanteu guden
haiut oH' -^plfs si'ilchc i,'/;^'' ind wvne vnr vre eyfrcti prnper jrndf» vcreyGfeiicii.
allit in maiEseu vurbvoiirevenj, iud dal sy su'ger giide oÜ wyue iiyt buysäeu
Unsen landen verkoufen noch veruyssern willen noch en soeleu durch sich
eelfs off yemant anders myt geynicher behendieheit; danne wenlde yemant
van unsen undersaissen eynicbe gude off wyne uyss Coelne off da vur-
hieo foiren ind de buyssen unseu landen verkoufen oeder schicken off be«
stellen 7.0 verkoufen, dat sali he sagen, wanne h« an den zoll zo Coelne
kompt, iud davan den zoll <:even ind bf^T^alfu. Wer van unsen undersaissen *
<lar weder dede ind daroever syne pnde off wyne, da uyss Coelne off da vur-
hicn nnvertolt gefoirt weren, uysäwendich unsen landen verkoeffte off schickte
oeder beetelte so verkoufen, dat aicb kootlich erfonde, den selven soelen wir
daromnie doin etraifen, ind der sali vertan daraehter van allen synen guderen,
he 20 Coelne off van dannen oeder do vurhien foirfce oeder brecht«, den soU
lK>7.ulon gelich anderen frembden sonder wederrede, indracht ind aen alle
argeli^^t.
Dis lu Urkunde der wairheit haui wir VVilhem. herzouch zo üuyige ind
zo dein Berge etc., uuae sicgeli vur uns, unse erven ind nakomlinge ind vur
alle de ghiene, de dat van unsen ind unser lande wegen nü off hcrna-
mails antreffende mach, myt unser rechter witsenheit an deaen brief doin
hangen. Gegeven in den jaeren unse herrn duyeentvierhnndertseessnndseven-
xich up Donreetach, sent Lneien avent, der hitliger junffranwen.
7. JHe Kurfürsten von Malnz^ Trier und Pfale ersuchen die Kölner
Gaffeln^ im Bathe auf Ahsidlutip des Zolles hinwirJcen zu wollen,
Kanh, 1487 S^ember 29.
Or. Vit. M. th. n ::>(m Vt rschlitiiti eingehüngUn SeJirctfiiegdn der drei Kurf'iir^tni.
JErhaUen in 17 Kxewplarm. Iku von mir henutzte trägt^ die Anf.sHiriß
auf ilrm J-,'iirJ:r)i . D* n orrnmf-n unsern lieben besunderu meistern und bru-
der der gatieln des Heyscliampts zu Collen.
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68 W. John
/ Bertolt zu Menntz i ... , , i ,
Von gotes gnaden Johann zm Trier , erzkanrier ( kur-
< Philips Plaltzgrave by Ryne, erztruchsess >
tlnaern grvM saror. Enmmen lieben besundern. Uns cwyvelt nit, ire
wisset, wie der Beinstram | die fagliehei und gepreuchliohat ■traese ist, dar-
dnrch ober- und nyederteutsche lande naoh irep notjtarft- und bantienxng
zum bequemlichsten handeln, ire naning suchen und erwyunen tnogeo, | als
die stette und bnrrrerschaft von oben nne bisg zu ende d*^s Rynsitranr? vor-
ang-en sein und zeutrnis geben, und suniierlich die Rtat und burger von ( ollen,
die bisshere ire gewerbe zum fordersten vor andern uti dem Ryustram ge-
branchti ere und reiehlumb erlangt gehapt haben, sein auch an den zollen
unser vorfaren nnd vereitern loblidis gedechtniss so gnediglich gehalten, das
der kaufman mit synem gute den Rynstram hat besnehen und braudien;
biess ufif etliche jare sein solich neucrunf^ und swere zoUe uffgemokt« das
der kaufman oder die gewerbe tirul kaulmanschaft die nit ertraijen oder er-
leyden mögen, dardurch die lande und der kaufman verderbt, der Reynstram
gewüstet, Strasse und hendel in andere laut gezugeu und, die utf dem Ryn-
stram und den anligenden landen und Stetten wonen und sich bisshere mit
gewerbe enthalten, emeret und gebessert haben, vergenglich gemaoht wwden,
wir nit swyfeln, ire in euem hendeln und naning auch teglich belindent;
wir haben auch angesehw die merglichen vergangen kriegsleuft und mit un-
scrm und der unsern merjiflichoii schaden die verschiencn jare das p:eduldet,
in Zuversicht unser mitleydeu auch die mergiiche summen, durch uch zu er-
stattung euer Scheden uft'gebaben, angeschen und dieselben beswerung wider
abgestellt wurden. So wir aber keyn nachlassen sonder die beswerung ye
mehr enipfinden, nnd das der Rynstram desshatb ganz gewnst, der kauf-
man verdrungen, die gewerbe in diesen landen nyederligen, unaom fursten-
thumen, landen, louten und Stetten und manicbem biderman gruntlichs ver-
derben entsteen und solich beswerung by uch in euer stadt auch geübt wer-
den, haben wir burt^ermeistern und rathe 7.u Collen ^geschrieben, ?ie der
Sachen uud gemeyns Schadens erinnert und beirert, suljch ruMii:^^!,^ und zolle
abzustellen und beuugen zu lassen des, so wir mit swerem schade und clage
unserer nndortanen und des kanfmans gmeynlich biss nff diese zyt verduldet
und gelitten haben, als uns warlich nit swyvelt, ire als werwende leutb, di»
der Bachen gruntlichs wiesen und verstaut haben, teglich vorangen sehent, nue
aber und ire dem rat su Collen verwant cuerm herekommen und bantierung
nach billich zn j^emeynem auch euer «tat und euerm nutz prefliessen und ge-
meynt seyt. begern wir an uch mit besonderm ernst gutlichen, ire wollet
euers teyls mit dem rate zu Collen vliss ankeren, sie der vorgemelten ursacb
erinnern und by inen daran sein und furdern, domit sie solichen solle, den
sie üben, abstellen und hinfnr den kaufitnann mit synem gut dermass nit
besweren wollen, uns versehen, ire werdent uch darin also bewysen, das
euer vliss by dem rathe verfenglich werde. Wurde aber eyn rathe von
Collen ye sein meynnng zu abebruch gemeyns nutzs und verderben der
lande beherten und den zolle nit abstellen, so wurden wir o-edrungen,
mochten auch nit verhalten, ciargegen zu trachten und furzuuemen sie zu
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Der Kölner KheinzoU von 1475— 14iH.
69
bewegen, solich neueruug uuü beswernog fallen, den kaafinan sein nnrimg
•uofaen ond die lande p rauchen an l&Bsen, darsn une warlioh eehynbare nott
der lande und merglieher unleiddicber eehade und Terderben bewegt, inde
getrauen» ire vrerdent die eache ermeseen und mit ernst dario bewyaen, das
kumpt uns sasambi euer seibs nottorft au gutem gefallen in gnaden au er-
kennen.
Geben zu Caube unter unsern secreten uö' eanct Micbels tag anno eto.
LXXXVII
8* Die Siände der Kuffßratenik&mer Maine, Trier und PfaUs ersw^
die Kühner Gaffeln, im Büthe auf AhsMhmg des ZoUes htnwirhen
gtt wollen. EHrine, Bacharach, Obertüesel, 1487 Ofdöber 16.
Or. J^K Unter dm Text drei aufgedruckte Siegel (zwei grössere und ein klei-
neres in der Mitte; nur -noch geringe Spuren davon vorltanden). Erltatten
in 5 Exemplaren. Das von mir benutete trägt auf dem Sueben die Altf-
aehrift: Uff der gorteller- und remensknied»*gaflfelen.
Wir ritterscbaft, burger und landschaften der dryer koirfarstum Mentz,
Trier und Paltz etc. entbieten uch den ersa-jmen und wison Imrtreren zu
Collen und premcyner «reselschiiften niit yertn zugewanteu der gorteller und
re-,menscliniedergatielcn daselbst unseren gUDstlicben gruss, und wess wir
allezyt ereo und guts vermoegen. £rM>jaien lieben frande. üni iwifelt
nity uch sy wiislicii, dass voir langen ayten biss nS nn^ als in dutscher sun-
gen, die gar fruntlich und bebylflich sament haiidel gedrieben, dardurob tioh
der kaufman, buweniau und eyn yeder betragen rooeobt und uwer etat Col«
Icnn als eyn erzstaffel sieb iiair loebesam« mit allem gewerbe hie voir eyn
erbarlicli stait gewest ist. bu uu von uwerm raide zu CoUenn eyn nuer zolle
angenommen und ufgestalt, uss dem selben furnemen ander fursten und bern
ursauh nement, mehr zolle und bescbweriuig der lande und Rinatrams ufftu*
rieobten, damit wir und ir und ein yecklieher gebrnch«r des Rinstrams in
der gemeyne os« der vorgenielier fruntlicher und nutabarlioher oebungen ge-
trongen und forter besohnieden groisslicii beschwert werden, dess wir bisshere
mit nnserm schwr^rüchen scliaden geduldet und geliedfu in der hoffenung, iss
solt l)edrucli1 sm wordeu, wie gelruwelich wir unser ücp und <^ut by die
statt von üuilüuu und ucb gestalt und by der dut^chen uatiün liainl helfen
behalten mit unserm schwerlichen schaden, den wir noch degelicb voir äugen
finden, darau unser groisser unverwintlicher Terderplicher schade, auch da by
alle umbvoeoer oben unden und neben der uffgesatcten nuen solle halber zu
verderpniss und verwostung der lande und Rinstrams votrgenommen, damit
der gemeyne noitz ganz verdruckt und abeffestalt wird, eynen yecklichen
froemmen man billich bewegt und die beschwerniss der neuen zolle l'inich
vermyeden und nbegcstalt worden und durch beheituug gruntlich verwuatuug
I der laude und Kiustrams yerer gewerbe und gutler ye langer ye schedelicher
entstet, dass by uwern und unsern voraltern und vorfaren gar froembde au
beeren und an lyden gewest were, den gemeynen notc also gair an sohweoben,
und sin der boffennng, unser auch der lande, wie voirgemelt, groisser ver-
Digiiizixi by CüOgle
70
W. John
derplicher anliedelidier «eluide auoh der nwer uch bilUch bewegen soll
nnd keyoe gefallen darane haben, damit ach fruntlichen und mit ernstlichem
fliss bieten, diese unsemlieh besehwerang, wie vor(?emelt, zu herzen fassen und
flisslichen mil uweren hern vom raidc vf>rf'iit»Tn. daiss s\v sich des zollt s vr-
laipseii und abestellen, als wir dcRS iu unseru schritU'n uii si»-» 1>^;r'?rt haben,
und sin in hoffen, ir wollent besnndern ernsten tUss darin zum besten ])rui-
chen, uns und uch zu erledigen, aucli wider yertoemb uns alle zu erlaisseu.
Und wesB wir uwerer gnder underrieefatong gemessen and entfinden moegeu,
bietten wir awer forderlich gutwillich besehrieben antwort.
Geben und versiegelt mit der stede F)ltfell, Bacharach und Wesell in-
gesiegell zu ende diesser suhrift gedruckt, dess wir andern herin mit gebruchen^
uH sant Gallen dag anno etc. LXXXYU o*».
9. Kaiser Friedrich gebietet der Stadt j bis s;um Ausfrag der Streitig''
keUen mit den drei Kurfürsten und dem Lamlgm/en die ZdUerkB"
bung riäten zu lassen. Linz^ 1490 April 18.
Or. Fp. w. Majc'tätssie^el. Untrn rechts unifr dem Text: Admandatuni domioi
imperatoris proprium. Attf dein Mücken Mundatam imperiale contra ciui-
tatnn ( alonienspm ad supeirsedenduni in thelonio suo usi|ue ad dt i i^i ^iipm
imperatoris. Lcutum iu uonsulatu uuuo UO 11 maij. Ferntr: .Mandat an
die etat Collen eolhalben. No. 232 {edle Bexeidvmang).
Wir Friderieh, von gottes gnaden Römischer keiser, zu allen zelten
merer dea reiche, zu Hungern DalmaUen t Groatien etc. knnig, herzog zu Öster-
reich nnd zu Steyr etc.» embieten den crsamen unsern und d 's n icbs lieben
i getreuen burgermeister und rate der stat Collen unser gnad und alles jjrut.
Ersamen lieben getreuen. [ Wir habcii den erwirdigen und hoeh^obornen un-
sern lieben ueven oheimen churlursten und Fürsten den erzbischovcn zu Monntz
und Trier, Pbilippsen, Ffalzgrafcu bey Keine, und Wilhelmen dem jungem,
landgrafen an Hessen, dw irrong und spenn halben, so sieh awischen ir nnit
euer des zols halben su Collen haltnnd, einen entliehen tag peremptorte anf
den letaten tag dm monets jnly schirstkonftig gesetst, anoh dabey «esohriben
und geboten, das obberurt ir furnemen und handlung unverzogenlich abzu-
stellen, den Reinstram durch euch und ander offen und frej*, wie von alter
her bis auf solich ir lurnemen gewesen ist, bis zu austrat diser unser hand-
lung gebrauchen zu lassen. Und gebieten euch demnach von Komischer kei-
serlioher macht ernstlich und wellen, das ir solich seit mit eaerm zoll auch
still steet nnd den nit einnemet, daran tut ir unser ernetlieh roeyDuog, und
auf denselben tag vor uns in unserm keiserlichen hofe, oder wem wir das an
unser stat bevelheu, wo wir dannzumal im reiche sein werden, durch euern
volmochtipen anwalt kämmet und erscheinet, da wir den obl)erurten handel
im gruut verhören und euch des gntlichen zu vertragen understecn oder,
wo das nit sein mocbt, ferrer nach o:eburlieheit und unser und des reich»
notdurft, als wir zu tund schuldig sein, darin handeln wellen, dann ir kummet
und enoheinet, alsdann also* oder nit, nicbtsdestmynder wellen wir in soU*
i^em unserm furnemen volfaren, als sich gebnret. Darnach wisset euch zu
richten.
Der Kölner Rbeinzoll von 1475— 14f»4.
71
Geben zu Lynutz am ucbtzcheDden tag des moneta aprilis nach Cristl
gepurde vierzeheohundert und im neansigisten, unsers keisertharobs im neuo*
unddreisBigisten jeren.
10, Vertrag betreffs Äußdnmff des Zolles, Nürnberg, 1491 Mai 31,
Or. Ppt. w. Sir^trJ ,!rs h'njiiffs' MamutilUin und des Bischof^; Wilhdm von Eich-
städt. Auf dan Jluckm: Pronuntiatio Uo(manorum) r(e)g(is) ot fpiucopi)
SaUbarpffonsis) inter prinoipes electores et civitat(em) super theolouio ctvi-
t:it(is). (Schrift des 15. Jh.). Darunt&r Inhaltsangabe und Eegistraturver'
Merl: J}. Jh.
Wir ?»Iaxiiiiilian, von gottes geuaden Romi.-^cher kiinio:', zu allf»n /^fiten
nuM'cr des r»Mclis. zu iiunngprn Dnlmation Croatieu etc. kunig, | erzherzog zu
Ostcireieh, herzog zu Hurgunndi, zu Bntauj, zw BraUannt, zu Ghelldern etc.,
grave zn Flanndero, zu Tiiul etc., und wir Wilhelm von denselben genadeo
bischove { su fSystett, als keiserlicher enwalt, bekennen offennlich mit disem
brieve und tua kunt ülleraienigklicb : Als «ich swieolien den erwirdigen hoch-
geborneii Herohtold(e)u | zu Mentz, dos heiligen Römischen icichs in Gr t ma-
nien, Johann??pn zu Trier, erzbischoven, den heiligen Römischen reicbs durch
Gallien und daz kuninkrr^ich Arelat orzcanzlern, Pbilipspn, Phallenntzgraven
bey Reine und herzogen in Beyrn, des liejli^'eii Ivoiiiisclien reichs erztruch-
sessen, Wilhelmen, lautgraven zu Hessen, dem jungem, uuaern lieben neven,
oheimen, churfuraten und funrten nn amen, die audi mit iaoa in nadivolgende
tayding slmliebermass genomeo und «ich des erwirdigen Hermans, ersbischo-
▼en sa CoUen, des heiligen Rotnisohen reiobs in Italien. erzcanzler, auch un-
sers lieben neven und churfuraten, gemeohtiget haibont wie ire andacht tnid
liebdeii soüier toitling zu leben und d^n ersamen unsern und des reichs Heben
1,'etiuneu biir^roi iiieister, rate, burircrn und ijemainde der statt Colen am an-
dern taile vüii wegen des zols auf dem Keine zu Collen, den der allerdur-
leuehtigist grossmeolitigist furste herre Friderich, Romiaeher keyser, zu allen
Zeiten merer des reichs, zu HnDDgem Dalmätien Croatieu etc. kunig. herzog
zu Osterreieb, za Steyr etc., unser lieber herre und vater und aliergnedigister
herre, denselben von Collen umb ergetzlicheit willen des merklichen kosten
und Scheden, so m*> in belegerung der statt Newss damit die bey seiner
keyserlichen maiostut und dem heiligen reiche gehauthabt worden ist und
in andre wtge gelitten und cr«.nomen, mit etlich(er) unser churfursten und
forsten voraltem verwilliguug guedigklich gegeben und aufgericht, daeutgegen
die tfgemelten cbnrfarsten under anderm vermeinten, das die von Collen sich
des wider ire churfarsten freyheit nit solten gepraucht haben, ettwas irrun*
gen, spenn und zwittrechten gehalten, die wir aber auf des geraelten ansers
liebon herrn und vater und allergnedigisteo herren des Römischen keysers
ernstlich beveih und heissen mit beider partheyen willen, wisssen, irunst und
zugeben gutlichen hingelegt und sie vereinet, vertragen und gericht haben,
in massen hernach volget, dem ist ulso : daz die gemclteii burgermeister, rate,
burger und gemeinde der statt Coln den obgemelten zoll uu furbas bin on«
aaf Bant Johanstag zu sunwenden nechstkunitig und, von demselbep sant Je-
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72
W. J u b n
luulsUg stt Banwenden «Dsu&ben, dreu jare» die necSiitMi darnach nach ein*
ander volgeod, und nit lenger beruawigkltcben und on irrung einnemeii, üi^
haben, p'eprauchen, mitten niui uiessen sollen und mugeo, iu allermassen ine
solhtT /oll verlibeii uud ire brief, so sye von dem geroelten tmserm lieben Herrn
und vatern und allerguedij^nsteii herrn dem Römischen keyser etc. durumh
haben, inhulten und begleiten, und wie sie »ulheu ioM vor abgeuielter irrung
ungeverltch eiDgenomen und gepraacbt haben one der übestimpten unaer
ehurfttrsten, furaten und «untt moaigklidM irrung, blnderonM und wi-
dersprechen. Dagegen sollen dieselben bargermeittery rate, burger und
gemainde der atatt Colin den obestimbten unsem oburfurBteu und fur-
sten oder den \ron, den sie darunib entphelche tun, zu dreyen fristen und
zilen nachainander aussrichten und geben und zu iren sichoru banden gen
Franckfurt zu yedf»m zil auf zimlich quitung antworten und reichen funf-
zebentautent goldguldin reinisob, der oharfursten münz landswerung, nemlicben
auf Bant Thomaa dea awelfboten tag neatkunftig im einundneunzigiBten jare
funftansent und damaoh von demselben aant Thomastag über ein jare aber
funftauiont und von demselben sant Thoroastag über ein jare des dreuund-
neunrijri^ten jars aber fuiiftiiusent guUliu reinisch, wie ol>stcet, xu voller
bezaluntr der obestimbten l'iinfzelieutausent {;fn!din reinisch und nach verscUei-
nung der gemelten drey jare, nemlichen von sant J(jhaiin8tag zu sunwenden
nechstkunftig anzufahen und von demselben sant Juliaunstag zu 8unweDd(e)n
des darnach volgenden viemndneunzigisten jara aoUn die obgemelten burgnv
meister» rate, bnrger nnd gemeinde der atatt Collen den obgedachten iren
aoll daselbst au Colin abthun und sich des oder dergleichen zols an demselben
noch andern enden alsdann furbasser nit gebrauchen iu dhcin weyse, der
auch in craft diss spruchs, damit solh lieswerung des Keynstrams ftbgestollt
werde, alsdann abesein sol. I )aniit (füllen die ob^^cmeiten partheyeu obgenannter
speun, irrung und zwytrecht halben, und was sich dessbalben bissher um auf
heutigen tag «wischen inen, iren sugewandten und verdaditen und sonderlich
auch awischen dem edlen unaem und dea reiche lieben getreuen Reinharten,
graveu zu Lyningen, herrn au Westerpurg und zu Schawenberg, und Ernn«
eten Wilbeimer mitsampt irn heifern und helfershelfern, und was sich mer
der Sachen halbf>n begeben und veilofTon hat, gericht, vertragen und verey-
ninfet, all ungnadc und unwille sampt der acht zwihchen iiieu <renzlichen aut'ffc-
bebt, abgethan und abeseiu und sie und die iren, wie ubsteet, irctyeu bandl
und wandl zu, mit und gegen einander zu wasser und lande, wie sich daz
begeben mag, haben, brauchen und üben, mit geleit und in ander wege, wie
das die notdurft erheischt und von alter herkomen ist und besonder, daz der
Heinstram widerumb von stund an geoffent sey von allermenigklieh unge-
hinter alles ungeverlichen.
Zu Urkunde haben wir obestimpter kuni;:: Maximilian und wir ege-
dachter WdLelm, biscliove zu Kystett, unser siwele auf jT^eraelter partheyen
bitt au diäeu brief tbuu henken, der geben ist zu Nuermberg am leisten tag
des moneta may naefa'Cristi gebärde vierzehenhundert und im einanndneun-
zigisten, unser reiche des Romischen im sechsten und des Hungerischen im
ersten jare.
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Per Kölner Kheinzoll von 1475 — 14i)4.
73
B. Preisgeschichtticbes.
1. Ausgaben beim Zollbetricbi.
a) für AufsichtsJieust.
1475 äeptbr. Item zoui eirsten zwea schifkoeichten, die by
den Bofautzen lygea in dem Wachschiff ... 24 mk. 1 alb.
> » Item dairna 8 aohntzen 18 mk. 4 alb.
9 » Item noch <* achntcen 14 mk. 8 alh.
» Oktbr. Item S schützen up dem Ryne den 12^** dach
octobris is rnk. H sol.
» » Item noch den schützen gegeven vur 8 dage * mk. 8 sol.
• Novbr. Item noch bezailt 4 sehatzen * *) mk. 4 sol.
» Dezbr. Item den. wechtereu gegeven * 9 mk. 4 sol.
> » Item nodi gegeven den weiehteren * . . 10 mk. 4 aol.
1476 April Item utsgegeven 7 wechteren 3 nacht ... — * albi
» Oktbr. Item gej^even den 4 weiehteren in dem wach-
schifi* des diasdachs vur sent Gereoensdach, als
Tor 14 nacht sy gewacht hatten 18 mk. 8 sol.
• > Item gegeven den 4 gaenden weiehteren up
warvo van 8 nachten * lü mk. — »
» » item noch gegeven 2 gaeadea weiehteren up
dem warve 6 mk. 8 sol.
> Novbr. Item gegeven den 4 Weiehteren in dem schiff
vur 14 dage " . 18 mk. 8 sol.
> » Item gegeven noch 2 gaynden weiehteren vur
S dage G mk. <S sol.
» Dezbr. Item gegeven 4 weiehteren up dem \rarve vur
14 dage '32 mk. — ■
» » Item noch den selven vur 2 nacht .... 4 mk. — »
» » It^^'in noch 2 priyndoii weiehteren vur 5 nacht 4 mk. 2 sol.
> » Item den 4 wciclilereu im schiff vur 2 nacht * 2 mk. 4 sol.
1477 Jan. Item uisgegeven Peter Voukeusteuver, wechtej*,
van 4 we(£en zo waichen ....... 8 mk. — »
» > Item noch syme soene van 2 wechen wachem 4 mk. — »
• Novlji-. Item gegeven .*> weiehteren !) nacht* ... 9 mk. — »
1478 Oktbr. it4?m gegeven 2 weiehteren vur 4 wechen ge-
wacht * 4 guld. 4 alb.
• » Item noch gegeven 2 weiehteren vur 14 dage 2 guld. 6 alb.
» Dezbr. Item gegevenPeterVonkenstenverind syme aoen (> mk. — >
H"^! ^lärz Item gegeven 4 weiehteren van unss hern beveil — » H alb.
1483 Oktbr. Itotn haint 4 nacht/wt ii hter in dem Wachschiff
augehaveu zo wachen den 12(^c° octobr.
1) I>lior di<^ GeliäUcr den beseliprs, Zollschrelberf, Nachgänirers und ZoUkiieohUs ist
S.'2\ gehandelt worden. Die übrigeu in deu .Vnsgabeoregistern uufgcfülirteu Positionen atehen
nicht alle zum /ollljetricb iu direkter neziehuuu, uod muxekehrt Kind namentlieb in den letz-
ten Jahron de<i Zolles viele nothweu ligen Unkosten nicht vermerkt, also aii8 einer andern
Kasse bestritten worden. Ich gebe da«s ßesamnito Material hier im Aiissu^. Wiederholt vor-
konuaeade PosiUoDen sind durdi ein * bezeioboet. Betreffs der WerthachwaDkoogeu des ÖuU
dras tu den T«rsebted«iieD Jahren sei mt S. 21. Amn. 1 vanrlcMik.
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74
W. John
Item gügeven deu selveu vur 7 uacht yeck*
lichem H alb., fac
Item den ulwa gegeven vur H nacht . . .
14s;i Novbr. Item den 4 weichteren im schiff desen maint
14H4 Jau. Item deu i weichteren van M wcchcn . .
» Mai Henrico Graveii van Munster, schryver, der
dry mayut lank in krenkden Johans Boitkir-
ohwit solaohryven, gedient ind geichreiven hait
l-töO Novbr. Item 1'^ wechteren van 14 dageo gelnont, yeck-
lichen de« dags 4 alb., macht an paymente * .
k » Item noch deu 10 wechteruu gelouut vad 14
dagcn, yeeklichen 3 alb. ind den eynen 4 alb.,
macht an paymente
» Dezbr. Item noch u]) den Kirstaevent den 10 wechte-
ren gcloent van 13 dagen, yecklicheu des dages
3 alb. ind luechtgeld 4 alb., macht ....
9 » Item den 10 wechteren geloent 11 dage. yeck-
Uchou des dages alb. ind luechtgeld 4 alb.,
macht au zolgulden
1491 Jan. Item 4 wechteren geloent van 1» dagen, yeek-
lichen des dages .'1 alb., fac .......
» » Item noch den 4 w(>chteren geloent van 28
dagen, yeeklichen des dages 3 alb., fac. . . .
■ Aug. Item den vier zolhem ind deu zwcen byge-
Bohickten hern. iier Heynrioh Haech, burger-
meister, ind her Johann vamme TTyrtz, rent-
meistei', ind dem canceller yro praesencie, mal-
lich dry sollgald., fac
2 gnld. 2 alb.
2 gttld. 10 alb.
1> guld. i;{ :ilb.
7 guld. aib.
a guld. >
23 guld. aib.
18 guld. 2 alb.
13 gnld. Vi alb.
14 guld. 14 aib.
6 gnld. — »
11 guld. G alb.
21 guld. — »
b) fSr Anachaffungen, Reparaturen und Dienstleistungen verschiedener Art.
147Ö Septbr. Item gegeven vur 1 busse 1 boirh 1 taifel , . 4 mk. alb.
» B Item gegeven vur koelen in dat Wachschiff . o mk. myul.us] 1 »
» » Item gegeveu 1 kueicht, der zo Bonue deu
koufluden ind sdiiffluyden den toll verknndigede 5 mk. 3 alb.
> Oktbr. Item g^ven vur dat Wachschiff 48 mk. — >
» » Item gcgeven vur 1 nacben 10 mk. — /
» y Item £fe<revon vnr dat zolschiffgin 17 mk. —
» Novbr. Item gegeveii vur 2 lynen secke ..... — » I sol.
» » Item f^fpq'eveu vur 2 korve in die zolkist . . — » 11 alb.
1475 Novbr. Item gegeven vur 1 boich papyrs — . mk. 4 sol.
» > Item gegeven vnr 3 boieher 5 mk. >
» ■ Item gegeven vnr koelen int Wachschiff. . . 3 mk. — >
* » Item noch g^even vur koelen .'1 mk. — »
» Dezbr. Item gregeven vur 4 zolflesschen 32 mk. — »
9 > Item gegeven dat Wachschiff myt deu snycken
zo lande zo voeren 2 mk. — »
• Dezlnr. Item gegeven vur aant 7 mk. — sol.
» 9 Item gegeven vur 1 boich in die rentkamer . 2 mk. — >
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^ Der Kölner Rheinsoll von 1475— 14i)4, 75
1470 Jan. Item gegeveu vur saut iiid kerzeu .... — mk. '22 alb.
• » Item noch gegeveu vur 1 boiob papyi*» ... — » 2 alb.
> Febr. Item gegeven vnr die budel — » 20 alb.
» M&rs Item gegeven vur gesmyd xom zoltcbiff ... 6 mk. — »
* 9 > Item gegeven vnr 1 bndell — » 20 >
* Mai Item o^fpfpvpn viir 1 tri'oir np dal /nlhoiigs . 12 mk. — •'
» » Item gegeven vur olicli zo den scbochttjD . . — » i) ■
» » Item gegeven vur 1 koch buuk 5 mk. — »
9 > Item noch vur- 2 taifel sohrageu — » ö »
» > _ Item noch vur 1 taifel ^» 7>
> » Item vur bamkwtf k ind küssen 8 mk. — •
> Juni Item noch gegeveu vur 1 kachel oeven ... 4 guld. 12 alb.
» » Item noch gegevm vur 1 hantfas o guld. — "
9 Juli Item gegeven vur den ocvrti np zo ■setzen . . 1 guld. —
9 I Item gegeven vur dat ysea umlj den oeven . 3 guld. 17 alb.
■ Aug. Item gegeven vur houlz koelen ind schanz upt
tholhouss 6 guld. SH alb.
* Septbr. Item vur 1 zolschiff off waobschiff .... 5 guld. 9 alb.
» Oktbr. Item gegeven vur die ramen, wyntysem, kyok*
vynstern ind ysern luchte zosamen , ... 14 mk. — >
» Novbr. Item gegeven vur papyr — ' S sol.
» Bezbr. Item gegeven vur 2 lib. puivers .... 2 mk. — »
1477 Jan. Item noch vur koelen . . . . ^ 1 mk. 2 sol.
9 Mäns Item Hermen Inekes hait verlacht up den ftanen 23^9 nik. — . »
• > Item Huprecht hait verlauht Sü^f^mk. ■> sol. <; den.
» » Item Peter van Oeren hait verlacht .... 2;J mk. 4 sol.
» Mai Item ge^rfn-fu vur 1 yspren korf in den oeven 7 mk. 2 80l.
» Juli Item r/fi^^evt'ii dat zolscliitV ind nachen zo be-
klüppei) ind machen ind vur kost 2 guld. 21 alb.
» Aug. Item gegeven vur die pryvey zo vegeu ... — > lä alb.
> > Item vur gesmyd zo den vynsteren .... — > H alb.
• 9 Item vur houlz. •. . . . 7 guld. 2 alb.
» Septbr. Item noch gegeven die glaisvinsteren zo wesschen
ind in zo setzpn — » -I alb.
» Novbr. Iten\ gegeven vur seek koelen int Wachschiff — » lü alb.
» Dezbr. Item gegeven Hengin vur kerzen van 2 jaereu mk. — »
» > Item g^ven die erde evreeh zo vaeren . . — > alb.
» ■ Item gegeven vur 1 nuvre «olboieh .... 5 mk. — Hlb.
* » Item g^neven vnr 3 karren sdbanzen .... 3 mk. — »
1478 Jan. Item gegeven Johan Vonckensteuver vnr koelen 3 mk. 2 sol.
» » Item gegeven vnr bly die thoren in zo jjiessen — » alb.
» Juli Item gegeven vur houlz koelen md schanzen . 21 mk. — »
» Oktbr. Item vnr 1 lyne an dat zolschiflF 1 guld. 2 alb.
9 Novbr. Item gegeven vur koelen int Wachschiff. . . — 14 alb. 7 hall.
» Deebr. Item noch gegeven vor 1 boich guld. 4 alb.
9 » Item noch gegeven vur koelen — > 5 alb.
biyilizüü by GoOglc
♦
76 W. John ^
14s 1 Jan. Itom vur houlz 1 guld. IG alb.
> Septbr. Item vur houlz ind «ehanseti 5 gold. 2i alb.
» > Item vur dat schiff gereitochaff ind macbloyn 29 gnld. — »
1482 Aug. Item gege\-<en vur houls 1 guld. 15 alb.
» Septbr. Dat zolschiff zo vermadieu 2 g^ld. — » •
» s Vur 1 becken 1 guld. — »
» Oktbr. Itein gegeven vur koelcu — » sol.
14S3 Juli Item gegeveu vur houlz 4 guld. 0 alb.
> Oktbr. item vur koelen int Wachschiff. .*....— » 9 alb.
» Novbr. Item noch gegeven vur koelra int wachsdiiff. — > 4^/^ alb.
14.S4 Juli Item vur holz ind schanzen 5 guld. 19 alb.
1485 Juli Item vur holz ind schanzen 5 guld. 1 alb.
» » Item dat zolschyfi' zo huwen ä guld. — •
* Aug. Item den stoeveu oeveu zo versetzen lud zo
machen . G guld. — »
» » Item vur bodeloen den toi beroeren[d] ... 2 guld. — >
148() Aug. Item vur holz ind schanzen 4 guld. 20 alb.
1487 April Item vur eyn ryss papyrss* 1 guld. »
»• Juni Item vur holz iwä «chanzen ö guld. — »
> Sejttbr. Item dat zolschyft" gebuvvet, kost 5 guld. lö alb.
148.S Jan. Item vur holz 1 guld. 0 alb.
» Juni Item vur holz ind schanzen 5 guld. — »
14K0 Febr. Item vur 2 bodell > 24 alb.
» . Septbr. Item vur %oh ind schanzen 4 guld. IS alb.
1490 Oktbr Item cyn wachschyff zogerust ind Up den Ryu
gefoert, gepeven den knechten — » 4 alb.
» » Item eyn schyil an lant gedrougeu den yrsteu
dach, gegeven den knechten. ...... » IS alb.
> » Item eyn wachschyff gehuyrt 3 vechen lank*
davan yfpfreven !» mk. — »
Novbr. Item vur holz gegeven 1.') mk. — »
14:»1 Juni item vur schanzen 1 guld. 10 alb.
> Juli Item her Heynr. van Hompesch^ van beveel
roynre hern gegeven 10 guld. — >
* Xovbf. Item vur holz gegeven . 4 guld. — alb.
1493 Juli Item vur holz ind schanzen 3 guld. IS •
II. Ausgaben, deren Beziehung zum Rheinzollbetrieb
nicht ersichtlich ist.
1475 Septbr. Item gegeven eynme boeden, 1 breif zo Mayntz
;in dat cay>itlel zo drageu 2 mk. — »
147Ü 2süvbr. Item gesant» 1 kneicht up die Urdenbach, We-
selinck ind Luisdorp, gegeven 4 njk. — »
> Desbr. Item gegeven Joban Becker van geheiscb hern
Heynr. Sydermans 12 mk. — »
1) Dieser war im Jahre 1490 in den Angelegenheiten des Zolles tbatig.
Vgl. S. 17, Anm. 2.
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Der Kölner Rheinzoll von 1475—1494. 77
1477 Febr. Item gegeven die geleitzbrief zo Kovelentz zo
dragen — mk, 12 alb.
> Juli Item 2 kneiobte zo Bonne gesantt so Warden
des lierzogen zokuTnpst — » 13 alb,
> » Item noch 2 kneiclite, die Gerart van dem
VVasserViia zo Nuysse voirteo, ..... — » 24 alb.
» Desbr. Item gegeven den ."5 kneichten vur voderdoich S mk. — »
1478 Jan. Item bain wir uisgegeven zo offergelde ... 5 gnld. 15 alb.
» Febr. Item Joban van Broich an der Erenportzen . 4 mk. — •
> > Item Gobel an der Hanenportzen 4 mk. — >
» * Item gegeven der tholnerschen an der Wyer*
portzen 4 mk. — »
» ■ Item meister Xyss uu scni Severiusportzea . . 4 mk. — »
» Septbr. Item gegevea Engel Moyr — i 18 alb.
• Oktbr. Item vur boed loyn .......... 2 gald. 21 alb.
» Dezbr. Item Peter Lepper — » «> alb.
14^!l März Item gegeven der tholnerschen an der. Saltzgassen 1 guld. 21 alb.
14^2 März Item gegeven Ougen dem schitfman, als unse
hern up voeren zom kciscr .s guld. — »
1488 Mai Item go^^even den 4 tolner van den 4 porzen
Sc'verini, Wyerportz, Hanenportz indErenportz,
yrilom 12 all)., facit * 1 zo]guld.21alb.
» .Novbr. item gegeven dem housmeister ^ vau üwen
jaeren vur 2 osien 100 mk. — >
148(> Juni Item eynen boden bant nnse hem gescbidct
zo Xuyss myt eyme naclien, gegeven zween
scbytlknechten zo ruegen — - » 14 alb.
» Novbr. Item eynen des keysers boeden by naoht zo
Dnaseidorp laeisen fueren, gegeven zween schyff-
kncc'hten — » lö alb.
14^7 Novbr. Item as unse hern geschickt waereu zo myu
hern van Collen ind myn hem van Guiich etc.
zo Dusseldorp ind zo Tzoentze, hait man etliche
provande nae pf(^8chickt, dryn ^chyffkuochten — mk. !♦» alb.
14i>8 Uktbr. Item au paymentc dem lautzolnev ^ vur syaeu
loen, vur den gnld. 24 alb.^ 40 gnld. — >
1489 Oktbr. Item dem huysmei»ter jaeirs eynen oa» vur . 50 mk. — »
1400 Oktbr. Item eynen kneclit zo Bonn ge«ant, gegeven . — i 6 alb^
1491 März Item 'ifti srlincli'iqior nn dr-r Wyerportz^n vur
die »lege zo hueden, dat die wagen uyet vur-
hyn faeren unverzolt, gegeven 1 guld. 18 alb.
» April Item den 2 weehteren up dem slage an der
Wyerpr>rtzcn, umb die wagen zo hue<l<,n. lie
vurby faeien, dat die verzolt werden, gegeven
12 mark, fac 2 zolgold. 12 alb.
]) Dieser hatte sein Dienstzimmer auf dem Fi»cbroarkt und nahm die
Betrüg-^ der Zölle am Ehren-, Hahnen-, Weier- und Severinthor ehit um me
an den liheinzollschreiber weiterzuliet'ern. Vgl. S. 25, Anm. 1.
C. Tabelle der Freigefahrenen (s. umstehend;.
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Der Kölner RheinsoU von 1475—1494.
131
SofaluBsbemerkttxig.
Das für die rorliegende Arbeit beirotste Urkunden- nnd Akten-
material befindet aiob, mit Ausnahme de» S. 47 erwtthnten Bonner
Zolltarifs Ton 1457, im StadtarehiT sn Köln» nnd zwar wnrde ee
dareh Herrn Arehiir- Assistenten Dr. L. Korth, weleber seinen
wirthschaftsgescbicbtlieben Werth znerat erkannte, nicht ohne grosse
Muhe nnd bedeutenden Zeitaufwand zusammengestellt Es serfiUlt in
allgemeine nnd besondere Sebriftstfleke. Zu erster en gehören:
a) Pergamenturkunden, welche nameutlich für die äussere
Geschichte des behandelten Zolles schätzenswerthe Nach-
richten enthalten.
b) Papiersaeben (Köln und das Reich). Sie beleuchten
die äussere Geschiebte des Zolles sehr genau.
e) Band 3 der KOlner Rathsprotokolle, umfassend die
Jahre 1473^1501. Hier finden sich wichtige Aufsehlflsse
über die Vorgeschichte des Zolles, die Stellung des Ratbes
zu demselben, die Einrichtung des Zollbetriebes und den
Werth der Zolleinnähmen fllr die Stadt K^\n.
d) Band 30—88 (yornebmlicb Band 31) der Kopien*
btteher, enthaltend die Zeit von 1473— 1495. Diese sowie
e) die Morgenspraehen des Kölner Ratbes (Mscr.
A lY 58") gewähren einige Auskunft Uber die ZoUstreitig-
keiten^ in welche die Stadt verwickelt wurde.
Die besonderen Schriftstücke zerfallen in:
a) die monatlich abgeschlossenen PrinzipalzollbU-
cher. (Format ca. 30 cm lang, ca. 22 cm breit. Foliolage
von ziemlich grobem Papier ohne besondern Umschlag.
Durchweg für jeden Monat ein besonderes Heft; Zahl der
Blätter nach BedUrfniss. Schrift, von der Hand des Zoll-
gchreil)ers, meistens recht sauber und leserlieb Nähere
über den Inhalt s. S. 24 ). Hiervon sind folgende Jahre erhalten:
1475 Septbr. bis Dezbr. (Ein Heft. Aufschrift: September, oc-
tober, november, december. Dese vifr mayndc synt
liy einander {jebonden, umb dat id in dem begynne
diss zois sich also gemaichi haitj.
1476, 1477, 1478^ 1481. 1482, 1483 ToUständig.
1484 (Septbr. fehlt).
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122
W. John
1485 (Februar, März, April fehlen).
1486, 1487 Tollitändig.
1488 (Mai, Septbr. fehlen).
14H<( vollstindig.
1490 (von Juni bis 13. Oktbr. ZoUerbebang tfiipeiidirt).
14;H (Dezbr. fehlt).
14J>2 (März, Juli, Septbr., Novbr. fehlen).
1403 (Novbr. fehitj.
1494 Janniir bii JuTii (Febroar fehlt).
b) die Listen der Freigefahrenen, und zwar sechs beson-
dere Hefte, die Jahre 1475—1478 und 1480-1484 umfas-,
•«end. Für die übrige Zeit nnd zum Theil auch ftJr die
freii.i nuten .Jahre sind diese Verzeichnisse in den monat-
lichen Prinzipalzollhitchern enthalten. (Format von der
Län^'*» nnd der haU)en Breite des Frinzipalzollbuches. Ziem-
lich beschmutzt und abgenutzt. Schrift die des Zollschrei-
ber8. Auf der Aussenseite bekritzelt und mit Notizen
versehen. Aufschrift beispielsweise: Item dat register
der vrygevarenen in dem jaire LXXX. lieber den
Inhalt 8. S. 31.)
c) das Zollquittungsbuch, in welchem die monatlichen
Bescheinigungen Uber die abgelieferten Beträge stehen
(s. Näheres S. 26). Ausserdem enthält es einige Protokolle
und Kopien von Schriftstücken, die den Zoll herUbren.
(Format ca. 27,5 cm ca. 22,5 cm breit. Ursprünglicher
Umschlag aus starkem Tergament. Aufschrift : L) a t z o 1 b o i c h
1475 inceptus. Darunter das Kölner Wappen. Papier
ziemlich rauh: Wasserzeichen: Wappenschild mit Kreuz
auf dem oberu Kande. Schrift von der Hand eines Stadt-
schreibers un(i der des städtischen Protonotars. Neu fo-
liirt: 201 Blätter, ünbeschriebeu fol. ^^ 4% 8". Xl^-lS*,
123^-201».)
d) eine Anzahl einzelner Blätter, die sich unter den
ZoUakten vorgefunden haben, tbeils Originale» theil« Ko-
pien veraehiedenartigen Inhaltes.
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Der Kölner Rheiiusoll von 1475—1494.
12S
Bei Citaten angewandte Abkürzungen:
P. S, — Papienaehen (KQla nnd das Reich). R.P, = Raths-
protokolle. K B, = Koplenbflcber. B, Zollqnittnngsbnch.
Lampreeki = Deotsches Wirtsehaftaleben im Mittelalter von Karl
Lamprecbt. — Bei der wörtlichen Wiedergabe von Stellen ans
Akten nnd Briefen haben die im 41. Hefte der „Annalen" wieder
abgedruckten Bestimmungen der iSesellsi&haft ftlr Rheinische Ge>
Bchiehtsknnde ttber die Heransgabe handschriftlicher Texte als
Richtschniir gedient.
Den Herren, welche dem Verfasser dieser Arbeit bereitwil«-
Hgst mit Rath und That znr Seite gestanden nnd ihm so ttbef
tiele Schwierigkeiten hinweggeholfen haben, bei anch an dieser'
Stelle von Herzen gedankt Es sind Herr Prof. Dr. Lamprecht
von Bonn, Herr Prof. Dr. HOhlbanm, stadtkOlnlscber Archivar, die
Herren Dr. Dr. Keller, Kenssen, Korth, Emse, von der Nahmer,.
Schoop vom Kolner Stadtarchiv, sowie Herr Dr. Geering, znr Zeit
Direktor der schweizerischen Handelsstatistik in Bern.
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Das Geschlecht von der Stessen*
Von KaiümJr Hayn.
In den stürmischen ParteikUmpfen des Kr)Iuischen Adels
gegen Ausgang des 14. Jahrhunderts treten sieb die herrorragend-
sten Geschlechter, in die Freunde und Greifen gespalten, feindlich
gegenüber. Als Führer der Greifen erscheint Eitter Hilger Quatter-
mart von der Stessen, ein Mann, der, ebenso gewandt wie ehrgeizig,
die unter seinen Standesgenossen herrschende Zwietracht für seine
revolutionären Ideen auszunutzen strebte, indem er sieh iu der
Ötadtrcgieruiiii: eine allein gebietende Stellung verscbaften wollte.
Seine Erwartungen schlugen feiil; er büsste sein kühnes ^^'ageu
zuerst mit Verbannung, bis Januar 13DS sein Haupt unter dem
Schwert des Henkers tiel. Die Bedeutung des Ritters für die Ge-
schichte der Stadt Köln rechtfertigt es, wenn im Folgenden seinem
Geschlecht einige Aufmerksamkeit zugewandt wird.
In dem nordwestlichen Winkel des heutiiren Laurenzplat-
zes, wo sich in letzter Zeit stattliche iNeukjauten erheben, stand
vormals ein mächtiges Gebäude, in welehem bis zur zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts der erzbischoliiche Edelvogt seinen
Sitz hatte ^. Die Vogtei bewahrte in ihren sichern Gewölben von
Alters her die Briefe und Privilegien der Stadt Ihre Nähe beim
Bürgerhaus Hess die unterirdischen Gelasse zur Aufnahrae der
städtischen Archivalien besonders geeignet erscheinen. Eine Be-
stimmung des Eidbuchs von 1372 lautet dahin, dass der enge und
weite Rath, sowie die Sehöffenbruderschaft je einen Schlüssel von
dem Archiv in der Stesse haben sollen ^.
1) SchreinsfaBzikel no. 171 b, Laur. a dorn. Waldftveri. Vgl. Beilage 1.
Sämmtlielie in der Folge «itirten nod mit „Sehr.* baiddiiieten SchMins-
lificher befinden sidk, wo nieht andere angegeben, im Kdlner Stadtarcbir.
2) Ennen, Geiob. der Stadt Köln II. 520.
3) Ennen and Eckerts, Quellen I, 50.
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Das Oeuhlttcht von der Steiaen.
12S
In der zweiten Hülfte des 13. Jahrhunderts machte Erzbischof
Engelbert IL toq Falkwbnrg den Versuch, den Vogtbof käuflieb
an sich zu bringen, um an ihm einen Stutzpunkt für seine Unter«^
nehmungen gegen die Stadt zu gewinnen K In Anbetracht der
Gefahr, welche ein solcher Kauf für die Stadt in sich barg, schloss
sie mit dem Vogt Rutger, dem zeitigen Besitzer des Vogthofs,
am 13. September 1263 einen Vertrag t demzufolge er gegen eine
Summe von 300 Mark Kölnischer Pfennige vereprach, sein Bcsitz-
thuui niemals zu verknnfcji noch zu verpfänden, 68 sei deoa einem
Kölner lüirger mit Eilaul)iiif5s der Schotfen.
Als im folgenden Jahre Vogt Kutger seinen Wohnsitz aus der Lau-
renzpfarre nach St. Gereon verlegte ^ Hess sich in dem verlassenen
Vogthof ein angesehenes Patriziergesclileclit nieder, welches, sei-
nem Wappen gemäss ^ mit den mäclitigen Cleyugedaiic einst verwandte
jetzt nach seinem Wohnort den Namen „von der Stessen" flihrte'\
1254 wird zuerst ein Hilger von der Stessen mit seiner Gemahlin
Agnes erwähnt ; wie »ein Zuname andeutet, wohnte er bereits in der
Messeustrasse, lauge bevor die Vogtei der Stammsitz seiner Familie
wurde. Die Uebersiedlung des Vogtes Rutger nach St. Gereon hatte also
dem emporblUheuden Rittergeschlecht die gewünschte Gelegenheit
geboten, sich in der Nähe des bisherigen ein neues seiner würdi-
geres Stammhaus zu schaffen. Lauteiner Schreinsurkunde von (1264) "
trat liutger im Einverständniss mit seiner Gattin Gertrud den
Vogthof neben der Kirche St. Laurenz mit allem Zubehör an
Hilger von der Stessen und dessen rechtmässige Erben ab unter
der iiediugung, dass sowohl der Vogt selbst als auch seine Erben
das Besitzthum jederzeit für die Summe von 204 Mark sollten zu-
1) Ennen, 6«soh. der Stadt Köln II, 17L
3) Ennen, Quellen II, 485.
Sehr. Gereon im Fahuesoben Nachlass.
4) Vgl. Fahne, Genealogie Kölnischer Geschlechter I, (i-'J und 41'i.
5) Die Strasse, in welcher die Vogtei gelegen war, führte den räthsel-
baften Namen »Stesse''; historisch nachweisbar erscheint die Be^ieichnung zu^
erst in den Schreinskartea des 13. Jahrhunderts in veraebiedenen Formen
wie stesia, atenen, atezele, eteechen, steeein, etenen. 8p&ter ging der Ge«
adilechtanftnie „von der Stemo* eaf den naninehrigeD Sit« dee Geschlechts^
' die ehemalige Vogtei, über, welche fortan in den Schreinrarkonden icbleohtp
bin „Stesse" genannt wird.
»!) Vgl. S. 8, Anm. 1; die Urk. ist undatirt, doch kann als Jahr de»
Verkaufs mit ziemlicher Sicherheit 1264 angenommen werden.
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126
K. Hayn
riickerwerben können. Kiii'' zweite der erstem unmittelbar tolgeude
.Sclircinseiiitragung: hebt diese Bedingung auf; die Vogtei wird un-
bt s( iirüuktes Ei^^euthum der Familie von der Stessen mit freiem
\ erlüguu^srecht. Weno noch im Jahre 1288 ^ Vog-t Gerhard, der
Sohn des im Kampfe gefallenen Kuti^er, sich gegeaüijer der Stadt
verptiiebtete, seiner Gericbtsbai keit und Vogtei (iurisdictiMiem
nostram et advocacinni) sich nicht entäussern, so hatte die$ auf
•den Vogteihof keinen Bezug mehr.
Verschiedene Schreinsurkunden kennzeichnen das Bestreben
<les Geschlechts, in der Altstadt seinen Gruu lbesitz zu erweitern.
Das Haus zum goldenen Leoparden in der Koluiiibapfarre, von dem
4?in Drittel schon 1254 ^ Eigenthum der Familie geworden, wurde
iiui'ch Ankauf der beiden übrigen Drittel 126G und 12(>8^ mit
einem kleineu anliegenden Hause ganz erworben. Da die Schreins-
eintragungen über die letztern Käufe den Namen der Gemahlin
Hilgers nicht mehr nennen, so mnss sie inzwischen gestorben sein.
Abgesehen von einigen unbedeutenden Erwerbune:en ist noch er-
"wähnenswerth, dass 1270"* die grosse und kleiiu' Landskrone in
der Pfarre St. Alban mit ihren zugehörigcu liofstätteu iii den Be-
sitz Hilgers tibergingeu. Ausgenommen Hagens Reimchronik ^
-welche den Ritter mit seinen Söhnen als eine Hauptstütze der
Overstoltzen preist in ihren erbitterten Kämpfen mit den Weisen,
«chwei{|^ii die Geschiohtschreiber Uber Hilger von der Stessen.
Zwischen 1291 und 1295 ist er gestorben ^ Wenn Fahne in
«dner Genealogie Külniseher Qesefaleehter diesen Hilger den Ael-
tern als einen Sohn Heinrieh Gleyngedanee nnd dessen Gemahlin
Lfttitia hinstelle so ist dies ein Irrthnm. Die Sehrdnanriinnden
nennen nnr vier Kinder Heinrichs : Hermann, Christine, Ida nnd
Heinrieh'. Aneh von ehronologischer Seite stellen sieh einem
«olehen genealogischen Anfban Schwierigkeiten entgegen. Viel*
1) Urk. 1S88, Mai 5, Lacomblet H, 843.
d) Sdhr. KolumlM, Fusikel im PfftmrohiT von KolttinbA.
S) Sehr. no. 121, Kol. olar.
4) Sehr. HO. 48, a dorn. Dom.
5) Chroniken d. dptit«.ch. Städte XII, 15.'? f., H>2.
(i) 1291, Mai Ül hat er, soviel bekanut, zum letzten Mal eine Schreins-
eintraguug vornehmen lassen; Urk. 1295, Mail beginnt: I. n. 8. qu. ex morte
Aildegeri de Stessa senioriß .... Sehr. no. 172, de dorn. Nuss.
7) Sebr. na, ITH, do dorn. Buff.
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Das GetcUeoht von der Stetien.
127
leicht liesse sich die Annahme rechtfertigen, dass Hilger der
Aeltere der Sohn eines in den Schreiusnrknndcn genannten Her-
mann Rufus und seiner I ran Sophia war, da ein Hilger und seine
äckwester Mechtiidisals Kinder (Irr \^)i:;*enannten erwähnt werdend
Hilger der Aeltere hinterliess zwei Söhne und eine Tochter ^:
Hermann und Hilger, genannt Ruti, und Guderadis, welche 1285
mit Heinrich von Schinna sich vermählte und 1000 Mark Mitgift
erhielt ^. Ihr Gemahl starb 1289*; bei dem Tode ihres Vaters ist
pie zum zweiten Mal verheirathet mit Rudolf von Reiferscheid ^
Kinder des Hilger Rufus waren Hilger genannt Wickerode, Hadwig,
Agnes und Sophie ^. Erstere vermählte sich mit Theoderich,
Grafen von Moers Agnes mit Hartbert von Lövinburg und Sophie
mit Konstantin von Lvskirchen ^ Hermann Rufus, über weiclien
sonstige Nachrichten fehlen, tindet zuletzt eine Erwähnung im Ver-
zeichniss der Offizialen der Richerzeche vom Jahr 1296 8. Seinen
Todestag, den 26. Juli, nennt uns das Minoriten-Nekrologium i".
Gleich seinem Vater hinterliess er drei Kinder : Hilger Rufus,
Peter genannt Jude und Agnes die Tochter heirathete den
Schöifen und Ritter Rutger Raitz Nach dem frühen Tod seine«
unvermählten Bruders Peter folgte Hilger Rufus in dem auge-
stammten Erbe. Wiewohl seine Schwester Agnes zur Theilung
berechtigt war, hatte sie doch mit Zustimmung iliies Gatten zu
Gunsten des Bruders auf ihren Antheil an dem Stessenhof und
seinem Zubehör verziclitet Ob Agues iu anderer Weise für ihreu
Verzicht entschädigt wurde, ist nicht bekannt.
Im Jahre 1304** heirathete Hilger Rufus von der Stessen Aleyd,
1) Sehr. no. 178, de dorn. Ruft
2) Sehr. HO. 172', de dorn, Nuis.
3) Urk. 1285, Des. 24, Lftcomblet II, 481.
4) 1289, Okt. 18 wird er zulettt genannt, Lacomblet If> 526.
5) Sehr. uo. 182, a dorn. Rom.
6) Sehr. DO. 172, de dorn. Nuss.
7) Ebenda.
8) Sehr. no. 182, a dorn. Korn.
9) Ennen und Eckerts, Quellen I, 14&.
10) Perg.-He. im Kdlner StadterehiT.
11) Sehr, no, 172, de dorn. Nus«.
12) Ebenda.
13) Sehr, no, 335, Laur. scab.
14} Kbenda.
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128 K. Hayn
Tochter des Heinrich und der Aleyd Quatteriiiart in der Strasshar-
gergasse. Als Mitgift erhielt die Braut 1000 Mark, ausserdem 65
Mark jährlicher Einkünfte. Für den Fall, dass Aleyd kinderlos
starb, durfte Hilger nur üher ihre hcweglieheii Guter frei verfügen,
die Mitgift, doren Nutzuiessung ihm freilich zeitlebens zustand,
sollte nach tseiueiii Tode an Aleyds nächste Verwandte zurückfallen,
und zwar au Gobelin von Cuesin und seine Fran Blitze \ sowie
an Theoderich vom Hirz und seine Gattin Sophie^. Im folgenden
Jahre überträgt Hilger seiner Gattin einen Theil der Güter ^ zum
erldichen iksitz, falls sie Nachkoinnien erhält, wenn nicht, fallen
die Erbstücke au den Gatten zurück. 1307 empfängt Aleyd auch
den Stammsitz, die Stesse, als Eigenthitm für sich und ihre Nach-
kommen unter den gleichen lieiUuguugen ^. In beiden Fällen
hatte der zeitige Besitzer, dem bei solchen GUterveränderungen
üblichen Braach folgend, die schüäeugerichtliche Erklärung er-
wirkt \ dass Hilger, sein Grossvater, und Hermann von der Stessen,
sein Vater, diese Güter inne gehabt, ohne dass in jener Zeit ein
fremder Anspruch darauf erhoben worden wäre.
Während wir üher die Schicksale seiner Vorfahren so gut
wie gar nicht unterrichtet sind, erfahren wir einzelne Züge aus
dem Leben des Hilger Kufus, die ihn als eines der reichsten und
mächtigsten Mitglieder der städtischen Aristokratie erscheinen
lassen. Nach der Koelhoflfschen Chronik^ wurden einige Edel-
leute Kdlns Uber ihren ritterlichen Stand zu Bannerherreu erhoben,
unter ihnen auch Hilger von der Stessen, der Reiche genannt.
Diese StandeserliOhung hatte eine Umgestaltang seines Wappens
Sur Folge, indem er fortan neben dem Zeichen der Cleyngedauc noch
zwei gekrönte HohrenkOpfe im Schilde ftthrte. Die nene Würde, Yer-
bunden mit einem in allen Dingen wahrhaft grossartigen Aufwand,
liess 'seinen Einflnss sowohl bei answftrtigen FHrsten als aneh im
Bath der Stadt wirksam zur Geltung kommen. Während er noch
1314^ nur Ritter genannt wird, ward ihm bereits 1316 ' als erstem
1) Beide ^aren Sehwestera Aleyds. Sehr. no. 11, Airtb. vet. port. 1319.
2) Sehr. DO. 363, Gen. scab.
ii) Sehr. no. 183, a dom. Rom.
4) Ebenda.
5) Chroniken d. deutschen Städte X.1II, 325.
(]) Sehr. no. 353, Gen. scab.
7) Sehr. HO. 182, a dorn. Rom.
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Das Geachleclit von der Stesien. 129
seines Geschlechts die Auszeichnung zu Theil, in die Schiirien-
bruderseliaft aufgenommen zu werden. Weil das Öchötfenamt le-
benslänglich und infolge des Rechtes der SelbstergHnzung sozu-
sagen in wenigen Familien erblich war, muss die Aufnahme des
Aiii^ehörigen eines fremden Grsdilechts in diese abireschlossene
Kürperschaft autfallend erscheinen. Fraglich ist der Zusammen-
hang zwischen seiner Wahl /um Külner Schütten und der /.um
Schütten und Schultheiss von Deutz. Mit diesem Titel tindet sich
sein Name an der Spitze einer Urkunde ^ worin Schultheiss,
Schötien und Gemeinde der genannten Stadt sich verptlichten, die
neu angelegten Befestigungen, welche zur Verstärkung der frühem
dienen sollten, auf Verlangen des Kölner Raths wegzuräumen. Mag
man dem Titel ^jdominns" im städtischen Patriziat des Mittelalters
irgendwelche Bedeutung beilegen oder uicht, was Kölner Verhält-
nisse angeht, darf als sicher angenommen werden, dass er nicht
jedem Mitglied ein uud desselben Geschlechts, noch viel weniger
jedem Patrizier schlechthin zustand, selbst dann nicht, wenn ein
solcher Mitglied einer städtischen Körperschaft wurde. Die Be-
zeichnung doniimis oder Herr führte Hilger von der Stessen schon
von jeher, seit tindet sich sein Titel umgestaltet in die er-
weiterte Bczeiclimiiig : Herr llilger, Herr von der Stessen, Ritter
und »SehötTe Diese otVenbare Standeserhöhung bestätigen die
Worte der Chronik „Utjr (Hilgerj wart gemacht zo eime banner-
hereu ind sin waepen wurden verbessert*. Wofern in jener Zeit
Rangverhältnisse auch innerhalb des Raths geachtet wurden, hat
Ritter von der Stessen hier die erste Stelle eingenommen *. Neben
dem Magistrat bestand von Alters her die Richerzeche, eine Kör-
peraehaft, welohe, nur aas alteingesessenen Patriziern zagammen-
gesetzt, eine Reibe wichtiger Gereehtsame and Freiheiten besass.
1326 finden wir anter ihren Oflfizialen oder verdienten Amtlenten,
d. b. solchen, die ihren Pflichten als vollberechtigte Mitglieder
nachgekommen sind, den Herrn von der Stessen genannt^. . In
1) Urk. 1317, Hirz 31, Laeomblet IT, 156.
2) Urk. 1321, Febr. 9; „dominus Hilgerus dominus de Stcssa miles
scabinus". Ennen, Quellen IV, 92.
S) Chroiiikrn d. deutsch. Städte XUi, .125.
1) Sn oft er als Mitglied des Raths genannt wird, steht sein Name
denen der übrigen voran.
5) Urk. 1326, Jan. 4, Eunen, Quellen IV, 128.
ApiMlen Am bist. Tereliu XLVIIL 9
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130 K. Hayn
gleicher Weise gehörte er bis zu seinem Tode der Münzerbausge-
nossenschaft an^, einer geschlossenen Gesellschaft ritterbttrtiger
Kölner, welche innerhalb der Stadt das Münzen Uberwachte, den
Ankauf des dazu erforderlichen Metalls besorgte und das Geld-
wechseln betrieb. Da der kinderlose Hilger keinem Erben die
Mitgliedschaft als Münzerhausgenosse hinterlassen konnte, 80
wählte er den Schöffen Gottschalk Overstoltz im Vilsengraben zu
seinem Nachfolger. Die Annahme liegt nahe, dass der in der
Stadt so einilussreiche Mann auch zu auswärtigen Fürsten und
Herren in Beziehungen gestanden hat. Die Chronik rühmt wenig-
stens von ihm, dass er „was van groissem gehoere bi den lantz-
heren" Zwei Urkunden stellen den Ritter in wenig günstigem
Liebte dar. Ein Schriftstück von 1321 bekundet, dass Hilger mit
einem ^^ewissen Hermann von Ennenbach in Streit gerathen war,
der durch den Kölner Magistrat geschlichtet wurde; der Stesse,
offenbar als schuldifrer TheiK zahlte eine Suhnsumme von 70Mark^.
Bedentender war die Fehde des Grafen Keiaold von Geldern mit
der Stadt Köln und flilger von der Stessen. Die Stadt war dem
Anschein nach nur mittelbar durch letztern in die Verwicklungen
hineinijezogen worden, da die Grafen Wilbehn von Holland und
Wilhelm von Jtilich als Schiedsrichter allein Hilger verptiiuhteteu,
den von Geldern kniefälliL'- um Verzeihung zn bitten. Von einer
Sühnsumnie in der gewoiuiliclieu P^orm wurde zwar abgesehen;
aber der Schuldige masöte seinem Gegner c^OUO Mark auf zwei
Jahre leiben
Wie im Mittelalter wohl auch bei Edelleuten häutig Brauch,
besass Hilger von der Stessen etliche Reliquien, nämlich Gebeine
des h. Sylvester und das Haupt des h. Vincentius. Glasen
knUi)ft hieran die Mittheiinng, dass der Ritter im Gefolge Ludwigs
von Baiern an einem Kömerzug theilgenommen, auf welchem er
jene Reliquien ervvorbeu habe Woher Glasen diese Nachricht
geschöpft, gibt er nicht an; sie lässt sich auch nicht durch ander-
weitige Quellen stutzen. Um für die Gebeine der Heiligen eine
würdige Aulbewabrungsstätte zu schaffen, liess der Herr der Stesse
1) Ennen und Eckertz, Quellou I, .105.
2) Chroniken d. deutschen Städte XIII, :)2."').
3) Urk. 1321. Febr. 9, Ennen, Quelleu IV, 92.
4) Urk. i.i.'U, Febr. 2, Enuen, Quellen IV, 169.
5) Glasen, Das edele Collen.
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Dts Q«Belil«ehi von d«r Stesnn. 131
in unmittelbarer Nähe seines Stammsitzes neben dem Hochaltar
der St Laurenz-Pfarrkirche mit Genebmigang des Erzbischofe
Heinrich 11. 1316 eine Chorkapelle erbanen, welche den Namen
des h. Sylvester erhielt. Zum Dienst an dem Altar der Kapelle,
welcher zu Ehren der h. Maria, des h. Antonias und des h. Se-
bastian geweiht wnrde \ fundirten die beiden Gatten die Stelle
eines ständigen Rektors, der verptlicbtet war, tliglich die h. Messe
zu lesen. Zu seinem Unterhalt wurden für den Anfang 41 Mfirk
jährlicher Erbzins angewiesen, ausserdem ein Theil des Hauses
zum Chor, welches vermuthliph als Rektorwohnung dienen sollte.
Im j.aiife (Irr folgenden Jahrzehnte kamen noch namhafte Schen-
kungen hinzu, so dass dieselben sich schliesslich ;iuf nahezu 85
Mark jährlichen Erbzins, ein Haus und drei Gaddtinen belielen
Entsprechend der frommen Sitte ihrer Zeit stifteten Hilger und
Aleyd in verschiedenen Kirchen Altäre, so in St. Andreas n. a. ^. Die
Karthauser, welche Er/biscliof Wnlram 1334 nach Köln zog, fanden
gleichfalls in Hilger einen eilrigen Wohlthäter*.
Am 18. Juni 1338^ starb Hilger von der Stessen kindrrlos.
^ieiueui Wunsch gemäss wurde seiu Leichnam in der von ihm er-
bauten Sylvesterkapelie beigesetzt; knapp lautete die Grabschrift:
flilgerus obiit, qni vivere turpiier odit". Fahne, der in seiner
■Genealogie Hilger Sterre, den ersten Rektor der SylvesterkaiiLÜe,
als einen natürlichen Sohn Hilgers anführt, widerlegen mehrere
Schreinsurkunden, wo zwei Schwestern Katharina und Sophia und
an einer andern Stelle noch ein Bruder Peter des genannten Hil-
ger erwähnt werden Der verstorbene Hilger von der Stessen
hatte zu Testamentsvollstreckern ausser seiner Gattin Aleyd, die
ihn um mehrere Jahrzehnte Uberlebte, Ritter und Schöffe Gott-
Schalk Overstoltz im Vilzengraben, Ritter Hermann von Belle, den
1) Scbr. HO. % Pori Pant.
S) Eopi« der Stiftangsnrkaiide im Kölner Stedtarehiv. Ht. A. X. 138.
Tgl Beilage 2.
3) Sehr. no. 172, de dorn. Nusa.
4) Miuoriten-Nckrolog zum 18. Juni: „Obiit dominus Hilgerus vau der
Stessen miles et scabinus Golouieusis, qui bonam fratribus assigaavit elamosy-
nam tarn in vita quam in morte."
5) Apottel-Nakrolog xum 18. Juni. Perg.^Hs. im Kölnw StadtardiiT ;
Sehr. no. 320, Alb. acab. 1338.
6) Chionilna d. deutsch. Städte XLY, 734» dort lalsohes Todesdatum.
7) Sehr. HO. 2, Port. Pant. 1340 und 1380, Sehr. no. 312, Weyeretr.
«ea. 1340.
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132
K. Hayn
«
Priester Ililger Sterre und Johann von Wistfalia, Guardian der
Minderbrüder, ernannt ; sollte letzterer vor der Zeit sterben, so trat
an seine Stelle der zeitige Lektor des Klosters ^ Die Wittwe
Aleyd, sowie Johann von Wistfalia und Kitter Hermann von Belle
übertrugen bald nach Hilgers Tod ihre Vollmachten aut die beiden
übrigen Testamentsvollstrecker Wohi den Absichten und Be-
stimmungen ihres verstorbenen Gatten entsprechend fuhr Aleyd
fort, im Einverständnis« mit Gottschalk Overstoltz und Hilg^
Sterre ihren Eifer für die Kirche und ihre Sorge um ihr beider-
seitiges Heil durch zahlreiche fromme Stiftungen zu bethätigen;
vorzugsweise wurde dabei die von ihnen erbaute Cliorkapelle
bedacht.
Hercits 1342 hatte die Wittwe auch ihrerseits fünf Testamcuts-
vidistriM kt T ernannt^, deren Namen infolge mehrfacher Aende-
rungen seitens Alevds wiederholt wechseln. Die zuletzt vor ihrem
Tode bestimmten sind Kitter und Schöffen Johann Orerstoltz in der
Kheingasse und Mathias Quattermart, sowie Heinrich von Boela,
Vikar an der St. Andreaskirche. Aleyd starb um die Mitte des
Jahres 1360*. Wie gross ihre Hinterlassenschaft war, lilsst sich
nicht im Einzelnen teststellen. Jedenfalls verdiente die i iiuiilie
den Huf des Keichthums in vollem Masse. Die Schreinsbücher er-
geben, dass die beiden Ehegatten innerhalb der Altstadt reich be-
gütert waren an Häusern und Erbziasen. 1320 Ubergab Uilger der
Stadt ein Rentkapital von 5000 Mark ^ und nach seinem Tod be-
zog Aleyd noch jährlich 400 Mark städtischer Keute von 4000*
Mark Kapital»
1) Sehr. no. 855, Par. icab. 1334.
2) Sehr. no. 355, Par. scab. 1334.
3) Ebenda 1342, Juli 12 : Minderbruder Arnold, Rltt.^r Gottfried Jude,
Schöffe Gottschalk Overgtoltz, Rektor Uilger Sterre, Hilger, Sohn des Gerhard
Quattermart, ihr Neffe ; 1.544, Aug. 21 : Schöffeu Gobelin Jude, Theod. vom
Hirz der Aeltere, Gottschalk Overstoltz, Bektor Hilger Sterre« Hilger Quat-
termart; 1349, Jan. 23: Theod. vom Hin auBgescbieden; 1351, Jan. 18: an
Stelle des vent. Ootteohalk Overatoltx tritt Job. Overstolts in der Rheingtsse;.
1360» Mai 8 letzte Aenderung.
4) Sehr. no. 356, Par. scab. 1360^ Mai 8 ist die letzte Eintragung
Aleyds ; Sehr. no. 338, Mart. scab. bezeichnet 13*50 Aleyd als todt.
5^ Urk. 1320, Mars 19, Höblbaum, Mittbeilungea aus dem Köln.
Stadtarchiv V, 40.
6) Bentenversei^iM der Stadl, UiUe des 14. Jahrb. Perg.-Ht. ha.
Köln. Stadtarehiv.
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D«8 GflBoliIecht von der Ste«tw. 133
Die Wittwe als die letzte ihres Stammes verfllgte in der
Weise über ihre Hiuterlassenschaft, dass sie den Stammsitz zur
i^teSBc 1350 ihrem nächsten Anverwandten Hilger Quattermart,
«iiiem Sohn liires Bruders Gerhard, tibertrug, unter dem Vorbehalt,
ihren Eutschluss ändern zu dürfen ^. Dies gescluih bereits zwei
Jahre darauf'-. Der Grund für ihre Sinnesänderung wird in einem
Vorgang des Jahres 1352 zu suchen sein. Im April 1352 wurde
nämlich Hilger Quattermart mit mehrere Genossen wegen Er-
mordung zweier Canonici geächtet ^. Als nun Aleyd KJ60 gestorben
war, 11bertrue;en ihre Testamentsvollstrecker den Stammsitz dem
KittiM Hilter (Quattermart, einem Sohne des Geächteten, und dessen
Ocinalilin Richmodis^. Der P>be liess den alten Namen wieder
aiilleljen, indem er in die Stesse übersiedelte und sich fortan Hil-
' )ii;ittermart von der Stessen, später meist nur Hilger von der
btesseu nanntet
1) Sehr. no. 182, a dorn. Tlom. 1350.
2) Sehr. ao. 182, a dorn. Rom. 1352. Vgl. Beilage 3 b.
n) Eimen, Gesch. d. Stadt Köln II, 345; QueUen IV, 351; Höhlbaam,
Mitthtiiluogeii aus dem Kölu. Stadtarchiv Yll, 11.
4) Sehr. no. 335» L»nr. Mab. 1960, Nov. 7. Vgl. Beflmge Sc
5) Vgl. Mfiosteritche fieitrtg« snr QMcInchtifoneliiing. XII. Heft :
K. Hayn, Ritter Hilger Quattermart von der StesMo, ein Beitrag Kor
Familien' und Stadtgeschiohte Kölns im 14. Jabrilundert
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«
134 K. Hayn
Beilagen.
i. Hilger von dar Stessen der Aäiere mokht von Vogt Butger den Vogtei-
hof, — (um.)
Item Qotum sit, quod Rutgerus advocatua ColoDiensU et Gertrudis uxor
BQft cmiunetii manibui donaT«nint et remiMrantHUdegero de Stesxa etania
legitimis heredibiis domam tuam cum eoria sita iuxta e. Laureneium ante et
retro. sabtue et saperius et quidquid in dicU domo habuit et carie, tali
videlicet condicione, ut dominus advocatua vel sui legitimi heredes dietam
«^onnun cum curia, cum ipsis placuerit, pro duoentis et quatuor marcie poS'
sint recomparare sine omni contradictione.
Item notum sit, quod Rutgerus advocatuü et uxor eius Gertrudis duna-
vtrunt s/t remiaerant Hildegero de Stezia demum eaam litav inzta a. Lan-
renelum onm euria ante et retro, sabtna et auperiui, eioat in eoa ponidebani
proprietate, ita quod ipM Hildc^ua iure libwe et sine omni contradtctöon»
obtinebit et eonvertere ipeam poteet^ in quaenmqne mann voiaerit.
Urk. aus dem ikhreinsfasz. no. 171b, Lasar, tsrm. a dorn. Watdaseri
ns^ ad paäaeiiun im Köiner Stadtearehis*
*
3. Sri^nsdiof Ueinrich II. von Virneburg bestätigt die von Hilger wn der
Stessen und seiner Gattin gematMs Stiftut^ tümet Chorkapdle snm
h. Silvester. — 1316.
Beneficium seu fundatio Hilgeri de Stetten militia eoabini Colonieneia
et Adelheidis coniugum de anno
Datum per copiam privilegii capellae contiguae ecclesiae s. Laurontii
Colonienais.
Auctboritate Henrici dei gratia sanctae Colontentis ecolesfae arcbiepis-
copi oonceesum et appmbatum, ut ad inetantiam prae&torum Hilgeri de
Stetten militit et Ad<äbeidiB oomiugoni ad honorem dei, beatitsimae vii^nia
perpetuamque sui memoriam capella aeu oratoi-ium intra immunitatem et
COemiterium ecclesiae parochialis a. Laurentii Coloniensis inxta ipsam eccle-
siam de novo a dictis coninpi^ibus construeretur, et ad cc'Unpetentiam unius
sacerdotis prrpetuu aunuis reditibus certis et hereditariis pro miasa in diea
oelebrauda diviniaque officüs peragendis ab iisdem dotaretur. Itaque dicti con-
iugee de eon- et aweaea arebiepiscopi, ecelesiae paroobiaiit B.Laarentii plebani et
qaorumeunque interett reditibus anouit viginti märoarum et sex soKdorum de
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Dm Geachlecht von der Stessen.
135
domo sua dicta Lantscrone sita in parochia s. Albaoi Coloaieiisis dccem et
Septem oaarcas, et de hereditate sua, quam fratres Augustiniani in Colonia
pouident, tree marcaa ei «ex wlidoe presliytero dictee capellae pro tempore
rectori eingalu annii in perpetuum ezoWendos fandaverunt, «prcaeo volentef,
at dicta domus de Lantscrone cum stiis appertinentiis pro soKitimie 17 mar-
carum praedictarum, et hereditas nostra, quam dicti fratres Augustiniani
possident, pro solutione ii marcaruin et t> solidoruin presbyiero dicte capellae
interjraliter quoUbet anno in perpetuum hypotbecae titulo oliligata sint non
obätaute contradictione nostra seu heredum nostrorum quorumcuuique, quoad
liano domapi et hereditatem prediotam powederint. Qua» eonditionee pro
niiiore owtitadine in cartis arebe «eu scrinii officialoram Coloniensium anno-
tari volaerunt.
Item ordinaverunt haiusmodi sacerdoti pro tempore eziatenti partem
domus appellatae ad Thorum sitae ex opposito ecclesiae s. Lanrentii seil,
illam partem, quae lacet versus domum seu aream, quae vocatur Dos eccle-
siae s. Laurentü, quam quidem partem domus per certa interstitia et li>
mitee determinatoi ab alia parte domat eiutdem distingui et in earti« of&ei-
atorara prediotoram eonicribi similiter volnerunt.
Item yoluerant ribi, dum ambo vel uno« Tizerit, ine bane eapdlam
Gonferendi reaervare; post mortem vero ntriusque plebano ecclesiae s. Lau-
r^-ntii pro tempore cxistenti, quoties vacare contigerit. actu sacerdoti confe-
rendi et huiusmodi sacerdotem pleno iure instituendi ius concesserunt.
Et ue rector capellae plebano vel eccle&iae sit onerosus, deputarunt
decem marcarum reditus qootannis solvendos plebano de domo sua diota
Herr Vuyleys beut sita in parocliia s. Brigidae ColoniensiSt Tidelioet singulis
moBsibus decem solidos in perpetuum. Contra plebanns uno ant altero fnn-
datorum mortuis eztnnc qnolibet menae in ipsa capella utpote loco sepulturae
suis sumptibtis ponere quatuor candelas, singulas unius librae, tenebitur, dio-
tusque plebanus una cum rectore huius capellae ac alris presbyteris rectori-
bus altarium per hos fundatores videlicet unius iti s. Andrea« et unius s.
Cuniberti et unius in s. Georgii ecolesiis ao aliis rectoribus altariuni coustruc-
tornm vigiliara, missamet eommendationem pro defonctis lolemniter altavooe
decantabit. Huiusmodi vero quatuor esndelae ardebunt ab incboatione talis
memoriae, donec ipsa memoria in huiusmodi vigiliis, missa et commendatione
totaliter fuerit consummata. Nolente autem plebano huiusmodi memoriam
raenstrnam ppfficero impedimentis cessantibns rectnr capellae perficiat et de-
cem solidi hoc meiis'' plebano solvendi cedant rectori. Qiii rector quolibet
die missarum solenmia impcdiinento legitimo cessante missarum sulemnia
peragere teneatur. Yolunt etiam, ot in haiusmodi memoria peragenda sin-
gnlis mensibas duo vicarli sive eapellani plebani predieti i. Lanrentii intersint
una enm plebano ac aliis presbyteris predictis, quomm eapellanorum quilibet,
si presentes fuerint, duodecim denarii recipiendi de hereditate nostra videli-
cet domo dicta Herr Vuyleys heus dabuotur. Absentiam vero portio pro
rata hospitali s. Spiritus dabitur.
Stadtarchiv KiHn. Kirchl, Jtutitf St. Laurmg (Hs. 17. Jahrh.) fcl. ijf.
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136
K. Hayn
3a, Rüger von der Stessen hinterlässt seiner Gattin den Hof zur St^en.
— 133S, Juli 31.
Notijm sit, qnod dominus Hilgeius domiMir df» Stpssa miles . . scabiöus
Colouieiisis douavit et remlsit in testanieutu suo domiiic . . Aleydi de btessa^
iixori tue Intime, CttliRm ad Steatam anta et retro, anbicia et Bupanua, proat
ipsa eandam curiam diotana videlioei poasedit, ita quod iure optinebit et
oonTertere poterit, qoocumqae volaerit. Actum anno domini miUeaiuo treoente-
aimo tricoaimo ootavO| in viplia beati Petri ad vincala,
üri, aus Si^rdntfass, no. 335, Laur. mtah, tm K&ner Stadtardiiv.
3b. Ahyd von der Stessen hinterlässt die Stesse ihren TestamentsvoUstreckern
mit der Bestimmung, uacJi ihrem Uitxsclieiden den Hof ihrem leiste»
Willen gemäss zu vererben. — 1352, Mai 5.
Xoturn sit, quod doinina Aleydis domina de Stosea virtute potestatis
sibi rcservate donavit et retnisit post mortem suam Tnanu fidel ibus suis vide-
licet domiais Gobelyno Juede militi, Johani Overstoiltz in vicu Reni scabino
Coloniensi et Hilgero Starre aaoerdoti ouriam anam ad Stesaam ante et retro,
aubtuB et aaperina cum omnibaa auia pwtinentiie, prout aita eat infra paro-
obiam a. Laureotü Colonimaia, et in omni inrOi nqo eam nunc bnbet et ad
eam est couscrlpta; ita quod post mortem ipsins domine Aleydis predicti
tres ■manufideles sui simul vel ex eis viventes sive vivens piediciani curiam.
ante et retro, subtus et superius cum Omnibus suis pertiuenciis, prnnt iacet,
convertaut neu convertat, quocumque dicta domiua Aleydis in vita faua dic-
tia suis mauulidelibus vel ex eis viventibus seu viveuti coumiserit coaverten-
dam. Et ai ipaa domina Aleydis in vita aua non conmiierlt ipaia manufidalio
boa eiua diotamogriameonTertendam, extnno viventea seu vivena ex diotia anta
mauufidelibus poat obitum dicte domine Aleydis convertant seu convertat ipeam
curiam pro salnte animc ipsius domine Aleydis salva ipsi domine Aleydi pote-
state hoc mutandi. Datum anno domini millesimo trecentesimo qninquagesimo
secundo, sabbato proximo post festum beatorum Philippi Jacobi apostoloriim.
Urk. aus Schreinafass, no. Laur. a dorn. Eom. im Kölner Stadtarchiv,
3c. Uie Testamentsvolistrecker Aleyds von der Stessen übertragen die Stesse
der&i Anoermeaidten Hüger QtuMerim»$ mi tdner dfottäi lUe^mdü, —
1S60, NenfewAer 7.
Notum alt, quod dominus Gobelinus Jude miles et Johannes Overatolta
in vioo Beni aeabinna Golonienaia virtute poteatatia ac donadonis aibi per quem-'
dam dominam Aledim dominam de Sieaia tradite faote et oommiaae donandi
donaverunt et remiserunt Hilgero Quattermart et Bichmodi, eins uxori legitime,
civibus Coloniensibus curiam vocatam zß der Stessen ante et retro, suptus et
Buperins cum omnibus suis pertiuenciis, pront siia est infra parrochiam s.
Laurencii Coloniensis, ita quod predicti Hilgerus et Richmodis coniuges ijjsam
cunaui cum eius pertineuciis iure obticebunt in omni modo, forma et coudi*
oione infra acriptia videlieet, si partua nb ipsiB Hilgero et Biebmode eoniagi-
0
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K. Hayn, Dai Geschlecht von der Stessen. 137
bus adinvicem procreatus seu procreati, priasquam prediotus Hilgerus deces-
serit seu decesserint, ita qaod ipse Hilgerus nuUam pftrtum seu nullos partas
ab ipsis Hilgero et Bielimode eins ozore adinvieem procraatam seu proerea-
tos relinqaeret, quod extane Hilgerus et Ridintodis ooniuges predieti predic-
tam eariam z& der Stessen cum suis pertinenciis ad*OBufructum ipsorum all-
orum, quod diu ambo aut alter eorum vixerint seu vixerit, obtitieliunt et
possidcbuut seu possidebit. Si autera Richmodis predicta uxor Hilgen, pnus-
quam ipse Hilgerus decesserit, uullum relinquenti partum legiiimum ab eodem
Hilgero genitum et idem Hilgerus ad sccundarias convolavit nuptias et partum
legitimum a seeanda oxore sua legitima procreavit, extano ille partus legiti-
mus ad predietam oariam et ad eius pertinencia sit heredatus. Si vero predie-
tus Hilgerus decesserit partum legitimum non relinquendo, extuncipsa secunda
eius uxor ad tempora vite eius dictam curiaro possidebit ei ea mortua dicta
eun'a cedel Aledi sorori dicti Hil^eri et eins partui legitimo. Si autom ipsa
Aiedis decesserit partum lep-itiraum nou reliucjuens, extuuc dicta curia cum
suis pertinenciis cedet ad Walraoium Quatteimart, ülium quondam dotnini
HMirieiQttattermart militis,et ad eius heredes. Actum anno domini millesimo
trecentesimo sezagesimo, sabbato post festum onmium sanetorum.
Vrh m»f einem hsen PerffammtiUaU in Laur. tcab. m KSlner Stadt"
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Eumenius Clivensis.
Von F. SohroMler«
(Mit drei Abbildungan.)
In der Aula des königl. Gymnasiums zu Cleve steht in die
Wand eingelassen ein Sandsteinrelicf, die Figur eines bärtigen
laugbekleideteii und gegürteten Mannes , der in der Rechten
einen Recher, in der Linken I'eberreste eines Stabes hält ( \ -1. Ab-
bildung IJeber die Bedeutung des Stabträgers belehrt uns die
zugehörige luschrift: Eumeuius Rhetor Homanus Scholae Cliven-
sis Conditor. Es ist also der Gründer der Clevischen Schule hier
dargestellt, und dies ist kein Geringerer als der römische Rhetor
Eumenius, der, wie bekannt, ums Jahr 300 D. Chr. zu Augustodn-
nnm, dem heutigen Autun, Vorsteher einer altberUhinten Hochsehnle
war. Es wird wohl kaum eine Schule im weiten deutschen Reiche
geben, die sieh einer so alten Abstammung und eines so ehrwttr*
digen Ahnherrn rflhmen kann — schade nur, dass das Ganze nichts
als eine Sage ist. Allerdings eine Sage, die Jahrhunderte lang
Vielen als wohlyerbUrgtes historisches Faktum gegolten hat, Uber
die gelehrte und ungelehrte Bttcher geschrieben sind, und gegen
welche kein Geringerer als Justus Lipsius einst allen Ernstes in
die Schranken getreten ist. Trotzdem ist heute diese merkwürdige
Sage vOUig TerschoUen, Tergebens wird man in den literarhistori-
schen Kompendien einen Eumenius Glivensis suchen, höchstens
wird er hier und da der Kuriosität halber erwähnt^. Nur das
angebliche Bild des Cleyischen Schulgrflnders ist noch Torhanden,
aber kein Mensch weiss, woher es stammt, wie es zu der Ehre
1) ^ Ton S. Brandt, Eummiius von Angustodunum (1883) 8,4,
Anm. 18.
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UiuiUiidtsh.ist \'irtiH6 r.dSi^M^rrktLfi Heft XlV/fl. Abbildung 1 lu
I
Eumenius Rhetor Romanus Scholae Clivensis Condii
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£aiQemas CUvaiiau.
13»
kam, den röDiiseben Kbetor vorzustelleUi und wie überhaupt die
ganze Sage entstanden ist.
Wer sieh über den Rlietor Eiimenius, der von Nichthistorikern
ja unr selten {gelesen zu werden pflegt, etwas genauer zu unterrich-
ten wünscht, tindet als historisch bezeugt im Allgemeinen Folgen-
des angegeben: „Eumenius wurde geboren zu Autiin in Gallien
um das Jahr 250. vSein Grossvater stammte aus Athen, lehrte in
Rom und war dann nach Autun gekommen. Dieser Ort und die
alte Rhetorenschule daselbst, die sog. Maeniana, wurde unter Kairoer
Klaudius II. (268—270) vollständig zerstört ^ Wo Eumeuius da-
nach geblieben und seine Ausbildung erhalten hat, ist unbekannt,,
er scheint irgendwo Khetor gewesen zu sein. Wir tindeu ihn wieder
als .,magister sacrae memoriae", d. h. Vorsteher der kaiserlichen
Kanzlei. Diesen Rang behielt er, als er nach dem Wiederaufbau von
Autun unter Koustautius (296) zum Leiter der .Mueuiaua ernannt
wurde. Als solcher bekundete er seinen Patriotismus dadurch, das»
er sein Gehalt von 600000 Sestertien (2740 Mark, vgl. 0. Seeck,
Fleckeisens Jahrb. 18?^8, S. 721. Aum. 35) auf die Wiederherstellung
der alten Schulgebäude verweudete. Die auf uns gekommene liede
1) In welchem Jahre und ron wem, ist nidit sieher aassamachen. Enm.
pro rest. schol. (lY, 4, p. 119, 8 Baehrens) sagt, es sei gnehehen „latrocinio
Batavicae rebellionia", weshalb Burkhardt (Die Zeit Constantinides Gr. S.78>
als die Zerstörer von Autun streifende fränkische Raubscharen aus dem Ba-
taverland annimmt. Lipsius cnnjicirte „Bagaiidicae" aus „Batavicae" und mit
ihm haben Manche, z. B. Schiller (Geschichte der röm. Kaiserzeit I, 2, S. iSöT)
gemeiot» Aatm» lei einem Vorspiel des grossen Baaemaufstands vom J. 2fö zur
Beate gefallen. Dagegen wird abor snnitchat geltend gemacht, dftss eine
siebenmonatUche Belagemng nnd sdilieMlidie Einnahme einer wohlbefestigten
TOlkreichen QroBsatadt durch Banden schlecht disciplinirter Aufständischen
an sich schon unwahrscheinlich sei. Ausserdem nennt aber ein anderer ano-
nymer Panegyriker, der in Trier eine „gratiarum actio" an Konstantin
d. Gr. hielt, die Zeratörer von Autun „rebelies Gallicani" und nieint, wenn
Autun vonKlaadim II. unterstützt worden wäre, würde die Schlacht bei Chalons
(27S) liberflfifliig frewe*en «ein. Da nun aber in dieeer Schlecht der galüeehe
Gegenkaiier Tetrikue von Aurelian geschlagen mod unterworfen wurde, so
ergebe sich mit Wahrscheinlichkeit, dass auch der Zerstörer von Autun eben
jener Tetrikus sei. Somit hält die Mehrzahl der Historiker (vgl. Brandt
a. a. 0. S. il) den Tetrikus für den Zerstörer -\ntuns, wobei dann mfiirlich
aus „Batavicae" irgend etwas Anderes conjicirt werden muss. Neuerdings
sucht W. Brandes (Das frühchristl. Gedicht „laudes Domiur , i'rugr. v. Braun»
schweig 1H87, S. gestützt auf Auson. Parait m, 2 ff., als den Zerstörer
yon Autnn den Vor^nger des Tetrikus in Gallien, Yiktorinus» zu erweisen.
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F. Schroeder
»pro restanrandis Bcbolis" bandelt wesentlich ttber diese seine
Schenkung m Gunsten der Schule/'
Tni Widerspruch mit diesen Thatsachen behauptet nun die
Cievisehe Lokalsi^e, dass jene alte Maeniana nicht zu Antun,
sondern zu Cleve gewesen sei, ^»dass der Eumenins Bhetor aus
4era Cleviscben Lande oder Gallia seie gebürtig gewesen, m Cleve
Selbsten geleliret und die maenianische Schule daselbsten wieder
in Stand gebracht habe" ^ und ihm als Belohnung ftir seine Frei-
gebigkeit von der dankbaren Bürgerschaft unsere Statue gesetzt
sei. So erzählte schon im Jahre 1640 der gelehrte Rektor der
Universität Köln, StangefoHns weitern Kreisen die Sache folgen-
dermassen : „Nachdem zu Cleve am Rhein die Schule in Unter-
gang kommen und dessen Schulmeister verstorben, in Ansohinig
dass diese Stadt herrlich und berlimbt, wollte Caesar Constantimts
dies Ort und diesen Schuldienst mit einer gelehrten und zu solcher
Sachen qualiticierten Personen wieder besetzen, befand hierzu in-
sonderheit geschickt seinen magistrnm memoriae et rlietorices Eu-
meninm. Den behandelt er, dass er aus einem solchen statlichen
Dienst zu Hof sich zur Schulen llesset gebrauchen und verordnet
ihm zu seiner jährlichen Besoldung sexcenta miilia nummum, sive
sexcenta sestertia, das ist 600 000 Pfennig, oder sechstausend
Kronen, oder wie andere wollen 600 000 Etscher Kreuzer, welche
Summ Eumeuius freigebig zu Auferbauung und Vertiiehrung der
Schulen allda den Bürgern zu Cleve tibergeben. Welche deshalben
zur Dankbarkeit und zu ewigem Lobe gesagtem Eumenio seine
statuam haben lassen aufsetzen . . . Schreibt Stephan iis Pighius
es sey selbige statua oder Mannsbild, so noch heutiges Tages zu
Cleve im Eingang des grossen fürstlichen Saales an der Mauren
zu sehen . . Also die Sage. Es war keineswegs die einzige
Erzählung, welche Cleve mit den Römern in Verbindung brachte.
Schon der Clevische Sekretär Gert van der Schuren, der um 1450
im Auftrag des Herzogs Johann I. eine Clevische Chronik verfasste,
hatte die Cleviscben Herren „van den Ursinen" abstammen lassen,
„den edelen gesiecht van Romen, uytTroyen gespraiten (entsprossen),
1) H. von Hageubuch, Eumenius redivivat (1738) 8.20.
2) Annales circuli Westphalici I, S. der deutschen Ausgabe. Die
lateinische Äu?p;abe enthält dasselbe in kürzerer Fassung. Der Verfasser
schöpft wesentlich aus Pighius, Hercules Prodicius (1587), aus ihm selbst
wieder Lehmanns Speirische Chronik (1G98) S. 42.
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Eumeoius Clivensis.
Mt
(lese Edele Cleefscbe beeren van aldes atgekomen sint"
Auf dem CitvLr Schlossberg batte Julius Caesar eine Burg ge-
baut: diese Sage bestand nacbweisÜcb scbon 1439. in diesem
Juhre wurde nämlich der jetzige Schwanentburm an der Stelle
eines eingestürzten altern Thurmes erbaut, und eine in demselben
Jahre an dem Neubau angebrachte Inschrift in gothischen Minus-
keln besagt am Schlnss: „Item: ende men seght, dat Julius Cae-
sar hat de toirn doen maken, die dair voir stondt'." Ein aoonymer
Chronist» wahrsofaeinlieh ein derer Geistlieber, der nm 1500 ,,Cro-
nica comitam ^ priocipam de Gütis ete. nsqne ad annnm 1392*^
schrieb ^ weiaa zu berielil;en, „cum Glivensiiini UrAinomm eastnim
paene existeret. C. Julius Caesar illnd reatitnens ampIiaTit*'. Andere
Chronisten erlLlären den Schlossberg, im Volksmnnd Hertenberg-
genannt, als Herknlesberd^, den Kaiser Angastns lassen sie aaf dem
Heiberg einen ApoUotempel bauen, den Trajan eine Kolonie grün-
den, den Jnlian Apostata den nnter Konstantins zersU^rten Ort
wiederherstellen nnd dergleichen Dinge mehr *. Man sieht, das
15; Jahrhundert hat römische Lokalsagen mit grossem Eifer pro*
dnzirt nnd verbreitet.
1) B. Schölten, Gert Tan der Sehnten S.^. Ale Beweis für diese
Abstammnug dient Gert das alte Clevische Wappen, „want die aide ind alre
irste wapen vaa Cleve bis an Elyas toekompste (bis zur Ankimft Heliaa
Gral) wag geweest eyn gülden schilt, ind dair midden inile eyne roide rof^
dat die aide wapen is van den ürsinen". (Schölten a. a. 0.)
2) Dasselbe berichtet eine ebenfalls noch vorhandene lateinische Inschrift,
welche der Statthalter Moriti von Nassan 1647 nach dem Mniter einer altem
zerstörten anfertigen nnd am Schlosse anfhSiigen liess: „Anno ab nrbe Bo-
mana condito sexoentesimo nonagerimo ootavo Julius Caesar diotator hiaoe
partibus in deditionem subactis arcem Clivensem aedificavit."
3) Sei1)ertz, Quellen der westfälischen Geschichte II, S. 113.
4) Schölten, Die Stadt Cleve S. 15. Diese römischen Sagen, die ersten
Aeusserungeu humanistischer Bestrebungen in unsem Gegenden, wurden ver*
anlasst durch den Verkehr unserer Clevischen Landslente mit den italienischen
Hnmanisten während des Konstanser Konsils (1417). Wie überhaupt dieses Konzil
ffir die Propaganda des Hnmanismns diesseits der Alpoi Ton der grössten Be*
deutung war (V > i i^t . Wiederbelebung des class. Altertbunis S. 366), so scheint
auch Graf Adolf II. damals zuerst von den Ursinen, Jen fabelhaften Ahnherren
der Orsini, gehört zu haben. Kr war nämlich, wie Gert S. 91 berichtet, „myt
eynre groter ind werdiger geselschap van sinen landen uytgereyst nae den
Sticht ind Stat van Constaus, dair dat heylighe uuiversail Ctjncilium der hey-
Uger kerken asdoe Tersament» ind die Boimsche konyng Sigismnndns myt
Velen Patriarch«! etc. t^enwordioh persomliok waren. . . . Dair wart asdoe
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143
F. Schroeder
Um so mehr mnss es befremden» dass die Enmeniussage, der
echeinbar doch eine weit grossere Wahrseheinliehkeit zukam, als
•den Ersählnngen von Oaem und den Ursinen, von keinem einzi-
i;en Chronisten anoh nnr gestreift wird. Weder in den beiden er-
wähnten Chroniken, noch einem andern um 1450 enstandenen
^Chronicon de genealogia'* ^ noch sonst in irgend einem Schriftstttck
des 15. Jahrhunderts findet sich eine Spur von der Existenz unserer
Sage. Und doch waren alle jene Chronisten durch ihre Stelluug
als OleTer Geistliche nnd herzogliche Sekretäre wie sonst Niemand
^eei^rnet, diese Sage sn kennen, falls sie überhaupt existirte.
Es folgt in der Tbat aus diesem absoluten Schweigen Uber den
Clever Eumenins mit Sicherheit, dass die ganze Sage im 15. Jahr»
hundert eben noch nicht bestand, also sehr jungen Ursprungs, d. b.
Irtthestens ein Erzengniss des 1(>. Jahrhunderts ist
Wie war es nun aber überhaupt mißlich, jenes Sandstein-
tgreve Adolph ran Cleve in eynen Heriodi van Cleve epenbair uytgeroipen,
gemaeit, geordinyert ind besteedidii . . Dair aadoe dese nyh» verboighde
Hertooli Adolph van ClevS dem Boimschen koenyngh, vort alle den anderen
gheystliken ind werltliken fursten ind heren, in dem Coucilio versament,
■alsoe rikliken, kostliken mailtit deede, dat sy alle myt prijse ind dank-
berheyt sachten, dat sy der iiiailtiden gelike nyet nieer gesyeu en
hedden." Bei solchen Festen des gastlichen Herzogs, wo gewandte Ita-
liener in ciceroniiiiischem Latein den Clever Kodi nnd Kellemeister hochleben
liessen, konnte Adolf mit Staunen von den ürrinen hören, von Jolins Caesar
«nd dasB auch in aeinem Lande die Römer einst gehemdit hatten. Nach
Hause zurückgekehrt, begann er mit dem Eifer des Neulings die Spuren
der römischen Vorzeit zu suchen — und zu finden. So kamen die Sa^en
vou don Römern im Land. — Auch von ■ der Sorge Adolfs für Aufrich-
tung von Schulen wussten Spätere zu berichten. Auf dem Hau, einem Dorf
bei Cleve, Bollte er eine Junkerschule, ein Präceptorat, für die Söhne des
Adels, speciell d^ Clevischen Herzöge gegründet haben. Doch war dieeea Prft-
<ceptorat in Wahrheit niohta andere ak eine von Adolf gegründete Niederlasanng
•der Antoniter, die allerdinge unter einem Präceptor etaad, aber mit irgend*
welchem Unterricht nichts zu thun hatte, boudem nur „den dienste Gaids
ind des golden sancti Anthonii" ausüben sollte. Aus dem Namen Präceptorat
en^tand dann bei Spätem die Sage, „dass m den ältesten Zeiten die Antoniter
daselbst eine Schule für die Jugend gehabt haben'*. (Schölten, Die Stadt
Cleve S, 316 und 236 fiF.) Auf demielben Irrthum eebeint die Mittheilung des
Xantener Kanonikus Pelz zu beruhen, dass in Cleve im 15. Jahrh. eine „ Jun-
kerschule" bestanden habe. Tgl. J aussen, Gesch. des deutschen Volkes I,
6. 22, Anm. 1.
1) Seibertz a. a. 0. III, S. 324. Verfasser ist ein Sekretir Adolfs ü.
und Johanns I.| wahrscheinlich ein Geistlicher.
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Eumenins Ctivemis.
14a
relief im Clever Schloss für den Rhetor Eumenius auszugeben, und
die ^faeniana aller Ueberlieferun«; zum Trotz nach Cleve zu ver-
setzen? Denn die Inschrift, welche sich heute unter der Figur be-
lindet, ist erst im Jahre 1778 augefertigt, vorher ist aber Uberhaupt
keine vorhfindpn irewrsen. Nun kann man bei leidlicher Unkcnnt-
niss römischer Kostüme den bärtigen Mann mit dem Becher und
dem kurzen raesserähnlichen Geräth an der Seite ja allenfalls für
einen Opferpriester oder dergl, aber doch nimmermehr lür den
Vorsteher einer römischen Khetorenschule ansehen. Und was spe-
ciell die Heiniath des Euraenius und seiner Maeniana angeht, so
konnte Jeder, der Latein verstand, in der Rede pro scholis rcstau-
randis den Brief des Konstantius an Kuinenius lesen, wo von der
gallischen Jugend die Rede ist, „quoruni vita in Augnstodu-
nensium oppido ingeniiis artibus eruditur" (c. 14). Da Standes
also mit dürren Weiten, dass die Maeniana nach Autun gehöre.
Und trotz AUedeni iiat dies durchaus nicht zu allen Zeiten festge-
standen und zwar ans dem sehr einfachen Grunde, weil die Hand-
schriften der Panegyriker, die sämmtlich auf einen Mainzer arche-
typos zurückgehen, statt des „Augustodunensium" in dem citirten
Satze nur Korrupteleu dieses Wortes bieten. Es finden sich fol-
gende Lesarten :
Awgustoclunensium BV. Ausserdem hat (nach der Ver-
Attgustoclunensium W. Sicherung von Hagenbuchs
* a.a.0.S.21,Anm.)eine sehralte
ANgastoelunensiom A. Handschrift „in marginead-
Anenstoclmensinm C. iertu u uomen Germani-
en la C le ve".
So lagen die Handschriften -Verhältnisse, als im Jahre lö20
der Freund des Erasmus, der ewiglächelnde Beatus Rhenauiis, eine
neue Ausgabe der panegyrici latini unternahm. Da mit der Ueber-
lieferUDg nichts anzufangen war, so musste coujicirt werden, und
war musste die za suchende Stadt in der Nähe der Bataverinsel
liegen, denn naoh e. 4 war die Heimatb des Eumenius ja „latro-
etnio Batavicae rebeUionis obsessa" gewesen. In seinen Hand-
schriften findet Rhenanna nun die Lesart „Augustocliviensium^*
(„natttrlleh'' der lai Name für Cleve), vielleieht sogar irgendwo
das „Cleve" des Hagenbnch. Bei dem Namen der Stadt mocbte
er an einen etymologischen Zusammenbang mit „clivus** denken ^,
1) So noch Fi 0(1 1er, Aus der Geschichte des clevischeu Landes lb59»
S. 9, vgl. Schölten, Cleve S. 26 fiF.
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I
144 F. Scfaroeder
jedenfalls war Cleve eine alte Römersfation. Das wasste er aus
seiDcm Antoniuus, weicher „Clevi oppidi mcuiinit in itinerario
sTio" (Rhen. Pau. praef. p. 285). Vor Allem passte aber die Lage
Cleves, an der holläiuiibchen Grenze, ausgezeiclinet zu der batavi-
schen Belagerung, die man bei Antun nicht ohne Schwierigkeiten
annehmen konnte. Und so entstand denn die Konjt ktiir, die einen
Lipsius in Harnisch und un<5eziUiite Bücher und Büchlein ans i.icht
bringen sollte: Cleve ist die Ueimath des Eumenius und der
Maeniana.
Rhenanns sprach dieses auf Grund seiner Codices und pliilologi-
schen Erwägungen gewonnene Resultat in dem Vorwort zur vierten
Rede nicht als Konjektur, sondern als zweifellos sichere Thatsacbe
ans: ,,Eumeni«s rhetor, cum in aula Constantiui Caesaris, sacrae
niemuiiae magistrum ageret, ab illo scholis Cliviensium est prae-
tectus, ut juventutem Galliarnra doceret. nlii et avus eius homo
Athenis ortus oiiiu docuerat. At cum acdilicia scholarum ob vetus-
tatem essent collapsa, auuuaiu sexcentorum sestertiorum mercedem
illarum instaurationi dicare volebat Vor Khenanus hatte Cus-
pinianus (15];'») in seiner Panegyriker- Ausgabe „Augustodunensiura"
edirt. Rhenauus schloss sich ihm auf Grund seiner Handschriften
nicht an, erwähnte seine Lesart überhaupt nicht, was bei der Trag-
weite der neuen Konjektur wohl zu erwarten gewesen wäre. Eben-
so wenig erwähnte er aber anch die Clever Statue und die an sie
geknüpfte Sage: ein sicherer Beweis, dass er beide nicht kannte.
Es wäre ja eine unTerzeihliehe Nachlässigkeit gewesen, wenn er
versäumt hätte, einen so eklatanten Beweis fttr die Richtigkeit
seiner Lesart zn benutzen. Wenn Rhenanns aber die Sage nicht
kannte, dann ezistirte sie auch noch nicht Denn es ist undenk-
bar, dass dem Heransgeber des Enmenhis eine tttr ihn so wichtige
Sage nicht hätte zu Ohren kommen sollen.
Gewiss ist also, dass bis zum Jahre 1520 Ton einem Eume-
nius Olivensis und einer Statue desselben nichts bekannt ist, dass
Rbenanns zuerst anf Grund seiner Handschrift den Enmenius und
seine Schule nach Gleye bringt, und das Clever Relief also erst
1) Ebetwo in seiner 10 Jahre spater enehieDOMii deutschen Geschichte
(Rerom germanicarum libri tres, Basel 1531, p. HO), wo er sich bei Erwähnung
fränkischer Einfalle nach GaUien auf Paneg. or. IV, c. XVITT, p. 129, 51 Baehrens
beruft: „Sig'tiificat hoc aperte Eumeniug rhetor in Augusto Cliviensium oppido
scholis praefectus, in oratione, quam pro luUi instauratione habuit ad prae-
sidem Gttllioanmn.*'
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Eunienius CUvensis.
145
nacli dem BekaniitAverdcn der Panegyrici de8 llheuauus luv den
Eumenius ausgegeben sein kaun.
Wie aber kam man dazu, den römischen Rhetor in unserm
Clever Relief wieder zu erkennen '? Hierüber gibt es keine direkte
Nachricht, trotzdem ist es nicht schwer, sich von dieser zweiten Phase
des Sagenbildangs-Prozesses ein befriedigendes Bild za entwerfen.
Dass die Stadt Cleve eine uralte rOmisebe GrOndnng nnd Tielfach
mit den ROmern in Verbindung getreten sei, hatten sebon die
von den Aoftngen des Humanismas beeinflnssten Chronisten des
15. Jabrhnnderts behauptet Von den Ursinen nnd Jnlins Caesar
konnte man nieht nur in den Bllehem dieser gelehrten Geistlichen
nnd Sekreülre, sondern aaeh in 5ffentliohen Inschriften lesen.
Schade nnr, dass man doch eigentlich von dem Znstand der Stadt
nnter römischer Herrschaft nichts wnsste, es gab ja keinen antiken
Schriftsteller, der Aber das römische Cleve berichtete. Wie ange-
nehm wäre es gewesen, diese älteste Zeit Cleviscber Geschichte ge-
nauer kennen zu lernen! Und nnn kommen die ersten Exemplare
der nenen Panegyriker-Ansgabe nach Cleve. Hier stand es schwarz
auf weiss, was man nicht entfernt zu bofien gewagt hatte: ja, Cleve
war wirklich eine grosse angesehene Stadt gewesen, die von Kaisern
begttostigt und unterstützt worden war, und eine bertthmte Hoch-
schule in ihren Mauern beherbergt hatte. Welches Aufsehen musste
diese neue Kunde erregen ! Und nur zn begreiflich war das Be-
streben, von jeuer alten Rdmerberrlichkeit noch Spuren zu ent-
decken. Die alten Tempel und Prachtgebäude, der ganze Komfort
einer Grossstadt konnte ja nicht so vollständig vom Boden vertilgt
sein. Vor Allem musste sich doch auch die Stadt ihrem gütigen
Geschenkgeber, dem Wiederhersteller ihrer Schule, dankbar er-
wiesen haben. Natürlich durch eine Ebrensäule: das war ja so
bei Alten und Nenen Sitte gewesen. Hatten doch vor wenig Jahren
(1504) noch die Bürger von Terni ihrem angeblichen Landsmann
Tacitus auf dem Marktplatz eine Statue errichtet. Sollte nicht
auch dem Wohlthäter Cleves, dem grossen Eumenius, einst dieselbe
Ehre zu Theil geworden sein? Man braucht sich nur in das erste
Jahrhundert des deutschen Humanismus zu versetzen, in jene Zeit
der schwärmerischen und kritiklosen Begeisterung für alles Antike,
wo das Alterthum den ständigen GesprächsstolT der Gebildeten
ausmachte, wo Philologie im wahrsten Sinne fashionable war, um
das Interesse zu begreifen, welches man damals einer solchen
Frage entgegenbrachte, zumal auf dem Clever Herzogsstubl ein
Aunalen des bUU Vereins XLVin. 10
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F. Sehroeder
11 aoo ms» der wie kaum ein anderer Fttrst jener Zeit die Gelehr-
ten und ihre Studien begünstigte: Herzog Wilhelm. Sein Lehrer
war Konrad von Heresbach ^ gewesen, nielit nur die Seele der
kirchlieben Reformbestrebnngen in Cleve, sondern als Sehttler des
Erasmos auch ein bedeutender Jurist «und Philologe, der einst in
Freiburg Professor des Griechischen gewesen war und Herodot,
Tbukydides und Strabo edirt hatte. Durch seinen Einfluss wurde
der Herzog »von Jugend auf ein besonderer Gönner der Gelehrten,
welche er mit den offen gewordenen Beneficien und Aemtem vor
allen andern, selbst empfohlenen Personen begnadigt hat* ^ wo-
für die so ßegttnstigten nicht unterliessen, ihm bei Gelegenheit
die verbindlichsten Schmeicheleien zu sagen ^. Am herzoglichen
Hofe lebten Männer wie der Freund Heresbachs, der Kanzler
J. Gogreve, der den „Homer zur Laute sang" (Wolters a. a. 0. S. 144),
der Erasmiancr J. vonFlattcn, der Orientalist Masius* Mit andern
Gelehrten, wie C»3sander, MoHnaeus, Sturm wurde eifrig korres^
pondirt. Erasmus selbst hatte dem Herzog schon als 13 jährigem
Knaben (!) eine Abhandlung „über die früh zu beginnende und
freisinnig zu ffibrende Kindererziebung" dedizirt und schmeichel-
hafte Anerkennung davon getragen. Auch ein Alterthumskabinet
besass der Herzog, aus welchem der Gochsche Sekretär und Clevi-
sche Registrator J. Turck^ als Prachtstück ,,eine 8ch(^ne urua van
XXVIII coeloischer maten op dat forstliche huyss Cleve'* er-
wähnt ^ Kurz, es war ein reges wissenschaftliches Leben an dem
1) Vgl. Wolters, Conrad von Heresbach.
2) So E. IIopp, im Jahre 1655 Advokat am Clever noforericht, in
seiner „Beschreibuug des clevischen Landes" (ITSlj S. 195. Aus ihm schöpft
Chr. de Vries, Cleefsche Lu&thof (l<j9ä}, aus diosem wieder das „Kabinet
vmn NedeHandtobe eo Kkefiehe Oudbeeden dor M. fi. v. Nidet^ (Dord-
recht mO).
3) nNon habet quicquam tua val aDÜni via sapientius, vel amplitado
inajas, vel fortuna praeelarius, quam egregiam erga nostras Hieras volunta*
tem" {Sturm an Wilhelia, s. Tcschcnmachpr, Annales Cliviae p. 332). Der
Agent des Königs Franz 1. hatte freilich noch seine V)esondern Gründe, dem
ersten Fürsten Deutschlands so sänftlich um den Baj-t zu gehen (J aussen
a. a. 0. III, S. 549).
4) Vorgeschichte zu Oerie Chronik (vgL Schölt ett, Gert S. verf.
awischen 1628 and 1633.
5) Falls Wilhelm diese Sammlung nicht schon Mu fand, ist er selVi^t ihr
Begründer, denn sein Nachfolger, der geistesschwache Johann ^^'ilhLlln. kmm
selbstverständlich nicht in Frage kommen. Nach ^Vilhelms Tod wurde die
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Eumenil» Clivensis.
147
.gastlichen Hofe Wilhelms und ])bilologischen Fragen jeder Art
ivurde das grösste Interesse eutgegungcbracht
Da geschah es im Jahre 1571, dass Herzog Wilhelm den
iiiiderländischen Gclehrteu Stephan Winand Pighius für den Erb-
prinzen Karl Friedrich als Hauslehrer nnd Reisebegleiter nach
Italien eugagirte ^ Pighius war schon in seiner Jugend acht Jahre
in Italien gewesen, wo er sich eine Fülle archäologischer Kenntnisse
angeeignet hatte. Auch später als Sekretär des ihm verwandten
Kardinals Granvella blieb er unablässig gelehrten Studien ergeben
und genoss in archäologischen Fragen eiue unbestrittene Autorität.
Er hatte schon 1558 einen „Commentariolus toreumatis" geschrieben,
eine antiquarische Abhaudlung über einen bei Arras gefundenen
-antiken silbernen Krug mit mythologischen Reliefs. Dieselbe Hess
•er später (1568) unter dem Titel ,,Mythologia ih tag tjoag vel
anni partes" in Antwerpen wieder abdrucken, zugloieh mit einer
andern längern antiquarischen Abhandlung „Thcmis dua", welche
er dem Kardinal Granvella dedizirte Als er nun 1571 nach
Cleve kam, befand sich dort in dem langen Saal des herzoglichen
ischlosses ein altes, sehr zerstörtes Kelief, mit welchem kein Mensch
recht etwas anzufangen wusste. Wie oft mag Pighius, der auf
seinen Reisen so manche Statue gesehen hatte, kopfschüttelnd vor
diesem räthsel haften Steinbild gestanden haben! Das gehörte ge^
wiss einer längstvergangenen Zeit an. Solche Kosttime sah man
im IG. Jahrhundert oielit mehr, und die Bildhauer machten auch
ibessere Arbeit Wer mochte der lArtige Hann mit Gefto und
Stab nur Bein? Die gegttrtete Tunika erinnerte an die Tracht
«incB Gdstliehen, dazu passt^ auch die flacitö Mtttse Der Stock
.Sammlung vielmehr zum alten Oernmpel geworfen. Der Statthalter Moritz
Toa Nassau entdeckte „unter dem sog. Quartierthurm (sonst Johaimisthurm
genannt) ein ganzes Gewölbe voll römischer Urnen mit Todtenasche angefüllt,
dabei auch etliche Steine mit Inscriptionen", die er in dem sog. Amphitheater
zu Berg und Xhai bei Cleve aufstellen Hess (Hagenbuch» Sumenius S. 41).
Y<»i da kam die ^nmihiiig 1703 »tni gtdisien Thal naob B^in.
1) Veber die spanisdien Sinflfisae bei maet B^ufung TgL Woltert
a. a. 0. S. 185 ff.
2) Vgl. Lossen, Briefe von A. Maaius S. 356 und 381. Wolters a.a.O.
■8.190. Gronovius, Thesauni? «nt. ^aec. IX.
3) Auf der Zeichnung rdclit angegeben, wie man sie auch nur bei
schärferm Zusehen von der Seite wahrnimmt, voroe ist sie völlig zerstört.
Sie ist ganz von der Art, welche noch heute Geistliche oder Kahlköpfe in
•^er Eirehe tragen.
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14«
F. Schroeder
ist Attribat des Lehren, dem entspricht ebenfalls der Gflrtel K
Also eine Art geistlicher Präeeptor — soweit war Alles klar. Aber
was sollte der Magister mit dem Gefikss in der Reehtea? Da fiel
ihm der Eamenias ehi, das war ja der alte Olevisehe Scbalmeister.
Dann mnsste die „Mütze" ja wohl zu einer „vitta*' werden, die
Bedeutung der erhobenen ,,patera'' konnte aber nicht mehr nn*
kkir sein. Sie enthielt ohne Zweifel das der Stadt zum Aufbau
der Schule gespendete Gehalt des Enmenius. Die dankbare Stadt
hatte ihm dafür ein Standbild errichtet, das war nun wieder ans
Tageslicht gekommen.
Dieser Fand des Pighius verschaffte ihm begreifliches An-
sehen am Clever Hofe; Tor Allem nahm er durch denselben den
alten Henog völlig für sich ein, der bei seinen protestantischen
Allüren den Verwandten Granvells und Sendling Albas anfänglieh
nicht mit besonderer Freude empfangen haben mochte. Pighius
publisirte seine Entdeckung in dem Bericht Uber seine italienische
Beise, der anter dem Titel «Hercules Prodieius'' 1587 zu Antwer-
pen heranskam. Dieses einst am Clevisclien Hofe ungemein be-
liebte Bnch beginnt mit einer Schilderung des Clevischen Landes,
der Sagen, welche sich an Schloss .und Stadt knUpfen und des
Zustands der letztem unter römischer Herrschaft. Dass Cleve,
heisst es dort (p. 38), «multis aetatibus ante Dioeletiani et Maxi-
miniani tempora praedaram nrbem, eelebremqne civium Bomano-
mm coloniam fnisse, fit nobis maniifestum ex una Eamenü rhetoris
oratione, quae adhno inter panegyrieas ezstat, babita ab eodem
CHvis in sna patria snb lam dictis imperatoribus coram Galliae
praeside, cum mitteretur, ntscholispraeesset atque ineaurbe
gallicam iuventntem ingenuis literis atqne oratoria
institueret arte, cum annuo sexcentorum sestertium sti>
pendio ex eius civitatis viribus dependendo. Quod ipsum omne
liberaliter patriae remisit atque in nsum aedificandi publici audi-
torü scbolarumqae veterum instaurandarum, qaas Maenia-
nas appellat, quoad opus esset condonavit^. Igitur respublica
1) Vgl. Gilleberti carmiuci (12. Jaluh.) ed. L. Tross p. 4:
Qui se nondani didicit
Stringere braccali,
Alios iam eingnlo
Stringit magittrali.
3) Ygl. Rhen, praef.: SchoHa CliTeiiBmiii est praefectnt, nt inventutett
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Eumenius CliTeiiau.
€iiviensium videtur gratitudiuia ergo posnisse Eumenio statuam ico-
nieam in ipsis Maenianis, eamque iripedaneam. £z8tat adhuo Cli*
Tiae in Palatio principnm. Stat in Testitn sul temporis et ut appa-
ret usitato Galliae comatae : tunica videlicet talari tectns, calcei ex
aluta pedem ac talos cingunt et supra pedem exsecti atque fene-
strati sunt. Comam in fronte et cervice decurtatam aequaliter con-
stringit vitta, sicut ventrem latus balteus atque buUatus. Quae
quideni apud veteres vincula quondam honoris ac dignitatis crant
insignia, et nunc temporis etiam similes baltei anro vel aii^euto
operose hullati Gallianim niatronanim sunt ornamenta, praesertira
aj)iid Batavüs et Rheni accolas. Ipse dextra massam vei auri vel
argenti in patera positam praesentare videtur, sinistra tcnuit ferulam
demissam magisterii insij^ne ac velnti fi:nlirrnaculum adulescentiae.
Quae nunc quidem injuria temporum confracta periit quousque
manui ac tunicae contigua ^ est. Sed iiaec de statua vel imagine
satis." Durch diese Schilderung des herzoglichen Hofgelehrten
mnsste die Eumeniussage, die nun allgemein bekannt wurde, na-
türlich eine bedeutende Stütze erhalten. Dass Eumenius ein Clever
war, hatte Rhenanus bewiesen, dass auch sein Hild noch vorhanden
war. bewies jetzt Pighius. War doch Eumenius „in vestitu sul
temporis" dargestellt, das konnte Niemand besser wissen als Pig-
hius. Und so schien denn durch das Urtheil zweier bedeuteuder
Gelehrteu Eumenius und seine Schule dem Clevischen Lande end-
gültig gesichert zu sein.
Da nahm zu dieser Sache das Wort ein Mann, der sich
weder von Rlienauus noch Pighius imponiren Hess, der Niederländer
Justus Lipsius. Pighius hatte ihn einst auf der Reise in Wien
kennen gelernt und die Huldigungen, welche sein junger Lands-
mann dem damals auf der Höhe seines Ruhmes stehenden Gelehr-
ten darbrachte, mit Gönuermieue in Empfang genommen. „Novaa
iamiliaritates contraxi, schrieb er an einen Freund, cum Justo Lypsio
nostrate, studiosissimo juvene, qui hnc ex Hurguudia venit, huius
aulae et mei visendi cupidus" (Lossen a. a. 0. vS. 491). Erahnte
noch nicht, dass dieser «Juveuis studiosissimus'' sich einmal in sehr
GaUurum doceret . . . annaftm ««Kcmtoram aeatertioram mercedem illarttm
inataurationi dicare volebat.
1) ist wohl zu lesen: „quonsfjuo tunicnc non rontigua est", denn
der Lesart bei Figbius widerspricht der Tbatbestaad oifeabar. Vgl. die Ab-
bildung I.
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150
F. Sebroeder
bestimmter Weise mit ihm Ober den Clever Eumenius auseinander'
setzen würde. In einem Exkurs zn Tac. Ann. III» 43, bei Erwäh*
nnng der Scbnle zn Autun, griff Lipsins zanächst die Konjektur
des RbenftBQS „AngnstoeliTenses" an. £r berief sieb auf Taeitns,
der schon die Sebnle za Antun erwähne, sowie aut eine „vetus
editio" ^ der Panegyriker, welche gleiclifalls „Angnstodunenses'^
habe. Allerdings waren ihm die Gründe des Rbenanns und die
Handschriften- Verb ältnisse der Panegyriker nicht klar, sonst h&tte
er seinem deutschen Kollegen wohl nicht nationale Eifersucht vorge»^
werfen : „iam tnnc ea urbe (Autun) hospitium mnsarum, nani Ehe-
nano quae laeva mens, cum gloriam eam tmusferre voluit ad Au-
gustoclivenses ? scilicet indigni hac gloria nos Galli . .
Spernimus erg^o Angustoelivenses Rhenani colonos novos et Maeni-
ana illa Augustoduni constituinuis." Er glaubte zur Stützung seiner
„Angustoduiienses" ans der „Batavica rebellio" in c. 4 eine „rebel-
lio Hagaudica" ninchon zu müssen, eine Konjektur, die sein ,,An-
gusto(lunpn>jps'' iKililrlicb nur diskrcditirte. Ausserdem kannte er
ja die Clever Öüitue gar nieht, und da sieb ancli sonst noch Aller-
lei zu Gunsten der ,,Augustoclivcnse?" anfübreu liess, so bescbk»8S
Pighin«?, den dem Rlienanns liingewrn fenen Fehdehandschuh auf-
zuuebmen. Kr wecbsi ltc /.unäebst einige lii iet'e mit Lipsius, in denen
dieser sieb zwar immer ausnehmeiKUir Höflichkeit befleissigte^
zugleich aber niebt undeutlicb durchbiiekeu liess, dass die Kour-
tni^ie des Pigbius gegen den Clever Herzog docb etwas zuweit
gehe : „itaque mi optime et doctissime Pigbi", sebreibt er, »vide,
ne, dum nimium i)ro gloria Clivensiura tuorum priucipuai pugnas^
veritatem deseras" (Hagenbueb S. 13, Tac. 1. c. lit. H). Pigbius^
der diesen Vorwurf der Charakterlosigkeit natürlich nicht auf sieb
sitzen lassen wollte, beabsichtigte zu seiner und des Rhenanus
Vertheidigung die ganze Eumeuiusfrage noch einmal in extenso
zu bebaudelu, doch starb er vor der Verwirkliebung dieses Plans.
Sein Tod war für die Anhänger der Eumeniussage ein grosser
Verlust, zumal der Widerspruch des Lipsius bewirkt hatte, dass
1) £r meinte woU die Axag, des Cuspinianns (1513). Uebrigena ist die
Ansicht des Lipsius für die ^^pätorn Herausgeber der Panegyrici immer xnassge»
bend geblieben. Dass trotzdem keiner von ihnen unserer Sagre auf die Daxier Ab-
bruch thun konnte, erklärt sich, abgesehen von dem Clever Lokiili>atrioti8mu8,
wohl ans ilirer Uabekanutschaft mit dem Eumeniusbild bezw. ihrer Unfähig-
keit, die Zeit seiner Anfertigung und seine ursprüngliche Bestimmung auzugebea.
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Emnenins Clivensis.
161
es sogar in Cleve nicht an Leuten feblte, welchen doch gereclite
Zweifel aufstiegen, ob denn das alles so richtig sei, wie bei
Rhenanus und Pigbins zu lesen stand. Es war doch mindestens
sonderbar, dass von der ganzen römischen Herrlichkeit nichts
anders ttbrig gehlieben sein sollte — als der Schulmeister. Solchen
nnmassgeblichcn Bedenken gab der schon erwähnte Turck ^ in
einem Kapitel „de origine Cliviae et comitum Clivensium" folgen-
dermassen Ausdruck: „Nu vorters to den Ursprungh van Cleve
to kommen, man will seggen, dat Cleve ebetyts und lang dabevorn
eine herliche Stadt oifte Colonia gewesen und dat solchs beschie-
nen sull uith die Oration, so einer Eumenins Bhetor in seinem
Vaderlandt to Cleve bei tyden beider keyseren Diodetiani und
Haxentii in tegenwordicheit (Gegenwart) des Oewersten van Gallien
gedain solde bebben, dan als er von Romen geschickt was, die
scböl van Cleve to underichtung der Jugent to restituiren und vor
sein Gebalt ime jahrlichs 600 Sestertia waren togelegt Hatte er
<lip seinem Vaderlandt to ehren und to wiedererbawnng der
Scholen verlaten, also dat die Stadt Cleve ter Danksagung ein
Beldt in scholis illis Maenianis ilime to obren errichten laten,
welches allnoch in atrio et frontispicio palatii CHvensis to sien,
wie es der hocbgelahrtber her Stefanus Pigbiiis in seinem „Her-
cule Prodejeio^' dafür helt und weitläutig davon diskouriert." (Hier
foltrt im MS. eine rohe Bleistiftskizze der Kumeniusstatue.) „In
sehvige Oration lobet er sehr bride keyseren, dat die iStadt Cleve,
so van den Batawjern oeren Naburen >ohr besehädii^t und under-
gebracht was, so miltiglicb hatten wiederumb reparieren und np-
banen laten, nennet sie stetz eine Stadt, Augustum Cliviensium
oppidum, Coloniam et amico^! ]\nmanorum, lobet die auch van oere
berliebe gebaüvv, teniplen capitoljo etc. Diveill awer uiterhalf dem
capitoljo, nn die Borg, (so ungetwcifelt ein seer uhralth Stuck und
rechte Anti(iuitet van raaurwerk) weinig van solchen gebauwen
oder oicb Vestigia von althen mauren gefunden werden, ist nichts
bestendigs davon to schry wen, es were dan dat durch affbruch
des Rhyns. kreigb, brandt und langvveiligkeit van tydeu solchs alla
underkonimen und verändert. Inniaten Justus Lipsius Pigbij mei-
nnng hierin wiederspricht und heltz dafür, dat dieses Eunienii ora-
tion in Bour^ondien, und alles up die Stadt [Name fehlt: Augusto-
1) Grösstentheiis noch unedirte Papierhandschrift des Clever Stadt-
archivs; vgl. Schölten, Gert 8,230.
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152
F. Schroeder
dunum] fo verstaiii sein, welchs doch Pighiu» furbabens gewesen
aflftolebiicii, awer durch seiu atfsterwen verblewen.**
Alter mit solelien Zweifeln uud Hedeuken stand Turck fast
aliciu. Wer nur iiL'^end etwas auf den Rubm und das Anseben
seiner Vaterstadt liielt, war selbstverständlich von vornherein von
der Echtheit des Clever Eiunenius durchdrungen. Uud dieses Gros
der Bürgerschaft, an seiner .Spit/.e die wohlweisen Bürgermeister,
Schöffen und Katb, set/.te es eines schonen Tages durch, dass an
dem sog. Mittelthor, welches Ober- und Unterstadt von einander
trennte, zum Beweise der uralten Gründung Cleves eine ivopie der
Eunieniusstatue angemalt wurde ^. Doch wurde die Kopie, da das
Original arg zerstört war, „den Forderuugen der Neuzeit entspre-
chend" etwas modernisirt wiedergegeben (vgl. Abbildung II). Aus
der Hachen Mütze wurde „eine gestrickte Haube", die fernla magi-
stralis und der Becher wurden ebenfalls restaurirt und aus der
Tunika wurde ein bunter ,,Talarrock, durchwirket, als vveim die
matery Damast were" (Stangefol, S. 26(1 Seine Abbildung wieder-
holt bei Tesehcnmacher ji. 27). Dies geschah im Jahre 1589, als
Juhinm von Kingenheig /auu vierten Mal Hürgeinieister war, wie
eine Uaruuter stehende Inschrift in goldenen Buchstaben ver-
kündete :
„Eumenius rhetor, ([ui, ad praesideni Galliaruni oratione pane-
gyrica babita, a Komauis Gallicae iuvcntuti in augusto Clivorum
oppido annuo sexc. sext. salario praefectus fuit. Hic istiusmodi ha-
bitu, tunicae talaris, balthei bullati, calceorum fenestratorura, comae
vitta coDstrictae, fernlae magisterii, massae aareae, erga discipulos
libeiulitatis iodicibus, in arcis aulaei magni, ubi exstat, urbisque
Clivensis, inque hac portae mediastinae renovatae monumentam
exbibetur.
1) Buggenhagen, Nachrichten über die zu Cleve gefundenen Alter-
thünier (1795) S. 9 schreibt bei Besprechung des kleinen Thurmes auf dem
Mittelthor: „die Statue des £uiuenius Rhetor ist au der Südseite dieses
Thurmes gegen die obere Stadt zn abgemalt^ und aber selbige folgende
Imoription zn sehen". Dies ist unriohtig; das Bild stand an dem Thor sdbst«
an dem Thürmf^hen war gar Ivein Platz zur Anbringung eines derartige BildeS|
auch befand sich die Inschrift unter demselben. „Aan d'audre zyde van dose
Middelpoort vertoont sich die Afbecldinj^e van EiiTnenius Ivhetor, eu daar-
üiider etiu <,rroote latynsche Tnscri ptie.'" (Kahiiiet van Kleefsche Oudheeden.)
Vgl. die Abbildungen des Mittclthors bei Schölten, Stadt Cleve, und Völker,
Wegweiser durch Cleve (182ß).
Annaltn äeshist.V(nmf.d.HudtrrniiA »in xiv/J/. kWi\.i\kfi^Iiu.SAil.
Das Eumeniusbild am Mittelthor zu Cleve.
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£nin«aitt8 CliTenais.
153
Sab consnlatu J. a Bingelbergh conss. 4. procnrante G. Rbatio
saeeesBore (Teschenmaoher I. e.)
Dem Verfass^ci- dieser aus Pighiaa sasammengestoppelten
lüHchnft war die Bedeutung der „massa aurea" in der Rech-
teu der Statue schon unklar, er hielt sie für ein „indicinm
liberalitatis erga diecipulos". Dem biedern Stangefolias kam
das spassig vor, er machte daher aus der massa aurea „eine
Schüssel mit Epffeln, Studentengabe'M Andere erklärten die
Gegenstände auf der Sobaie „theils wieder für Geldstücke, tbeils
für Brödchen" (Völker a. a. 0.), theils fUr einen oder mehrere
Fische (vgl. unten). Das Mittelthorbild wurde verschiedentlich
renovirt, so in den Jahren 1621, 1683 (Hagenbuch a. a. 0. S. 19, Ka-
binet van Kleefsche Oudh. VI, p. 262), 1733, bei welchem Anlass
Hagenbuch die citirte Abhandlung schrieb. Jedesmal wurde auch
die Inschrift etwas verändert ^ bis man sie zu Aufanj; dieses
Jahrhunderts durch ein einfaches: „Kunienius rhetor Roinanus scholae
Clivensis conditor" ersetzte. Im Jahre 1826 musstp endlich das
Mitteltli(»r , nus polizeilichen Kiicksichten" abgebroelien werden,
womit denn KumeniusbiUl und -sage für das f^rössere Publikum ver-
gessen war. (Vgl. Völker a. a. 0., Clever Fremdenblatt „Schwan"
1888, Nr. 4.)
In der That hatte der groteske TliorheiIii;e mit seiner wun-
dersamen Montur schon allzulange die Kritik herausgefordert. Be-
1) Gottfried Rhait ist 162<} zum ersten Mal Bfirgermeister. Die Inschrift
ist also entweder fränzlich erst nach l()2i) angefertigt, oder ^successort»**' ist
bei einer spätem Kenoviruog alleia zugesetzt; s. dfts Clever Biirgerbuch
im stftdt. Archiv zu Cleve.
2) Buggenhagen theilt als zu seiner Zeit (1795) vorhanden folgende
«pigrapluicbe Piracktleistung mit: Temfioribiifl C. Jal. Cae»., dict.mrcis Clivensis
fundatoris, Oetav. Augnat. sucoess., qni praesidio muinivit, UIp. Thgani, qui
in Colon, redegit^ Aelii Adriani, qni in formam urbis ampliavit» hic Eumentus
rhotor, (jui in August. Clivensium oppido aJ praL-sideni Galliarum, pnst eornn\
ia liataviam iugressum, oratione paiiegyrica babita, sobolis (scholisV) prae-
fectus anuuo sexcent. sextert. slipeudiu gallicam juventutem instituit.
Haec statua iconica tripedanea, id est vestita sui temporis tunica talari,
coma deenrt, ritta oonslriat (oonstrict.: TesohenmO, balteo bnllato, caloeis
fenestrat. (ealceoram fenastratoram: „ältere Lesart" Hagenbuch S. 188, 152)
masM anrea ad liberalitatcm praesentat (massae aureae erga discipulos indi-
cibns: „ältere Lesart" Hagenbuch S. 109, 122) et ferulae magisterii nionu-
mentum (magisterii insigni ad antit|uitati^ monamentttm : Teschenm.) urbis
et huius portae renovatio postentati posuit.
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F. Sohroeder
reits im Jahre 1650 hatte der Leydener Gelehrte J. Brauoms in
Sachen des Thorbilds einen Schreibebrief an den Clever Magi-
strat gerichtet: „statuara scilicct in aula male ad portam es86
depictam, nou habere nunimos aureos, uec ferulam". Ebenso
hatten auch andere dagegen ötTentlich j;esch rieben iind gezeif^et,
dass 6 grobe Fautes könnten angenierket werden" (Hagenbuch
S. 98, Anm ). Und dieser Anstoss, den man allgemein an der Kopie
nahm, war für Braunius die Veranlassung, sich auch mit der Sfa-
tue auf (lern Seliloss genauer zu beschäftigen. Er solirieh daiuals
an eint III dickleibigen Buch, „de vestitu sacerdotum Uebracorura",
und erwähnte in diesem Werke, bei Besprechung des priesterliohen
,,ha!teus" und der an demselben vorkommenden Verzierungen, auch
den Gürtel unseres Eumenius: „Eiusmodi cingnhim tibulatum et
aureis bullis ^ ornatum habet Eumenius rhetor, in Cliviorum op-
pido, modo ille verus sit Kumenius." So in der Leydener Aus-
gabe von 1653 (p. 486); später (1698) Hess er es nicht bei dem
blossen Zweifel (üb. II, § 365; nach Hagenbuch). Er untersuchte
die Statue genauer, fand, dass an dem Gürtel „in iiua parte ima-
guncula instar Angel i prostat", ferner die „pateram piscibu« re-
pletam", und schloss daraus (II, 3, § 367) — der Fisch ist ja
cliristliches Symbol — dass die Figur „potius militein seu religiouis
christianae in hisce oris strenuum et forte primum defensorera"
vorstelle. Vielleicht sei es ein „princeps aliquis Cleveusis, qui
nomen pisciculi non respuebat". (Hagenbuch S. 143 Anm.) Diese
Konjektur von dem ^ princeps Cleveusis" uahm Ilagenbucb (1733)
wieder auf. Er fand bei eingehender Besichtigung der Statue,
„dass am Ende des Gürtels ein Bildgen eines Engels stehe" (S. 133),
„dass aber auf der Phiala nicht mehr als ein Fisch liege, eines
grossen Fingers lang, gleich einem gemeinen Weissfische mit rotheu
Flossfedern". Besagten Weissfisch - erkliuic er mit Braune fllr
den christlichen fXBYJS (S. III) und meinte, das Relief könne
wohl den Grafen Dietrich IV. (1150—1172) darstellen. Von diesem
1) Von diesen ,bnUAe^ die «chon Pigliiot erwiUiiit hatte, ist heute
nidite zu eehen.
2) Weder von Fischen noeh von dem £ngel findet sich heute irgend
etwas. Es muss auf dem Becher allerdings etTvns gestanden oder gelegen
habf-n, denn ein Rest dieses jetzt abgebrochenen Gegenstands ist noch vor-
handen. Doch kann man diesen selbst mit der ausschweifendsten Phantasie
nicht für einen Fisch erklaren.
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Emnenim CÜTeiini.
155
singt nämlich der weitern Kreisen wohl onbekannte Dichter F. Ver-
hagh (Clio Menapia p. 36);
Heros qui fuerim seit Saxo Italusque Syrnsqne,
Aemula testantur baltea, vita proba.
Barbarossa tuns Mars me quocumque vocabat
Praesens us(}ue fui fidus et usque fui.
Scis Saladiiie ))otens, Lombarde, Henrice Saperbe
Hinc ^oua a magno Caesare douor eques.
Der angebliche Dietrich IV. sah aber doch etwas wenig gräf-
lich aus. Zudem war der erwähnte Ehrengürtel „e Inmhis ad
genua usque oblique pendens'' getragen worden. So kam Hagen-
bnch wieder zum Enraenius zurück, der dann natürlich dem Fisch
zulieb — ein christlicher Prediger (S. 126) gewesen sein musste.
An (lere meinten, es kflnnn auch wohl irgend ein anderer Geistlicher
(larirestellt sein: in der That sieht ja ,,das lauge Gewand des Ku-
meuius eher einem M()nchskleide, als einer Toga ähnlich" (Völker;.
• So hatte schon vor Braune der biedere Stangefoiius seiner Ab-
handlnni:- über den h. Bonifacius ein Konterfei unseres Eumenius
hin/ugtsuigt mit der Notiz am Haude: S. Bonifacius. Harmloser-
weise fand sich dieser St. Bonifacius in denselben Aimales, in
welchen unter Beifügung genau desselben Bildes laug und breit
von dem Eunienius Clivensis erzählt worden war. Auch Dithmar
(Noten zu Teschenm. Annal.) erkannte mit Recht, dass der Habi-
tus der Figur nicht für einen Kömer passe, wogegen ihm die
Deutung auf Bonifacius uicht missfiel : „quem vel aliura sacerdotem
illa quuque magis repraesentat statua, quam Eumenium rhutt)rem".
Dass aber irgend eine von diesen damals ins Blaue biuein aufgestell-
ten Vermuthungen allgemeinere Zustimmung gefunden habe, lässt
sich nicht beweisen. Trotzdem war es gegen Ende des 17. Jahr-
hunderts vulgäre, wenn auch nicht wissenschaftlich begründete
Ueberzengung, dass es mit dem Eumenius und dem römischen Ur-
sprung von Cleve nichts sei.
Dieser Uebcrzengung offiziell Ausdruck zu. geben, fand die
Stadt Gelegcnlieit, als im Jahre 1702 König Friedrich I. bestimmte,
dass die in Cleve vorhandenen Antiken „wegen der Gloire der
königl. Antiquiteten-Kammer" nach Berlin tiberführt werden sollten.
In erster Linie handelte es sich hierbei um die Sammlung des
Moritz von Nassau im sog. Amphitheater zu Berg und Thal, welche
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156
F. Scliroeder
allerdings nacb finein Hericlit ' der Clever Regieruufr (30. Nov. 1702),
,,thcils durchwind, Regen, Seluiee uud andere Uugewitter, tbeilsaucb,
<lues lanp:c 7eit offen gelegen, durch mutwilliges Gesiudlein meistens
verdorben war" (vgl. Kayser, Clev. Musen berg III, CLXX). Dennoch
hatte derKath und Antifinarius Begei (Vort des Thesaurus Brandenbur-
gicusj in einem diesbezüglichen Gutachten ^ (13. Dez. 1702) sich dahin
geäussert, „dass die zu Cleve in dem Amphitbeatro zu Bergenthal
sich befindlichen Antiquen mit Figuren und Inscriptionen gezierten
Steine der Mühe gantz wohl werth seyn, das» sie vor dem Unter-
gang:: \ rrwahrt werden. Die urnae. weilen sie mehrenteil zerbrochen
und dergleichen bei der königlichen Antiquitetenkanimer schon ein
ziemlicher Vorrath vorhanden, könnten in dem Amphitbeatro gelassen
werden. Ob des Kbetoris Eumenij statua, so nach dem Bericht
Teschenmachers in aunalibus Oliviae auf dem Schloss zu Cleve
zu findeo, auch gegen eine Copie ausgenommen und transferiert
werden können, lasse ich allerhöchstem Urtheil anheim." Da-
raufhin bestimmte dann Friedrich I. die Ueberfllhrung der
iSaiuiolung von Berg und Thal, in Betreff des Eunienius> aber be-
fahl er (13. Jan. 1703) „Von des Eumenii rhetoris statua habt
ihr auch zu berichten, ob dieselbe alldort vorhanden und ob selbige
eine Antique und Original sey. Auf welchen Fall dieselbe auch
anhero geschaffet und eine Copey davon an den Ort, wo das Ori-
ginal steht, wieder gesetzet werden soll." Was die Regierung zu
Cleve hierauf berichtet habe, ist nicht Uberliefert (weder zu Düssel-
dorf, noch zu Berlin findet sich etwas darauf Bezügliches), aber
€8 unterliegt keinem Zweifel, dass der allgemeinen Ueberzeuguug
von der Unechtheit der Statue so entschieden Ausdruck gegeben
wurde, dass der König von der Ueberfiihrung derselben Abstand
nahm. Sie blieb zu Cleve. So war denn über den Eumenius von
allerhöchster Seite der Stab gebrochen: in Berlin wollte man nicht
einmal die Trausi>ortkosten für ihn aufwenden. Die Eumeuiussage
war hiermit bei der Mehrzahl der Clever Bürgerschaft todt und
abgethan. Im Jahre 1733 musste das Mittelthor abermals restaurirt
werden, das Bild des Eumenius wurde ausgekratzt und man be-
flehloflS, es Dicht wieder zu erneuern (Hagenbneh S. 13). Man
wollte sieh nicht länger blamiren!
1) Geh. Staatsarchiv zu Bk rliu, Repositur 34, n. 39, 1—3.
2) Staatsarchiv zu Düsseldorf (MittheiluDg des Herrn Geh. Archivraths
Dr. Harle 68}.
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Eumeuius Ciivensis.
157
Und dennoch ^It gerade in diese Zdt der letzte verzweifelte
Yersucb, die alte Knnde von der römischen Rhetorenschule wieder
als glanbwftrdig, die Ünmeniusstatne als eebt zn erweiseo. Dieser
von dem glücklichsten Erfolg ^^ckrönte Versneh ging ans von den
Gelehrten des Orts, den Lehrern der Clevisehen LateinBehnle. Ihnen
konnte man es nicht verdenken, wenn sie ihre Sehnle „die Maenische'*
genannt (Hagenbuch S. 77) und sich immer als veritable Diadoehw
des alten Eninenins gefflblt hatten (Kaiser a. a. 0. 1, XIX). Johann
Heinrich von Hagenbneh, ein geborener Schweizer nnd von
1724—1750 Konrektor zn Cleve, Hess im Jahre 1733 „bcy Anlass der
renovirten Mittelporte'' einBflohlein ansgebeo, betitelt: ,JSamenins
rhetor redivivns, Gespräch im Reiche derTodten''. Personen dee
Dialogs sind: Steph. Winand Pighius, JnstasLipsins, Umbra. Ort
der Handlung; die Unterwelt Zeit: die Gegenwart Gegen-
stand des Gesprächs werde sein, heisst es in der Vorrede, ein^
„uralte Statna oder Ehrencdlnle, welche auf dem kQniglichen Schlos»
der Hauptstadt Cleve steht und dieser Tage (1783) an der Mittel*
porten hierselbsteu ist renoviret und eigentlieh nachgemalet wor-
den. Als worüber ehemalen zwei hochgelehrte und zugleich weit-
bertthmte Männer mit Namen Steph. Winand Pighius und Justu»
Lipsius bekannten Streit gehabt, selheten Schriften gegen einander
in Druck ausgehen lassen, ja auch in dem Beiche der Todten nicht
haben davon können abstehen. Es solle nämlich sieh zugetrageifr
haben, dass, da diese zwei vortreffliche Männer eine lange Dnter^
rednng zusammen gehabt, so wäre umbra aliena, ein unbekannter
Schatten« ihnen vor das Gesicht kommen, und weilen derselbe in
}^? i( htignng aller Objecten Überaus attent sich gezeiget, hätten sie
cl< iisülben freundlich angesprochen .und gefraget, wo er herkäme.
Habe solcher nach bewiesener reverence zur Antwort gegeben: Ihr
Herren, ich komme recta von Cleve — worauf dann der Dialogus
Über das Bild des Cleviscben Rbetors anhebt Mit wenig Witz und
viel Behagen lässt der würdige Herr Konrektor seine drei Personen
in deutscher Sprache Alles wiederkäuen, was seit 1520 für und
gegen den Eumeuius geschrieben ist, während er für die Gelehrteu
unter seinen Lesern in den beigefügten lateinischen Anmerkungen
das schwerste Geschütz holländischer Notengelehrsamkeit auffährt.
Pighius, von der Umbra assistirt, vertheidigt natürlich seine Erklä-
rung der Statue mit grosser Zungenfertigkeit. Der arme Lipsius
bringt als advocatus diaboli zwar einige Einwände dagegen vor,
stellt sich dabei im Ganzen aber so v(illig brettvemageit an, dass-
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156
F. Seliroeder
ihm am Ende nichts Übrig bleibt, als sich von der T^iiriebtigkeit
»einer Ansicht tiberzeugen zn lassen und Cleve zu drin wohlfre-
troffenen Eumcnius mit Freuden zu graiuliren. En dextra tides-
<]ue! und durautt' gebe ich ihme die Hand." Umbra will diese
l'robe Botäcbait sofort nach Cleve überbringen und erkuDdigt sich
deshalb nach dem nächsten Weg zur Oberwelt. Lipsius aber hat
„noch unlängst von dem alten und bekannten griechischen Ge-
schichtschreiber Thueydides gehurt, dass nach seinem C;ilcnl just
zu dieser Zeit Pblegeton alle Gänge wiederum sollte au/Jinden und
in Flammen setzen**, weshalb Umbra denn auf ihre Reise verzichten
rouss. Sie tröstet sich daaiiL, dass die Wahrheit ja doch endlich
«ns Tageslicht kommen müsse, worauf man zn albc meiner Zufrie-
denheit auseiiiainU'rgeht. Irgend etwas, mit dem wir uns ausein-
anderzusetzen hätten, w'wd in dem Buche nicht beigebracht. Na-
t^Urlich: die Frage, ob „Augustoclivenses " oder „Augustodunenses",
existirt für uns ja gar nicht mehr. Für uns hat das Buch nur
Werth als Beweis, dass die Eumeniussage zu jener Zeit noch
immer ihre Anhänger hatte uud als kompilatorische Leistung. Denn
in demselben ist die ganze sonst nicht leicht zugängliche Eumenius-
Literatur mit einem Bienenfleiss zusammengetragen und verarbeitet
der einer bessern Sache würdig gewesen wäre. Allrrdings ver-
folgte Hagenbuch in seinem ^Eumenius redivivus" ausser derVer-
theidigung des Rhenanus und Pighiiis. nebenbei auch noch den
Zweck, die Väter der Stadt zu einer würdigem uud angemessenem
Renovirung des MittelthorbiMs zu veranlassen. Deshalb lässt er
«einen Lipsius sich Uber die bisherige Abbildung also moqniren
(S. 94) : „Nun bitte ich ihne, mein lieber Pighius, ist dieses eine
montour für einen magistrum memuriae und einen so vortretfiichen
Rhetoren, als Eumenius gewesen. Eine Mütze gleichwie die Priestere
getragen, einen GUrtel als wie die Soldaten haben, und worüber
recht inniglich habe lachen müssen, eine Placke, von welchem
muiiötro weder die Kömer noch die alten Gallier nicht das geringste
gewnsst, ein so ansehnlicher Rhetor auch nicht einmal würde über-
zwercli angesehen, geschweige in seine Hände genumraeu haben,
weilen eine so horrende machine viel eher mit einem griechischen
Torturinstrumeut oder barbarischen Knute, als einer römischen
Ferul kann verglichen werden. Gesetzt auch, dass Eumenius je-
malen einen Zachtstab gebraucht hätte, welches doch allein die
liberti und paedagogi bei den Römern gethan haben, so würde
€iue solche ferula an eine Ehrensäule sich ebensowenig schicken,
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EumeniuB Clivensis.
159
aU wenn man beutzatage einen woblverdieDten Lehrer mit einer
Znohtmtbe in der Hand abscbüdern liesse, gesehweige mit einem
Bo eefamäblicben nnd eebändliehen Sebeibenzeiger aosrttsten wollte:"
Ob besagter Scbeibenseiger nebst den flbrigeu angemerkten „gro-
ben Fantes" bei der Renovirung des Mittelthors yermieden sei, gibt
Hageubneh leider nicht an. Jedenfalls aber erreichte er soviel,
dass das Bild nicht nnr wirklich wieder an das Mittelthor kam,
sondern dass man aoeh allgemein wieder liberzengt war: das Relief
ist doch der Enmenins. Sein Bneb machte so grosses Aufsehen in
Cleve» der Gegenstand schien in demselben so gründlich nnd er-
schöpfend behandelt zu sein, dass es noch fast 100 Jahre lang
massgebend geblieben ist In einem bald nach Hagenbuch ver-
fassten holländischen Loblied auf «de Stad Kleef * wird auch der
alte Cievische Schulmeister gefeiert:
Heeft Diocletiaan die oord
En Stad het hart zo niet bekoord,
Dat by Enmenios deed komen,
Tot onderwys der eed'le jeugd?
Bees stigtte een queekschool vor de deugd
En wetgeleerdbeid van oud Romen.
Die letterheld, die met zyn' long
Den geest des Stedehouders vong,
Wierd met een Eereabceid besehonkeu,
Dat we op de groote Zaal van't bof
En middelpoort der stad, ten lof,
Nog beden op den dag zieu prunken.
Eine andere Schrift aus jener Zeit^ schildert, wie eine hollän*
1) P. Langendyk, De Stud KUef (Haerlem 1747) p. 14.
2) AiDuseinens des eaux d«3 Cleve. Vergnügungen und Ergötzlichkeiten
bei denen Wassern zu Cleve (Lemgo 1748) S. 37. Diese im vorigen Jabrhun«
deri sehr beliebte Reitebeschreibung (der anonyme VerEsMer ist der oben-
genannte Sckütte), die sich 1*^3 aueh ^ner Uebersetsany ins HoUSndische
sn erfrenen hatte, ist noch immer ergötzlich zu lesen. Den Schluss bilden
„Neue erbauliche BrunnenlieJer für christliche Brannengäste". Hier stimmt '
nach der Melodie „^Ver nur den lieben Gott liisst walten" ein ankommender
Brunueugast folgendes „audächti^e Bruniienlied'' an:
Wer kann mir Patienteu rathen?
Wo ist ein guter Mediens?
Gott ist es, seine Hand thnt Tbaten,
Darüber man neb wundem mnss.
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F. Schroeder
dische Reisej^esellselialt unter Filhrunfj: des Badearztes Dr. Schütte
eine Waiulcruu^- durch Cleve unti rnimmr und auf derselben auch an
dias Schloss «gelaugt, liier zci^^t nuiu dcii Reisenden ^ein altes röini-
8cbes Bild, welches den Eumenius Uhetor, ersten Kector und Stifter
der Schulen hierselbst vorstellet. Dies liild ist etwas kleiner als in
Lebensgrösse gehauen ; in der rechten Hand hält es eine kleine
Schüssel, mit einem Fische, daran man annoch den Kopf und
die Kiefer nnterscbeiden kann. Der Fisch hat vergUldete Schuppen
gehabt; daber der Irthnm mag entstanden sein, dass man selbige
Schuppen vor gflldene Pfennige angesehen, sprach der Herr Doctor
Schütte und zeigete uns solchen Fehler gar dentüch. Wir ver-
wunderten ans, dass noch niemand derer Alterthflmer-Kenner dieses
angemerket gehabt Nnn Ist mehr za vennnthen, fahr er fort,
dass ein Sehnlmeister dem fleissigsten Schtfler eher einen Fiseh,
als gUldene Pfennige gegeben habe« wodoreh ein Knabe nnr zur
Näscherei and Yerschwendnng würde Gelegenheit bekommen ha-
ben.* Man sieht, dass HageDboehs Schrift fbr den Verfasser Autorität
ist Auch Buggenhagen in seinen «Kachrichten Aber die zu Cleve
gefundenen Alterthttmer*^ (1795) bezweifelt mit keinem Wort die
Echtheit des Reliefs. Nur, meint er, hfttte es statt j,scholae 011-
vensis conditor* in der Inschrift richtiger heissen müssen „iuven-
tutis CliTcnsis iam pridem institutor*. « Allein'', fährt er fort, «mau
wird diesen kleinen Geschichtsfehler der Begierde, einen berühmten
Mann dem Lande möglichst zuzueignen, gerne Terzeihen.* Alles
übrige Nothwendige über Eumenius sei längst gesagt
Allerdings muM mui aieh über Manches wundem, so s. B. wich über die
Thaten, die Gott damals vermittelst des Clever Eisenwasaers verrichtete. Wc-
nigsten'' wird ilicsc«! von einem abreisenden Kurgast also apOStrophirt (Mel*
„äolit ich meinem Gott nicht singen"):
Clever Brunu ade! beweise
Auch an andern Deine Kraft.
Gott und nicht Dir selbst zum Preise,
Gott, der dnroli Dieb Nntsen sdiftfft
Und ihr Tr5pflein anf ersftblet
Gottes grosse Gütigkeit,
Die zu helfen ist bereit ;
Saget, dass mir nichts melir fehlet
Und dass ich mit frohem Sinn
Lobend abgezogen bin.
Womit wir denn aach den Dichter abzidbsn lassen wollen.
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Eamenina Clivensis*
161
IndesB stand unser Relief auf dem Scbloss, eingemauert in die -
Wand des Bog. Rittersaals ^ neben dem Portal, bis derselbe im
Jabre 1771 abgebrochen werden musste^. Der Magistrat bat flieh
damals das Relief als das kostbarste. Stück des Saals ans, nnd
stellte es, um eine etwaige Zerstörung desselben zu verhüten, im
Rathhaussaal auf, wo es bis 1777 blieb. In diesem Jahre war
nämlich, ?omebnilieh durch die Bemühungen des Kammergerichts-
Präsidenten von Baggenhagen, im Schloss ein Antiquitatenzinmier
eiugeriebtet worden. „Und da schon immer von Liebhabern be-
dauert war, dass die ersten Denkmale Ton dem Alterthume des
Schlosses von demselben getrennet waren", so wurde die Statue
nnn wieder auf das Schloss sarttckgebracht nnd in dem Antiqui-
tätensaal dem Eingang gegenüber aufgestellt (Buggenhagen S. 42).
Damals wurde, nach Angabe vom Jabre 1783^ der verblichene,
nrspiUnglich sehr bunte Farbenanstrich der Statue in dunklem
Farben erneuert, und die Inschrift, die jetzt noch unter derselben
steht, hinzugefügt: „Eumenius rhetor Romaniis, scholae Clivensis
conditor." Vorher ist niemals eine Inschrift unter der Statue ge-
1) Buggenhagen S. IH: „in der Wand des ehemaliLrcn Piittersaalcs
sind einio-e (4) Nischen gewesen, in deren einer die Statue des hluinenius Rhetor
vuruiab gestanden hat"; Stang-efolius: „im Eingang des grossen fürstl.
Saales an der Mauren''; Inschrift: „arcisaulaei magni monumentum"^ ; Hageu-
bueh: „in atrio anlaei magni''. AUe andere Nachridiien sind unbestimmter,
keine widerspricht aber der obigen. Braune: «in Cliviornm oppido";
Pijrhlus: „in palatio principum*; Turck: „in atrio et frontispicio palatii
Clivensis"; Teschenmacher: „in frontispicio palatii interioris principum in
mnro". Da aus5?prfIPTn nirfr^nd«? von einer Veränderung des Standorts vor 1770
J;erichtnt wird und die I''rbauung- de-s .,Ritters:ial3" in dieselbe Zi it lallt wie
die Anfertigung des „Eumenius" {b. unten), so hat derselbe eben ohne Zweifel
immer in dieson i^Bittenaal" gestanden. Vgl. die Abbildung bei Buggen-
hagen. (Original bei dem Prinzen H. von Waldeck in Wildungen.)
2) Buggenhagen 8.18; Schölten, Cleve S. 22. Auf dieses nnd die
folgenden Jahre bezügliche Schriftstücke befinden sich im Düsseklorfer Staats-
archiv. (Gef. Mittheil. des Herrn Gell. Archivratlis Dr. Ilarless zu Düsseldorf.)
Gei. Mittheilung des Herrn Geh. Archivratbs Dr. U a r 1 e s s m
Düsseldorf.
4) Buggenhagen S. 04: „Schon vor vielen Jahren hat man den Fehler
begangen, dieser Statue einen Anstrich von starker Fimissfarbe in sehr bunten,
schlediten Farben zu geben. Da nun diese bei deren Wiederaufricbtung an
jetziger Stelle (Antikensaal) im Jahre 1777 gänzlich verdorben, gleichwolil
aber nicht wegzuschaffen waren, so sähe man sich genöthigt, erw&hnten Fehler»
obwohl in dunkleren Farben, wieder zu ernettem.**
ADaal«o des Hist. Vereiol XLTIII. 11
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F, Schroeder
wesen ^ Hier blieb die Statue, bi« der AntikeDeaal 1817 eben&Us
einstürzte und die Sammlaag zerBtreat wurde. Der grösste Tbeil
kam nach Bonn, der Eumenius 1820 in die Aula des 1817 ge-
gründeten Gymnasiums (Volker). So war er denn endlich da an-
gelangt, wo er nach seiner' ihm hartnäckig beigelegten Qualität ja
wohl hingebOrte, in die Schnlstnbe. Den angeblichen Nachfahren
des Bhetors aber war bei dieser Aoqnisition nicht wohl sn Mntb.
Um den ku erwartenden moqnanten Bemerkungen zuvorzukommen,
schrieb 1821 der damalige Direktor Hagel ein Programm „Aber
den rhAtor Eumenius^S in welchem er versprach nachzuweisen, dass
die ganze Erz&hlnng von der Gründung der Clever Schule durch
Enmenius Sage, und das Relief „am Ende, des 15. Jahrhunderts,
wahrscheinlich zu Cleve selbst gemacht sei". Doch erschien nur
der erste Tbeil seiner Abhandlung, in welcher der Verfesser fiber
die Besprechung von vier Reden» die er dem Eumenius zuschrieb,
nicht hinauskam. Trotzdem hat man seit 1821 auf Nagels Auto-
riÜU hin nicht mehr an den Eumenius geglaubt: so schnell hatten
sich abermals die Ansichten gettndert Im Jahre 1826 behandelte
Völker, Zeichenlehrer am Gymnasium, in seinem „Wegweiser durch
Cleve" den Eumenius und seine Clever Scbulgrttndung als eine
Sage, die Niemand mehr glaubt Die Ansicht, dass das Bild aus
dem 15. Jahrhundert stamme, stellte er nur vermnthungsweise auf^
aber zwanzig Jahre sp&ter behauptete man schon frischweg: „das
Bild sehreibt sich aus dem 14. Jahrhundert her^'^.
Seitdem bat keiner mehr Uber den „Eumenius'* geschrieben.
Doch hat die Figur, die einst so manchen Gelehrtenkopf beschäf»
tigt bat, immer nocb wenigstens das Interesse eines ungelösten
Bäthsels. Auf die Fragen, wann ist das Relief angefertigt und was
stellt CS in Wirklichkeit vor, hat bis jetzt Niemand geantwortet.
Wir besitzen keine Nachrichten darUber, was man vor Pigbius von
1) Dm man man ans dem bdiarrliohen Schweigen aller Bertehterstatter
vdilieBaen. Hagenbuch sagt allerdingt (8. 148): „es scheint, dass der Xame
Eumenius unten am Fusse der Säule, wo noch cinifre, aber meines Bedünkens
ausgestrichene liuchstaben gesehen werden, vor Alters gestanden habe". Aber
von solchen Kesten ist heute gar nichts zu sehen. Im „Rittersaal" befand
sich über der Statne nur die schon erwähnte eiserne Tafel mit der Angabe,
da» Caeaar das Scbloe« gebaut habe (Hagenbuch S. 72),
2) Tgl. Chr. Wagner, Handbuch der in Deutechland entdedcten Alter-
thümer aus heidnitcher Zeit (Weimar 1842). Dies Lexikon enthalt aneh eine
nach Buggenbagen gemachte Abbildung der finmeninastatne.
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Eumeniiu CliTenau.
A
m
unserer Figur gehalten habe, wim] die ganze nach Pighins entstan-
dene Etimenius-Literatur bat für eine unbefansrene Erklärung nichts
geleistet. Wir sind somit lediglich ;uif Vernuitliungen undScblUfise
angewiesen, die dadurch noeh unsicherer werden, dass wir um hei
4er niaagelhaften Erhaltung der Figur ihr ehemaliges Ausseheu
erst mtthRam rekonstrnireu mlis^eu.
Der soiT. Eumenius ist ein sehr hohes Relief in einer roma-
vT"
niscben Nische, beide ans einem einzigen feinkörnigen Sandstein
gearbeitet. Die 3' 9" hohe Figur steht auf einer romanischen
Konsole, welche mit einem Kranz von FrUchten geschmückt war,
die wie Pinieuzapl'eu aussehen. Diese Verzierun^j: ist zum grüssten
Tbeil zerstört, ebenso ist der ganze untere Theil der Konsole jetzt ab-
geschlagen Die bärtige Figur selbst ist nach rechts schreitend ilar-
gestellt, bekleidet mit einer langen Tunika, die vorne nicht geülinet
"werden kann, sondern nur am Hals einen Ausschnitt zum Durch-
stecken des ivopfes hat. Um den Leib wird die Tunika, deren
Aermel aufgeschlagen sind, von einem breiten Gürtel zusammen*
gehalten, von dem das eine Riemenende herunterfällt. Die Ftlsse
sind mit niedrigen, oben halbmondiörmig ausgescbuitteneu Schuhen
bekleidet, die mau aber des Anstrichs wegen nur bei genauem
Zusehen bemerkt. In der linken Hand trägt die Figur den Rest
eines Stabs, auf den Fingern der emporgehobenen Ivechten einen
Becher. Die gewellten Haare sind mit einer flachen runden Mdtze
"bedeckt, die man aber gleichfalls nur mit Mühe und nur mehr von
der Seite bemerkt, da Haare und Mütze über der Stirn vollständig
zerstört sind. Ebenso zerstört ist Gesicht und Bart, irgend ein
Gesichtsausdruck ist nicht mehr wahrzunehmen. Ferner sind zer-
«tiJrt mehrere Finger der rechten Hand, der Gegenstand, der sich
auf dem Becher befand, der Stab und die dünnen Gewandfalten,
die von der Gürtelschnalle nach unten ausgehen. Auf dem Rttckep
•der Figur hinter der linken Schulter ist noch der Rest eines ganz
«chmalen Bands erhalten, welehes, nach der Riehtang des erhal-
tenen Restes zn scbllessen, früher quer Vher die Emst naeh der
rechten Httfte lief Es mnss als Träger irgend eines an der Seite
getragenen Gegenstands» am wahrseheinUehsten einer Umhänge-
tasche, gedient haben. Von Tragriemen oder Tasche ist ausser
•dem erwähnten Rest heute keine Spur mehr vorhanden. Aber noeh
1) Vollständig ist sie noch auf der Abbildung von Buggenhageu
-(Waguer).
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164
F. Schroeder
Ilagenbiich (S. 128) sah an der Figur „zwuy Gürtel, eineo
über der Brust, uud den audcreu um die Lenden geschnallet"
er wusste sich dieselben aber nicht recht zu erklären. Dasn von
der Tasche so gar nichts mehr vorhanden ist, beweist, dass
die Zerstörung der Statue eine gewaltsame und absichtliche ge-
wesen ist. Dasselbe sieht man auch namentlich an dem Stab
in der Linken der Figur, in welchen (vgl. Abbildung I) offenbar
mehrmals mit einem Beil oder sonst einem scharfen Instrument
hineingeschlagen ist Diese Beschftdigungen sind der Statue
zum gr(S«sten Theil zugefUgt» bevor sie als Enmenius erklärt
wurde. Das ist schon an sieh selbstrerst&ndlioh nnd wird ans*
serdem direkt darch die Schilderung des Pighins bewiesen, der
wesentlich nichts anders sab, als he&te noch Torhanden ist (VgL
die „femla magtstralis^ welche Eumenins in der Linken „tennit'S
da sie schon damals „ininria temporam confracta periit".) Schon
1570 also sah der Enmenios genau so aus wie heote* Sonst war
die Figur bunt bemi^t, ist in der letzten Zeit anch immer und
immer wieder in einer Farbe ttberpinselt worden, so dass kleinere
Versiemngen, die man seit Pighins gesehen haben will (falls sie
flberhanpt Torbanden und nicht bloss in Farben angegeben waren),
jetzt nicht mehr zu erkennen sind.
Nach Alledem stellte unser Belief einen leicbtgekleideten
bftrtigen Mann mit Beisetasebe nnd Wanderstab, also einen Wan-
derer dar, welcher einen Becher zeigt
lieber die Zeit der Anfertigung belehrt uns im Allgemeinen
der Standort der Figur. Sie stand n&mlich, wie erwähnt» auf dem
Schloss im sog* Bittersaal, welcher seinen Namen von einer an
der Wand dargestellten Tumierscene erhalten hatte. Dies war
der längste Saal des Schlosses, 130' lang und 54' breit, weshalb
er auch kurzweg der „lange Saal'* genannt wurde. Hier stand
der „Enmenius** neben dem Eingang, welcher durch ein romanisches
nach innen sich Terjflngendes Portal gebildet wurde. Der Saal ist
1777 abgebrochen worden, aber von dem romanischen Portal sind im
Schloss noch Ueberreste vorhanden, die heute als Thflreinfassungen
Verwendung gefunden haben. „Die durchaus einfachen, aus ge-
1) Ciugulam hoc pectorale in Eumenii statua tarn est memorabile
quam quod memorabile digDieeimum, et rairor eane idem nec a Fighio ad>
notatam neqae ab ipso Braunio niri oblique faiaee explicatnm. Hagen-
back a. a. O,
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Eomenias CHvensia.
165
«cbliffenem jetzt graa aossebenden Marmor hergestellten 8'dtilen-
scbäfte sind mit sehr reich sculpirten Kapitälen ans Banmberger
Stein bekrönt, auf ihrer Basis liegt das bekannte Eckblatt. Von
-den vier rundbogigen Wülsten war der eine sehachbrettartigi des
Ändere wUrfelartig facettirt, die beiden anderen zeigten in ver-
schlungenem Weinlaubomament phantastische Darstellungen von
Menschen und Thieren in lebhaften Farben.^ (Schölten, Stadt Cleve
S. 122.) Nach diesen Ueberresten zu scbliessen, gehörte das Por-
tal dem Uebergangsstil von 1200 — 1250 an. (Schölten a. a. 0.) Er
wurde ilankirt von vier gleichfalls bunten Niscbenfiguren, deren
-eine unser Eumenius war, welcher also aller Wahrscheinlichkeit
nach aus eben derselben Zeit stammt. Diese Vermuthung wird
zur Gewissheit durch eine Betrachtung des „Eumenius" selbst.
Denn das Kostüm des Wandersmanns ist das des 13. Jahrhunderts
(ein Beispiel unten). Auf dieselbe Zeit weist nicht nur die romanische
Konsole mit dem Fruchtornament deutlich hin, sondern die Stellung
und die ganze Anf!assui>g der Figur selbst ist auch viel freier und
weit wenip-er gebunden, als die Werke des 11. und auch noch des
12. Jahrhunderts es zu sein pflegen. Endlich ist auch die Form
des umrahmenden romanischen Bogens, welche man als Rleeblatt-
boo-en bezeichnet, ein Charakteristikum der ausgehenden romani-
schen Kunst, des sog Uobergangsstils, so dass man nach Alledem
unser Relief mit Sicherheit als eine Arbeit aus dem Anfang des
13. Jahrhunderts bezeichnen kann
Aber was stellte es vor, wie konnte es in, den Bittersaal
passen ?
Der Name „Kittersaal" ist erst eine Bezeichnung des 18.
Jahrhunderts; vorher heisst er einfach der ,, lauge'' oder „grosse
Saal" rmag-num aulaeum), oder auch, weil er unterirdisch geheizt
werden konnte, „magnum aulicum hypocaustum". (Schölten a.a.O.)
Seit dem in Jahrhundert pflegten in diesem „hypocaustum" die
kirchlichen F. ir rlit hkeiten am Clever Hofe stattzufinden, ohne dass
der Saal doch vom 16. Jahrhundert au jemals Ka])elle genannt
witrde. Ueberhaupt wird von dieser Zeit an eine besondere lib>^s-
kapelle nicht mehr erwähnt, während es nach den häufigen Er-
wähnungen derselben doch gar nicht zweifelhaft sein kann. <la<s
vorher eine Kapelle auf dem bchloss wirklich existirt habe
1) Wie Xagel dazu kommen konnte, in dem Eumenius ein Werk des
1&. Jahrhunderts sn erkennen, ist mir völlig unklar.
I
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166
F. Sohroeder
(Schölten a. a. 0. S. lltij. Seit dem 10. Jaiuhundert wird also
thatsächlich /u kirchlichen Zwecken der ,Jaiige Saal" gebraucht,
während die eigentliche und vorher oft erwähnte Kapelle zu der-
selben Zcii völlig verschwindet. Da sich nun in keiner Weise an-
geben lässt, wo denn eigentlich jene alte Schlosskapelle gelegen
habe, so ist es eine sehr ansprechende Vernmtaiu]-; Scholtens
(Stadt Cleve a. a. 0.), welche auch durch die ganze Einrichtung
des Saals bestätigt wird, der lange Saal sei nichts weiter gewesen
als eben jene alte Kiipelle. >^ar der Name habe sich geändert,
der Zweck des Saals sei derselbe geblieben. Die^ Namensände-
rung lässt sich aber nur so erkljlren, dass die alte Schlosskapelle
lange Zeit unbenutzt gelegen hatte, sjjäter zwar wieder in Gebrauch
genommen, doch nicht mehr als ständige Schlosskapelle diente»
sondern nur zu gelegentlichen kirchlichen Feierlichkeiten wie
Taufen und Trauungen benutzt wurde (Schölten a. a. 0. S. 120).
Und in der That befand sich schon unter der Regierung
Herzog Adolfs II. (1394—1448) ein grosser Theil der Schlossge-
bäade in einem Zustand trostloser Verwahrlosung. Im Jahre 1439
stürzte der „groit toini yan grawen steen", welchen der Sage zu-
folge Caeear erbaut hatte, zusammen. Bald darauf folgten andere
Theile des Schlosses: „anno domiui 1444 Tetustissima illa UrsU
norum arx solotenus corruit, vetustatis suae fnndamenta et roonu-
wßütA antiquis cbaraoteribus intitnlata continens'^ (Seibertz, Quellen
II, S. 122). Zu diesen eingestttrzten Gebftndetheilen gehörte auch
die Kapelle, der spätere lange Saal. Denn im Jahre 1456 mnsste
die „Capell op onser Boreh to Cleve** mit einem ganz neuen Schie-
ferdach tind 1462 mit einem neuen Gewdlbe versehen werden
(Seholten a. a. 0. S. 601). Das waren Reparaturen, die einem v6l-
iigea Neubau gleichkamen, die Überhaupt nur bei soleben Gebftuden
nStbig sind, fttr die hinge Zeit nieht das Mindeste geschehen ist
Bei einer halbwegs wohlgehaltenen Kirche, in der r^lmässi^^
Gottesdienst stattfindet, kann es nicht vorkommen, dass auf einmal
das ganze Dach und wenige Jahre später das ganze Gewölbe neu
gebaut werden muss. Die Kapelle hatte man also schon seit langer
Zeit unbenutzt stehen und verfallen lassen und mit ihr fielen auch
die Reliefe in derselben, zu denen der Eumentus geborte, der all-
gemeinen Verwahrlosung anheim. Da Jedermann zu der verlasse-
nen Kapelle ungehinderten Zutritt hatte, so zerstörten ruchlose
Binde die Figuren so* dass nur eine derselben, der Eumenius, nach
der Restauration des Saals an seinem Orte belassen weiden konnte.
y
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Eamflnins Clivouit.
167
Nur in dieser Zeit kann die Zerstörung der Statue vor sich ge-
gangen sein, die, wie der Augensebein lehrt, eine beabsichtigte
und übeilejxte war und ftlr welche man bei der sonst so gesicher-
ten Anfstellong im Innern des Clever Schlosses vergeblich nach
einer Veranlassung suchen würde ^. Das BedUrfniss nach einem
ständigen Gottesdienst im Schloes selbst wurde unter solchen Um«
ständen nicht mehr empfunden, man behalf sich mit der Pfarr-
kirche, die alteSehlosskapelle wurde aber auch nach dem Wieder-
aufbau nur als Janger Saal" gebraucht.
Ursprünglich war also der Saal, in welchem unser Relief
stand, eine Kapelle. Dasselbe masste demnach nicht nur über-
haupt seiner Bedeutung nach in eine Kapelle hineinpassen, d. h.
einen Heiligen oder eine Figur der Heiligeulegende darstellen,
sondern wegen seiner Stellang am Portal gerade mit demjenigen
Heiligen in Verbindung; stehen, welchem die Kapelle geweiht war.
Der Schutzpatron der Schlosskapelle war aber der h. Nikolaus,
ein Heiliger, dem mit Vorliebe Hofkapellen geweiht wurden (vgl.
Schölten a. a. 0.). Und da nun bei unsemi Relief an den Bischof
von Myra^ selbst unmöglich gedacht werden kann, so wird man
zu dem Schlüsse gedrängt, dass dieses Steinbild aus der ,,eapella
sancti Nicolai in castro dicto Cleve" nichts Anderes darstelle als
eine Figur der Nikolauslegende. Wir werden also unser Relief
für genügend erklärt halten müssen, wenn es gelingt, eine Nikolaus-
iegemle zu konstatiren, in welche dasselbe dem Gestus und den
Attributen nach hineinpasst. Und wirklich gibt es eine Legende
vom h. Nikolaus, welche durch luiser Relief in ganz frappanter
Weise illustrirt wird. Also erziihlt .lacobus de Voragine in der
„Legenda aurea" : „Vir quidani nobilis rogavit beatuni Nicolaum,
ut sibi Hlium a Dtimino impetrarct, promittens, so tilium ad eins
ecclesiam ducturum et cyphum^ auremu oblaturum. Filius ergo
1) Quo aufem tempore et a <^uibas fucrit 'letrita ftc deleta (statna),
nihil hactenus comperi (Hagenbuch S. ] \'K Kifi).
2) Ausser ihin gibt es bekanntlich noch mehr als huiKlert. Heilige des-
selben Namens. Einer derselben, der h. Nikolaus von Toientmo (ein Heiliger
des AngDsUnerordenä, gest. 1908), hftli in der einen Hand eine Schale mit
Oeld, in der andern einen Lilienstengel. Natürlich kann anch dieser spite
und wenig bekannte Heilige, der zudem im Ordenskleid der Augustiner dar-
gestellt wird, für uns nicht in Betracht kommen.
'S) Der Becher ist ein Charakteristikum für NikolausI>-<rt n(.len. Bekannt
ist die Legende von den drei gefaugenea Fürsten, die der Kaiser Koustanti-
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168
F. Schroeder
nascitur et ad aetatem pertlucitur et cyplms aureus lieri iubetiir.
Qui dum ei valde placeret, suis adaptavit usibus et alium aequi-
Tins auf eine Krscheinuncr des h. Nikolaus hin freiliess. Und der Kai<5er
s;i<2;te : ..Abite ertfo :id ipsum (Xicolaum) et tonsa conia ei agite gratius, et
aureum Kvaugelium et quoddam aliud vas ex auro et gemmis compositum
et dttos cereolo» aureos eis doiiat, iubens ea dadicare tonplo quod est Myria"
(Surius, Vit. Sanct. 6. Dee.). In der ErafthloDg bei A. Stola (Legende 6. Dec.)
gibt der Kaiser den Fürsten statt obiger vier Gegenstände „vier guldine
trinkmass" und sprach: „Bitent in, das er Gott für mich bitt. Do fuhren
die drei Herren zu Sant Niklans und brachten ihm die Gab." Einem andern
Zwecke dient das Gefäss in der Erzählung von dem Teufel, der fromme
Pilger an der Wallfahrt zum Heiligen hindern wollte, indem er „se simulans
mnlierem videbatar fem vas plennm oleo" und die Pilger bat, das Geföss
xum Grab des Heiligen mitsanehmen. Diese thnn das aucb, auf dem Meer
aber eraoheint der Heilige und ,iubet vas iaoere in profundum**. Sobald dies
geschehen, erhebt sich ein Sturm, den St. Nikolaus aber beschwichtigt (Sur ittS
1. C. 1). Mai). P. de Natalibus de Yenetiis erzählt in «meinem „Sauctorum cata-
logus" vom h. Nikolaus: „Quadani die cum suis clericis ad refeotionem discu-
bens, deficiente sibi vino, modicuni vini in vasculo allatum, quod vix tribus
in niensa sufficeret, cunctis infundi praecepit et ad suf&cientiam omnibus fuit
aatis." AuffKUig unmotiviri ist die Erwähnung des Beobers in der folgendoL
Erzählung der Leg. aurea: ,,Quidain vir dives meritia sancti Nicolai fiUnm
habuit, quem »Adeodatum« Tocavit. Hic igitur sancto dci capellam in domo
8ua construens omni anno festum eins sollemniter celebrabat. Erat autem
locu" ille sitns iuxta terram » Agarenonim«. Adeodatus quadam vice ab
Agureois capitur et in servitutom regis orum deputatur. Seiiucnti anno
dum festum Sti. Nicolai pater eius devote celebraret et pretiosum cyphum
tenens regi assisteret» recolit auam oaptaonem, parentum dolorem et gaudinm,
quod ea die in domo sua iiebat cepitque altins auspirare. Quorum suspi-
Horum causam dum res minis extorsisset, ait rex: „Quicquid tuns Nioolaus
agat, tu hic nobiscum manebis." Et subito vento vehementi domum concu-
tiente pner cum cypho rapitur et ante fores ecclesiae, ubi parentes agebant
solleinnia, collocatur. Et ina<rnum gaudium omnibus generatur." Sonst er-
scheint der Heilige auch wohl statt des Bechers mit einem iaufgefäss
oder einem Korb (zuweilen mit Kindern darin), einer Tonne» in weleber
sieb das Fleisch getödtet«: Kinder befand, die von dun Heiligen wieder auf-
geweckt wurden; und im Struwelpeter bat sich der cyphna gar die Meta-
morphose in das bckanutr 2:r s^e Tintenfaas gefallm lassen müssen. Wie
der h. Nikolaus zu diesen Attributen gekommen sei, kann ich mit Sicherheit
nicht angeben, st hr wahrscheinlich aber ist mir, dass alle diese verschiedenen
Behälter ursprünglich nichts anders gewesen sind, als ein Gefass zur Andeu-
tung des wunderthätigen Oels, welches nach dem Bericht des Metaphrastes
aus dem Korper des Heiligen ausgeflossen war. Dasselbe war weitberübmt
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16d
valentem fieri piaecepit. Navigautibu8 itaque ad ecclesiam sancti
Nicolai, iubet jiater tilio, ut iu illo cypbo, quem primo sibi fieri
fecerat, aquaui afferret sibi. Pner autem cum vellet liaurire cum
cypho, in marc cccidit et statiin Ji^paruit. Pater auteui euiu amare
flens niliilniniuii> \iiiuin äuuui perfecit. Veniens igitur ad altare
sancti Xicoiai, cum obtuUsset secuudum cypbum, tanqaaui proiectus
cecidit de altari. Cum autem eum elevasset et super altare iterum
posuisset, rursus de altari lougiuü est proiectns. Elevans autem
super altare iterum eum tertio^ posuit et adbuc tertio lougiiis est
proiectus. Mirautibus ouuiihus ad tam grande spectaculum, ecce
puer sanus et incoluuiits advLiiit. primum cypbum suis gestans in
manibns, narravitque coraui oftjuibus, quod, cum iu uiare cecidit,
statim })eatus Nicolaus aüuit et eum ülaesum servavit. Sicque
pater eius laetus ert'ectus est, utrum<iue cyphuiu beato Nicoiao ob-
tulit.'^ — Das ist die auf unserui Kclief dar<?cstellte Situation :
„pater pueri laetus etVectus est, utrumque cypbum beato Nicoiao
obtulit". Der Vater, ein bärtiger Mann, ist als Wandersmanu dar-
gestellt, mit Keisetascbe und Wanderstab, wie er von fernher zam
Heiligtbimi von St. Nikolaus gezogen ist, um ihm das gelobte
WeihgeBchenk, den goldenen Becher, darznbringen. Ganz ähnlich
sind die drei Filmten ans der Kikolanslegende am Portal der St.
als ..morborum corporis et aniiuae remedium'* (Surius I.e.) und wurde auch
npoetisch'' verherrlicht:
Cuius tuniba fert oleum
Matres olivae nescinnt
Quod natura non protuUt
Marmor sudando parturit. (Baron. Ifartyrol. Boman.)
Bilder» welche den Heiligen mit einem solchen Geflss darateUte», waren
gewiss häufig, wurden aber ohne Zweifel ebcusu häufipr nicht vcrstanrien.
Und so mögen Versuclie, dies Gefäss zu erklären, zur Entstehung' jener Becher-
Sagen geführt haben. \ on dem Bischof von Myra ging dieses Gefäss auch
auf andere Heilige desselben Namens Uber, z. B. den schon erwähnte Niko-
laut von Tolentino, bei welchem ea zu einer Sohale mit Geld geworden ist*
1) Die Dreizahl »pielt andi beim h. Nikolaus eine grosse lUdle: dr«i>
mal fällt der Becher von dem Altar. Bei einer Hongersnoth in Myra beauf-
tragt er einen Kaufmann, „tribus datis pro arrha aureis", dorthin zufahren
und Getreide feilzubieten. Drei Fürsten befreit er aus dem Gelangniss, nacli-
dem er vorher in Myra «tres virus ex üs, qui sunt in civitate" gerettet hat,
drei Kinder stehen bei dem Heiligen in oder vor dem Taufgefass, drei Kin-
der, die von dem Wirth gesehlaehtet waren, erweckt der Heilige wieder, drei
MSdehen wirft er an Abenden drei Beutel mit Geld in das Zimmer.
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F. Sohroeder
Martinskirche zu Colmar dargestellt^. \n der Mitte des Bogcnfelds
steht der Heilige sellist mit Bischofsmütze und Kruimnstab. Rechts
Von ihm bind die drei Mädchen, links die drei Fürsten dargestellt.
Letztere sind baarbnnptig, mit langen L'-e^tlvteten Reisekleidern,
UmbUngetaschea und Reisestäben, also ganz so kostümirt wie un-
sere Kiöcbeutigur. Da nun die Kirche zu Colmar aus derselben
Zeit stammt wie nnser Relief, so foli^t nicht tuir, dass im Anfang
des 13. Jahrhunderts Reisende überhaupt wirklich su aussahen wie
unser „Eumenius", sondern dass ganz ebenso auch die Reisenden
der Xikolauslegcndc dargestellt zu werden pflegten. Auf der Ab-
bildung bei Seemann a. a. 0. ist nicht zu erkennen, ob einer der
Fürsten auch einen Becher in der« Hand trägt. Doch ist es bei
dem ersten schon wegen der Haltung der linken Hand wahrscheinlich,
welche „offen, flach bis zur Brust erhoben ist, so dass der Daumen
gerade aufliegt und mit seiner Spitze den Zeigetingcr berührt".
Au dem Original sieht man ausserdem noch „auf der Fläche dieser
offenen erhobenen Hand an der Spitze des Daumens vorbei etwa*
liegen, was nicht höher erscheint als der Daumen breit ist. Auch
sieht mau diesen Gregenstand am Daumen vorbei, nur daumen- "
breit 2." Dass die bezügliche Figur ursprünglich also ebenso wie
der „Eumenius" etwas in der Hand getragen habe, ohne Zweifel
das Geschenk an den Heiligen, steht sicher. Auf dem Becher
unserer Figur ragt, wie erwähnt, ein kleines Steinstück in die
Höhe, offenbar von einem jetzt abgebrochenen Gegenstand, der
frflber aof demselben gestanden hatte. Vielleicht hielt unsere Figur
ursprünglich in der Rechten zwei aufeinander gestellte Becher:
die Legende sagt ja „utrumque cyphum obtulit". Das Bervor-
ragen Aber den Band der Nische musste natürlich die Zerstömng
dieses «weiten Bechers begünstigen.
Doch braucht man auf dieser Vermnthung nicht nothwendig
zu bestehen. Die Hauptsache ist, dass unser Belief in einer Niko-
lauskapelle am Portal stand, also wahrscheinlich eine Figur der
Nikolauslegende darstellte. Diese Vermuthung wird bestätigt durch
die Thatsacben, dass es eine Nikolauslegende gibt, welche offenbar
durch unser Belief iUnstrirt wird, und dass aus dem 13. Jahrhundert
eine Darstellung verwandter Figuren der Legende nachzuweisen ist.
1) Vgl. Abbildung III (nach Seemanns Kunstbiatorischeu Bilderbogen
I, 75, 4).
2) G«f. Mittbeilung des Herrii Dr. Kettelhoit.ia Colmar.
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Bumenias Clivenua.
171
welche auffallend mit iinst nu Keliel llbereinstimrat. Und so kommt
man denn zu dem Schlüsse, dass unser Relief in der That jene Le-
gende von der Weihe des B«^chers an den h. Nikolaus dargestellt habe.
Freilich ist das alles uurVermuthnng, und gründlichere Kenner
der romaniseheu Kuast werden vielleicht mit bessern Grflndcn unser
Relief ganz anders erklären. Ob aber auch sie Uber VcrniuthungeD
jemals werden hinauskommen können, scheint bei dem Mangel
aller Nachrichten mehr als Iraglich. Jedenfalls aber kaun es nicht
Uliverdienstlich sein, ein so eigenartiges und, wie ich bis jetzt
noch sagen muss, einzig dastehendes Bildwerk dem Staub der
Vergessenheit zu entreissen. Und das um so mehr, als die Sage»
welche philologische Konjekturen um dasselbe gewoben haben,
ein lehrreiches Beispiel dazu liefert, wie in der Zeit lebhafter
liunianistischer Thätigkeit Fürsten, Gelehrte und Städte sieh be-
mühten, möglichst alte Sehulanstalten sich zu viiuli/.ireu, ja, direkteii
Anscbluss an die altklassische LiieiaLur zu suchen.
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Die Sarworter zu Köln.
Yoa J. J« Herlo.
Durch die im Jahre 1396 eingeftlhrte demokratische Verfassung
fand sich das Kölner Bttrgerthum in zweiundzwanzig Zunftverbäode
gegliedert. Einen derselben, nämlich den neunzehnten in der
Reihenfolge, nennt die Verfassungsurkunde als „das Amt und Gaf-
felgesellschaft von den Sarwortern, mit den Amten Taschenmacher,
Sclnvertfeger und Bartscherer, die zu uns verbunden und wir mit
ihnen". Dass unter dem Namen der Sarworter die Haruischmaeher
zu verstehen sind, wird sofort durch das von diesen Zunftgenosseu
betriebene Gewerbe klargestellt. Bedürfte es nAch eines urkund-
lichen Nachweises, so sei einer Eintragung im Schreinsbueh Xide-
rich, A domo ad portani iredacht, wn im Jahre 1333 ein Johannes
dictus Koytirin mit seiner Frau öophia einen Bruchtheil des Hauses
Lutzelinburg in der i rankgasse erwirbt und mit der Standesangabe
„facieuti arma, id est sarwortere" bezeichnet ist. Die älteste An-
wendung des Wortes, welche ich in den Schreinsbtlchera fand,
betriflit ( inen „magister Rutgerus sarwortere", vcrheirathet mit
Elizabet, der von 1292 bis 1316 oftmal in Airsbach, Spitz-Büttgasse
und Latae plateae, sowie im Liber qnartus von St. Laurenz vor-
kommt. Er ist abwecliseliiJ auch &h loricator bezeichnet
Der mittelalterHch-deutschen Literauir ist das Wort geläufig
und die Glossare lassen es an hinreichender Erklärung nicht man-
gelu ^. Sar, nur in Zusammensetzung gebraucht, ist gleichbedeutend
mit Rüstung, Harnisch, Panzer. Es kommt vor U.A. in der Reim-
ihrouik Ottokars von Horneek und dem Wigolais des Wirnt von
Gravenberg; auch ist auf Büschings Ritterzeit und Ritterwesen
1) Vgl. über 8ar und dessen Composita z. B. J. G. Scberzius, Olotsa-
rium GermamoutD» 0. Schade, Altdeutsehea Wörterbuch und Leser, Mittel-
bodidentecbes Handworierbueh.
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Die SArworter zu Köln.
173
I, S. 167 Bezug zu nehmen. Für die HuUea und Säcke, worin
die Rllstunn: den Rittern nach2:otr:igen wurde, hatte man die Be-
nennung barbali:. Der Sarworter oder Sarwtlrker ist der Verfer-
tiger jener Bewaünun;;sgegenstände, gemäss dem Verbum wUrken,
mit dem Präteritum worhte und dem Participium geworht oder
ge warbt, d. h. machen, arbeiten, sehafifen. Schon im Annolied ist
dieses Zeitwort mehrmals anzutreäen, z. B. (Ausg. tou Koth, 1847)
X, 7—8 :
„Daz si Widder godis Yorhtin
Eiaen turn worbtin"
und XXUI, 15:
,,Da worhten si diu bürg Albaue."
Hagens Reimebronik (Die Chroniken d. niederrhein. Städte»
Cöln I, S. 103) bat \ . 2810-2811:
,,darzo min bürge uude min porteu,
de sente Peters lüde Worten".
Eine Steile aus il( m 13. Jahrhundert in dem Augsburger
Stadtbuch (von Stetteun Kunstgesch. d. Stadt Augsb. II, 81) lautet:
„swelt ir nu wißen waz erbgut ist daz ist aignn in der stat daz
ist aigon uf dem lande daz sind alliu zinslehen daz ist allez
verworchtes golt und allez verworchtes silber . .
Aeltere Fachmänner sind als loricator (um 1156), belme-
worter (um 1200), galeator (um 1215) und cascator (1268) genannt.
1301 erscheint armifex und percnssor galearum, 1305 helmsleger,
1342 armifixor, 1374 faber galearum, die letztern zum Theil mit
sarworter abwechselnd. Auch trifft man rincmechere und sarrinc-
mecher, entsprechend der aus Maschen zusammengesetzten Bepan-
zerung. Mit dem 15. Jahrhundert beginnt die Benennung Hamisch-
macher, die sich von da an festsetzt. Die letzte Anwendung des
Ausdrucks Sarworter fand ich 1358 bei „Aruoidus sarworter, filius
quondam magistri Arnoldi lapicide", der aber auch als armifex
auftritt. (1358 Brigid. Plat. molendin. und 1302 Columb. Berl.)
Bei dem Versuch, dem heute fremdartig klingenden Wort
die richtige Erklärnng zu geben, hat man sich auf eine Notiz be-
rufen, welche augeblich das Zunftbuch enthalten soll. Demzufolge
wären die ersten Waffenschmiede aus der Grafschaft Sal ^verden
nach Köln gekommen — eine sehr bequeme, lediglich auf den
"VVortklaug begründete Belehrung, die in den Beiblättern der Köl-
nischen Zeitung Nr. 9 von 1823, sowie in dem Wörterbuch zu von
(jrrootes Ausgabe der Hagenschen Reimchronik ihre Verbreitung
t
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174
J. J. Merlo
gefunden, und selbst ein Hüllmann (Städtewesen III, S. 591) war
sehr nahe daran, sieb za demselben Irrthum verleiten zu lassen.
Zu einer nicht geringen Verlegenheit wUrde es aber geführt haben,
wenn man dem entsprechend auch die ursprüngliche Heimath der
ebenfalls zahlreich in Köln vorkommenden Glasworter, Buntworter,
Hüllwörter, Kerzworter, Hecherworter u. s. w. erfragt hätte.
Im Jahre 1397, auf den Ii. Palmsonntags- Abend, also aui 14.
April, ertheilte der Rnt!i den Sarworteru eine Amtsordnung zur
Bestätigung aller Punkte und Artikel, welche diese Gewerbsge-
Tiossen nach altem Herkommen allzeit beHef?'»eTi hatten, damit ihr
Amt auch fortan in Ani^ehen und Nahrinii:- erhalten und Landes-
herren, Ritter und Knechte unbetrogen blieben. Sie enthält nur
wenig Bemerkcüsvverthes. Die Lehrzeit dauerte sechs Jahre. Kein
Harnisch durfte aus der Stndt i?cl)i;i( ht werden, sei es nach Dör-
fern, Kirmessen oder auf irgend weichen Markt, bevor durch drei
Meister festgestellt worden, dass es aufrechtes Kaufmannsgut sei.
Vor fünf Uhr Morgens durfte nicht mit der Arbeit begonnen
werden, es geschälic denn in besonderm Nothfall und mit Erlaub-
iiiss ilci Zunftmeister. V on Sankt Remigius bis Mariae Licbtmessi
durfte die Arbeit bis neun Uhr Abends währen. An den höchsten
Feiertagen durfte nicht verkauft werden; wer dawider handelte,
musste von jeder Mark des Erlöses vier Pfennige zum Vortheil
des Amts erleiden, und so manchen Tag er damit zurückblieb, um
soviel Pfund Wachs vermehrte sich die Russe. Kein Werk durfte
auf den Plundermarkt gebracht werden. Keinem Meister war es
erlaubt, sein \V erk auf der Strasse feil zu tragen. Verschiedene
Abschnitte bestimmen das Aufnahmegeld, womit eine Weinspende
verbunden war, und regeln die für üebertretongen zu entrichtenden
Strafen au Geld und Wachs.
Einen besondern Amisbrief erhielten an demselben Tage die
Schwertfeger. Die Lehrzeit währte bei ihnen vier Jahre. Jeder
Meister musste mit einem vollen Harnisch versehen sein. Er durfte
keine Schwerter feilbieten, die nicht „feinlich und wohl genietet
(geneyt) und aufrecht bereitet seien, damit Ritter und Knechte und
andere gute Leute nicht daran betrogen würden".
Die Probearbeit, das Meisterstück der iSarworter bestand zur
Zeit der Krebspanzer in einem Brustharnisch oder einem Paar aus
Eisenscbuppeu verfertigter iiaudschuhe.
1) Oktober 1 — Februar 2.
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Die Strworter 2U Köln.
175
Dii8 Siegel der Zunft zeigt in einer Einfassung einen nach
linkä gewandten bekruutcu Helm und hat in gothischea Charakteren
die Umschrift :
S . ampts . der . sar . werter . tzo . colen .
mit der Schreibung sarw^^rter statt sarworter. Nicht ganz genau
ist die Nachbildung in den Quellen z. Gesch. d. Stadt Köhl IV,
Taf. 4. Abbildungen des Zunftwappens aus dem 17. Jahrhundert,
z. R. auf dem nollnrF;cben Prospekt der Stadt Köln, enthalten
lulirn dem Helm links eine Tasche, rechts eine Kasirmesser-
Kliüge.
Zu ihrem Schutzheiligen wählten die Sarworter den h. Lau-
reDtius, das Werkzeug seines Martyriums, den Rost, haltend.
Wo ursprünglich das Zunfthaus lag, war nicht zu ermitteln.
Im Jahre 1559 kauften sie das bei Sl. Alban, dem Haus Gürze-
nich gegenüber gelegene Haus Quatiermart in der Absicht, dorthin
ihr Gaffelbaus zu verlegen. Da trat der Kath der Stadt dazwischen,
er hielt es ihr ein unabweisliches I5edürtniss, dieses Hans, das zu
Hochzeitsfesteu und DoktorscbniUustrii >eit lange gedient hatte nnd
dafür besonders geeignet und beliebt war, für die (leineiiide zu
erwerben und den bisherigen Zweoken dauernd dienstbar zu er-
halten. Die Harnischmaeher mussteu zurücktreten ^ und sich nach
einem andern Haus umsehen. Sie wählten das „vor den Minoriteu*',
später Minoriteustrasse Nr. 4556, neue Nr. 17 gelegene grosse
„Etzbacher Haus", welches bis zum Schlnss der freireichsstädtischen
Zeit ihr Zuufthaus verblieben ist. In neuerer Zeit wurde dasselbe
für die jetzige Ludwigsstrasse niedergelegt, deren nördlichen Ein-
gang die Grundfläche bildet. Der letzte ßannerherr der Sarworter
war Job. Wilh. Lohkanip, den sie auch zum Kathsverwandten ge-
wählt hatten. Sie stellten nur einen Mann in den Rath^.
Im Jahre 1608 zeigen sich die Harnischmaeher in nächster
kameradschaftlicher Veroiiidüiig mit den Steinmetzen. Sie erlang-
ten vom Kath die Erlaubniss zu einem gemeinschaftlichen Umzug
1) Vgl. Merlo ib d«n Aonalen d. hist. Ter. f. d. N. XX, & 323 und
£. Hohlbaam, Das Buch Weinsberg II, S. 114 zum J. 1561: „Umb dis
cit UDgeferlich bat ein erbar rat das brulofTshus uff dem Qaatwmart ge-
golddn und darnach schoin gerust und bessern laissen."
2) Zusammen „mit den ampteu tt sclimecheren, swertv egtreu und bart-
«cherreu^ laut Verbundbrief vom J. liWi, Art. 3 ; vgl. Chron. d. niederrhein.
Städte. Cöln III. S. CCXXII,
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176
J. J. Merlo
durch die Stadt, wahrscheinlich mit Beziehung aut die bevor-
stehenden heitern Fafitoachtstage. Der betrett'eude Kathsschluss
lautet :
„Mittwochs ilen 23*«" ianuarij (anno 1608)
trummenschiag erlaubt.
Den steinmetzeni nnd harnischmachern ist der trummen-
sehlag und ptciffengeschrey erlaubt, mit der condition, das sie sich *
zfichtig und richtig dabei verhalten sollen." (Bd.^, BL 260 der
BathsprotokoUe.)
Der untere oder östliche Theil der Strasse »Am Hof' hiess
„Unter Helrascbläger". Er nmfasste 27 Häuser, welche die Nrn.
2503 bis 2529 trugen. Dazu gehörte das Haas ,,Znm Helm" oder
„ad Galeam'S dem Bischofshof gegenüber gelegen. Helmschläger
und Schwertfeger waren die gewöhnlichen Bewohner. Die Carta VII
von St. Laurenz meldet nms Jahr 1200, dass der Schwertfeger
Henricus seiner Fran Oristancia bei der Heirath die „doraus que
dicitar ad Gaieam et opposita est palacio" als Helratbsgut (in dotem)
snsicberte.
Als den Sarworteni nahestehend sind die „Sarroxwever"
„iactores sarrocarnm", „Sardoichsmechger" zu betrachten. Sie sind
die Anfertiger eines aus starkem Leinenstoflf hergestellten Kriegs-
oder Waffenrocks. Einer der frühesten, die ieb in den Schreins-
büchern angetroffen, ist „Engelbertus factor sarrocarum, filius Pauli"
(1309, Scab. Gen. Fragment). Noch am 27. März 1501 ist „wilne
Johann Noetgyn sarroxwever" im Buch Christoph. Gkn. genannt
Die im Dienst der Stadt stehenden Schätzen und Söldner
waren mit Sarröckeu bekleidet. Einige Stellen aus dem Jahre 1376
im ältesten Ausgabebuch der Mittwochs - Rentkammer (Kölner
Stadtarchiv) weisen dies nach:
nitem pro panno empto ad usus sagittariorum wapenroeke
et ad tonsnrandum et colorandum Ixxiig mr. ij sol.
Item pro tribns pannis sarrochs ad nsns sagittariomm
zzxiij rar.
Item pro panno lineo ad tunicas sagittariornm ix mr.
Item sartori pro tnnicis factis ad usus stipendiariomm wa-
penroeke 1t mr. Tj sol.
Item pro panno lineo ad wapenroeke ▼ mr. iiij soh
Aneh gab es Waffenröeke, welebe die Ritter als Oberkleid
Aber der Rttstnng tragen. Sie waren ans Seide oder dem feinsten
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Die Sarworter zu Köln.
177
WoUentnch gemacht, mitnoter mit Gold nnd Silber durchwirkt
oder das gestickte Wappen des Ritters zeigend daher die Wiq>-
pensticker, die mit den Malern verbandet waren.
Das älteste Znnftbnch der Sarworter wird im Kölner Stadt-
archiv aufbewahrt. Auf der Innenseite des hintern Einbanddeckels
steht: „dit is dat gaffelboich." Es enthält Eintragungen, die bis
ins 16. Jabrondert reichen. Den Inhalt eröffnet die gleichzeitige
Abschrift der 1397 vom Rath bewilligten Amtsordnung. Unmittel-
bar nach derselben folgt ein älterer, auf das Verhältniss zu den
Schmieden Bezug habender Rathsschluss:
„Item in den iareu uns hiereii duseuL druyliuudet (so) seis
ind nuyiutzich zo domwynige (Dom-Weihe V) wysten ind ^ven uns
unse hieren vamine raide mvt namen den sarwortcren so dat wvr
allit dat smeden moij^en in unsme huyse, dat zo nnsrae anipte
bcboenrende is. sunder eynieh strafen van den smeden ind neit zo
smedeu, dat iu zobehoert, dat schedelich sy yrnie ampt, in Urkunde
unser sagezluyde mit namen Johaa van der Merkatzen, Aybei vau
der I.yudeu, Deyderich van Moeleubeyni, Ileynrich Rode der vas-
bcuder."
Auf Blatt 6 (Kehrseite) entscheidet der Rath über Klagen,
welche die „harneschplysser" gegen die Harnischmacher erhoben,
weil letztere im bergiscben Lande ,,plyßmoeleu'' errichtet hatten,
was dem Kölner „plyssampt" ganz verderblich werden müsse. Das
Geschäft dieser Plysser (auch liest man Polysser) bestand darin,
die schwarz geschmiedeten Ilarnisrhc blank zu machen, d. h. zu
poliren. Die Verordnung des Raths lautet:
„Wir burgermeister ind rait der Steide Goelne doin kunt
allermallich overmitz desen brieff, dat want unse Heven getruwen
frunde, mitburgere ind Ingesessen van den hamesehplyssern uns
hiebevoren anbraicht baven» wie die haroesehmecher plyßmoelen
in dem lande van dem Berghe hedden dotn nuichen in achter-
dein deß plyssamptz die naronge nyß der stat zo brengen,
dardurch die plysser ganz verderfflich moesten werden, wae dat
nyet affgestalt en wurde, ind darumb uns gebeden sy dae inne
guetlichen zo versien, so hayn wir daruyß mit den hämisch^
mechem gesprochen ind beyde parthyen in der sachen gehoirt
darup verdragen, dat die harneschmecher vertan gheyn harnesch
deyn noch groiß nyß der stat senden noch dragen en soillen
durch sich selffs off yemant anders mit eynicher behendicheit,
Anaalui des hUt. Vweln« XLVm. 13
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178
J. J. Merlo
UDib dat plyssen off zobereiden laissen. Oueh eu sali gbeyn
harueschmecher evnicb swartz ungcplysset harncsch yeraant ver-
kouffen buysseu C*>elue zo breiiiren iad die plysser soillen sich
euch vortan in yreni ainpt geburlichen halden ind tnallicb gereeh
lud L'-ereitschafft iinvertzocht doin ind sich der jjunten dat har-
nebciimeuber aiiipt beroercude uyet aDuemeu uocb imderwindeu
in geyoer wyß ind . .
Das den Schluss enthaltende Blatt fehlt Eine vorhergehende
Eintragung ist datirt : „In den jairen nnß beren dnsent Tierhundert
ind eyniudzwentxicb/^
Eine Ratbaverbandlnng vom 25. Juni 1564 (ßd. 21, BI. 242)
beschäftigt sieb mit einer „plißmoele", die aueh als „sebliffnioele
by Efferen" bezeiebnet ist.
In deutsehen und in fremden Landen standen die Arbeiten der
Kölner Waffenschmiede in besonders gutem Ruf, waren gesucht und
geBchätzt. Förderiieb fUr das Aufblliben des Faches am Heiinathort
war die Strenge, womit der liath von jedem BUrger den Besitz
guter Watten forderte. Für jeden selbständigen Mann galt eine im
Jabre 141 1 erlassene Vorsehrift, die in dem 2. Band der Baths-
Protokolle (BL 23) eingetragen ist:
nHamiscb
van den ghenen, die ampte wynnen.
Uuse bereu vamme ruede liaiut verdragen ind willent
vortan gehalden liaiii. dat eyn yecklieh bur<;er otV ingesesseii,
die hernamaels eynich ampt wynnen willt hyunen Coelne, zom
alrc raynsten eyn pantzer, eynen yseren boet, cyne burst iad eyn
par hensschen zo synic ind der Steide urber bavcn sali, sunder
argelist. Concordatum feria sexta post Mauritij anno etc. xliiij''
(1444).
Es linden sich noch Listen vor, womit die Kirchmeister der
verschiedenen Pfancicn im Auftrag des Raths von Haus zu Haus
gingen, um sich die vorhandenen Waffen vorzeigen zu lassen.
Begiiubti^end wirkte auch die Gew(»geiiheit, welche der Kath
den ritterlichen Waffeuiiljuniien zuwandte. In dem die Jahre lo7(>
l)is 13B0 umfassenden Ausj;iibel)uch der Mittwoebs-Rentkariimer
kumiiien eine Men<;e Turniere und Lanzenb[jiele zur Anzeige,
denen „unsere Herren" als Zuschauer beiwohnten. Die meisten
fantleu auf dem Altenmarkt statt, und die Herren pflegten dann
häufig in dem Hause Eriuporzen daselbst einzukehren.
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Die Sarworier zu Köln.
179
Die Höfe der ritterlichen Geschlechter und die Wohnsitze des
vornehmem BUrgerthums wareu mit wohlbcstellten Rlistkammeni
verschen, Pniebtstilcke jeder Art ftir die Familienmitglieder, ein-
faches Küstzeuf,' für die dienenden Angehörigen aufweisend. Es
gab Häuser, in welchen sich diese Gegenstände von einer Gene-
ration, von einem Bewohner zum andern fast bis zur Gegenwart
vererbt hatten. Hin Beispiel liefert der Miethvertrair, den am 19.
Kovembcr 1791 der damalige Besitzer des Jabacher Hofs in der
8t('rnen;;asse, Kanonikus J. M. de Bors von Overen, mit dem Frei-
herrn Kverhard Oswald von Meriug und seiuer Gemahlin Elise von
Wecus abschloss. Gemäss demsclbeu blieb den Anmietherii ein
bedeutendes Mül)ilar, tlieils zur Mitl)enutznnL!:, theils znr Aufbewah-
rung an\ er traut, darunter ,ßö stück Uarniscbeo imd 3 eiserne
Köpf" oder Helme \
Welchen reichen Waffenvorrath das ehcmalii:«- reichsstädtische
Zeughaus Itcsass. ersieht man aus einem Inventar, das am 12. und
13. Mai lti;i4 unter Zuziehung des städtischen Btichsengiessers
und Zeughausbewahrers, Meister Johann Reuter, auf Anordnung
4e8 Senats aufgenommen wurde. Es int abgedruckt in den Bei-
trägen z. Gesch. der Stadt Köln von J. M. Heberle S. fi? Ii»,
Und l'h. W. Gercken berichtet 178t) in seinen Reisen durcii bchwaben,
Baiern u. s. w. III, S. i'OS. er habe von dem Zeugwart erfahren,
dass für 15 000 Manu alte KUstnng im Krdnischen Zeughaus aufbe-
wahrt werde. Zu Anfang des gegenwärtiircn Jahrhunderts sind
diese Gegenstände als altes Eisen zu »ort preisen öffentlich ver-
kauft und mit wenigen Ausnahmen vernichtet worden. Nur Wall-
Taf und der Baron von Hüpsch erkannten den künstlerischen niul
historischen Werth und Dahmen manche Stücke in ihre bamm-
lungen auf.
1) Vgl. Merlo in den Annalen d. hist. Ver. f. d. K. IX, ö. 70.
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Literatur,
Hermann van dem Busolie. Sein Leben und seine SchrifteD. Von Dr.
Hermann Joseph Liessem, Gymnasial-Oberlehrer. Prof^ramm-AbhftDd-
luDgen des Kaiser Wi]lielm-Gymnaf?inms zn K51u 1884— 1H8H.
8eit Ostern liat Dr. Lieaseni eine Reihe von Abhandlungen ver-
öffentlicht, welche seine Erstlinjjfsschrit't ^De Ilernianni Buscliii vita et scriptis
commeutatiu historicu. Bouuae iMWi" durcii ausgiebige Benutzung eines sehr
seltenen Qaellenmateriats wetentHch ergänzen und eine Besprechung an dieser
Stelle verdienen. Der Reis der Abhandlangen liegt unseres Eracbtens weniger
in den Mittheilnngen über den nnstäten Humanisten, dessen unfertiges Wesen
keine Sympathie aufkommen lässt, als vielmehr in den mandierlei eingefloch-
t<»non Erörternngfen über wisspnschaftlichp Bestrehnnwen im Mittelalter. Der
Verfasser zeigt hier u. A., dass die Kölner Hochschule edler, klassischer Bil-
duug uicbt abhold war und berühmten lluiuauistcn, wie dem italienischen
Rechtsgelehrten Peter von Raveuna, ehrenvolle Aufnahme gewährte, obsuhoa
sie allerdings die Einseitigkeiten des jüngern Humanismus und seine gdstlose
Nachahmung der Antike nicht übersah. Wenn die Kölner Gelehrten später,
durch ein nichts weniger als kluj^es und taktvolles Auftreten der „Poeten"
wiederholt tief verletzt, als erbitterte Feinde der neuen Richtung anftrateOt-
so wird eine unparteiische Geschichtsforschung Recht und Unrecht in dem
mit so grosser Heftigkeit von beiden Seiten geführten Streite billip zu ver-
theilen wissen. Beherzigenswerth ist auch, was Licssem über die mittel-
alterliche Latinität sagt. £r ist hier in der glüokitchen Lage, sich auf aner-
kannte Autoritäten wie Lotze und W. Schmitz berufen zu können, welch
letzterer in einem 1883 in der dritten Jahreaversammlung der Gesellschaft
für rheinische Geschiohtskunde gehaltenen Vortrag es als einen hohen Grad
von Eurzsichtigkeit und Unwissenheit beklagt, wenn man leider noch immer
in verächtlicher Weise von Kirchen- und Mönchslateiri redet. Ganz neu wird
den meisten Lesern sein, was man in der auf ungedruuktem Material beruhen-
den Abhandlung über die quodlibetischen Disputationen liest, welche bei allen
Universitäten in Uebung und auch bei der Stiftung der Kölner Hochschule
statutarisch vorgeselion waren und hier fast eine ganze Woche, vom Feste
der h. Lucia bis aum Feste des h. Apostels Thomas 20. Dez.), dauerten.
Dieser lange Redewettstreit bedurfte von Zeit zu Zeit einer Unterbrecliung"
durch scherzhafte und launige Deklamationen, welche manchmal iti Schmäh-
und Spottreden ausarteten. Auf die spätere komische Literatur waren diese
quodlibetischen Spottreden, .,die uns ein Bild jrehen von der damals im deutschen
Volke lebenden J^ust au satirischen Darstellungen'^, von grossem Einfluss.
Der Anbang bringt ein sehr fleissig ausgearbeitetes, aber noch nidit
abgeschlossenes bibliographisches Verzeichniss der Schriften Hennanna van dem
Busche, weldics mit der genauen Angabe der Titel und der verschiedenen-
Ausgaben, sowie der Bibliotheken, auf welchen dieselben sich finden, eine
zuweilen sehr eingehende Charakteristik des betreffenden Werkes verbindet»
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Literatur.
181
Man könnta sogar der Meinung sein, dass die aufgewendete Mühe hier und
da in keinem rechten Verbältnisa zum Gegenstand steht. In dem Anhan«r
bietet sich dem Verfasser auch Gelejreuheit. aus dou Kektoratsakten und den
Dekanatsbücheru der ArtisteufakuUät eine Anzahl bandschriftlicher Aufzeich-
nungen über den von der Kölner Universität gegen Reuehlin wegen der
Jttdenbttcher augdstrengten inquisitiontproaeet abandracken.
Liessem« Schrift Kekt über das Niveau einer gewöhnlicbeD Programm-
Abhandlung hinaus; sie ist ein Muster deutscher Gründlichkeit. In den
Anmerkungen ist viele saure Arbeit aufgehäuft. Der Text erfreut durch edle
Sprache, massvolles Crtheil und mitunter aucli durch feinen Humor. r>ie
Schrift hat auch im Ausland bereits Aufmerksamkeit erregt. Wie wir ver-
nelmien. wird von sehr angesehener Stelle eine italienische Uebersetsung
vorbereitet. K. Unkel.
Nachtrag. Die sn Ostern 1889 erschienene Fortsetzung des biblio-
graphischen Verzeichnisses ist zum Theil durch ihre sülir umfanfireicheu An-
merkunpon für weitere Kreise intfressaiit. Die in denselben enthaltenen Ev-
urleruügeu über Veroulusäuug uud TeudL nz der literarischen Erzeugnisse Büschs
lassen manche Streiflicbter auf seinen Charakter und Entwicklungsgang fallen
und die verschipdfuen Phasen in dem Streite /wifichen der Kölner Universität
und den Jüngern Humanisten scharf hervortreten. Auch hier wird es wieder
recht deutlich, dass die Kslner Gelehrten mehr die dem christlichen Glauben
und Leben ab2:ewandie Gei^iiinuiif^ vi.ler ihrer Gegner als Inhalt und Form
ihrer gelehrten Bestrebungen bekämpften. Wetteiferte doch gerade der best-
jrehasste unter ihnen, Ort win Grat ins, mit den „Poeten* in seiner Begeisterung
für die altklassischeu Studien und in der Handhabung einer edlen Latinität.
Die betreffenden Aufjführunjjen Liessems lassen klar «renug erkennen, warum
er der literarischen Thätigkeit Büschs jenes tiefgebende Interesse zuwendet,
welches seine Persönlichkeit allerdings kaum au erwecken vermag. K. ü.
Die Landfriedensbünde swisoben Maas und Ehein im 14. Jahr-
hundert. Oissert. von F. J. Kell et er. Paderborn, Sobdningh, 1888.
(Münst. Beitr. zur Geechichtsforachttng'hrsg. von Hl. Liudner. Heft 11.)
Diese Erstlingsarbeit ist eine fleissige und anerkennenswerthe Leistung.
Auf Grund ausgiebiger Beuutznnfr der einschlägigen Literatur und einer
Reihe von Archiven schildert K. die ()r|j;ani.sation und die Geschichte d-^s nie-
derrlieiniscben Landfriedens, der vom Er/Jii'^chof von Köln, dem Herzog
von Brabant, sowie den Städten Köln und Aachen im J. 1351 zunächst für
10 Jahre gegründet, in den Jahren 1364, IHTö, 1379 und 1384 verHngert
wurde und bis aum J. 1387 dauerte. Zu den ursprünglichen Theihiehmern
traten im Laufe der Th&tigkeit dea Bundes noch eine R^he neuer, in erster
Linie «eit dem J. 1004 der Hersog von Jülich. Yfie die Städtebünde und
die sonstif^en Landfrieden verdankte auch dieser seine Entstehung dem Be-
dnrfniss nach grösserer Sicherheit im Verkehr: er hat in dieser Hinsicht eine
fruchtbring^ende Th&tigkeit entfaltet, welche auch die Billigung des Reichs-
oberhaupts zu wiederholten Malen fand, beiu frühes Ende trotz dieser
Erfolge erklart eich aus den ungeheuren Kosten, welohe seine Thätigkeit
verschlang, und ans der trota des Bundes fortbestehenden Rivalit&t der Theü-
nehmer. K. untenncht im Einaelnen die Organisation des Bundes, vor Allem
die Stellung der wichtigsten Behörde, der Geschworenen, welche den eigent-
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literatar.
liehen Mittelpuukt der gesararuteu Thätigkeit des Laadfriedens bildeten ;
daneben fixirt er die Stelluufr des seit dem J. 13(15 auftretenden Landvoets,
als welcher zuerst Arnold von Boland, dann Goswin von Zevel etscheiut, und
den Antbeil, welcher den Amtlenten an den Bestrebungen dea ünndfriedene
zagewiesen vnrde. Die Stellung dieser ist &brigens nicht klar genug pr&-
eisirt (S. 31, 53). Offenbar stand denselben in der Tbat ein Theil der Redit-
•prechung, nleht etwa bloss die ExeknÜTe fftr die EntscheidunjireD der 6e-
9chwo!«'npn ZU. — Im Allgemeinen wäre zu wünschen, dnss die Orts- und
Personennamen in moderner, nicht in der alten Form in den Text Aufnahme
gefunden hätten ; besonders störend wirkt die Aufübning der alteu Namen
bei der Umschreibung der Grenzen des Landfriedens (S. 15 — rhein abwärts-
ist Druckfehler — 28, 68). Die kleinem Ortschaften hfttten hier auch geo>
graphisch bestimmt werden müssen. — Aus dem in der ürk. vom 15. Aug..
1357 dem Herzog von Jülich beigelec^ten Titel »herre za Monyoie* koustruirt
K. merkwürdiger Weise S. 23 eine Tbeilnahme der , Herren von Montjoye"*
an diesem Vertrag ! — Die Stiftungsurkundp vom 11. April 1^04, welche
S. 27, Aum. 3 K. «bei der Durchforscbnng des Aachener Stadtarchivs nicht
zu Gesicht gekommen", beiiodet sich doch daselbst. — Bei den S. 32 und 3!>
aufgezihhon Stedten ist hier Rhetnberg (Berks), dort ZQlpieh übersäen. —
S. 87» 45 ist zweimal der Ansdrack „Knappe von Wapen" gebraucht| der den
Anschein erweckt, als halte K* „Wapen" für einen Eigennamen. — Der
S. 43 nach Eroberung seines Schlosses Hemmersbach Ende Dez. 1366 gerä-
derte Scheivard von Merode acrhält" im folgenden Jahre (S. 44) „Gut, Land und
Herrlichkeit von Hemmersbacb zurück"! — Schief ist die S. gewählte Defini-
tion .jHunnen" als „Verwalters eines Pfarrdorfes". wenn auch die Frage nach
der Qualität des Hunnen als Gerichts- oder Verwaitungsbeamten noch nicht
endgültig entschieden ist {ich erinnere an die vor Kurzem von v. Below be-
kämpfte Zendereitbeorie Lamprec|its). — Unkhir und mit den Orkunden
bei Lacomblet, UB. III, Nr. 798« 810, 811, 843 nicht in Sinklang sn setzen
ist die Darstellung der Belagemcg von Linn im J. 1877 auf S. 77. — Zu
bedauern ist, dass dem Verfasser eine im Staatsarchiv zu Münster (Msc. VI,
107, Nr. V) vorhandene Rechnung über das im Erzstift Köln und im Herzog-
thuni Jülich in der Zeit vom 0. Febr. 1389 bis 4. Mai 1303 erhobene Geleit-
geld unbekannt geblieben ist. Es ergibt sich aus derselben, dass an Stelle
des im J. 1887 au Ende gehenden Landfriedens eine besondere Abmachung
zwischen Köln und Jülich sur Sicherung der Strassen trat; sie wurde durch
die Urkunde bei Lacomblet, UB. III, Nr. 986, S. 875 beseitigt.
Im Allgemeinen ist aber, (roti dieser Ansstellnngen, die Arbeit als eine
anerkennenswerthe, w>p schon gesagt, zn bezeichnen. Der gute Eindruck,
welchen sio hervorruft, würde noch gewonnen haben, wenn K. statt der rein
äusseiiichen Anordnung dfs Stott's eine sachliche Gruppiruug gewählt hätte,
als welche sich die Eiuiheiluug in drei Abschnitte : 1) Gründung, Tbeilnehmer|.
Brneoerungen, 2) rechtliche Yerh<nisse, Organisation» Stellung zu Kaiser
und Reich, ^ Wirksamkeit ohne Weiteres darbietet. J. Hansen.
Dlgiii^uü üy Google
Literatur.
183
Maasscu. Herrn. Hub. Christ., Geschichte der Pfarreien des Dekanates
Hersel i iTcscliichte der Pfarreien der Erzdiöcese Köln, heraus?of,'eben von
Dr. K. Th. Dumout, Dooicapitular zu Köln. XXIV.) Köln, J. P.Bachem.
XVI QDd 405 SS. 80.
Dass mit der Saminlunoj^ und Sichtung de«? Quellcnstofts zur Geschichte
einer altt ii Pfarrei odt?r ^av aller Pfarreien eines* grossen Dekanats ungemeine
Schwierigkeiten verbunden sind, wird kein Kundiger bestreiten. Häufig ge*
nag bleiben urkuodlicbe Schätze im Privatbesitz dem Foncher verborgea
oder uasugtogUoh. Auch was die Pfarrarcbive bieten, ist oftmals geringfügig
und lückenhaft» denn hier haben am ehesten Ungunst der Zeiten und Mangel
an geschichtlichem Sinn, was die Jahrhunderte überliefert hatten, kläglich
zu Gruntle gehen lassen. Möchte os mir geblattet sein, aus Quellen dieser
Art einem als weithvoll uud lirauchbar &aerkaanten Buche einige Berichti»
gungen und Ergänzungen zuzuführen.
Maas^en bezeichnet seibor seine Arbeit als verbesserungsfähig ; er
wird deshalb in den folgenden Bemerkungen nicht den Versuch erblicken,
das Lob tu schmülem, das ihm von anderer Seite gespendet worden ist. Es
soll hier nur ein bescheidener Beitrag su einer in allen Theilen genauen und
zuverlässigen Geschichte unserer Dekanate geliefert werden. Einige Ein»
wände, welche gegen die Auffassung und Durchführung des vorliegenden
Werkes sich richten könnten, bleiben dabei unterdrückt.
S. H, Z. 4 fehlt zwischen vicunus und aolvit die Zifier Vlil. Ich
bemerke dazu, dsss solvit in Biuterim und Moorens unschätzbarem, aber
durch sahllose Druckfehler verunstaltetem Werke : Die alte und neue En-
diösese Köln I, S. 130, also an der von Maassen angesogenen Stelle, ver-
lesou sein <liirt-i aus solidi, xumal 8 ttol. und 4 den. der Zehntsbgabe von
den I marc. £tnkänftett des Pfarrer« genau entsprechen. Vgl. Maassen
S. m.
Das. Z. 11 ist nach ^unter den Dechanten* hinzuzufügen: »und hatte
unmittelbar nach dem Archidiakon und Oftizial seine Steile" ^
Das. V. u. ist su bemerken: ^Spätero Verzeichnisse der Pfiureien des
Ahrgauer Dekanats" weichm, wie vom Liber valoris so auch von ein-
ander abu
S. 11 und 1L>, Xr. 4 „Deohanten des ilbrganer Dekanates". Der ganze
Absatz wäre folgenüermassen zn fassen;
1) Pape, Dissertatio histor.-erpl.:».» ,1q archidiaconatibus in Germania
ac occles. ('oloniensi, speciatim de archiUiaconatu maiore Honnensi (Honnae
IVM) p. i'iH. (Hmterim a. a. O. nennt S. 143 irrthümlich Spitz als Ver-
fasser dieser Schrift.)
2) Der Liber valoris ist das von Ersbisohof Heinrieh II. von Köln im
J. 1313 veranlasste Verseiohniss aller Pfarrkirchen und Klöster der Eradiö-
zese nach ihrer kirchlichen Znsammengehörigkeit und Gliederung nebst der
Angabe ihrer j&hrlichen Einkünfte, veröffentlicht bei Binterim und Mooren,
Alte und neu« Erzdiözese Köln 1.
184
Literatur.
„Mau konnte versucht seiu, die Reihe der I »oclianten zu eröflaeu mit
ilermauu Uä, deuu uach deu ,|Aüla «viiodalia eccles. OsuahrugeriH. 1G28 sub
* FranoiBCO GniUelmo" p. 36f> „floruii ho« tempore -~ ec. o. 1200 — b. Her-
xnanotts ex pattore >. Martiui deoanus Bonnenais, poetea abbae in Marienetat
ord. eistet c.'', allein unter der Beaeicbnung ^decanus Bonneneie* wird hier
der Dc'chant des Kassiusstifts zu verstehen sein. Ebenso Verhaltes sich S. 34
besw. 158 mit dem Dechantcn Juh. Jd*. Mpyer und S. mit Peter Trinkens.
Gunter, 121<) Schiedsrichter bei dem Streite iilter die Pfarrstelle zu
Wevelinjihoven — Anselm, Zvuge in einer Urkunde für die Deutschordens -
kommende Muffendorf — Ilichard von Adendoru, 1478 Schiedsmann
zwischen Kloster und Gemeinde Walberberg über Baupflicht. — Nikolaus
Rick c. 1500* — Nik. Meyer c. iSm. — Winricb Hecker, Pfarrer au
Schwadorf, Dechant ir.n:i-l(;24* — Paul Reeb (Koeb), Pfarrer zu Kach bei
Rheinbach, KIIÜ— 46 zu Walberberg, t l'»4<'« als Dechant. — Christia-n Vetter,
Dr. theol., Pfarrer zu Sinzig, reconciliirt 1H4(5 als Dechant die Kirche zu
Ahrweiler '', errichtet pine Stiftung für Hausarme zu Sinzi^r 1^>50. — Kasp.
Kitter»bach, Piaiier zu Weilerswist, hielt Kirchenrevisiunen l(>äü und
1684, war 1G9!) noch Dechant*^. — Christian Isenberg (er unterzeichnet
166(> Chr. Isenberg, prolonotar. apostol., ebrisUanitat Arcuens. decan.), 1652
Pfarrer in Heimersheim a. d. Ahr, noch 1680 Dechant ^ (wonach also in Kasp.
Rittersbachs Amtsführung eine Unterbrechung anzunehmen wäre), f 16^2. —
Leonard Of fenber<,^ 17i;{, Juli 22 Zeuge im Testament des Pfarrers Da-
niel Reuland zu Ramershoven**, visitirt 1717 zu Heiinerzheim a. d. Swist,
11722, Okt. IS als Pfarrer zu Urfeld". — Wilh. Schlösser. Pfarrer
in Heimersheim a. d. Ahr, Dechant seit 1723, visitirt 1727 in ileimerzheim,
1730 in Hemmerich, f 1732» Okt. 18*. — Joh. Abraham Schroe«
derj lic. theol., Pfarrer in Niederbachem, visitirt in Heimerzheim 1733,
Sept. 3, t c. 1767 1*. — Laurenz Radermacher, Pfarrer in Heimera«
heim a. d. Ahr, Dechant 1770 '^ resign. als solcher 1784'-. — N. Strunk
17^1, vielleicht auch nur während einer T'iiterbrechung in der Atntsthätirrkeit
seines Yorgängers. — Franz Lothar Fr. Adam Xils, Pfarrer zu Rhein-
I) Laoomblet, Urkb. II, Nr, 58. 2) Picks Monatsschrift I, S.179.
:\) Katzfey, Münstereifelll, S.15. 4) Rose 11 en, Dekanat Brühl S. 532.
:>) Annalen des bist. Ver. XI. XII, S. 2!<.
ti) Laut einer Urkunde über das Auaetzuugsrecht des Küsters zu Mo*
rcnhüvüu im Pl'arrarchiv daselbst.
7) Auuuleu d. bist. Ver. XI. XII, S. 3«, 4B u. 54; Testament u. Stiftung
der Margaretha Breuers verehel. Assemachcr zu Dünstekoven aus 1666, Pfarr-
archiv Heimerzheim. 8) Pfarrarchiv zu Ramershoven.
9) Nach einem von Pastor Brewer angelegten Nekrolog (1714, Dez. 19
bis 1748. April 1); Pfarrarchiv zu Neukirchen a. d. Swist.
10) Pape l. c. p. 66; Nieder- Rheinisch -Westpb&L Kreiss - Calcnder
1767, S. 97.
II) Pfarrarcbiv zu Ramershoven. 12) Pape 1. c. p. 67.
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Literatur.
bach 1755 — wurde Dechant zwischen 1781, Januar 8 und 17H[» i. — Jos.
Lemmen, Pfarrer in Ramershoven 1787 — lti04, Febr. 28, dann Kaatoual-
Pfarrer in Ahrweiler."
S. 12, leizte Z. beuufügen, dass der Dechant „amplissime dominc" an-
geredet wurde*.
S. la, Z. 1 „den Tag naisb^ mnei heisien „den Bienetag nach«
Das. Z. 2 Zusatz: 1791 beschlose das Kapitel mit Zustimmung des Of-
Bziah und des Deobanten, seine Versammlangen nur noch alle zwei Jahre
SU halten *.
Das. Z. 9 ist zvi losen Frauz Rudolf Antou Hoynclc, iic. theoL
Das. Z. 12. Schuiizier war protouotar. ayüstolicus
Das. Z. 13. Peter Jos. Isbach^ scheint erst 1782 gestorbtti »i Min*.
Das. Z. 14. Job. Adolf Freusberg, canon. arcliidiaconalis eoeles. Bonnen-
sis et pastor s. Martini ibidem, denomiairt 1782. Nov. 20 durdi den Bonner
Archidiakon und Stiftspropst Ferd. Jos. von Weichs, konfirmirt 178.'}. Ja-
nuar 2 durch den Erzbischoi» eingef&brt als Dechant 1783» Mai 6, noch 1796
im Amte.
S. ii^, letzte Z. Bei einem im J. 171«j gehaltenen Kapitel gaben die
Ffarrer von Alfter und Dottendorf die Erklärung ab, dass zu ihren Pasto-
raten keine liegenden Gr&nde gehörten, dass die Anfforderang des Clerus
in« et eztraneus, eine Speeifikation der im Bonner Besirk gelegenen Pfitrr-
güter einsnreichen, mithin auf sie keinen Bezug Laben könne*. Demnach ist
auch die preussische Regierung wohl nicht in der Ij&ge gewesen, Dotalgüter
in Alfter eiuzuziehen, es sei denn, dass eine Erwerbung noch nach 1796
stattgefunden habe.
S. 53| Z. 21 — 2t). Die noch ernalteue sog. Kapelle zu bciiiiiiug«kapeileu
war kein Bestandtheil der 1811 niedergeleKten Kirche, anoh war nioht in ihr,
sondern in der Kirche selbst der Stifter des Klosters Bitter Wilhelm Schilling
bestattet. Das beseugt ausser der lebendigen Ueberliefening im Volke eine
im Pfarrarchiv zu Heimerzheim befindliche Aufseichnnng des 1872 verstor-
benen Pastors Knott<<*.
1) Katzfey, Münstereifel II, 8. 173 u. 176; Pfarrarchiv zu RamersboTen.
2) ProtoooUum decanatus Burgensis etc. iussu amplisnmi et plurimam
rev. domini decani J. A. Freusberg eomparatom 1783. [NB. Hactenus omnia
capituli Burani negotia ad protocollum archidiacouale notata et protocollum
speciale priorum . . . amionim pro hoc dpcaaatu nou existit.] Pfarrarohiv
zu Heimerzheim, im Folgenden als ,, Frotukollbuch" anveführt.
3) Pape l. c. p. 52; desgl. Protokoilbuch. 4) ProtokoUbuch S. G5.
5) Annalen d. bist. Ver. XUll, S. 90.
6) Nieder-Rhein.-Weetphftl. Kreiss-Calender 1767, S. 97.
7) Das. 8. 118; ProtokoUbuch S. 7.
8) Protokollbuch S. 7 zum 6. Mai 1783.
9) ProtokoUbuch S. Tf) ff.
10) Vgl. auch Annaieii d. hist. Ver. XXXii, S. 137.
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Literator.
S. 5<;, Z, 9 Zusatz: Güter des Konvent« Schilling^skapellen V
S. TU, Z. 20 Zusatz: obgleich das wunderbare Bild sich seit dem Ab-
bruch der KirciiQ im Hochaltar der Pfarrkirche zu Buschhoven befindet.
S. 165 Zmats: Auch die Abtei St. Bertin in Artois halte Besitzungen ia
Giebdorf, verkaufte eio jedoob 1563 1
S. 220, Z. 26 «immeotlich MarÜn von Rod«iberg*
S. 243, Z. 4 Pleis, auch Pkitz^.
S. 2(i4, letzte Z. Mörchen, die bekannte kölnische Münze.
S. niH, Z. 31 1. Joh. Pet. Barion («päter Pfarrer an Berzdorf >> at.
2i. Barian.
S. o2b, A. 23. Jakobus v. Languetotte (nicht Languerotte), magister Uber,
«rt., BADonikos von St. Germain zu Montfaucon (Diöa. Beim»}, ist auch Zeuge
bei einer Altaratifbang au Lftladorf 1467, April 7 >.
8. 845» Z. 27. EinkOnfte der Fforrldrche im J. 1784: Zinun 135 fl.^
PÜnnigsgeld 5 fl., einige Oelpacht und VMi Morgen Waldnutzung ^.
S. letzte Z. Der Vikar Matthias Braun zu Witterschlick berochuet
im J. 1784 das Pfarreinkomm'?n auf mehr als 900 Rthlr., abiresehcn von Stol-
gebühren und überflnssigeiii Braiulholz. Es setzte sich zusammpn aus der
Hälfte des Kaiueralzeboten zu W'itterschlick, Heidchen und Volmershoven»
dem trocdttneiL Zehnten au Nettekovoi, Impdcoven und Bammelahoven» dem
naaeen Zehnten an Impekoven» SMcwgen Ackerland, Garten undStolgebfibren^.
8. dSO» Z. 28. Im J. 1784 betrigt daa Einkommen der Tikarie 91 fl.
abgeaelien von Wohnhaus und Garten, dafür bat der Vikar jeden Sonn- and
Feiertag, sowie jeden Mittwoch für die Stifter zu applioiren. Vikar Braun
schätzte allerdings seine Kentf» nnr auf .".l Ktlilr. ^.
Das. Z. 29 1. „unter den» Nov. 1784'* »t. ,i. J. 1783" i».
Das. Z. 32 „am 12. Dezember 1784"
Daa. Z. 35 L 1785 et 1784»
& 851. Yikar Matthiaa Bmon 1784.
Daa. Kapsle an der KUnse. Die hier mitgetheilte Bnahlung bezieht
eidh anf das Kapellchen im Rheinbacher Walde
S. MM. Die Ausführunc!: des crzbiscbdflichen Erlasses über die Vereini-
gung der Schulstelle mit der Vikarie d. tl. 1784, Nov. 29, ist ohne Wider-
spruch erfolgt, abgesehen etwa von der durch einen «harten Verweis'* er-
widerten Supplik des Vikars M. Braun.
1) Annalen XLIV, S. ({8. 2) Annalen XXV, S. 179.
3) Picks Monatsschrift I, S. 857.
}) Ptarrarcbiv zu Neukirchen a. d. Swist.
ü) St. Sebastianusbruderschafts-Buch zu Heimerzheim 1550, Ö. 39.
6) Annalen XLIl, S. 164. 7) ProtokoUbuch S. 86.
8) ProtokoUbncb 8. 41. 9} Das. S. 26 n. 37.
10) Das. S. 82 ff. 11) Dai. S. 84, 35.
12) Das. S. 48 ff.
13) Disselbeck im Programm de» Progymnas. an Bheinbaeh 1884.
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Litermtur. 187
S. i>övS, Z. 5 1. Sarne st. Harve(?).
S. 358, Z. Hl ist ,.i>chillin]Cfskapellen'' zu trenueu von ,,aiif ileui Verde";
die „tria tinonasteria mouialium" sind danu: a) Schillingskapelleu, Pfarrei Hei-
meraheim. b) Klotter auf dem Wertiif Pfarrei Oberwinter. c) Merienthal.
8. Z. 38 u. 39 L »nortuarias* et. „uortnarias^
S. 365. Pfarr» au «HurrenhoTen" war damals Johannet 2^rn.
S. 305, Z. 2 V. u. Der Kardinal ist Wilh. de Enkefort; er war gegeik
15 Jahro Stift^tpropst, f Bonn 1534.
Darf nach diesen prganzenden Anmerkungen noch ein allgemeines Hc-
denkeu geäussert wurden, so mag ea sieb dagegen richten, dass hier wieder-
holt, 80 S. 85, 24^, 2G5 u. ö., lebende und noch im Amte befiDdliche Persön-
liebketten öffenUieh gelobt «erden.
Berriacb.
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Miscellen.
1. £miuericher Anualeu des Jobaun Scholton, itirattiH ad g* Martiutim,
mit Kalendariiuu der £mmericher Mariinskirehe vom Jalire ISOS— 1509.
Kodex 22 der Trierer Dombiblioihek, seinem gröasern Theile nach ge-
8chricl)on in den Jaliren l.'OS — l.'O*) von ^Johannes Schölten, ecclesie divi
Mtirtiui in Enbrica curatus**, enthält ein Breviarium mit Kalendarium und
priesterliclien Gebt-ten. Auf einem leer ?ela?penen Blatt (20) und auf der
unteru Vorderseite des unmittelbar vorhergebeudea Blattes hndeu sich vou
Soliolteiu Hand noch folgende annaliitieobe Aufzeiebnuingen :
1145. Nota. Anno domini nclv. fiierant canonici in eoelena eanct!
Lamberti Leodienti filii regum deeem, filii ducum Xnil. et filii oomitum tri>
ginta, baronum 7*.
1419 Jan. Iß. Anno domini niccc et XYIII natu» est Johannes dux
Cliuensis lilius ducis Adolphi, qui fuit primus dux Cliuensia * ; ut iupsaiterio:
LaVs eIVs In eCCLesIa sanCtorVM^
1444. Item idem lohannes intrauit ducatum anno domini mccccxxxvui^;
ut in pealterio: Ad te CLaMaTerVnt et aaLYI faCtI sYnt; In te eperaVerTnt
«t non sTnt ConfVsIf
1807 Jun. 7. Anno domini mcco nonageslmo septimo 7 die in lunio
fuit bellum Cliuense; et illa tunc erat quinta dies ante fpstum Penthecostes^.
1177 Jan, 5. Anno domini mcccclxxvn. oppressus fuit Karolus de
Burguudia in Lottringia per Tzwitt(en8e8) ^; ut in psalmo: eUCe MVtaCIo
deXtre eXCeLsH.
1) V<rl. Tüschenmacber, Aunales Cllviae etc. p. 280. 2) Ps. CIL, 1.
.*]) Jobaun I. trat erst 144!» das Ilerzogthum an, nachdem sein Vater
am 19. Sept. 144S gestorben war. Das nachstehende Chronogramm bezieht
sich auf das Jahr 1444. Da nun in eben diesem Jahre Johann nach mehr-
jährigem Aufenthalt am burgundisdien Hofe wieder heimkehrte und hier
sofort an dem sog. Kölniioben Kriege thmlnahm, weil ihn die vom Kdhier
Erzbischof abgefallenen Soester zu ihrem Herrn gewihlt hatten, so besieht
sich oben „intravit dacatum" auf dieses Ereigniss, sowie denn auch der Wort*
laut des Chronogramms wohl sicher auf die Soester sich bezieht. Wahrschein-
lich lag Schölten eine Quellennachricht über Johannes üeim kehr und Ueber-
nahme der Kriegsfübrung gegen den Erzbischof vor, die er irrig als Ueber-
nähme des Herzogthums deutete. 4) Ps. XXI, 6.
Ö) Sehfausht bei Clererfaamm. Vgl. Tesohenmaeher L c p. 2S6a.288.
6) In der Sohlaeht bri Nancy, worin Kar! der Kühne Sieg und Leben
verlor, bildeten 8000 Schweizer unter dem Strassbarger Wilhelm Herter den
Kern des Heeres des Lothringer Herzogs Pieuatus II. und entschieden auch
den Si^.. Vgl. £. Huhn, Gesch. Lothringens II, 8.37 f. 7) P».LXVII, <>.
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MiseeUen.
189
1465 Jan. 9 — 10. Anno rJornini tncccclxiu Adolphus dux Gplrie, filins
Arnoldi dncis Gelrie, iniecit manus violentas in patrem^; at in paalmo:
peCCaVlt in ConspeCtV aLtlssIMP.
1465. Item idem Arnoldas li^ratas est er carceribus; at in ptaimo:
fVnes CedderYnt MICbl In preCUrlt*.
1473. Anno domini 73 Knrolnt doz Bnrgundie intrtnit terram Gelrie
•et obtinuit eam*.
l.*)Or>. Item nota. Anno domini 1505 diebus G. 7. et 8. luHi fuerunt
in Cliuis serenissiTTia et illustrissirna rogina RoTTianorum et Castelle et Le^o-
nis '; item domina Marigreta '', quondain uuptü regi Francorum, deinde pria-
cipi Hispanie, postremo duci Sabaude; item duce» luliacensds) Cliuenä(isj^
et eine firimogenitot*; item oomee e. Panli^.
Auf BI. 25 des Kodex finden tlcb» von Scholtene Hand geichrieben»
noch folgende Verse, welcbe über die Abfaisangsseit Anikanft geben:
1509. Mille et quingeatoi diitinzit Gyntbiua annos
Atqne nonem roseis annumerariit eqiiis,
Quando eiro lohaniies Schölten cognomino dictus
Conscripsi mauibus hou opus ecce meis.
Et quamquam quandoque grauis me cura retraxit
Et graue pestoris aoUidtauH onus,
Attameo inceptos fato feliee labores
Tarn cito perfectoe tempora paroa »tupent.
Informem formauit hyemps ignaua papyrum,
Martinus calamos disposuitque leues;
Pomiftx auiuinuuF? finem videt atque Michael
Codicis exacti nigra elementa legit.
Tu, quicunque meot libros eaolueris ofim.
Die: Uuius valeati flagtto, scriba libril
1) Das Datum Naeht vom 9.— 10. Januar 1465 findet sich in
Nijhoff , Gedenkwaardigheeden IV, CIL Vgl. Chroniken der deutschen Städte.
Cöln m, S.811.
2) Der Psalmvers scheint nicht aufzufinden. Das Chronogramm findet
sich auch bei Teschenmacher I.e. p. 30r». B) Ps. XV, (5.
4) Vgl. ChroQiktMi der de atschen Städte. Cöla III, S. 828, wo sich auch
der Quellennachweis tindet.
5) Johanna, Tochter Ferdinands und Isabellas, Gemahlin Philipps des
SchSmen» des Sohnes von Kaiser Sfaximilian I.
6) Margaretha, Schwester Philipps des Schönen, zaent yermahlt mit
Karl VIII., dann mit Johann, dem Sohne Ferdinands und Isabellas, endlich
(bis 1504) mit Herzog Philibert II. von Savoyen.
7) Wilhelm (f 1511). H) Johann Tl. (f 1521).
9) Johann III. (1521—1539). 10) St. Pol.
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190
Auf der Rückseite des vorletzten Blatts ist vüq derselben Uand folgen-
der Eintrag gemaoht morden:
Item tempos not», qnando venerabüe McrMnentain trenslatam aat de
dhoro «sncti Martini in Enbriea «d alt«r§ Cure (I) inferiorii. Sequimtnr versoe :
1514. Mille quingentos a parta Virginia annos,
Cwm sol bis Septem uoluerit orbe celer,
Per celebri (I) pompa (!) venera bile corpus
Mente sacerdotes buc bumilique ferunt.
Ha(n)c igitur molem cernens ter fleote, viator,
Oe utnimque genu, voce potente Denml
Auf der Inneneeite dea Hinterdeckela dea Einbände befindet eich nocb
ein ebenfalls aus dem Anfang des lf>. Jahrhunderts stammender, vortreSlicb
ausgeführter Holzschnitt, der den h. Martinus, den Patron der Stiftskirche,
darstellt, wie er mit dem Schwert seinen Mant«»! zertheilt. In aclimuckem
Ritterkostüm jener Zeit sitzt der Heilitre auf schön geschmücklem Koss, dem
links ein Hündchen voraueilt. lieciits ragt auf steilem Felsen eine Ritterburg,
WH wdnher anf jibem Pfad da Wanderer emporeteigt Im Yordeigrond kniet
der Bettlor, eine wabre Jammeigeatalt mit langem Bart und kablem Scfaidel ;
unter die verkrüppelten Beine sind awei Holsbrettohen festgeaehnallty Mf
denen er über die Erde dahii riiU^chen kann. Ein ähnticbe« Holzinitrument
hält die linke Hand, während die rechte flehentlich zum Heiligen empor-
gestreckt ist.
Beachtung scheint endlich auch noch das Ealendarium (Bl. 8 — 8') zu
verdienen, weil es gerade dem Ausgang des Mittelalters entstammt und weil
dann bald darauf in der aweiten H&lfte dea 16. Jahrbunderta eine sabireiebe
Beibe neuer Kanoniaationen beginnt, deren feita die altem vid&cb von ihrem
Platze verdrängen, so dass die spätere Fixirung des dies featui vielfacb von
der ftltern mittelalterlichen abweicht. Für manchen Provinzialhistoriker wird
es erwünscht sein, in den Annalen des historischen Vereins für den Nieder-
rheiu einmal ein vollständiges Kalendarium vom Ausgang des Mittelalters zu
haben, das ihm zur modernen Batirung spätmittelalterlicher niederrheinischer
Urkunden als Hfilfamittel dient.
Kalendarium der Martinskirche in Emmerich
vom Jahre 1508—1509.
(Trierer Dombibl. Kod. 22, Bl. 3— b'.)
Abküraungen : ap. = apostoli ; app. ss apoatolorum; of. k oonfeeaoria ; cff. s
confeseornm; episepisoopi; epm epiioopomm ; nLs^martirb;
mmamartirnm; v.b Virginia; vv.a virginum; 6.sB8ancti; ae. «
sanctorum.
Die gesperrt gedruckten Feste sind im Kod roth geschrieben, also
öifentlich gefeiert; die mit verseheneu sind im Kod. roth unter-
atrichen.
Januarius. 2. Oetana a. Stepbani.
1. Circumcisio domini. 3. Oetaua a. Jobannis enangeliate.
!
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MigoeUen.
191
4. Octaua ss. Innocentum.
5. —
(). Ep^piiaiua doraini.
7,-9, —
10. Pauli primi heremite.
11. Triam nsgoruin.
12. —
13. Octaua ep\ phanie. Remigii. Hilarit.
14. l'ouciaiii m.
15. Mauri ablmtis.
16. Marcelli pape et xn.
17. Attthonü abbatia. *
1& Priace v.
19. Marii Marthe mm,
Fabian! et Sebastiani mm.
21. Agnetis v. et m.
22. Vinc(.'iicii in.
23. Emerenciaue v. et Macharii mm.
24. Thimothci ap.
25. Conaersto s.PattIi otProiecti m.
26. Policarpi epi et m.
27. Johanoi« Crisoatomi epi.
28. Octaua s. Agnetis v.
29. Valerii epi et cf.
30. Aldeg^nndis v. *
■31. ignacii epi et m.
Februarius.
1. Brigide v. Seueri epi et cf.
2. Purificacio b^ate Marie ?.
3. Blasit epi et m.
4. —
5. Agathe v. et m.
6. Vedaiti et Amandi epm et eC
7. Helene regine ehriatianisaime.
8. -
*• Appolloiii«-» V, et. m.
10. bcolaätice v. Zotici Uirenei mm.
Dorothee v.
11. Desiderii epi et m.
12. Dorotbee v.
13. -
U. Talentini m. YiUlis Feli^le ete.
15. -
la. Juliane v. et m.
17.-19. —
20. Eucharü q»! Trenereneis.
21. —
22. Cathedra s. Petri.
23. Vigilia.
24. Matbie ap.
25. Walbnrgte v.
26. -28. —
Marcius.
1.— 6. —
7. Perpetue ei Felieitatie V. et mm.
8. -11. —
12. Oregorii pape et cf.
13. Leonis pape et cf.
14. _li;. _
17. Gertrudis v.
18. — 20. —
21. Benedieti abbatts et cf.
22. -24. —
25. Annunciaeio beate Marie v.
26. Lndgeri «pi et cf.
Apriiis.
1.-3. —
4. Ambrosü epi et cf.
5. — 10. -
11. Leopis pape et cf.
12. —
13. Eufemie v.
14. Tiburcii et Valeriaui mm.
15. -22. -
28. Georgii m. Adalbert! m.
24. -
25. Marci pnannreliste.
26. Cicti pape et m.
27. -
28. YitaU» m.
29. —
30. Quirini m.
Maius.
1. Philippi et Jacobi.
2. —
3. Inuencio 8. Cracia.
4. -5. —
6. Johannes ante portam latinam.
7. Jauenalis m.
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8. Wironis epi et cf.
Geii;rulfi m.
10. Gordiaiii et Epymaobi mm.
11. —
13. Panoraeii m.ettociornmeius.
13. Seraaoii epi.
14. Victoris.
15. -1S. —
19. Potenciane v.
20. -21}. -
24. Rogaciani m.
.25. rrbani pap« at m.
26. Aagttstrai epi Angloram.
27. Bede presbiteri.
28. German! epi.
25). Maximini epi.
i^O. Felicis pape et m.
äl. PetroDille v.
Juniua.
1. Nicornedis m,
2. Petri et MarcelUni mm. •
3. Heraimi epi et m. Pwgentini et
> lau (1)
4. -
5. Bonifacii et aoeioram eiaa
mm.
(>. Martynim viginti.
7. Translacio s. Seruacii epi. Pauli
epi et m.
8. Medardi epi.
9. Primi et Felieiani mm.
10. Rogati m.
11. Barnabe ap.
12. Odulphi cf. Basilidis etc.
1.3. Felicule v.
Ii. Prothi m.
15w Viti Modeiii et aocioirai» mm.
16* Justine
17. AllezU cf.
18. Marci et Marcelliani mm.
19. Geruasii et Prothasii mm.
20. —
21. Alban! m.
22. Decem im Iii um mm.
23. Vigilia.
1) Ist irrig, denn Mildreda war
24. Natiuitas s. Johannis bapti-
ste.
25. Lebaimi ef.
36. Jofaaimia ei Pauli mm.
27. Septem dormiencium mm.
28. Benigni m. Leonis pape. Yigilia.
2i». Petri et Pauli app.
30. Commemoraoio s. Pauli.
Julius.
1. Octaua 8. Johannis baptisie.
2. Visitacio beate Marie V.
'\. TraiT'lacio s. Thome ap.
4. Translacio S.Martini. Udalrici.
5. —
6. Octaua Petri et Pauli app.
7. Willibald! cf.
8. Kyliant et sociorum mm.
0. Octaua uisitacionis s. Marie.
10. Septem fratmm mm.
11. Translacio s. Beuedicti.
12. Felicis et Naboris mm.
la. Margarete et MUdrade tt.*
14. —
15. Diuiaio app. Plecbelmi epi* etcf.
16. -
17. Alexii cf.
18. Frederici epi. Arnulphi epi.
Ii».— 20. —
21. Praxedis v.
22. Marie Magdalane.
23. ApollinarM epi m. Liborii. III ma-
gornm.
24. Cristine v. et m.
25. Jacobi ap. Cristoferi m.
2ti. Anne matris beate Marie. Judoci cf.
27. —
28. Panthaleonis m. Sampsonia.
29. Felieia Simplicii Fauatini etc.
30. Abdan et Sennen mm.
31. Germani epi et cf.
Auofustus.
1. S. Petx i ad vincula. Machabe-
omm.
2. Stepbani pape et m.
Abt calso cf.). 2) von Otdensal.
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MiaeoHen.
193
3. InueQoio8.Stei>baniproUiomartiri8.
4. —
5. Festum niais. * Oiw»ldi r^s m.
6. Sixti et aUorum mm.
7. TranifigurMdo domini. DohaU
epi m. Afre.
8. Ciriaci m. et sociorum eiu8.
Romaui in. Vigilia.
U». Laurencii m.
11. Tyburcii m.
12. Cläre v. Rftdegundis
13. Ypoliti et flodoram eitu mm.
14. Werenfiridi. Eusebii cf. Vigilia.
15. Assampcio beate Marie T.
16. Arnulphi cf.
17. Octaua s. Laureacii.
18. Agapiti m. Heieue regine.
11). Magni m.
20. Bemardi abbatis.
21. -
22. Oetaua aaiampcioitis. Thimothei
etc.
23. Vicriüa.
24. Bartholomei ap.
25. Gregorii epi Traiectonsis. Ludo-
uici rcgis Francis.
J26. —
27. Rttü m.
28. Augustini epi. Hermetis m.
Decollaciu 8. Johannis. Sa-
bine V.
80. Felicia et Adaucii mm,
81. taulini epi Nolensis.
Soptember.
1. Egidii abbatis. Peprisci (1) m. La*
zari epi.
2. Anthüiiii m.
3. Ktjmacli epi. Ordmacio Gregorii.
' 4.-5. —
6. Magni ef.
7. Euoroii of.
8. Natl'oitas beate Marie. Adri«
ani m.
9. (Torn^onii m.
10. Ilylarii epi. Othgeri cf.
Anaalen des hUi. Yerttius XLVIU.
11. Proti et Jacincti mm.
12. — 13. —
14. Ezaltaaio e. Crneie. Dedioaeio
eoelerie.
15. Octaoa aatimtatis. Nieomedit.
K'k Kufemie V. Lucii et Geminianl mm.
17. Lamberti epi et m.
18. -20. — Viffvlia.
21. Mathei ap. et, euaugeliste.
22. Mauricü et sociorum eius.
2d. Tecla v.
24. CoiKsepcio beati Johannis baptiete.
Firmini epi et m. (Heophe disoi-
puli domini.
2»!. Cipriani et Justine mm.
27. Cosme et Damiani mra.
28. Wenzelai regia et m.
29. Michaelis archangeli.
30. Hieronimi preebiteri et doctoris.
October.
1. Remigii epi. Oermaui Yedasti.
2. Leodcgarii epi et m.
3 Duorum Kwaldorum mm.
4. Francisci ef.
6. -6. —
7. Marcelli Apnlei mm. Marci pape.
8. —
9. Dionisii et sociorum mm.
10. Gereoüis et Victoris et so-
ciorum.
11. Tranalacio s. Augustini.
12. -13. —
14. Calizti pape et m.
15. Ss. Maurorum mm.
I4i. Galli abbatis.
17. Marthe v,
18. Lucc> enanq-eliste.
19. Tramlacio s. Willibrordi ... et
est dedicaoio sammi altaiis.
20. —
21. Undeeim milium vv.
22. Seueri epi. Cordule v.
23. Seaerini epi Coloniensis.
24. —
25. Crispini et Crispiniani mm.
13
194
26. Amaadi epi.
27. Vigilia.
28. Simonis et Jude app.
29. Gimere v. (!)
30. -
31. Qnii^ni m. Vigiiia.
Nouember.
1. Omnittm sanotorum.
2. Gommemoraeio animarnm.
3. Haperti epi et et.
4. -5. —
6. Willchadi epi cf. Leonardi of,
7. Wille bi'ordi epi et cf.
8. Quatuor coronatorum. Claudii et
Bodoram.
9. Tbeodori m.
10. Martini pape et m.
11. Martini epi et cf.
12. Lebuini cf. et Caniberti cf.
13. Brictii epi et cf.
14. _17. _
18. Octaua 8. Martini.
19. Elinbetli vidue.
20. -
21. Preseniacio beate Marie y.
22. Cecilie T. et m. Ordiuacio swilli. *
2^. C lemoQtis pape m. Trudonia Fell-
citatiä.
24. Grisooroni m.
25. Katheriue v. et m.
26. Lini pape et m.
27. \ italis agricole. Jacobi intercisi
mm.
28. -
29. BatbodiepL CrieaiitiDane.Yigilia.
30. Andree ap.
December.
1. Eligii ep. et cf.
2. -3. —
4. Barbare v. et m.
5. -
<). Nicolai epi et cf.
7. Octaua s. Andree ap.
H. Concepcio b. Marie. J:iucharii.
9.-10. —
11. Damaai pape et
12. —
13. Lude V. et m.
14. — IG. —
17. Translacio Ignacii epi et m.
18. -20. — Yigilia.
21. Thome ap.
22. -24. — Vigiiia.
25. Katiuiiai domininoatri Jesu
Christi.
26. Stephaai protbomartiris.
27. Johannie ap. et euangeliste.
2^. Sauctornm Tnnocentum mm.
2^. Thome Cantuarensis epi et m.
30. —
31. Siluestri pape et cf.
H. V. Sauerland.
& D«r Boman ^Gelihardt TradiMtt toh Wililnirf 9 Chnflrit T<m KSIn
und tf« astrologMieii Ftaten** tob Benedlet« üTanlierty Lelpilir
Ucber das vor diesen Zeilen und iu meiuem Aufsatz: y,i)eT Denkstein
der Burg auf dem Godesberg", Anualea XLVI, S. 12»), 127 und löy erwähnte, m
den Rheinlanden Toreinat viel gelesene Baeli könnten einige Nachrichten von
Interesse sein. Die Yerfassorin, nadi der richtigen Angabe geb. am 13. Sep-
tember 1756, gest. am 12. Januar 1819 au Leipa^f, erfreute sich wegen ibrv
DarsteUungsgabe, ihrer Kenntnisse und edlen Gesinnungen eines sehr guten
Xamens imd fiillte mit ihren Schriften, theib Origiualwerken, theils üeber-
setzungen, mehr als sQ Bände. Der hier in Frage kommende Koman ist
freilich nicht sonderlich geeignet, ihren Autor -Ruhm zu erhöhen. Gebhard
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MisceUen. 195
erscheint zuerst als der Vip^abte, lebhaft emptindende Sühn des ehrenfesten,
steifen Freiherrn Wilh' Im von Truchseas - Waldburg, Oborhofmeisters des
Kronprinzen Rudolf von Uesterreich. Zugleich mit seinem Valer und Bruder
Karl foll er als Begleiter des Eronprinseia neoh Spanien auf die UniTereitat
Alkala geeohiokt werden. Karl bleibt aber in Folge einer Krankbeit anr&ok,
statt eeiner tritt ein räthielhafter Siebenboi^e Namens Bathori ein. Die
Jünglinge werden zu Alkala von dem alten Aagustinermönch Marianne Scotus
in die Wi^^^prischaften und zupfleich in <Vir> Astrolog^ie und Magie ein<?eführt.
Gebhard lernt sich selbst die Nativität stellen und sieht seine künftige fürst-
liche Würde und zugleich die Vereinigung mit seiner Jugendgeliebten Agnes
von Mansfeld voraus. Beim Abschied von dem weisen Lehrer erhält Bathori
«ine warnende Zauberglooke, Rndolf nuea Spiegel, welcher mit Weisheit be-
gabt, nnd Gebhard auf seinen Woneoh swei unter beeondem Konstellationen
ausgegrabene, in geweihten Purpur gehüllte Mandragorawurseln, welche Für^
etengunst und Frauenliebe verleihen.
Was sich daraus entwickelte, die seltsamen und abenteuerlichen (ieschich-
ten, welche sich in Wien, Siebenbürgen, Kloster Gerresheim, Köln, Prag, Bonn,
Godesberg und Strassburg ereigneten, kann, wen es iuteressirt, in den bei-
dm Bftndohen, jedes von 280 Seiten, selber neohieeeii. Die yarfksserin aeigt
durehaas keine flberfariebene Torliebe für ihren Helden, etellt ihn im Oegen-
theü als einen schwaehen, leicht beetimmberen Menschen hin, der sein Un-
glück zum grössern Thelle selbst verschuldet. Von Schmähungen gegen
Kirche und Geistlichkeit, oder gar von zweideutigen Schilderungen findet
sich keine Spur Aber es ist charakteristisch, dass ein Buch, welches nicht
den geringsten Lialonscheu Gehalt besitzt, in den Rheinlandeu gleichwohl
die Ansichten über historische Persönlichkeiten in dem Maase bestimmen
konnte wie man nach der Aensssmng des Kanonilnis Fhmz Pick (Annalen
XLVIy S, 126) annehmen mnss. H. Hfiffer.
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Bericht
über die GeneraWersaininlang des historischen Vereins
f&r den Niederrliein sn Anctornaeli am SO. Oktober 1S83 K
Die zweite QeDeralveTSainiDlung im Jabre 1882 wurde am 30. Ok-
tober zu Andernach im Hotel Hackenbruch abgehalten. Hr. Bürger-
meister a. D. Byns (Andernach) begrfisste die Anwesenden in
herzlichen Worten und warf einen Bückblick auf die Geschiehte
der Stadt. Wo in der r<$misohen Zeit ein befestigtes Lager sich
befand, erhob sieh unter den Merovingern eine Königsburg. 1167
übergab Kaiser Friedrich 1. denBeichshof Andernach seinem Kanz-
ler Bainald von Dassel, Erzbischof von KOln. So kam es, dass
Andernach, welches seinen geistlichen Obern im Erzbisehof von
Trier besass, in staatlicher Beziehung zum Erzstift KQln gehörte.
Der Viceprftsident des Vereins, Hr. Domkapitular Dr. Dnmont,
gab einen kurzen Bericht über die Vereinsangelegenheiten seit der
letzten Generalversammlung. Er hob sodann die Bedeutung des
Ortes Andernach hervor, in welchem die beiden Schwester-Diöcesen
Köln und Trier sich die Hand reichten, und gedachte des von
einem Verein von Grcistlichen der Erzdiöcese Köln in AngriiOf ge-
nommenen und theilweise bereits ausgeführten Unternehmens einer
Beschreibung sämmtlidber Pfarreien und vormaligen Klöster des
Erzstifts. Bedner gab der Hofinung Ausdruck, Trier möchte diesem
Beispiel bald nachfolgen.
Hierauf begannen die Vorträge. Hr. Domvikar Bellesheim
(Köln) berichtete über einige der alten Erzdiöcese Köln angehörende
kostbare Handschriften, auf welche er in auswärtigen Archiven und
Bibliotheken gestossen sei. Redner nannte das der Vaticana an-
gehörende Gaeremoniale eeclesiae Coloniensis admodnm antiqnum,
1) In ¥ olge eines Yersebeas fehlt dieser Üericht in den frühern Heften.
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I
Berichte ftber die GenwÜTenftnunlnngen. 197
seu potius pontiticale ante aunos circiter DCC scriptum (Cod. Ottob. 171 )
und besprach dasselbe in i)aläographischer und liturgischer Hinsicht.
Im Britischen Museum zu London fand sich der „Libcr Abbatissarum
capituli moniaiium ft. Quiriui Nussiensis, Coloniensis Dioecesis,
renovatus sub anno a nativ. Domini 1421*'. Es ist eine Art Lager-
buch, wolchps die Rechte und Schulden des Neusser Bcnediktine-
rinnen-Stitts enthält. Am Schluss liest man die Formel für den Kid,
welchen dir Äbtissin dem Abte von Deutz zn leisten hatte. Das näm-
liche Museum besitzt einen Pergament-Kodex in Klein-Quart, enthnl-
tend eine ausführliche Lebensbesehreibung des h. Heribert, Stüters
der Abtei Deutz, sammt dem kirchlichen Officium und einer Reihe
lateinischer Hymnen zu Ehren des gössen Kölner Erzbischots.
Weiterhin wurde des im Britischen Museum befindlichen Nekrolo-
giums des ehemaligen hocbadeligen Prämonst^ratenser-Fraaenstitts
in Heinsberir ffodacht.
Ueber eine traurige Episode aus der Geschichte Andernachs
erstattete Hr. Dr. Ter wel p (Audernach) Bericht. 1632 erfolgte die
Belagerung und Erstlirmung der Stadt diirrh die Bchweden. Redner
schilderte dieselbe nach einer Chronik des vnrnialigen Franziskaner-
kiosters, beleuchtete verschiedene widersprechende Darstellungen des
Ereignisses und gedachte der humanen Behandlung, welche nach der
erwähnten Chronik der schwedische Oberst den Franciskaner-Tcr-
tiarierinnen zu Thei! werden liess, während der F. Spiegel unter
Anwenduuii" von HammerschläL^en zur Ausautwortuug der Schätze
seines Klosters aufgefordert wurde. Bis in den März 1683 behaup-
teten sich die Schweden unter dem Oberöt Josias von Ranzau, mussteu
dann aber den Spaniern unter Ernst von Isenburg-Grenzau weichen.
Ein neuer Sturm der Schweden am 15. Dezember 1633 wurde von
Bürgerschaft und Besatzung siegreich abgeschlagen. Der Landes-
herr, Kurfürst Ferdinand von Köln, pries in einem Schreiben an
die Stadt diese Heldenthat.
Herr Kaplan Unkel (Honnef) entwarf ein anschauliches Bild
der Geschichte von Honnef bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts
aui Grund einer Handschrift des dortigen Pfarrers Dr. Trips. Hon-
nef, eheuuiiö ein sehr wohlhabender Ort, sank von seiner Hohe
herab, einmal durch den Uebergang der Herrschaft Löwenberg
an die Herzoge von Berg im Jahre 1487, sodann in Folge der
Reformation. Schwer wurde Honnef auch durch den dreissigjäh-
rigen Krieg geschädigt, welcher den Grundbesitz vielhich in die
Hände von Auswärtigen brachte, das Halbwinuerthum beförderte
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198
Beriebte über die Generelvenammltiiigeii.
uud damit zur Sprengung der alten, soliden socialen Verhältnisse
beitrug. Redner entwarf endlich in knappen Zügen eine Biographie
des berühmten Dr. Trips, welcher, geboren lt)30, zuerst als Pfarrer
in Xanten, dann von 1070 bis 1682 als Pfarrer in Honnef wirkte,
Hofkaplan und Bibliothekar des Knrftirsten Max Heinrich wurde
nnd 1696 als Dechant der Christianität Siegburg starb, naelidem
er Vieles von den durchziehenden franzr)8ischen Truppen zu er-
dulden i^eiiabt. Ein patriotisches Gedicht des Dr. Trips gab Ur.
Unkel ansprechend wieder.
Ueber die älteste Schreinsiolle im Stadtarchiv von Andernach
verbreitete sich Hr. Dr. Hoeuiger (Köln). Er schilderte die
Reorganisation des Gerichtswesens in Andernach durch Rainald
von Dassels Nachfols:er, den Kölner Hrzbischof Philipp von Heins-
berg. Fortan sollten die Schöffen nur ans den ersten Famiiieii der
Stadt genommen werden. Redner bespr:u h dann im Einzelneu die
Befugnisse der Schöffen mit Bezug auf kontentiöse Gerichtsbarkeit^.
Hr. Frogymnasial-Rektor Dr. Pohl (Linz) verbreitete sich Uber
das Schicksal der Urkunden im dortigen Stadtarchiv und erläuterte
darauf ein auf Andernach bezilsrliehes Dokument aus dem März
1325. In demselben erscheinen Sihötien, Rath und gemeine Bürger
von Linz als Eidcshelfer, welche die Aussage der Ritter, Schöffen
und Bürger von Andernach bezüglich ihrer Unschuld an einein
daselbst erfolgten Judeumord als wahr bekräftigen. Dabei wurde
auch des sog. Judenbads bei Andernach gedacht, welches nach
1481 als GefäDe;ni.ss diente.
An die Vorträge achioss sich eine Besichtigung der herrlichen,
in romanischem Stil mit gothischen Kreuzgewölben ausgeführten^
jetzt in der Restauration belindlichen Pfarrkirche, des Rheinkrahns,
des Rheinthors und des sog. Judenbads. Nach dem Rundgang
fand im Hotel Hackenbmch ein gemeinsames Mahl der versammel-
ten Geschichtsfreuude statt.
1) Vgl. im 42. Heft der Annalen : Der Botulus der Stadt Andernach
von R. Hoeniger.
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Bericht
über die Generalversammlung des historischen Vereins
für den Niederrhein zu Linz am Z^, Mai 1887.
Der historische Verein für den Niederrhein hielt im Xihre 1887
seine erste Gener;d?ersanimiung am 24. Mai zu Linz im Kasino-Saal.
Im Auttrag des Pr;isi(]imten,Hm. Geheimraths Hü ff er, welcher durch
Unwol3l«ein am Erscheinen gehindert wurde, eröffnete der stelh er-
tretende Vorsitzende, Hr. Domvikar Schntitgeu, die Versaimiiiung
mit einer BegrUssuug der aus der Nähe wie aus der Ferne zahl-
reich Erschienenen. Namens der Bürgerschaft cntliot den Gross Hr.
Oberlehrf t ßallas in Vertretung des amtlieii vt rhinderten Hrn. Btlr-
,L::eniiL'i<ters Lerne r Der Vorsitzende verlas ein Schreiben des Prä-
sidenh II, worin dieser seinem Bedauern lebhaften Ausdruck gibt, die
Verhaudhuigen nicht leiten zu können ; namentlich habe er das
Andenken an den Ehrenpräsidenten Pfarrer Dr. Mooren, sowie
an dris kurz vor ihm am 27. April gestorbene Ehrenmitglied, Wirk-
lichen Geheimrath Dr. Alfred vonReumontzu erneuern gewünscht.
Anknüpfend an diesen Brief entwarf der Vorsitzende ein Lebensbild
des am 8. Mai sanft hingeschiedenen Ehrenpräsidenten, der, am
15. September 1707 in Roermond geboren, am 8. September 1828 zum
Priester geweiht, am IL Mai 1826 als Pfarrer in Wachtendonk einzog,
wo er unter grosser Tiiciliiahme vor Jahresfrist sein diamantenes
Pfarrer Jubiläum feierte. Mit warmen, tiefgefühlten Worten wurden
die Verdienste hervorgehoben, welche der Abgeschiedene als Schrift-
steller um die rheinische Geschichtsforschuiii:. als I5er;itlicr und För-
derer um 80 manchen deutschen Gelehrten, eudlii h als Begründer,
Präsident und Ehrenpräsident um den historischtii Verein sich er-
worben hat. Da bei der feierlichen Best.attung am 11. Mai eine per-
sönliche Vertretung unmöglich war, so hatte der Vorstand dazu einen
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30O Berichte über die Generalversammlungen.
Lorbeerkranz übersandt, wofttr die beiden Neffen des Verstorbenen,
Geheimrath Dr. Mooren und Bürgermeister Mooren, in einem an den
Präsidenten gerichteten, von dem Vorsitzenden verlesenen Sehreiben
ihren Dank aussprachen. Die Versammlung widmete dem nnvergess-
lichen HegrttTidcr des Vereins durch Erheben von den Sitzen eine stille
EriniieruD};. Auch dem vor Kurzem nach langer Krankheit abberufe-
neu Ehrenmitglied A. von Reumont, welcher dem Verein seit 1856
anj;eh<)rte, zu seinem fUnfzigjährit^en Doktor-Jubiläum am 3. Mai 188->
von ilim eine Adresse crhiolt und am 16. .Juli 1883 zum Ehrenmitglied
ernannt wurde, dem uiifnnlidlichen Forscher, dem scharfsinnigen
Gelehrten, dem überaus fruchtbaren Schriftsteller auf dem Gebiet
der italienischen, wie der deutschen und rh*^inis(*heii rJeschifhte,
zollte die Versainiulung ihre dankbare Vereliruug^ Nicht minder
wurde der übrigen 38 Mitglieder, dv' im letzten Jahre der Tod
dem Verein entrissen hatte, in ernster Stimmung gedacht.
Der Schatzmeister Hr. Helmken trug seineu Ge8cir;iftsl)ericht
vor, der das erfrenlicbe Ergebniss eines V^ereinsvermögeus von
10172 M. bietet. Die Zahl der Mitglieder hat sich dagegen von
819 auf öUc» verniindt rt. Das Erscheinen des 46. Heftes, welches
durch mehrere unvorhergesehene StJIrungen eine Verzögerung erfah-
ren hatte, konnte von dem Vorsitzenden für die uächöteu Wochen
angekündigt werden. Von dem Kegisterbaud stellte er die zweite
Alitheilung für den nächsten Herbst, die Schiusslieferuug für das
koujniende Frühjahr in Au.ssiclit. Als Ort für die Herbst- Versamm-
lung wurde Köln gewählt. Zu der nächsteu FrUbjahrs-Versannnlung
erging au den Verein eine freundliche Einladung des anwesenden
Landraths Hrn. von Groote nach Ahrweiler.
Von der uralten kirchlichen wie politischea Verbindung der
beiden benachbarten Aemter Altwied und Xeuerburg mit Linz aus-
gehend, sprach Hr. Pfarrer Hermes vou MUnstermaifeld über die
verw andtschaftlichen Verhältnisse der Gräfin Mechtildis, Gemahlin
des 124t) verstorbenen Grafen Heinrieh III. vonSavu, deren Andenken
in der Bevölkerung noch inmier tortlebe, ihr Ursprung sei verdunkelt
worden, indem mau sie als Wiedsche Prinzessin bezeichnet habe,
1) Bezüglich der beiden gefeierten Männar verweisen wir auf den
Nachruf vor dem 46. Heft, und den Nekrolog Mooren« von P. Norrenberg im
vorliegenden Hefte, fbruer aaf die biograpliisuhea Artikel : „Alfred von Reumont"
in der Münchener Allg. 'Zeihrrr von 2ö. — 31. August 1887 und in der Allg.
Deutschen Biographie, Bd. XXVIII, S. 284 f. von H. Hüffer, und in der Zeit-
schrift des Aaohener Geschiehtsvereins, Bd. X von H, Loersch.
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Berichte über die Generftlrersainmlangen.
201
da sie doch von der Wartburg stamme. Es sei schon an sich
nicht wahrscbeinlloh. dass die h. Elisabeth, als sie im Jahre
12S0 ihre Kinder bei den nächsten Verwandten in rüege gab,
ihre Base Mechtildis ausgeschhossen habe, und diese Wahrschein-
lichkeit werde verstärkt durch eine Stelle in einer Todtenklage
auf den Grafen Heinrich, die in einem unterschriftsloseii Flug-
blatt in dem Koblenzer Staatsarehiv sich betande. Hier werde der
Verstorbene als vor Kurzem abberufen l)eklagt von 20 Edeldamen,
die nach einander mit (theilweise vom Redner vorgelesenen) Aeus-
serungen der Trauer aufträten. Unter ihnen erscheint auch Sophia
von Brabant, die um ihn als ihren Vater oder vielmehr Pflegevater
jammert. Redner erblickt in ihr der h. Elisabeth jtingste Tocliter
Sophia, deren Aui'euthalt bis zu ihrer Verheirathung mit dem Her-
zog von Burgund 1239 unbekannt geblieben sei, während die
Unterbringung des Sohnes Hermann auf Schloss Kreuzburg und
der Tochter Gertrud im Kloster Altenberg längst feststehe. Den
interessanten Ausführungen folgte die Versammlung mit gespannter
Aufnierksandveit.
Hr. Rektor Dr. Jörres von Ahrweiler behandelte in einem
inbaUreicbcn Vortrag das Alter und den Ursprung der alten Bar-
gen, namentlich in dem ErzBtift Köln.
Burgen im bentigea Sixme des Wortes, d. Ii. durch Kunst befestigte
und gegen äussere Angriffe geschützte (Wohn-)Gebäade lassen sich' bei den
Kelten iindGermanen niclit nachweisen. Die bei Caesar, Tacitus und Ammian
erwähnten sin 1 Städte, wie denn der letztgenannte Quadriburgium = Qualburg
ausdrücklich als eine Stadt bezeichnet. Zu den ältesten Burgen des Rhein-
lands sind namentlich die von Drusus angelegten 5Ü Kastelle zu rechneu j
dieselbe lagen in der Ebene. Kaiser Julian fand diese nnd andere von den
Römern erbaute Befestigungen im J. 356 zerstört: nur das Kastell Remag«!
und ein Thurm bei Köln hatte den Germanen Stand gehalten. Kaiser Valen*
tinian legio iin J. :3(iD „an höher und günstig gelegenen Stellen Lager und
Kastelle und riiürmc" in den Khpinjrcjyendpn an: es waren Trutz- und
Sühutzljurg'en ^''2:*'" die Franken und Alaniauuen; nördh'ch nnd südlich von
der Ahr siud deren noch verschiedene nachweisbar. Aber auch diese neuen
W«rke fielen bald den Angriffen der Deatadien mm Opfer. Die I^ranken
selbst bauten keine Burgetty sie bassten dieselben m „Griber". Einige dw
römischen Bergkastelle waren jedooh als tuMdbädltcb Terscbont geblieben : der
Dichter des Heiland kennt die Burgen und gibt ihnen das stehende Epitheton
„hohon", er vergleicht die Kirche mit einer Buvrr .,thiu an ber^re ptad, höh
holmklibu (— auf hochragendem Fels), wrisilik ^iwerk lein Riesenwerk)'*. Im
Nibelungenlied haben nur die Könige eigentliche Burgen in unserm Sinne.
Als die deutschen Könige sich aber zu schwach zeigten, ihre Unterthanen
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202
Berichte über die Generalversammlungen.
vor dem Anstunu der Normannen und mehr noch der Ungaru, auch der
nach Sdbttikndigkeit itrebendenHenoge und anderer Herren an echütcen, da
entstanden am Ende des 10. nnd im 11. Jh. die ersten. Bittwbnrgen. Eine
Burg westlich von Prüm (Dasburg an der Ur?), die Kirburg bei Kirn, Burgen
bei Butzweiler und bei Esch an der Sauer, die Burg Avilonia (Alflen?) auf
dem Maifeld, Lutzeleiiburg, Entenburg bei Altenahr, endlich die Riferesburch
oder Burg Are (Altenahr) werden in den Chroniken und Urkunden des 10. Jli.
erwähnt. Die Burgen konnten aber auch leicht wieder zu einer Gefahr für
den Gesammtstaat werden. Daher machen die krifügem Könige em. Recht
geltend, dea Burgenbau an erlaaben nnd also anoh zu verbieten: Ersb. Bruno
gibt als Beichsverweser für Lothringen im J. 963 eine solche Erlanbniss in
Bezug auf die Erbanung \ n T uxemliur}^. — Im 11. Jh, hören wir immer
wieder von neuen Burgen in den Rheinlanden : die Tonaburg, die Sigiburch,
die Cocbcmer Burg, die SafFenburg, Hammerstein, Burgen zu Malborg, zn
Odenkirchen, /u Daun (hei Remagen), die Valkenbnrg (zwischen Aachen und
Mastricht) und viuie andere werden entweder selbst oder durch Angabe ihrer
Herren enrittint. Im IS. und 13. Jh., als die Hohenstaufen den Sehwexponkt
ihree Politik immer mehr nadi Italien verlegten» bedeckte sieh unser Land
förmlich mit Burgen, so dass man deren um die Hitte des 13. Jh. in unserer
heutigen Rheanprovinz wohl 800 sfthlen konnte.
Hr. Dr. HaaptmanD tobBodd wies anf das grosse Wappen-
Lexikon hin, das der Verein «Herold'^ in Berlin herausgebe und
ta welebem Beitrüge, namentlich von den hier so hUn^ Torkom-
menden Grabsteinen, Feldkrensen n. s. w. b5chst willkommen seien.
Der Vorsitzende zeigte die vor Kurzem in Mflnstermaifeld ent-
deckte eucharistische Taube, die er näher erläuterte, nachdem er
sich über Alter, Einrichtung, Gebraucbsart dieser merkwürdigen
Gefässe, sowie Ober die noch erhaltenen Exemplare derselben, die
sich anf 15 beschränken, verbreitet hatte.
Die Ausstellung von A Ite rthtiniern, welche theils im
Saale selbst, theils in dessen Nebenräumen veranstaltet war,
erregte wegen ihrer ausserordentlichen Reichhaltigkeit bei
der Versammlung die grösste Ueberraschung, und wegen vieler
merkwürdiger Gegenstände grosse Befriedigung. In wenigen
Tagen war es dem Hrn. Btlrgermeister , der namentlich an
Hrn. Apotheker Mehlis die erfolgreichste Unterstützung gefunden
hatte, gelungen. Hunderte von AlterthUmem aus der r(»nüt5i'hen
Periode (Gläser und Krüge), aus dem Mittelalter (Figuren, Ur-
kunden, alte Drucke) und zumeist aus der neuem Zeit (Schnitz-
werke, Giiiiiüde, Stickereien, Gläser, Krüge, Porzellan u. s. w.)
zusammen und durch geschickte Aufstellung zu dekorativer und
belehrender Wirkung zu bringen. Was die alte malerisch gelegene
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B«ru&t6 Ober die Generalveraunmlmigai.
203
Kirche, welche der lieber i^uugsperiode, als ein besonders inter-
essantes Erzeugni**-- ilcrselbcn, augebort, an Kunstgegeuständen
bewahrt hat, war hier aufgestellt und noch durch verschiedene
kostbaro ]ieiträge aus der Sakristei von Unkel vennehrt worden.
Die nicht L'orade geschickt erneuerten Wandgemälde fanden Beach-
tung, noeli mehr das restaurirte Flügelbild vom Meister der Lyvers-
bergscben Passion, «lowip das Tafelbild aus derselben Schule. Das
alte untiiischc Kailihaus erhielt noch einen kurzen Besuch, bei dem
deu dreizehn alten sil])er!irii ];atliszei('hen, die sich noch in der
alten, ehedem emaillirten hüchse erhalten haben, sowie den sieben
mächtigen und scbbn ]U(itiiirten Äinnerneu Katliskannen besondi te
Autiiierksamkeit gewidniet wurde. Kuvw bessern Uebergaug zum
Festessen im Hotel Weinstock konnte rs nii lit geben. Hier wurde
dem Dank für die frenndlirhe und ^astliciie Aufnahm*», weiche der
Verein an der (jniizt seints !>• ifichs von Seiten der ganzen
BUr^zerschalt, insbesondere von dem eigens gebildeten Lokalkomitö
geiandeu hatte, wiederholt der verbindlichste Auädruck gegeben.
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I
Bericht
über die Oeneraiversammlünfir des historischeu Vereins
tür den Niederrheiu zu Köln am 25. Oktober 1887.
Die Versammlung wurde Vormittags 11 Uhr im Hansasaal dia eh
den stellvertretenden VorsitzendoD, Hrn. Domkapitnlar Schnüti^en,
eröffnet. Dert^elbe verlay ein Schreiben des PrJtsidenteu, liru. Geheira-
raths H Uff er. welcher seine Abwesenheit durch ein hartnacki-
ges Augentiljel entschuldigte und aus demselben Grunde die Ab-
sicht kuud gab, bei der Keuwahl im Frühjahr sein Amt nieder-
zulegen. Die Versamndun^^ besehloss. dass er ersucht werden solle,
von diesem Vorhaben Abstand zu nelimen. Der Vorsitzende hiess
die Anwesenden willkonmien und dankte der städtischen Verwal-
tung iür die Ueberlassnnir des schönen Hansasaals. Hr. Bürger-
meister Thewalt, als Vertreter des Oberbürgermeisters, entbot
der Versammhin<-:- den Gruss der Stadt und beleuchtete das Wachsen
des historischeu Linnes in Köln u. A. durch die Erinnerung, dass
vor eiuigen Jahrzehnten im Stadtverordneten-Kollegium ernsthaft
die Frage erörti i t worden sei, ob der Kölnische Stadtarchivar auch
befähigt sein müsse, Urkunden zu lesen? An dem Wandel /um
Bessern habe der Verein mit seinem mehr als dreissigjälirigen
Streben, mit der langen Reihe seiner Publikationen einen wesent-
lichen Antheil.
Die Andeutungen des Hrn. Thewalt Uber Spuren rheinischer
Kultureinflüsse im siavischen Osten ergänzte der Vorsitzende
durch Hinweis auf ein mittelalterliches Gemälde iu iVipiiu, welches
unverkennbar den Einlluss der Kölnischen Malersehule zeige. Er
theilte mit, dass das 47. Heft der Annalen den Anfang einer deut-
scheu Bearbeitung derWundergespräehe desCäsarius von Heisterbach
von Archivrath A. Kaufmann bringen, und dass der Registerbaud
demnächst mit einem dritten Heft zum Abschluss kommen werde.
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Bericlite fiber. die GeneralvmammlangeD. 1205
Der Schatzmeister Hr. Helmke!» bezeichuete die Hnanzielie
Lage als vorzilirlich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr beiiefen sich
die Einnahmen auf M. 5043,45, der Kassenbestfind ',\m I.Juni 1886
auf M. 832,96, die Ausgaben auf M. 3234,42, der Kassenbestand am
1. Juni d. J. auf M. 1584,59, das Vereinsverniögen au bei der Reichs-
bank deponirten Werthpapieren auf M. 8587,60, das Gesanimtvermö-
gen auf M. 10172,19. Die Mitgliederzahl iöt auf rund 800 gewachsen,
obwohl die seit Anfang y. J. sehr starke Todtenliste nicht ganz
ersetzt worden ist Zu Kechnungs- Revisoren wurden wiederge-
wählt die Hrn. Rentner Scheben und Arehivsekretär Knrth.
Der Vorsitzende dankte dem Schatzmeister flir den durch
seine rastlose geschäftliche Tliätigkeit herbeigeführteu Auf sehwuug
des Vereins und beantragte, der freundlichen Einladung des Hrn.
Landraths vouGroote folgend, als Ort der Frtlhjahrs- Versammlung
Ahrweiler zu wählen. Die Versammlung gab ihre Zustimmung.
Hr. Appellationsgerichtsrath a. D. von Hagens hatte den Vorschlag
durch die Erwägung unterstützt, dass die nächste Herbst-Versamm-
lung im nördlichen Theile der Erzdiocese, nämlich in Düsseldorf,
stattfinden müsse. Er begründete seine Ansicht, indem er in läugerm
Vortrag des im nächsten Jahre bevorstehenden doppelten Erinue-
rungstags gedachte.
Im Jahre 18S8, tührte er aus, werden (iÜÜ Jahre verllosseu sein seit der
Sdilaoht bei Worringoi und der Gründung der Stadt Dnneldorf. Um den Zu-
«ammenbeng dieser beiden Ereignisee richtig zu begreifen, muee man anf den
grossen Unterschied zurückgebeot der seit den Bömerzeiten am Niederrheia
zwischen den beiden Ufern viele Jahrhunderte hindnrob bestand. Das Unke
Rheinufer gehörte schon vor Cliristi Geburt zum R(>morreich und empfing
römische Kultur; dort q^ab es teste Städte mit Palästeu, Tempoin, Amphi-
theatern und Wasserleitungen; Heerstrassen verbanden sie, und eine Haupt-
strasee ffihrte rheinabwürts, vielfach gedeckt darch Kastelle; aus ihnen ent-
standen alte Stidte, die durch den Yerkebr tmt dem weithin eohiflTbaren Strom
zu Wacbsthnm und WohUiihrt gelangten. Auch das ChristMithum kamt sobald
es sich im romischen Reiche verbreiten konnte, bald bis an den Rhein; die
Errichtung von Diöcesen, Kirchen und Klöstern konnte rasch vor sich gehen.
Das rechte Ufer blieb da^c^frPn sehr zurück; die Römer hatten hier wohl Krioge
gefülirt, aber nicht festen I*'nss gefasst. Das Ijand war mit Crwaldern be-
deckt, zwischen denen Germauen in Dörfern nothdürltigen Ackerbau trieben ;
das Cbristenthum gewann hier erst Bestand in den Zeiten des Suitbertus»
Bonifacins und Karls des Grossen. Setbet als seit dem Jahre 1000 die Herr^
Schaft der Grafen von Berg sich befestigte und erweiterte, dauerte fnr ihr
Land der Untersdlied fort. Die Grafen sassen auf einsamen Burgen, zuerst
in Altenberg, dann anf der neuen Burg bei Solingen und in dem alten SchlosS
Bensberg; eigentliche Städte gab es vor 600 Jahren nur drei, Wipperfürth,
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20G
Berichte über die Ueueralversamm langen.
Ratingett and Lennep, ftlle fbrn vom Rhein; der kleine Orl Kuaenwerth w«r
freilich an dem Flusse gelegen, hatte nber eine kaiserliche Burg and kam
nicht in Betracht. Abhülfe kouute nur ireschafl'en werden durch die ])lan-
mässige Irrunduag einer Residenzstadt am Rhein. Ein solches Unteruehmen
erforderte aber grossen Aufwand an Geld, Arbeit und Zeit. Dazu kamen
noch andere Bedenken, die Graf Adolf V. (1259—1296) kennen lernen »ollte,
als er 1275 den Teraueb machte, Mfillieim am Rhein aar Stadt sa erheben,
indem er den Ort mit Manem, Thttrmen nnd Gliben nmgab. Sofort erhoben
Bich gegen ihn die Stadt Köln und ihr Erzbischof Siegfried von Westerburg
^1274—1297). Zwar befand sich damals die Stadt Köln schon im Streite
mit ihren Erzbischöfen ; diesmal waren sie jedoch einig gegen den Grafen
Adolf, verheerten sein Land in zehnjähriger Fehde und zwangen ihn 12öt>,
die Befestigungen von Mülheim und Monheim zu beseitigen und zu ver-
apredben, fortmi keinerM Befestigung ron Zdndorf bie Monheim »Drale-
gen. Damit war Graf Adolf mit seinen Gründongaplinen schon ftber die
Wupper und ins Unterbergisehe gewiesen, und wenn auch ein pissender
Banplatz am Einfluss der Dü!^sel in den Khein ausersehen wnrde, so blieb
es noch immer fraglicli, was die Stadt Köln, und noch nichr, was der Erz-
bischof Siegfried dazu sagen würde. l' iir die neue Gründung musste da-
her ein geeigneter Zeitpunkt abgewartet werden, in welchem die mög-
lichen Widersprüche wenigstens so lange nicht zu fürchten waren, hin mau
da« neae Werk sn einiger Festigkeit gebradht haben konnte. Einen solchen
Zeitpunkt ftthrte am 5. Juni 1S88 die SohUu^t von Worringen herbei.
Damals handelte es sich bekanntlich um Limburg; auf einer Seite kimpften
hauptsächlich Erzbischof Siegfried und der Graf von Geldern, auf der
andern der Herzog Johann von Brabant, Graf Adolf von Berg und dif
Stadt Köln. Ein glänzender Sieg war auf der Seite der letztern, und Erz-
bischof Siegfried gerieth in die Gefangenschaft des Grafen Adolf. Wie
hoch die Kölner diesen Erfolg über ihren Enbisohof anschlugen, bewiesen
sie dadurch, dass sie aaf der Severinstvssse dne Boni&oiaskapeUe gründe-
ten, worin jährlich am 5. Jnni der Rath die Messe h&rte; der Hersog von
Brabant ward festlich in K()ln empfangen and erhielt zum Dank den
jetzt verschwundenen lirabauter Hof ^ (am Hof) geschenkt. Auch gegen den
Grafen Adolf von Berg mussten die Kölner dankbar sein, durften ihn also
bei dem neuen Werke, das er für das Wohl seines Landes nothwendig hielt,
nicht belästigen; Gral Adolf hat denn auch kein Yierteijahr mehr, nur bis zum
14. August, mit der GrQndnngsnrknnde gewartet ; und m ist nicht bdiannt»
dass sie den Keinem su Beschwerden Anlsss gegeben hätte. Anders war es
mit dem Ersbisohof Sif^ried; er blieb bis ins Jahr 1289 in der Gefangen-
«chaft and masste sich vieles bieten lassen, um seine Freiheit wieder zu
erlangen. Aber er bewahrte seinen Groll, wusste sdnen Gegner 1290
1) Eingehende lÜttheiluugen fiber dies merkwürdige Gebäude enthält
die Abhandlung: Das heraoglidi brabantiaqfae Lehnhaas Weyer von Wilhelm
Schoben im Kölner Sonntags-Anseiger vom 24. Märs 1889.
Berichte über die QeneralTersammlungen. 207
durch List in seine Gewalt zu bringen und als Graf Adolf nach 13 Monaten
durch Vermittlung des Herzogs von Brabant wieder frei wurde, war er
ein gebrochener Mann. Sein isauiitulger Graf Wilhelm brachte aber den
Ersbiicbof aofe Neae cum Schweigen, indem er ihn 1296 bei WcBseling in
einem blatigen Gefecht wah Hanpt eehlug. 1297 starb Siegfried: aeine Nach-
folger scheinen den Fortbaa von DQiseldorf nicht behelligt zu babra. Seist
die Stadt entstanden, gewachsen und im Laufe der Jahrhunderte zu ihrer
heutio-en Bedeutung' gelangt. Die frühem Schriftsteller beschränken sich
meistens auf die kurze Bemerkung, Düsseldorf sei nach oder in Folge der
Schlacht von Worriugeu zur Stadt geworden. Nur der in Berlin verstorbene
Obersekretär Mertens hat 1Ö17 iu der Schrift: Mindd« Wegweiser von
Düsseldorf 8. 81 und 84 über den Zusammenhang der beiden Ereignisse
Erörterungen mitgetbeili, die den hier vorgetragenen entsprechen^.
Im Anschlags au den Vortrag wurde beschlossen, die Herbst*
Yersaniralung 1888 in Düsseldorf abzuhalten.
Herr Archivsekretär Kort Ii verbreitete sich über die Kölner
Niederlassung der BrUderscbait vom gemeinsamen Leben. Einleitend
schilderte er die GriuKiuiig uud Entwicklung der Stiftung des Gerbard
Groot. Die Häuser der Fraterherren waren in schlininier Zeit die Zu-
fluchtsstätten bessern Geistes, praktisch-populärer Mystik und Aus-
gangspunkte volksthUmlicher Bildung. Anfechtungen haben nicht ge-
fehlt; aber auch die Anerkennung der Kirche ist nicht ausgeblieben,
und das älteste kanonistische Gutachteu über die Brüderschaft von
1397 wird im Kölner Stadtarchiv aufbewahrt. Das Urtheil lautete
günstig, und bald darauf schloss die Kölner Uuiversiriit sich au.
Ueber die (iiiiiulung des Fraterliaiises am Weidenbach haben wir,
Dank einer sehr schätzenswerthen Zuwendung des Hrn. Rentners
Scbeben an das Stadtarchiv, genaue Kunde. Am 7. August 1402
wurde eine Genossenschaft von sechs Brüdern durch den Abt von
bt. Pantaleon mit dem Weidenbacher Hof belehnt. Das nächste
Aktenstück ist eine Bestätigung durch Erzbischof Dietrich 11. Spätere
Dokumente lassen erkennen, dass das anfän^liclie Misstrauen einzel-
ner Kreise gegen die I ratcrheiren mehr und mehr geschwunden war.
Vor Kurzem hat Hr. jMerlo in einem Aufsatz der Köln. Volksztg.
auf die sehr beachtenswertbe Kun.sttbätigkeit im Weidenbacber
Hause hingewiesen. Noch ist eine grosse Zahl liturgischer Pracht-
1) Kurz erörtert ist der Zusammenhang awisdien der Worringer
Schlacht und der Erhebung Düsseldorfs zur Stadt jetzt aucli iu der vom
DOsselJorftjr Geschichtsverein IHHH zum (JOOjährigen Jubiläum herausgege-
benen Festschrift: Geschichte der Stadt Düsseldorf S. 2G.
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208
Beridite fiber die Geueralvemmmlttiigeii.
haiuUchrilten erhalten. Sehr erwünscht wären weitere Benaeh*
richtigangen ans dem Kreise des Vereins, die um so leichter ge-
geben werden können, als die Weidenbacher Handschriften fast
alle als solche i^ekenn zeichnet sind.
Der Vorsitzende fügte bei, da-ss die Fraterhäuser auch
durch gute Drucke und vorzügliche Einbände der Kunst dienten,
erwähnte ein in seinem Besitz betiudliches bemerkenswerthes
Exemplar und erbat auch in dieser Kicbtung weitere Angaben.
Hr. Lempertz theilte mit, dass Hr. Madden in Versailles
die Kölner Fraterherren zum Gegenstand besonderer Untersuchungen
gemacht, und die Ergebnisse in fünf Heften veröifentlicht habe^
Das Archiv zu Zülpich besitzt laut Mittheiluug des Hrn. Oberpfiar-
rers Nagelschmidt ein Weidenbacher Copiarium, gegenwärtig in
Händen des Hrn. Dompropstes Herlage, der sich schon seit länge-
rer Zeit mit der Geschichte der Fraterherren beschäftigt.
Professor Dr. Loersch machte Mittheilungen tiber die Ver-
sammlung des Gesanimtvereins der deutschen Geschichtsvereine,
welche im September in Mainz stattgefunden hatte. Gegenwärtig
führt der Verein für Geschichte der Mark Brandenburg die Lei-
tung:. Die stark besuchte Mainzer Versaramlun«^ hatte einen vor-
wiegend präliistoriseh-anticiuarisch-archäolo^ischen Charakter, zum
Theil in Fol^e der Anwesenheit der Herren Schliemann und Vir-
ehow. Einen besondern Anziehungspunkt Inidetc das Ccntral-Mu-
seum römischer AlterthUnier. Herr Donipräbendar Schneider führte
die Theilnehmer als liel)enswurdii,^er Cicerone durch den Dom.
In der Üele^irten-Versaninikinir t:nulen sich etwa -Ö Vertreter von
etwa 25 Vereinen zusammen. Seit .Jahren steht die Fragi; nach
einer bessern Verzeichnung und Konservirung alter Kunstdenk-
mäler auf der Ta^^esordnung. Auch die Regierungen wenden
diesem Gei;enstand wachsende Aufmerksamkeit zn; insbesondere
scheint das preussische Kultusministerium zu beahsiclitigen, die Ge-
schichts- und Alterthumsvereine zur Mitwirkung heranzuziehen. Zwei
in Mainz anwesende Ministerial-Uäthe haben sich in diesem Sinne
ausgesprochen; auch die Thätigkeit des historiftciten Vereins für den
.Niederrhein dürfte dabei iu Anspruch genommen werden. Der ßedner
1) Madden «ucht in seinen Lettree d*an bibliographe naoh2ttwei8ei3,
dau die Bachdruckerkanst iu Köln ihren Ursprung im Kloster Weidenbach
genommen habe; dagegen hat sich neuerdingt mit £rfolg A. Wyss gewandt,
Wesldeatsche Ztschr. Jahrg. 1888. '
Digitizod by C<.jv.' .ic
Berichte über die Generalversammlangen.
209
^ab dem Wunsche Ausdruck, dass die Beschickung der Versuninj-
lungen des Gesammtvereius durch Üelegirte regelmässig statt-
liuden mojj^e.
Hr. KentiRT Schoben knüpfte an die Niederlegung des Köl-
ner Maucrrin<;8 an, um über die Kölner Thorc Mitthoiliingen zu
machen. Hekanntlicb hat eine übel beratheue antiquariscbt; Nei-
gung mit den Benennungen argen Missbrauch getrieben; sollte doch
das Pfaffenthor seinen Namen der Venus Paphia verdanken, das
Markttbor eine porta Martis gewesen sein. Eingehend verbreitete
sich der Redner Uber die zahlreichen vor der P2n iehtung des grossen
Maaerriogs im 13. Jahrhundert bestehenden Innern Thore, deren
manche bis in die neuere Zeit erhalten waren. Hr. Schebeu hofft
seine seit langer Zeit gesammelten Notizen demnächst gedruckt
vorlegen zu können.
Gegen 2 Uhr fanden die Tbeilnebmer sich in den miter-
irdiaehen Ränmen des Gttrzenicha zu einem Mittagsmahl znsammen.
Aas den TrinksprQeben heben wir jenen auf einen der Veteranen
des Vereins, Urn. Appellatlonsgericbtsrath a.D. von Hägens, hervor,
welcher am 7. November 1887 sein fün&igjähriges Dien8t*Jabilftam
feiert
AnnalcB dei hisUVmliii XLVm. 14
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Beriebt
über die Generalversammlung des liistori^chen Vereius
für den Niedcrrheiu zu Ahrweiler am 15. Mai 1888.
i>ie eihle Geucralversiuninlung im Jahre 1888 wurde am 15.
Jlai /u Ahrweiler im Gasthof „Zum Stern* geluilteii. Im Auftrag
des Präsidenten, Hrn. Geheimraths Hüffer, den sein Auj,'enleideu
wiederum zu erscheinen gehindeit hatte, eröffnete der stellvertre-
tende Vorsitzende des Vereins, Ur. Domkajiitular Schntitgen, die
Versanmilung mit einer BegrUssung der von nah und fern aussser-
ordcutlich zahlreich Erschienenen. Im Namen der Bürgerschaft
entbot den Gruss Hr. Bürgermeister Dr. Kerckhoff unter Hin-
weis auf die historische Bedeutung des Ortes. Der Vorsitzende
erwiderte herzlichst dankend ftir die von dem Lokal-Komite ge-
troffenen uiiita>scnden Vorbereitungen, für die warme Theihiahmc
der Bürger und für die mit so viel Erfolg wie Eifer veranstaltete
Ausstellung. Sodann gab er in bewegten Worten dem Gefühl
der tiefen Trauer Ausdruck, in welche das Vaterland durch den
Heimgang des uuvcrgesslichen Kaisers Willielm I. versetzt sei, der
auch durch Pflege der idealen Güter sein Volk mächtig gehoben
und der Vaterlandsliebe einen neuen, unvergänglichen Inipuls ge-
geben habe. Diese Pflege betrachte auch der erlauchte Nach-
folger als seine erhabene Aufgabe, mitten im Kampf gegen das
furchtbare Leiden, das ihn heimsuche. „Contra spem in spem**
sei der Wahlspruch, der ihu beseele. Die Verehrung fiir den
Muuarchen, der sein Interesse für Wissenschaft und Kunst neuer-
dings (am 28. April) wiederum durch Annahme des Protektorats
über den Gesanimtverein der deutschen Geschichts- und Alter-
thumsvereine bekundet hatte, fand ihren Ausdruck in einem drei-
fachen Hoch.
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Berichte über die Generalvenammlungen.
211
Nachdt'tn dieses verklungen, verlas der Vorsitzende ein Schrei-
ben, welcl)cs der Yereins-Präsident von Wiesbaden aus an die Ver-
sammlung gerichtet hatte. Hr. Geheimratb HU f fer beklagte darin
seine iortdauernde Behinderung, an den General Versammlungen
theilzunehmen, er sprach die Befriedigung Uber das einträchtige
Znsammenwirken der Vorstandsmitglieder und Uber das rege Ver-
einsleben aus und erinnerte an seinen der letzten Generalver-
sammlung vorgelegten Wunsch, bei der Neuwahl des Vorstands
^inen Nachfolger zu erhalten. Der Vorsitzende ergänzte jedoch
die persönlichen Mittheiiungen des Präsidenten durch die Nach-
richt, dass derselbe vor Kurzem einer Staar- Operation sieh nnter-
20gen habe, die so glücklich verlaufe, dass alle Hoffnung auf
vollständigen Erfolg vorhanden sei. Nachdem der Vorsitzende der
seit der letzten Generulveisiiuiuilung verstorbenen Vereinsuiitglie-
der, deren Zahl sich auf 17 beläuft, gedacht hatte, gab er einen
Ueberblick Uber die letzten Veröffentlichungen, welche in dem
dritten (Bchluss-) Heft des Registerbands und in dem 47. Heft
bestellen, dris auserlesene Stlicke aus deiu Dialogus miraculorum
des Cäsariub von Heisterbach, topogra}ihisch geordnet, in meister-
hafter üebersetzuüg von Alexander Kaulinann, enthält. Die Vol-
lendung des 44iJogeu umfassenden, für das Studium der iheiuisobeu
Geschichte unentbehrlichen Register bands fand lebhafte Aner-
kennung.
Aus dem Geschäftsbericht, den der Schatzmeister Hr. Helm-
ken vortrug, ergab sieh die abermalige Vermehrung des Vereinsver-
mögens auf M. 11611,69. Gleich in der Versammlung traten
mehr als zwanzig neue Mitglieder dem Verein bei.
Auf die Erklärung des Vorsitzenden, dass die dreijährige
Wahlperiode des Vorstands ablaufe, und deshalb eine Neuwahl
nothwendig sei, wnrde mit dem Vorschlag geantwortet, den bis-
herigen Vorstand durch Akklamation wiedei*zuwählen. Der Antrag
fand einmttthige Zastlmmnng. Die vier anwesenden Vorstands-
mitglieder erkUirten sich zor Annahme der Wiederwahl bereit;
dieselbe Bereitwilligkeit glaubte der Vorsitzende für die Abwesen-
den bezeugen zn dürfen, nur Hr. Oberbürgermeister Kaufmann
hatte auf seinem Ausscheiden so bestimmt bestanden, dass an
seine Stelle Hr. Arehivaekretär Korth in KOln, der sich um den
Verein und manche seiner Mitglieder bereits grosse Verdienste er-
worben hat, als Archivar einstunmig in den Vorstand aufgenom-
men wurde.
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Berichte über die Generalveriammlungen.
Als Ort der nächsten Herbst- Veisammlunfir wurde Düsfeldoi t
gewiUilt, welches in diesem Jahre das sechslnindertjUhrige Hesteheif
als Stadt feiert. Darauf begann die licihc der V^orträfre, weldio \\]\
Rektor Dr. Jflrres mit einem Ueberblick ül)er die ältestf' npscüicüte-
voD Alirweiler bia zu seiner Erbebung zur Stadt erüttnete.
An die keltisch -germanische Zeit erinnern in der Ahrge/rend einzehie
OrtsnaiTiPn : TlinfOTnatfus = Remagfen, Doprernavale — Dernnu und viplleicht
SentiacMim = Sinzig; aussenlem sind nur einige keltische Beile und mehrere
Baumsarge dort aufgefunden worden. Die Römer haben uns manche Jlrinne-
rnngen an ihre Ansiedlungeu zurückgelassen: die l^Sl zum Theil aulgedeckte
Villa zn Dernau, die tchon früher bekannte grosse Villa am Baasenberyr, eine-
ganze Reibe von Wasserleitungen (deren jede wieder anf das Bestehen
von Villen hinweist!, 14 Fuss unter der heutigen OberHäche .im Apollinaris-
brunnen aufgefundene römische Münzen d-s 4. Jh. und viele andere.
Auf die Römer folgten die ripuarischen Franken: Wadcidieim. Heimersheim,
Lindolfesdorf — Lohrsdorf u. n. w. kenn/eiehnen sich durch ihre Namensform
als fränkische Urtschafteu. Iii der Mitte des 0. Jh. erfolgte der Durchbruch
der Atomannen; von ihnen sind die verachiedenen »Weiler", blasweiler, Ahr^
weilw, Holzweil«r und die in der Nihe liegenden zahlreichen sHoven", Gison-
hoveut Geroldisboven, Waldpretishoven (jetzt Walportaheim), Hemmingishoven
(ss Hemmessem^, Ringhoven f = Rinpren ) n. s. w. gegründet worden. Unmit-
telbar an und neben der Stelle, wo hi-ute die Stadt Ahrweiler liegt, <?ind utis
bereits a^is dem 9. Jh. vier grü.'ssere Höfe und Ansiedlnngen beknnnt: das
im 17. Jh. verschwundene Geroldishova (rechts von der Ahr; die Flur hei»st
heute „auf Girretzem"), das ein«t oberhalb der heutigen Stadt gelegene Gison-
hova (in der Nihe: «der Oisoner Badi"). der Hof des Klosters Prüm in der
heutigen Stadt und endlich der Weiler, welcher östlich und südöstlich voa
der jetzigen Stadt lag. Das Kloster Prüm besass 893 ausser dem schon ge-
nannten Herrenhof bei Ahrweiler 24 Hut"n. Im 11. Jh. erwirbt ebenda da»
Mastrichter Stift St. Servatius Eigenthum, im 12. Jh. Klosterrath und sein Toch-
terkloster Marienthal (an Her Ahrl, bald auch (im 1'.). Jh.) erseheinen dip 0''-d\,-ti
von Are, von der Landskrou und von iS'tuenahr daselbst begütert. Im J. tJ-il
führte Gerhard von Siniig als Vertreter des Königs gelten den Ort eine Fehde,,
in welcher die hiesigen Ansiedlungen zum gronen Theile verbrannt wurden.
Dies gab dann die Veranlassung zum Bau der heutigen SStadt, welche — wie
schon erwähnt — die Stelle des einstigen Prümschen Herrenhofs einnimmt;
vor dem Graben standen an den vier Thoren ,,Grindeln" (Schlasrbäume), und
noch im l*^. Jh. macht Prüm Anspruch auf das Obereig^enthom „zwischen
den 4 Grindeln". Im J. 1269 begauu mnu den Uau der noch stehenden Pfarr-
kirche. Im J. 1366, am 30. Juni, nehmen „die gesworen des verbuntz der
herren ind der stede tussdien Mase ind Ryn" die Stadt Ahrweiler in ihr«L
Bund anf.
Reicher Beifall lohnte den fesselnden Vortrag. An ihn knUpfte
Hr. Gymnasiallehrer Bindhaoimer eine eingehende quellen-
*
Digiti T-i H
Berichto über die GeneralverBammltingen.
218
mUssige Darstellung der 'Schicksale, welche Ahrweiler im 17. Jahr-
iiandert erlitten hat, von der 1646 unter Turenne erfolgten Plttn*
•derang bis zum grossen Brand im Jahre 16B9, der die Stadt bis
auf weinge Hiuiser vollständig einäscherte. Es war ein ergreifen*
des Bild der Bedrückungen, Erpressungen, Kontributionen (bis Ztt
11239 Reichsthaler 1672, bis zu 27911 Reichsthaler 1674 u. s. w.)
-und GewaltthUtigkeiten, welches der Heduer entrollte, die SchU-
dening einer Kette von Leiden, wie sie unter Ludwig XIV. so
4Danchen deutschen Städten widerfuhren, deren Zerstörung mit
weithin sich erstreckender Verwüstung auf einem planmäsBigen
System beruhte. Schnell erholte sich Ahrweiler; aber an die
Stelle der alten, vielfach massiven Häuser traten Holzbauten, wie
sie heute noch den Strassen ihr Gepräge geben, leichtere Wohn-
räume auf starken Substruktionen, luftige und lustige Zimmer Uber
schweren, inhaltreicben Kellern ^
Auch diesem Vortrag folgten die Anwesenden mit gespannter
Aufmerksamkeit. Dankbar wurde die Abbildung Ahrweilers um
1750, nach einem Kupferstich von Job. Everaerts, aufgenommen,
welche der Schatzmeister an die Versammelten vertheilte, indem
<3r /u;::;Ieicb noeh von einigen Notizen des Hrn. Merlo in Köln, der
4as Original besitzt, Kenntniss gab.
An der Debatte, welche die friihgothisehe Majuskel-Inschrift
„AUcradis im fecit heri' au einem Tfeiler der Kirche veranlasste,
betheiligteu sich die Hrn. Kammerpräsident Schorn, Rektor Dr.
Jörres und l*rof. Loersch. CJegen 2V2 Uhr wurde die Sitzung
geschlossen. Die sofortige Besichtigung der architektonisch hilchst
merkwürdigen Irühgothischen Pfarrkirche folgte. Der Vorsitzende
wies auf ihre eigentbüniiicheu diagonal gestellten Seitenchörchen,
auf ihre Eigenschalt als erste rheinische Hallenkirche, auf die
spätere Em{)oren- Anlage hin und knüpfte an die herrliche, dem
Schlüsse des 14. Jahrhunderts angeh^^rige Monstranz mit durch-
sichtigen Eniailtäfelchen, die sieh in der Kirche erhalten hat,
eine längere Unterweisung, die sich auch auf das Öakrameuts-
Muschen erstreckte.
In der Ausstellung, die im Gasthof „Zu den drei Kronen''
1) Der Jahresbericht der höhern Stadtschule SU Ahrweiler für das
Schuljahr 1S88 S!), erstattet von dem Kektt)r Dr. Jörre?, enthält eine Ab-
haudluüg von J. Biudhammer: „Die Einäscherung der Stadt Ahrweiler
durch die Franzosen im Jahre lUÖÜ".
314
Beriehte über die GcnenlverMninluBgeii.
veranstaltet war, gab der Vorsitzende weitere Erläuterungen. Sie be-
zogen sieb Yomebmlich auf den herrlichen spätromanischen Scepter
ünd auf die neu entdeckten, derselben Zeit angehörigen, sehr reich
ausgestatteten Altarlenchter von MUnstermaifeld. Man sah hier aber
auch manche andere der nach Hunderten zählenden Objekte,
römische Figuren, Töpfe, Schmucksachen, Münzen, alte Urkunden,,
liturgische Bücher, Chroniken etc.; daneben zahlreiche mittelalter-
liche und spätere Gemälde, unter denen ein kostUmlich interesaantea
und gut gemaltes Doppel-Porträt von zwei Kindern, ferner eine-
grosse Anzahl von Waffen, Holzschnitzereien, Metallsachen, Glä-
sern, Krügen und Gebrauchsgegenständen aller Art. Fast aus-
schliesslich aus verstecktem Familienbesitz unter reger Theilnahme
der altern und jüngern Generation hervorg^esncht, e^estalteten sich
diese niannigfaltig'en Gcg'cnstände zu cineni sehr lehrreichen und
interessanten liikle, dem die statistische Feststellung durch einen Ka-
talog, wie Hr. Dr. von Elirenwall vorschlug, sehr zu wünschen wäre.
Das Festmahl in dem mit dem Ausstellungs-Lokal neu ge-
bauten iSaale vereinigte etwa 70 Giistc in der heitersten Stimmung.
Allgemein herrschte das Gefühl der Befriedigung über die ungemein
liebenswürdige Aufnahme des Vereins von der gesammten Bürger-
schaft
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Bericht
über die General?ersamin1un&r des Iifstoriseheti Yerelns
für den Nicderrheiii zu Du.v<>tlUürf am IG. Oktober 18SS.
Am 14. Au{?ust 1888 waren 000 Jahre seit der Grlinduii^ der
Stadt Düsseldorf vertiosBea. Schon im Oktober 1887 hatte darauf-
hin die Generalversammlung zu Köln als Ort Hir die nächstjährige
Üerbst-Vereammlang Düsseldorf bestimmt. Da die letzte l^Vtthjahrs-
Versammlung zu Ahrweiler den IG. Oktober in Aussiebt genommen
hatte, fand der Düsseldorfer Gescbichtsverein darin die Veran-
lassung, die Feier des Jabiläoms auf dieselbe Zeit zu verlegen
und die vereinigte Versammlung der beiden historischen Vereine
in das drei Tage umft nde Festprogramm mit aufzunehmen.
Dadurch gewann dieselbe die Gestalt einer aussergewöhnlich grossen
nnd glänzenden F(M>tliehkeit. Mehrcrc Ilinulci t Theilnehmer hatten
sich Morgens 10 Uhr im obern Saale der Tonhalle eingefunden.
Nachdem der Vorsitzende, Hr. Geheimrath H ü f f e r, die Versammlung
erütlaet hatte, entbot Hr. Oberbürgermeister Linde mann den
Gruss von Seiten der Stadt Als Leiter des Düsseldorfer Ge-
sebichtsvereins legte Hr. Dr. Rone die liedeutang des Tages
in längerer, lichtvoller Rede dar, in welclier er die Errungen-
schaften der Stadt während der letzten 100 Jahre, ihr Wachsthum
nach aussen und innen, ihr materielles und geistiges Gedeihen
schilderte. Hr. Adolph Werth aus P^lberfeld brachte als Ver-
treter des Bergischen Geschichtsvereins Glückwünsche dar, Hr. Pro-
fessor Dr. Höhlbaum übermittelte in einem Telegramm die GrUsso
der Gesellschaft für rheinisi-lie Cieschiehtskunde, and der Vorsitzende
gab seiner Freude Uber das Zusammenwirken der rheinischen
Gcsrhichtsvereine Ausdruck, (inreh wekbes eine Uanptbedingang
erspriesslicher Wirksamkeit erfüllt werde.
Der Vorsitzende bat um Erlaubniss, einige geschäftliche Mit-
theilungen über den historischen Verein ftir den Niederrhein ein-
zuschalten. Dank der unermüdlichen Sorgfalt des Schatzmeisters
ist das Vermögen auf 12000 Mark gestiegen, gegen 5400 Mark im
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Berichte über die GeneralvemmmlungeD.
Jabre 1883 — eine Summe, gross genug, am den Gedanken an
umfassendere wissenschaftliche Unternehmungen nahe zu legen, ja
zur Pflicht zu machen; denn, wenn es auch nothwendlg scheint,
dnrch einen ausreichenden Reservefonds gegen mdgliche Störungen
und AusfiUle in den Einnahmen sieh zu sichern, so kann die Auf-
gabe des Vereins doch nicht darin besteben, Übermässigen, und
man mttsste dann sagen, ungerechten Mammon anfzahäufen. Die
Zahl der Mitglieder beläuft sich auf 808. Als Reehnnngs-Bevisoren
wurden die Hrn. Abgeordneter Scheeben und Dr. Pasten rat L
bestellt; als Ort der nächsten Generalversaromlnng wählte man das
mit gesohicbtlichen Erinnernngen und mit Werken der Kunst so
reichlich ausgestattete Xanten.
Sodann erinnerte der Vorsitzende an die werthen und ausge-
zeichneten Mitglieder, welche der Verein in dem letzten Jahre durch
den Tod verloren habe. Er gedachte des unverf;lcici)lichen Kaisers
Wilhelm I. und feierte das Andenken Kaiser Friedrich» III.,
des begeisterten Förderers von Kunst und Wissenschaft, des ein-
sichtigen Freundes und Kenners der Geschiclite, der, wie der
Redner aus persönlicher Wahrnehmung niittheilen konnte, beson-
ders auf dem Gebiete der preussiscfaen Geschichte Uber einen
Schatz von Kenntnissen verfügte, wie er gewöhnlich nur durch
eindringende, archivalisclie Studien sich erwerben lUsst. „Sie
werden mir", fuhr der Kedner fort, „als einem frühem Schüler
und spätem Do/cnten der Bonner Universität zu Gute halten,
wenn ich der Freude Ausilruck gebe, dass Kaiser Friedrich den
Grund seiner wissenschaftlichen Bildnng auf der Bonner Univer-
sität gelegt hat Schwerlich hat es einen Jionner Studenten ge-
geben, der seinen Kommilitonen und den TUirgern der Stadt so
liel> und theuer gewesen wäre, der zu den Lehrern der Univer-
sität, wie Dahlmann, Arndt, Perthes, Ilaelschner, in einem
80 vertrauensvollen, engen Verhältniss gestanden hätte, wie der
nachmalige Kaiser Friedrich. Bei seinem Abgange im März
1852 war es, als ob ein naher Angehöriger scheiden wolle. Sulpiz
Boisseree schrieb in das Album, welches dem Prinzen die näher-
stehenden Professoren überreichten, nach Psalm 44, 5 die, man
könnte glauben, vorbedeutenden Worte: „ÜQi siegreich durch
Wahrheit, Milde und Gerechtigkeit I"
„Aber derjenige, welcher unter allen Bonner Professoren dem
Kronprinzen besonders nahe stand, war unser verstorbenes Ehren-
mitglied, Geheimratb Ferdinand Walter, geb. 30. November 1794,
Diqitized bv C(
Berichte fiber di« Oenenlvenamnluiigen.
217
gest. 13. Dezember 1879. Auf eiue (M.i;ontiiiiiuliehe Weise war er
zu dem Vater des Prinzen in Beziehung getreten. Im Sommer
1848, in den Tagen der heftigsten Aufregung, hatte Walter, da-
mals Abgeordneter in der preussisehcn Nationalversammlung, von
Berlin einen AusHiig naeh Potsdam gemacht. Von einem plötz-
lichen Kntschluss geleitet, Hess er si«-li in fiabelsberg bei dem
Prinzen von Preusseu meiden, der in jeuer schweren Zeit auch eine
kleine Aufmerksamkeit als wohlthnend empfand Der Prinz bewahrte
seit jenem Tage Walter die freundlichste Erinnerung; die natür-
liche Folge war, dass auch der Prinz Friedrich Wilhelm, als
er />\vei .laiire später die rnivcrsität Bonn bezog, in dem Hause
Walters heimisch wurde und sowohl mit dem Professor als mit
dessen Gemahlin, der Jüngern Tochter Windisehmanns, die er
nach dem Tode der nie vergessenen Schwester m zweiter Ehe
geheirathet hatte, freundsehattlieh M rkehrte. Darin läge an sich
nichts Ausserordentliches ; aber ausserordunflieh ist das Wohlwollen
und die dankbare Oesinnnng, mit welcher der Kron))rinz beinahe
ein Menschenalter hindurch sich der in der Jugend geuossenen
Freundlichkeit erinnerte. Im Oktober ls77. als er, um seineu äl-
testcit Sohn, den Prinzen Wilhelm, ein/uluhren. nach Bonn ge-
kouimeu war. hfirte er, dass Walter durch seine Blindheit ver-
hindert werde, sieh ihm vor/-u.--lellen. „Dann muss ich ihn besuchen",
rief er aus und fuhr mit dvu\ Prinzen zu dem alten Lehrer, der
ihn gar nicht erwartete. al)er t^chon im Hausiiur an der Stimme
erkannte. ,,Teh habe Ihnen meinen Sohn selbst bringen wollen",
sagte er und begrüsste auf das freundlichste die altbekannten Fa-
milienglieder, die or auch fernerhin nicht aus der Erinnerung
verlor. Den schönsten Beweis davon bin ich in der Lage, den
Versammelten mittheilen zu können. Es ist ein Brief, in ernster
Stunde geschrieben, als Walter durch den Verlust seiner Gattin
am 24. August 1879 im Alter von H4 Jahren zum zweiten Mal
Wittwer geworden war, und das l^i n|)rinzliche Paar den Tod
eines geliebten Sohnes, des Prinzen Wnldemar, noch in frischer
Erinnerung hegte. Walter hatte von seinem Verlust Nachricht
gegeben; der Kronprinz antwortet ihm aus Pegli am 17. Ok-
tober 1879:
..Mit aufrlchtiircr Botrübnisa erfüllt mich die Nachricht von dem Heim-
gang ihrer (iattio, der treuea Lebensgefährtin, dereo sorgliches hisgebeudes
1) Vgl. F. Walter, Aus meinem Lebeu, Bonn tHGö, S. 1^.
218
Beriohte über die Generalvemmmlaiigen.
Waltcu, wie ich einst wahrnehmen konnte, Ihr Lebea verschonte und reichen
Krsatz für ein früh zerstörtes, erstes häusliches Glück zu bieten vermochte.
Dan Gott zu tU* dem Kreuz und sehweren Leid der letxten Jahre auch noch
dieses Ungl&dc fn^e^ erscheint denen, welche wie ich in alter Anh&nglichkeit
Ihren Geschicken folgen, fast zu hart, und bitte ich deshalb Den, in dessen
Hand unsere Geschicke gelegt sind, dam Er Ihnen die Kraft verleihe, auch
heute seihst in christlicher Erffehung suchen zw können: „Dein Wille cf'sf^liphc!"
Jiehr hat i-a mich järeriihrt, dass Sie inmitteu Ihres iSchmcrzes d^ran dachten,
mich vuu Ihrem Verlust in Kenntniss zu setzen. Indem ich Ibuen für Ihren
Brief danke, soll ich auch noch die aufrichtige Tbeilnahme ausdrücken, welche
meine Mutter an Ihrem Unglück nimmt, und auch im Namen meiner Frau
sagen, daas sie, die selbst so tief gebengt ist durch den Verlust unseres hoff*
nungsvollen Sohnes, doppelt mit denen fühlt, welche tief traurig sind. Möpre
Ihrer Tochter, dio so hingebend und liebevoll in echter Barmherzigkeit dem
Hause vorsteht, nie die Kraft erlahmen, ihre schönen und sorgenvollen Pflich-
ten zu erfüllen. Indem ich derselben und den Mitgliedern Ihrer Familie, die
sich meiner aus alter Zeit erinnern, einen freundlichen Gruss sende, bitte
ich Sie, in der durch die anausgesetzte Thitigkeit des letzten Monates toIU
auf in Anspruch genommenen Zeit den Grund zu suchen, warum ich nicht
eher schrieb. Es lag mir aber daran, persönlich Sie derTheilnahme einee
alten Schülers xu versichern, mit der ich bin Ihr wohlgeneigter Friedrich
Wilhelm.''
„Was Hesse sich diesem liebenswürdigen Zengniss edler Ge-
sinnungen noch hinzufügen y Man begreift, wie der Verfasser eines
rtolchen Briefes neun Jahre später ein ungeheures Schicksal
und die Qualen der furchtbarsten Krankheit mit ungebeugtem,.
Gott ergebenem Sinne ertrug. Noch in dem GefHhl der nie er-
löschenden Trauer über einen solchen Verlust dürlen wir doch der
Freude Raum geben, dass die hoben Absichten des hiiii^esehiedeneii
Kaisor?», wenn er sie auch selbst nicht mehr zur Ausführung hrin-
^'cn konnte, deshalb niclit unerfüllt bleil)en. Er hat es sich früh
angelegen sein lassen, in seinem Sohn und Nachtolirer den ange-
borenen Sinn für das Edle und Grosse zu krüitigen und auszubilden.
Dass auch unser jetzt regierender Kaiser mit warmem Herzen Kunst
und Wissenschaft umfasst, konnten Alle vorhersehen, die von seinen
Studien in Bonn genauere Kenntniss erlangten. Lassen Sie uns
den Wunsch und die Hoffnung aussprechen, dass die Geschicht-
schreibung, wenn sie mit der Regierung Kaiser Wilhelms II. sich
beschäftigt, nur Grosses, Glückliches, Ruhmvolles für den FUrstea
wie für die Nation zu verzeichnen hat.*
Darauf begannen die Vorträge. Mr. Prof. Lamprecht be-
zeichnete die Geschichtsvereinc als den historischen Chor bei der
Ceuteuarieier und eutroilte dauu iu grossen Zügen and mit vielen
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Berichte über die Generalverjainmloikgen. Sl^
originellen Gesichtspunkten ein Bild von der Lage und dem Leben
des rheinischen Bauernstands bis zum Sehluss des Mittelalters.
Zu diesem Zweck ging er von den Anfängen der politischen,
rechtlichen und wiithsehaftlichen Veieini^^uni;cn, von den Mark-
genossenschaften, deren Heeresverband, Gericht.-jverhand, Wirth-
schaftsverhand aus, wandte sieh sodann zu den kleinen Verbänden, .
zu den Keehten, die sie schufen, zu den Pflichten, welche sie auf-
erlegten, /u dem Schutz, den sie augedeihen liessen und der in
dem guten Verhältnis!? der Hauern zum Adel bis in das
Jahrhundert hinein seineu Grund hatte. l>i<^ Vereinigung^ alier
Kräfte irogen gemeinsame äussere Gefabren war dvY Kitt, der sie
zusammenhielt, zu ihrem Resten, aber auf Kosten der individuellen
und freilieitlichen Entwicklung. Diesen Mangel fand der Kedner
in der alle, auch die unbedeutendsten Lebensverhältnisse beherr-
schenden Symbolik ausgedrückt, für welebe er zahlreiche merk-
würdige Beispiele rLiitulirte. Mit dem geistigen Aufschwung, den
um diese Zeit die huheru Stände nahmen, war diese Art bauerlirbeu
Daseins nicht länger vereinbar; es bereitete sich der Kibs vor,
welcher in den Bauernkriegen zu einem schrecklichen Abgrund
sich erweitert.
Diesem tiefdurehdachten Vortrag folgte auf Grund einer
Autforderung von Seiten des Vorsitzenden eine Improvisation
des Hrn. Geiieiniralhs Schaaff hausen, welche die Zuhörer
zu lautem Beifall liiuriss. Der nnermüdlieh forschende Anthro-
pologe wies auf die Bedeutung des Düssdthals für die prä-
historisebe W issenschaft hin. Spuren menschlichen Daseins, so
ungefälir führte er aus, reichten bis in die dunkle Urzeit zu-
rück, wie es besonders der merkwürdige Fund in der Feid-
hofshöhle im Neandertbal bezeuge. Aehnliche Schädel seien
zwar im Elsass, WUrtemberg, Mecklenburg, Holland, Böhmen,
Kussland, England und Belgien gefunden worden; aber der homo
Neanderthalensis deute durch die grössere Rohheit seiner Bildung
auf eine frühere Zeit als diese hin, wahrscheinlieb auf die kalte
Periode 1. In dieselbe Zeit reiche auch eine zweite Entdeckung
im Kheiuthal. in der prähistorischen Ansiedlung zu Andernach
1} Geheimnth Schaaffbausea hat seine Ansichtea über den vielfaeh
besprochenen Keenderthaler Schädel ausführlich in der dem Bonner Anthro-
po!jgen-Kongres3 von lb88 gewidmeten Abhaodlaag: ,Der Neanderthaler
Fuud'^ niedergelegt.
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^0
Berichte über di« Generalversaniinlungeo.
habe man uuter der Bimssteiuablagening Qiiarzitmesser, gowie
Menschen- wnd Thierknochen als Ueberreste vonöpeiseii •gefunden,
«in Beweis, dass die letzten vulkaniseheu Ausbrüche der rheini^cbeu
Berge noch von Menschen gesehen worden seien. Menschliche
Schädel habe man hei Andernach nicht gefunden ; aber ein jüngst
• in Urmitz ausgegrabener und dem Redner zugesandter Schädel
scheine gleichen Alters zu sein. Der Redner fllhrte die Gründe
an, wonach der Neanderthaler Fund für älter zu halten ist, als die
Ansiedhing in Andernach, in der geschnitzte Kennthierknochen
gefunden worden .sind, ahnlich denen des Departements der Dor-
dogne in Frankreich. In den einer noch frühern Periode ange-
hürigen, auch in der lUieinprovinz nicht seltenen Braunkohlen-
flot/Aii .<eien dagegen menschliche Spuren niemnl-^ /.um Vorschein
gekoniinen. Vor Kurzem habe sich zwar zu Liblar in einem Brauu-
kohlenlager ein Tannenstamiu gefunden, der scheinbar von Men-
schenhand über der Wurzel durch einen horizontale?! Schnitt mehr
als zur Hälfte durchgesägt war; aber die Ursache dieser Erschei-
nung lasse sich noch nicht mit Bestimmtheit feststellen. Ks wäre
möglich, dass die Römer, welche alle Erze des Landes kannten
und gewannen, auch an einzelnen Siellen schon die Braunkohle
ahiiehaut haben. Die alten Sciiachte können eingestürzt sein. Als
sicher könne man annehmen, dass in den Rheingegendeu ächou in
der Eiszeit zugleich mit dem Moschusochsen Menschen gelebt ha-
ben, wie der im Jahre 1878 gemachte Fund von Moselwciss bezeuge.
Von der Bronzezeit f 1000 v. Chr.) und den Kelten ',ÜUU v. Chr.) trenne
diese Urbewohner noch ein weiter Zwischenraum. Vor den Germanen
und Kelten scheine ein den heutigen La])pen verwandtes Volk mit
dem Rennthier den nördlichen Theil Deutsehlands bewohnt zu ha-
ben. Dafür spreche ein Schädelfuiui im Bett der Lii)pe bei Tlamm.
Hr. Domkapitular SchnUtgen knüj)fte an zwei spätgothische
kostbare Bergkrystallgelässe, Messpollen in reicher Metallfa^sung,
im Schatz der St. Lambertuskirche zu Dllsseidorf an, um über die
geschnittenen frUhromanischen BergkrystallgefUsse zu berichten,
die sich als Kannen, Fläschchen oder Phiolen, mit phantastischen
Thierfignren oder mit Blattwerk verziert, in einzelnen Museen und
in verscliiedenen Kirchenschätzeu Deutschlands befinden (Aachen,
Köln, Elton, Essen, Münster, Halberstadt, Quedlinburg u. s. w.). Er
nahm für diese, von denen er ein kleines Exemplar vorlegte, ara-
bischen Ursprung in Ansj)rueh, indem er auch aus dem Theophilus
nachwies, dass in Deutschland diese Technik bis ins 12. Jahrhundert
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Berichte über die Generftlvenammlnng^en,
hinein noeli iiielit hiiireicliend bekanut gewesen sei. Dass aber mit
dem 13. Jalirhundert liier die Glas?chleiferei Eiiii^anj? ;;etiiiuien
habe, suehte er aus den so^;. Ilcdwigsgläsern /u beweisen, von
denen er ein Exemplar, das jünusf 7\\ Tage getreten und in die
Hiinde eines Berliner Saninders gelangt ist, vorzuzeigen vermoehte.
Es ist das siehcnte in der Keiiie, aus der am längsten dasjenige
im Hreslaner Museum bekannt ist, welches sieb nach uralter Tra-
dition im Besitz der h. Hedwig (f 1243) befunden und daher den
Namen erhalten hat. Dieses ist, wie das vorgezeigte Glaj*, mit
zwei streng stilisirten durch Wegselileifen des Ornndes gewonnenen
und stellenweise sebrafÜrten Löwen verziert, während die andern
Gläser (mit Ansnnhuic des rein ornamental behandelten im Dom-
schatz zu llalberstadt) asisscr den Löwen auch einen Adler Am-
sterdam und Krakau) oder einen Greifen (Nürnberg), Adler und
Fisch (Minden) zeigen. Das vorcezeigte Glas und das Amster-
damer ausgenommen, sind sUnin tlK he Gläser im 14. und 15. Jahr-
hundert mit Metall uiuntirt worden, um als Kelche, Ciborien oder
Keliquiare in den kircidicheii Gebrauch genommen zu werden,
dem sie, ursprünglich wohl zu weltlichen Zwecken be timmt, erst
nachträglich gewidmet worden sind, als seltene, kostbare Er-
zeugnisse einer vielleicht auf eine Fabrik beschränkt gebliebe-
nen Industrie.
Im Ansehluss an diese kunstgewerbliche Erörterung luden
Hr. Direktor Franb erger zum Besuch des Dtlsseldorfer Kunst-
gewerbe-Museums und Herr Dr. Bone zur i^esichtignng der
hisiori sehen Ausstellung ein. In die letztere beigaben sich
zunächst viele der Festtbeilnehmer, «m unter der Führung des
Hrn. Barons von V i etiughof f-Schel l die zahlreichen und zum
Theil recht kostbaren Gegenstände zu betrachten, die ausnahmslos
in irgend welchem gescliichtlichen Zusammenhang mit de^- Stadt
Düsseldorf stehen. Es war erstaunlich, wie viel das Ausstellungs-
Komite unter erschvvtit nden Umstünden an Gemälden aus der mo-
dernen Düsseldorfer Schule, die in den obern Sälen der Kuusthalle
vortretFlich und höchst belehrend aufgestellt waren, zusammenge-
bracht hatte. Fast noch überraschender war die Menge der histo-
rischen Gegenstände , welche die sammtlieheu untern Käume
füllten. Der kleine Katalog, der aber nur „die bemerkens-
werthesten Gegenstände" angibt, erwähnt I. Karten, Pläne und An-
sichten (20.J Nummern), II. Gemälde und Bildwerke (364 Num-
mern): a. Bergische Fürsten, b. Künstler, Gelehrte, Dichter und
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Bavidito fibcr die GtoartWemmmlimgeQ.
bekannte Düsseldorfer, c, Werke Düsseldorfer Künstler, III. Haud-
Äshriften und Druckwerke (300), IV. Stemi)el und Siegel (142)»
V. Münzen und Medaillen, VI. kirchliche Gegenstände (117), VII.
Kupferstiche, plastische Bildwerke etc. (200), VIII. Geschichtliche
-Gegenstände verschiedener Art (190), IX. Gemälde etc. (3ö0). Alte
römische Gegenstände waren nur spärlich vorhanden, mittelalter-
liche hingegen in einer erheblichen Anzahl von Erzeugnissen der
kirchlichen Goldschmiedekunst, der Nadel- und Miniatur-Malerei.
Keiche Ausbeute hatte die Renaissance an Gefässen aus Edelmetall, an
Stickereien, Kleidungsstücken, Büchern etc. geliefert. Am reichsten
war natürlich das letzte Jahrhundert, dafi merkwürdigste in der
•Geschichte der Stadt, vertreten.
Auch von dem beständigen Wachsthum der in so kurzer Frist
zu grosser Bedeutung gelangten Schätze des Kunstgewerbe-
Museums überzeugten sich manche der Theilnehmer. Um 2 Uhr
vereinigte der grosse Saal der Tonhalle nwhr als H(M) Festgenossen
zum (renieinsamen Mittagsmahl. Die Stimmuiiir war von Anfang an
eine fieiuli^; un^^Tc^te. Hoch stiegen die Wogen der Begeisterung,
als (1er Hr. niierliürgermeister den Trinkspruch auf den Kaiser
ausbrachte. Hr. Geheimrath Hüffer Hess die gastliche Stadt OHs-
seidorf leben, Hr. Dr. Bone das Rheinland, Hr. Dr. H u ckl en bro ich
die vereinigten Geschichts -Vereine. Alle Theiinehmet werden das
jschöne Fest und die st h i ne Stadt, der zu Ehren es geleiert wurde,
in froher Erinnerung bewahren.
PtqitlZCd hv ^ n'-'i-><7fe
■
Becimungs -Ablage für 1887^88.
Jahreabeitiägc und Zahlunj^en der Mitglieder für Heft 40" Mk. Pf.
u. 4Ö der Annalen (Beitrag 3 Mk., beide Hefte 3 Mk.) 4675 50
Einnalime an rückständigen Beiträgen 24 —
» » Zinsen 280 10
n » Verkaaf einzelner Hefte 332 06
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I. KoBten der Hefte 40'^ n. 46 au Honorar, Satz, Druck
B. Papier 3183 27
II. Drucksachen, Formnlare etc. 185 70
III. Porto und sonstige Unkosten 483 19
IV. Archiv und Bibliothek 20 —
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Abschlnss.
Einnahme Mk. 5311 66
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(iÖUa 25
Ausgabe . 3 872 16
UeberscbuBs Mk. 3024 00
üei&er V el'oud.
Der Beservefond betrag nach der vorigjäbrigen Aufstel-
lung (si^ Annalm Heft 47 Seite 230) . . Mk. 8587 60
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Reehaanjrft'Ablage.
Das Vereins vermögen bestand demnach am 10. Mai 1888
aus obigem Reservefond Mk. 8587
» dem Kassenbestand » 3024 09
Mk. 11611 69
gegen Mk. 10172.19 des Vorjahres ; mitbin eine Vermehrung von
Mk. 1439.50.
Hevidirt, nUt den Belägen verglichen und richtig lefunden.
Köln, den 10. Deeember 188$.
W* Scheden, J)r, Joh. FasUnraih*
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Verzeichniss der Mitglieder des historischen Vereins«
(GesebloBsen Ende Mai 1889.)
A. Vorstand,
Präsidfcut: Hüfler, Herrn., Dr., Geh.
Justizrath und Professor in Bohd.
Vicepräaideot: bchnütgeu, Alex.,
Domkapitular in Kdtn. 1871.
Sekretär: Lamp recht, K., Dr., Pro-
fessor in Bonn. 1881.
Archivar: Korth, L>, Dr., in Köln.
1886.
So]iatsmeister:Helin ko% Fr.Tkeocl.,
Buebbftndler in Köln. 1871.
B. Bewibltfl Mlfglleder dtr wlssenseliaflllohen KomMtsaion.
Cardauns, H., Dr., in Köln. 1870. Virnich, W.. Dr. in Bonn. 1860.
Loersch,H., Dr., Geh. Jastizrath, Prof.
in Bonn. 1662.
C. Ebraiinitglleder.
Achenbach, von» Dr., Excellenz,
Staatstninister a. D. nnd Oberprä-*
sident in Potsdam. Iö71.
Greeeliu«, Dr., Prof. in Elberfeld.
18G2.
Essenwein, Geb.Baurath u. Vorstand
d.6emi.Mu8enmsinN3mberg. 1868.
Ficker,von, Dr., Hofrath und Pro*
fessor in Innsbruck. 1851^.
Ilag'eus, von, App'illationsfrerichts-
Rath a. D. in Köln. 18')}.
Harle SS, Dr., Geh. Archivrath in
Düsseldorf. 1855.
Janssen, Job., Dr., Prälat, Professor
in Frankfurt a. M. 1854,
Kaufmann, Alex., Dr., Arcbivratb
in Wertheim a. M. 1854.
Krementz, Philippus, Dr., Erz-
bischof in Köln. 18Ö6.
Lempertz, Heinrich sen., Rentner
in Köln. 1857.
Meie hers, Paulus, Dr., Kardinal in
Rom. 18Ü7.
Herlo, Job. Jak., Rentner in Köln.
1856.
D. MltoliMler
Aachen, Stadt. lS8i.
Aan der Heyden, Pfarrer in Düiiel*
ward bei Cleve. 1873.
Acbterfeld, Deohant in Anholt.
1802.
Ackern, van, Pfarrer in Kevelaer.
1870.
Ahlbacb, Pfarrer in Bürricb. 18GG.
Alhermann, Wilh., Bildhauer in
Köln. 1886.
AjumImi d«B UsU ysMlni XLVnt.
AI denkirchen» Rektor in Viersen.
1870.
Alleker, Schulratb, Sem.'Direktor in
Brühl. 1870.
Andreae, Otto, Kommerzienrath in
Mülheim a. Rh. 1ÖÖ7.
Antwerpen, PIhrrer in Wfireden.
1887.
Arenber;?. Vr'mr Philipp von,
Bischöflicher llaiii lu iucbstätt. 1884.
15
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226
Mitgliederverzeicbniis.
Area/, F. B., Maler iu Godesberg.
1884.
Arnoldi, Pfarrer in Kalterherberg.
1884.
Aulike, Amiagertclitsrath in Reck-
linghausen.
Bachem, J.« Verlagsbuchhäudter
und Buchdrackoreibesitzer in Köln.
1H54.
B a c h o f e n V o u E c h t, A d o 1 f, Bürger-
meister iu Nussdorf b..Wieu. lHb7.
Ballas, Gymnas.-Oberlehrer in Linz
a. Rh. ISST.
Barmen, ötaiitbibliothek. 1887.
Baron, Jul., Dr., Prof. in Bonn. 1889.
B A r t e I beim, Saperiniendent in Köln.
i8«(;.
Baudri, Dr., Weihbischof in Köln.
1870.
RauTTi, B.W., Kaplan in Neuss. 18.S4.
Baumeisteri Rud., Dr. med. iuKölu.
1886.
Bausch, Pfarrer in Stommeln.
Beck, Seminar-Direktor in Linnich.
1887.
Becker, Oberbürgermeiafcer in Köln.
1887.
Becker, Joh., Pfarrer in llallschkg
b. Stadtkyll. 188;';).
Becker, Pfarrer in Lesseniob bei
Bonn. 1862.
Becker^ Adolph, ührmaober in
Siegburg. 1870.
Behler. Tos., Vikar in Büsbach bei
Stoib, lg. 1886.
Beilesheim, Dr., Kanonikus in
Aachoni. 1H70.
Bendeman n «Direktor a. D. der K unät-
Akademie in Düsseldorf. 1866.
Benger, Domvikar in Köln. 1887.
Berohein, Graf von, Max, Uuter-
staatssekretär im Auswärtigen Amt
u. Bundesbevollmächtigter in Ber-
lin W., Viktoriastrasse 14.
Berger, Louis, in iiorchbeim. 1876.
Berlage, 0r., Domproptt in Köln.
18K(;.
Berlepsch, Fr, W., Freiherr von,
Regierungs-Prftaident in Düsseldorf.
Berrisch, Dr., Pfr. in Heimerzheim
bei Weilerswist. 185&.
Bertram, Pfarrer in Flittard. 1870.
Bibliothek, Königl., iu Berlin.
Bibliothek der Königl. Lniversität
in Bonn.
Bibliot hek d. Gymnasiums ia Düren.
1884.
Bibliotliek des slädt. kath. Gym-
nasmms iu Kempen. 1884.
Bibliothek der nStimmen aus Maria-
Laach" in Exaeteu b. Baexem, Um-
burg, Holland. 18Si;.
Bibliothek des Progymnasinms in
Brühl. 1885.
Biese nbach, G., Jasti/.rath u. Rechts-
anwalt in Düsseldorf. 1879.
Binz, Dr., Geheimer Medizinalrath n.
Professor in Bonn. 18st.*i
Birken, Franz, Pfarrer in Frechen. •
1887.
B i s c h o f f , II e i n r., Dr., Notar in Kürzel
b. Metz. 1889.
Blankart, von, Eng., auf Haus
Broich b. Jülich. 1879.
Bliii/ler, Jos., in Bonn. 1S78.
Bock, A., Dr. iur., lifichstagsabge-
ordneter in Aachen. 1875.
Boekhof, Dr., Oberlehrer in Köln.
1884.
Boddenberg, W., Pfarrer in Rieh-
rath b. Langenfeld. 1884.
Boden. Dr. inod. in Köln. 1881.
Uocktilcr, 11., Stiftivikdr lu Aacluii.
188.^.
Bon c, Dr., GymnaaiaUehrer in Dussel-
dori.^ 1882.
Boogartz, Pet., Pfarrer in Merheim,
Kreis Mülhfiin. 1881.
Bonner Kreisbibliothek. 1870.
Borka, Kaplan in Wormersdorf bei
Rheinbach. 1870.
Bosch, C, Kaufmann in Köln. 1884.
13 räch el, Freiherr von, Rentner iu
Jülich. 1875.
Brach el. Freilierr von, auf Barg
Tetz b. Linnich. 1886.
Brand, Pfarrer in Alsdorf. 1871.
Braubach, Dr., Arzt in Köln. 1867.
Braubach, Dr., Eechtsanwalt in Köln.
1884.
Braun, Dr., Domkapitular in Köln.
Br a u n, K a sp., Rektor inKöln-Melaten.
1881.
15 r c SS er, Roh., Kaplan in Xanten. 1^><!>.
Breuer, Oberpfarrer in Blankenheim,
Beg.-Bez. Aachen. 1869.
Breuer, C, Direktor d. Yolksbank
in Heiiiberg. iss'
Britz, M. Fl., Planer m iloUeraih
bei Kirchseifen. 1881.
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Broekhoff, Jos., in Essen. 1870.
Brockhoff, K*plaa ia. Dfiiseldorf.
brogsitter, Jos., Dr. jur. ia Ahr-
weiler. 1888.
Bro icber, W.. Dr. med. In Köln. 1884.
«Broicher« Amtsrichter ia Opladen.
1884.
Bruders, Vikar in Wisun a. d.Sieg.
1885.
Brüll, Jos., Religionslehrer in Düren.
1884.
Büsch er, Dr. jur., Laudrichter in
. Duisburg, 1882.
BQttgrenbach, Jo«., Reclitsaiiwalt
\n Aachen. lS>iri.
Bürge r,P e t.,I*farrerinUödiugon.l8ö4,
Bnrgund, Pastor u. Definitor in
Gelsdorf. 1H8H.
hn r\ scheii), Stadt. 1884.
H US eil, Kektor lu Delhoven bei Dor-
magen. 1871.
Byns, Bürgermeister a. D. in Ander-
nach. 1878.
•Caasmann, H., Oberpfarrer in Mett-
manu. 1884.
•Cafitr, Pet., Beamter der Eheic.
Volksbank in Köln. 1881.
r i : 1 1 [ h a u s en, Domkapitular in Köln.
1884.
Carnap, vod,P., Rentner und Guts«
besitxer in Elberfeld. 1884*.
•Carstanjcn, von, Ad., Rentner in
Berlin. 1878.
«Caspers, Lehrer in Arloff. 1886.
Ciaer, von, Eberh., Rentner in
Bonn. l'^y?.
Claeaseu, Pfarrer in Bedburg. 1883.
■Clemens, Pfarrer in Kirspenieh bei
Münstereifel. 188G.
Collen, von, Tb., Dr., Rechtsanwalt
in Köln. 1884.
-Comraes, Kar!, ÜApUa in Könige»
Winter. 1884.
Contzen, Pfarrer in Hergenrath bei
Astenet. 1884.
Coutzeu, L.. Dr., Gymnasialdirektor
in Essen. 1884.
Cornelius, Dr., Professor an der
Universität in München. IS.'Sf).
-Correns, Jos., Kaplau in Alfter bei
Roisdorf. 1873.
Courth, Ausrast, AssBSSor a. D. in
Düsseldorf, is»;*;.
Courth, Ol., ßechtsanw. in Düren.
1883.
227
; Crefeld, Gymnasial-Bibliothek. 1876.
I Crefeld, Stadt. 1882.
' C r c f e 1 d, Jak., Vikar in Odendorf. 1884.
i Cremer, Franz, Historienmaler in
D&sseldorf. 1884.
: Crem er, P. J., in Engbruck bei
Kleinenbroich. 1884.
Cremer, Oust.. in Uerdingen. 1879.
Cremor, Landgerichts-Direktor in
Zabern im Eisass. 18l)9.
■ Creutzcr, Ant., Buchhändler in
Aaoben. 1878.
Cüppers, Konr., Dr., Gymnasial-
lehier in Köln. 1886.
D a h m , J., Dr., Rdctor auf Calvarien-
ber<< h. Ahrweiler 1888.
Da hm, Wilh., in Walporzheim. 1888.
Dahnen, Pfarrer in Granterath bei
Erkelenz. 1870.
Daniels, Pfarrer in Honnef. 1870.
I Decker, Dr., Gymnasial-Oberlebrer in
I Trier. 1870.
Decr^n, Amtsgeriohts-Raih in Bonn.
I«ö9.
Degen, Phil., Dr., Oberlehrer am
Real-Gymn. in Aachen. IST.").
I Deichmann, Th., in Köln. 1884.
Deich mann, Otto, in Köln. 1887.
Deussen, Dr., Gymnasiallehrer in
Münstereifel. ISH}.
Didolff, Dr., Gymnasial-Obcrlehrer
in Köln. 1883.
Die den, Christ., Kaufmann inUer-
zig a. d. Mosel. 1879.
Dietzler, Ardiitekt in Daren. 18^.
Ditges, A., Pfarrer in Köln. 1879?
Dobberke, Otto, Bachhändler in
Berlin. 1888.
Doetsch, Kaplan in Köln. 1870.
D 0 e i s c b, Oberbärgermeister in Bonn.
1870.
Dohm, J. F., Rentner in Köln. 1886.
Do mm er q u e, C, Fürstl. v. Arenberg-
scber Rentmeister in Mayschoss b.
Ahrweiler. 1888.
Dormag:eu,N., Dr. med. in Köln. 1884.
Draf, Pfarrer in Wermelskirchen.
1866.
Dri essen, Dr., Deohant, Pfarrer in
Cleve. IS'r.4.
Düren, StadtbibUothek. 1881.
Dnsterwald,Frs.KaT., Dr.,Direktor
des Er7.V>ischöflidMn Konvikts in
Bonn. 18H1.
Düsterwald, P. J., Pfarrer in Schei-
derhöbe. 1874.
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228
MitgUederverzeicbniss.
Duffhauss, C. W., Kaufmauu iu
Köln. 1887.
Dnmont, K., Dr., Domkapitular. 1><f)H.
Dutzenburg, Fr., Goldarbeiter in
Crefeld. 1870.
D nven, Bürg«niiei>tieriiiOdenkirehen.
1854.
Dyckmans, Pfarrer in Dülken. 1862.
Ebeler, L., Baugewa-kmeifter iu
Köln. ISHG.
Eckei tz, G., Dr., Trofessor in Köln.
1854.
Kcktrold, R., in Elbpffehl. lRf^4.
Ebrenwail, von, Dr., in Ahrweiler.
1888.
Eich. Fcril., Dr. iur., BecfatMUlfnIt
in Bonn. 1^80.
Elberfeld, Stadt. 1884.
Eiders, Lehrer in Hfilm bei Gocb.
188G.
Eller, Matb., Pfarrer in Nieder-
bachem b. Berkum. 1870.
Elven, Justi^rath, Beohtaanwalt in
Köln. IbtiÜ.
En depo! 8, Notar in Aaohen. 1875.
Endert, TED, Hub. C, Dr., Kaplan
in Bonn. ISTf».
Eiifrels, Huh., Lelirer in Kiruhheiin
bi'i P'lamerslieim.
Erbach-Erbach, Graf Ernst zu,
in Erbach im Hessischen Odenwald.
1888.
Ermter, Pfarrer in T^ir-clpn. 1870.
Em er, Dechaut u. Pfarrer inPatifeu-
dorf bei Bergheim. 1867.
Eich, Korn., Notar a. D. in Köln.
^ 1877.
Esch, F. W,, Pfarrer in Marialinden.
1887.
Eschhach, Dr., Gerichttaateseor in
Katingen. 1884.
Esaer., H., Jastizrath, Rechteanwaltin
Köln. ISST.
Esser, Wilh.. Pfarrer in Köln. 1881.
Esser, H., Kaplan in Köln. 1884.
Fabricius, J. P., Rendant des Prie-
sterseminars in Köln. 1874.
Fastenratb, Job., Dr., Schriftsteller
in Köln. 1880.
Faust, Pfarrer in Plittrr'^'Inrf. 18S-I.
Felder, W., Pfarrer iu Kircbbeim
b. Flamersheim 1888.
Feldhoff, Httb., Kaplan in Lindlar.
1881.
Ferber, Verwalter der Augenklinik
in DüMBldorf. 1881.
Ferdinand, Registrator des Erzb.
Generalvikariats in Köln. 188;].
Kersch, Ant., Pfr. in Wahn. 1857.
I Key, Jos., iu Aachen. 1885.
I Fingerhuth, Alb., Rektorin Frohn'
hausen V. K ^en. 187^1.
Fink, Dr.. Kaplan in Aachen. 1884.
Fisch, Pfarrer in Synthera. 1870.
Fischer, Justizrath, Recbtsanwalt in
Köln. 1S(;0.
Fischer. Pfarrer iti Essen. 1870.
Fischer, Dr., Weihbischof, Dom«
kapitnlar in Köln. 1870.
Flamm, Pfarrer iu Elberfeld. 1887.
Flos«, Pfarrer in Blumenihal. 1887.
Flüpftre, W., Verla trsT)u oll handler in
Werden a. d. Ruhr. 1S«9.
Fonck, Geh.-Rath, Landrath in Rüdes-
heim. 1850.
Forst, Karl, Bergwerks-Direktor ia
Kölu. 1884.
Forthmann, H., Rentner in Lintfort
bei Camp, Kr. Mörs. 1854.
Frank, Fr., Pfarrer in Wittlaer bei
Kaieerswertfa. 1879.
Frantzen» J., Deeervitor in EUer.
1880.
Frauenratli, 11. .)., l'tHrrer in Mau-
I bach. 1882.
I Frei he n, Pfarrer in Horbncli. 1888..
i Freiscbem, Bern., Notar in Op>
I laden! 1880.
Fri' 'lel,L., Rechtsnnw. in Köln. 1SS7.
Frieding, Heinr., Fabrikant iu
Gerresheim. 1878.
F r i n k e n, Pfarrer in Neukirohen-Hül«
chrath. 1887.
Frischen, J., Kaplau iu Bonn.
1879.
Fritzen, Adolf, Dr., Studiendirektor
im bischöfl. Gymnasium zu Mon-
tigny b. Mets. 1862.
Fröhlich, Notar in Köln. 1870.
Fuchs, W., Pfarrer in Welldorf bei
Jülich. 1870.
Fuchs, J., Pfarrer in Güsten. 1870.
F ü rst e n b e r LT - S t a m n^i Ii e i m, G i s b.
£g., Graf von, zu Stammheim bei
Mfilheim a. Rh. 1886.
Für s te übercr, F. L., Freiherr v on,.
auf ächloss Hugenpoet bei Kettwig»
1885.
Füssenich, C, Pfarrvikar in Morken.'
b. Harff. 1888.
Gauss, Dr., Gymnasial-Direktor in
Warendorf. 1859.
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Mit^liederTennchnist.
229
Oeorpri. Karl, Univprsitäts - iiuch»
di'ucker iu Bouu. I^IH.
•Geyr - Schweppenburg , Kud. ,
Reichsfreiberr von, auf Sohloss
Caen bei Straelen. 1878.
Liersberg, Deehant u. Pfarrer in Bed-
luirdvck bei Cirevenbroich. 1855.
Giesen, Pfarrer iu Reifferscheid. 1884.
Gietmann, Pfarrer in Haldern bei
Kmpel. 1857,
Gils, van, "Rektor in Köln. 1H81.
G i B l> e r i;:, L. T h., Pfarrer in Werden
a. d. Ruhr. 1881.
Goblet, Pfarrer in Birtrclen. 1S«5.
G ö b b e 1 8, M. J.H..Kaplan m Köln. 1870.
Oodesberjr« Bärgermeiaterei. 1888.
Goeters, Heinr., Eattfmann in
Rheydt. 1SS5.
Göttini^en, Universitäts-Bibliothek.
1880.
Gottschalk, W., Kaufmann in Köln.
1879.
Oranderath, Pfr. in Overath. 1870.
^randerath, Amtsrichter in Mett-
maon. 1881.
-Grand'Ry, von, Andr., Ritterguts*
besitzer in Eupen. 1870.
Grevel. Willi., Apotheker in Steele
a. d. Ruhr. 1874.
Grrjieken. H., Deehant, Pfarrer in
Uckerath. 1887.
Groote, von, Landrath in Ahrweiler.
1867.
Oroote. von, Karl, in Cleve. 1877.
Groote, von, Kittmeister a. D. in
Hermälheim. 188^.
Gross, Dr., Oyrnnftsiallehrer in Kem-
pen. i>^7n.
Gross, rtarrer in Kalk. 1870.
Grotemeyer, Dt^ Gymnasial*Ober-
lehrer in Kempen. 1862.
Gruben, Pfarrer iu Eller b. Düssel-
dorf. 1888.
Orubenljecher, Pf; in Köln. 1850.
Gruben bech er, Pfarrer iu Welz b.
Linnich. 1878.
Grütering, H., Landgeriohteratli in
Cleve. IS 70.
G uddeiijJ. W., Rentner in Cleve. 1859.
Günther, Aug., in Düsseldorf. 1874.
Gürtler, J.,jun., Kaufmann in Kdlu.
188G.
Haanen, Barth., Rentner in Köln.
1884.
Haanen, Quirin, juu., Kaufmann
in Köln. 1887.
j Habels, Jo.'-., Rt ichsarchivar im Her-
1 zogthuni Limburg zu Mastricht. 1886.
Harn, van , Amtsrichter i. Jülich. 188&
, Hamm. Oberstaatsanwalt a. Staats-
rath iu Köln. 1884.
Hammels, Deehant und Pfarrer in
Keyenberg bei Erkelenz. 1857.
üammelstein, Lehrerin Priesterath
bei Jüchen. 1874.
Hammer«, Pfarrer in Engelakirehen.
Hausen, H. F., Pfarrer in Lourds
Woodford Co, Illinois. Nord-Amerika.
1888.
Hausen, Jos., Dr. phil. in Münster
i. W. 1886.
Ha n stein,?., Biiclibair. iuBonn. 1880.
Hauck, Kaplan in Erkelenz. 1870.
Hauptmann, P., Buchdruckereibe-
sitzer in Bonn. 1870.
Hauptmann, Karl, in Bonn. 1886.
Hauptmann, Felix, Dr. iur. iu
Bonn. 1885.
H a n s m a n n s , Pfarrer in Nöthen bei
Münstereifel. 1884.
Hauten van, Albert, Kaufmann in
Bonn. 188<).
j Hauten van, Fr.,jun., Fabrikant in
Bonn. 1886.
Havertz, Kaplan in Köln. 1870.
Hax, Fr., Kaufmann in Köln. 1884.
H ax, Definitor u. Pfarrer i. Eupen. 1884.
Hayn, Kasimir, Dr. in Köln. 1888.
Hocking, Dr., Arzt in St. Vith. 1870.
Heese u, H., Lehrer u. Reudaut iu
Telgte b. Mttnster i. W. 1884.
Hegr^ner, A,, Direktor in Köln. 1884.
Helgen, Pfarrer in Erkrath. 185!>.
Heicks, Gymnasial - Oberlehrer in
Köln. 18.59.
Ileili^'ors, Rektor in Roisdorf. isT.'}.
Heimann, J. M., Kaufmann in Köln.
1886.
Heimbach, EhrendomberTy Pfarrer
in Dormagen. 1867.
Heimen dahl, A., von, Gdidniratb»
Präsident der Handelekammer in
Crefeld. 1870.
Hcimsoeth , Oberlandesgerichtsralh
iu Kuln. 18S7.
Hei neu, Pfarrer in Zweifali bei Stol-
berg. 1859.
Hein rieht, H., Lehrer in Miel bei
Odendorf. 1871.
Heinsberg, Freiherr von, Geh. Ro-
gierungsrath inWevelinghoven. 1866.
' Digitized
230
Mitgliederverzeichniss.
Ritt-
1H67.
Köln.
Goch.
Heister, Alexander von,
meister z. D. in Düsseldorf.
Hendrichs, Rechtsanwalt in
1884.
Hendriks, P. H., Rentner in
1S54.
Henrichs, L., Kaplan in Nieukerk.
1875.
Henrion, Jos., in ßonu. 1888.
Herder, Ernst, in Euskirchen. 1887.
Herder, August, Fabrikant in
Euskirchen. 1887.
Hermeling, E. E. Pfarrer in
Nothberg. 1878.
Hermes, Pfarrer in Münstermaifeld.
1875.
Hermes, Dr., Kaplan in Köln. 1879.
Hermkes, Oberpfarrer in Mecken-
heim. 1854,
Hermkes, Edm., Kaufmann u. Bei-
geordneter in M -Gladbach. 1877.
Herrmaon, Religiooslehrer in Essen.
1871.
Hertkens, Pfarrer in Olpe b. Gürten.
1877.
Herweg, Herm., Gymnasiallehrer in
M.-Glkdbach. 1877.
Hespers, Religionslehrer in Köln.
1871.
Heuser, Dr., Domkapitular in Köln.
1856.
Heveling, Dr. med. in M.-Gladbnoh.
1877.
Heydinger, Pfarrer in Schleidweiler
bei Auw. 1854.
Heynen,Fr., Kaplan in Brühl. 1888.
Hilgers, Freiherr von, Alfred,
Landc^erichtsratb in Köln. 1871.
Hilgers, Max, Freiherr von, in Bonn.
Hocker, N., Dr. in Köln. 1881.
Hoeniger, Rob., Dr., Privatdozent
in Berlin. 1882.
Hoensbroech, Graf von u, zu, Erb-
mnrschnll dm Herzopthums Geldern
auf SchloBs Haag bei Geldern. 1854.
Höting, Dr., Bischof von Osnabrück.
1802.
Hövel, Freiherr von
Essen. 1877.
Hoffsümmer, Karl,
Düren. 1883.
Hofmann, Jos. Alex
in Bonn. 1881.
Hohensee, Pfarrer in Erp.
Hohenzollern'sche Fürstliche
Landrath in
Fabrikant in
Weinhändler
Hofbibliothek in Sigmaringen,
1886.
Hompesch, Graf von, Alfred, auf
Schloss Rurich bei Linnich. 18<;i.
Horsch, Wilh., Domvikar in Köln.
1881.
Horster, Aug.. in Uerdingen. 1879.
H ouallet, Kaplan in Schlebusch. 1873.
Hüffer, Alex., Rentnerin Bonn. 1881.
Hüllenkremer, Rektorin Limbach.
1884.
Hülskamp, Franz, Dr., Pr&lat^
Präses in Münster L W. 1859.
Hülstett, Oberpfarrer in Uerdingen.
1884.
H ü n n e ke s, Dr., Progymnasial-Rektor
in Linz a. Rh. 1888.
Hüpgen, Pfarrer zum h. Severin in
Köln. 1866.
Hürth, Th. Kaplan in Poppels-
dorf. 1881.
Humbr oich, J., Justizrath u. Rechts-
anwalt in Bonn. 1886.
Hu ntgebur th, Pfarrer in Kendenich.
1874.
Huschens, Pfarrer in Ringen bei
Ahrweiler. 1888.
Huthmacher, Fr., Pfarrer in Kett-
wig a. d. Ruhr. 1877.
Huyskens, Pfarrer in Hommersum.
bei Hassum. 1859.
Jacobi, Serv., Ph., Pfarrer ift
Lamersdorf bei Inden, 1878.
Jacobs, Seelsorger am Arresthaus in:
Werden. 1871.
Jaegers, Pfarrer in Solingen. 1871.
Jansen, Pfarrer in Birkesdorf. 1867.
Jansen H, Justizrath, Rechtsanwalt
in Köln. 1885.
Ibels, Jak., Kaplan in M.-Gladbach.
1877.
Illgen, Th., Dr., Königl. Archivar
in Münster L W. 1884.
Immelen, Hub., Chefredakteur in
Aachen. 1885.
Joe rissen, Jos., Pfarrer in Alfter
bei Roisdorf. 1874.
Joe r res, P., Dr., Rektor d. höheru
Schule in AhnR'eiler. 1884.
Joest, Ed., Geh. Kommerzienrath in
Köln. 1887.
Joesten, C., Pfarrer in Leichlingen.
1884.
Joesten, Oberlandesgerichts-Rath in
Posen. 1859.
Jost, Dom., in Köln. 1884.
I
MitgUederverzeicbnis«.
231
Josten, Amtsgerichtsrathin Kempen.
\m.
Jülich, Stadtbibliothpk.
Jülich, Pfarrer in Kettenis. 1869.
Jun^blath, Wilh., in Aldenhoven
b. Jülich. IS81;,
lünj^linjr, Kaplan in Esseu. l.SOi).
Junker, Oberpfarrer iu Xeuäs. 18<>H.
Juris, Kaplan in Köln. 1884.
Iven, Pfarrer in F'cleron. IJ^BG.
Kaaf,Karl, Baumeister in Köln. 188G.
K ai f e r,Oberb&r(|fermeitter ia M.-Glad-
bach. 1881.
K a i s e r, G u 8 1., Professor in Köln. 18Ö4.
Kalff, Pfarrer in Worriogeo. 1869.
Kaufmann, Leu p., OberbftrgarmBtr.
a. I). in Bonn. 18ö?>.
K auhlen, lieütueri.lI-'mmerJeu 1873.
Kaulen, Dr., Prof. in Bonn. 1871.
Keller, Rektor in Hünshoven. IS'71.
Keiler, Kaspar, Archiv- Volontär
in K51d. 1888.
Kell n er,0 1 1 0 Jngeniettr i.Köln'Deatc.
1884.
Kerokhoff, Dr., Bürgermeister in
Ahrweiler. 1888.
Keuffer, Max, HealgyinnasiaUebrer
in Trier. 188().
Eealen, Dr., Gyiniiasiat<Ober]ehrer in
Düren. 188;$.
Keussen, Uerm., Dr., Schulinspektor
in Orefeltl. I806.
Key s s er, A., Dr. iur.,Stadtbibliotbekar
in Köln. IH8I.
K i rchhartz, Dr., Arzt in Unkel. 1875.
KirBOh, Landrichter in Däueldorf.
1885.
Kisselsteiu, I'larrer in Wesel. 1862.
Klaas, Rektor in Pempelfort b. Düs-
seldorf. 18(12.
Klein, Pfarrer in Altenkirchen. 1887.
Klein, Dr., Bischof in Limburg a. d.
Laim. 1S80.
Klein, Edm., Pfarrer in Badevorm-
wald. 1879.
Kleinen, W., Religionslehrer in Köln.
1S84.
Kleiuheidt, Dr., Geueralvikar und
Domkapitular in Köln. 1871.
K 1 e m ni e, G u s t., Kaufmann itt Neersen
bei Crefeld. 1885.
Klöckner, C, Bucbh&ndler in Kem-
pen a. Rh. 1884.
Knein, Notar in Neuss. 18Gt).
Knop, Pfarrer in "Walberberg bei
Sechtem. 1884.
Koch, Pfarrer in Neuwerk. 186i>.
K o c h, H e i n r. H a h., Divisionspfarrer
in Frankfurt a. M. 1^70.
Ko oh s, Landgerichtsrath i. Köln. 1884.
Kocks, Pfarrer in Lank. 18<>6.
Köhler, J., Dr., Gymnasialdirektor
in Emmerich. 1884.
Kölleu, l'larrer in Merten l>. Sechtem.
1881.
K ö 1 1 0 n, M . ,Pf r. in Hochneukirch. 1887.
Köln, Stadt bibliothek.
Köln, Stadt- Archiv.
Köni^f, Änt., I>r., Arzt in Köln. 1884.
Krafl't, Dr., Eooststorialrath u. Prof.
an der Universit&t in Bonn. 1866.
Krall, Gymnasiallebrcr in D&sseldorf.
1882.
Kratner, Fray/, litutnor in Köln.
1887.
Kramer, Kon r. Jos., Bildhauer in
Kempen. 18G9.
Krats, Amtsrichter in Köln. 18R7.
Kraus, Dr., Prof. inFreiburs^r 5. Br.l8G2.
Krebs, Dr., Rentner in Köln. 1854.
Kreisch, Pfarrer in Bergbeira. 1876.
Kr ende r, Pfarrer in Traar. 1869.
Kreutzwald, Dr., l'ruf. i. Köln. 1881.
Kreuzberg, Eduard, iii Ahrweiler.
1887.
Kreuzhcrj?, Carl, in Appollinaris-
bruunen b. Neuenahr. 1888.
Krensberg,Leop., inAhrweiler.1888.
Kribben, Decf i t und Pfarrer in
Düsseldorf. i.S84.
Krüth, Fr.. Pfarrer in Nippes. 1877.
Kruse, E.,'l)r., in Köln. 1889.
Kühlen, IJ., m M.-Gl-i.nvvh. 1HS7.
ivübl Wetter, M., l'larrer m Mar-
magen. 1884.
Küpper, Dr.. Religionslehrer in
Düsseldorf. 1879.
K ü p pers, Rektorin Birgel bei Düren.
1SS4.
Kürten, J. R., Rentner in Köln. 1884.
Kuetgens, Heinr. C, auf Gut Neuen-
hof b. Köln. 1886.
Kufferath, Rechtsanwalt in Düren.
1883.
Kutte nkeuler, Kaplan in Dussel-
dorf. 1871.
Lambertz, Pfarrer in büchteln. 1866.
Lamberts, H., Kaplan in Aachen.
1881.
Landsberc:- Velen und Gemen,
Graf von, Friedrich, aufSchioss
Gemen b. Borlten in Westf. 1862.
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232
Mitgliederverzeichniss.
Lassaul X, von, Bürgermeister in
Pk,eraa}?en. ISSS,
LaValiette St. George, Freiherr
von, Dr., Professor in Bonn.
]K,S7.
Lefrauc, Dcchant, Pfarrer in Crefeld.
1S70.
Leiden, Franz, I)., Königl. nieder-
länd. Konsul in Köln. 1SH4.
Lei d g e n s, Pfarrer in Rott b. Roettgen.
Lelotte, Oberpfarrer in M. -Gladbach.
Lemuien, A.V,, Pfarrer in Aldringen
b. St. Vith.
Lenders, Bürgermeister und Guts-
besitzer in Königsdorf. IKöD.
Lennartz, Jos., Sakristanpriester
am Münster in Aachen. iHHö,
Lentzen, Pfr. in Euskirchen IHW.
Lerique, Vikar in Brühl. 1873.
Lese - u. Erhol ungs-Gc Seilschaft
in Bonn. 18SG.
Ley, von, Notar in Köln. 1884,
Leydel, Job., Rentner in Bonn.
1877.
Leyeu - Bloemcrshcim, Freiherr
F r i e d r i c h L u d vv. G u B t. V 0 n d e r,
Haus Meer b. Osterath. 1862.
Leycndecker, W., Kommerzienratli
in Köln. 1887.
Liesen, Heinr., Kaplan in M.-Glad-
bach. 1877.
Liesen, Pet., Rektor in Eschweiler.
1884.
Licsaem, Dr., Religiouslehrer in
Köln. 1887.
Lingens, Aug., in Aachen. 188.5.
Lingens, Jos., Dr., Stadtrath und
Mitglied des Reichstags iu Aachen.
1885.
Linz a. Rh., Stadt. 1887.
Loe, Graf von, auf Schloss Wissen
bei Weeze. 18.55.
Loe, Freiherr von, Felix, auf Ter-
porten bei Goch. 1854.
Loe, Freiherr von, Fr., zu Longen-
burg bei Königrswinter. 1881.
Loerper, Hülfsgeistlicher in Haaren
b. Burtscheid. 1883.
Loersch, Arth., Kaufm. in Aachen.
18HB.
Loison, Kaplan in Köln. 1887.
Lomm erz h eim, Kaplan in Hückes-
wagen. 1871.
Longard, Landgerichtsrath a. D. in
Aachen. 1885.
j Lossen, M., Dr., Sekretär der Aka-
; demie der Wissenschaften in Mün-
chen. 1884.
Lucas, Franz, Dr., Arzt in Erkelenz.
1N75.
Lucius, C, Rentner in Aachen. 1877.
Lücker, Pet., in Uerdingen. 1879.
Lückerath, Wilh., Kaplan in Heins-
berg. 1875.
Lülsdorff, von, Hauptmann a. D.,
Bürgermeister in Callios in Pommern.
1874.
Lützenkirchen, H., Buchhändler in
Wiesbaden. 188'ör
Maassen, Pfr. in Hemmerich. 1871.
Macheroy, Pfarrer in Flerzheim. 1871.
Maeke, Dr., in Ahrweiler. 1S.S8.
I Maier, Heinr. Joh. Bapt., Kaplan
in Caster bei Bedburg. 1875.
, Martinengo, St., in Remagen. 1888.
Marx, Math., Pfarrer in Roesrath.
1877.
Matthaei, F., Amtsrichter in Düren.
1883.
Mausbach, J., Dr., Religionslehrer
in M.-Gladbacb. 1887.
I Mayer, Julius, Justizrath in Bonn.
1885.
Meckel, Bürgermeister in Rheinberg.
188G.
Meegen, van, Pfarrer in Camp bei
Rheinborg. 18.59.
Mehliss, Eug., Apotheker in Linz
a. Rh. 1878.
Meisen. Frz., Kaufmann in Linden-
thal bei Köln. 1881.
Melcbers, Leonard, Rektor in Köln.
1882.
Meiler, P. R., in Köln. 1885.
Menden, IL, Semin.-Direktor in Pfalz-
burg L Eis. 1871.
Menden, Dr., Gymnasial-Religions-
! lehrer in Köln. 1884.
i M e n k e n^ K 1. A u g., Landgerichtsrath
I a. D. iu Köln. 1879.
! Menzel, Dr., Professor in Bonn. 1880.
I Merkens, Frz., Kaufmann in Köln.
1881.
Mertens, J. Pet., Pfarrer in Hardt
b. M-Gladbach. 1882.
Mertens, Gust., Prokurist in Köln.
1881.
' Mertz, Rein., Kaplan iu M.-Glad-
I bach. 1877.
; Metzm acher, Pfarrer in Cuchen-
i heim. 1887.
Mitgliederverieidmics.
333
Meuleubürgb, Amt8gericbt8t*ath iu
Aachen. 1878.
M cur in, Ferd., Oberpfurrer inCob*
lenz. 1879.
Meviseeu, Guat. von, Geh. Kom-
merzienrath, Mitglied des Staatsraths
u. des Hcrreuhauses. in Köln. isni'».
Michels, Gas tav, Kommerzienrath
in Köln. 1884.
Hill, Dr., Gymnatial-Direktor in
Köln. I6bd.
Mirbachsche Gräfliche Biblio-
thek auf Schloss Harfif. 1.SG2.
Mischel, J. J.. Hülfi-^eistiicher in
Barmeu b. Liuuich. iül'.i.
Mitscher, Landgeriobtt*Direktor in
Kölu. 1^S4.
Mo est, Bildhauer iu Köln. 1604.
Mooren, BQrgermeisteri.Eupen.18d4.
Mooreu, Dr., Geh. Sanitätsrath. Di-
rektor der Augenklinik iu Düssel-
dorf. 1856.
M o r i t z, W., Pfarrer in pberhanuner-
stoin. 1>^T.
Musler, Ii., Lir., l'j-of. iu T iiei . 1H7H.
Mo vi US, Bankdirektor in Köln. IStUi.
ü l le in e i s ter, F., Dr. phil. in Kem-
pen. 1879.
Müllenmeister, Th., Kaufmann in
Aachen. lS7-{.
Müller, H. J., Kapl. an St. Maria in
der Kupfergasse in Köln. 1863.
Müller, J., Gymn4-Relig.'Lehrer in
Köln. 1SN7.
Müller, Dechant in Remagen. 1888.
Müller, A., Pastor in Kölu. 1859.
Müllers, Rektor in Hssen. 1871.
Münster, Andr.,NotarinBonn. 1881.
Nflgelsohmitt, Oberpfr. in Zülpich.
is.'r;.
Nakat onus, Job. Wilh., OberUados-
gerichtsratb in Köln. 1886.
N a t h a D , B Ii rgermeister a. 0. in Heins-
berg. 1875.
Kauen, Wilh. ,Kaufu). iu DUren. 1883.
Nelles, Math., Kaufm. iu Köln. 1875.
Neu, Dechant, Oberpfr. in Bonn. IS')!».
!N eu, J. F., Rentner auf Gut Hecke
bei Reusrath. 1879.
Neuenahr, Direktion des Badts. 18(;n.
Nenhnfpr, Leop., Oberpfarrer rn
Köln. 18.S0.
Neumann, Joseph, Vikar in Aachen.
1883.
Niebubr, L., Oberrossarzt u. Kreis»
thierarzt in Neuenahr. 1888.
I Nissen, Pfarrer iu Duisdorf b. Bonn.
! 1871.
Xöcker, Pfarrer aum fa. Jakob in
j Köln. 1857.
Norrenberg, Dr., Kaplan in Viersen.
ias7.
Xottebaum, Pfarrer in Aachen. 1^71.
1 Nourney, Herrn., Kaufmann in Köln.
1888.
Nücker, Notar in M.-Gladbach. l^'7ri.
Odenthal, Kaplan iu Mülheim a. Rb.
1882.
< Oohmeu, Ad., Kaplan in M.*61ad*
bach. 1877.
Oesterliiic IMurrer in Dudweiler b.
Saarbrücken,
Oestreich. Pfarrer in Miel bei Oden*
dorf. 1873.
Oidtmau, von, Ernst, Hauptmann
I und Konipacruie-Chof im R<%gimen(
Königin iu Coblenz. 1878.
OlbertK, Karl, Amtsrichter in Elber»
feld. 1881.
, Oppfinbcini, Dagobert, Geh. Ke-
gierungsratii in Köln. 18GG.
Oppenheim, Freiherr von. Albert,
Könicfl. .Sächsischer General-Konsttl
, in Köln. 1884.
t Oppenheim, Freiherr von, Edu-
ard, k. k. Ocsterr.-Ungar. Gener.-
Konsul in Köln. 1884.
Op peuhof f, Landgerichts-Präsident
in Aachen. 1859.
Ostlender, Hub., Pfarrer an St
■ Alban iu Köln. 1881.
: 0 s t e r , 0., Notar a. D. in Köln. Köln.
, 1S87.
Otto, Dr., Professor in Paderborn.
1871.
Pauues, H., Seelsoi^per am Arresthans
iu Bonu. 1885.
Pape. Oberlaudesger ichts - Rath in
Köln. 1885.
Papst, Pfarrer in Niedercassel. 1887.
' Pastor, Ludw., Dr., Professor in
1 Innsbruck. 1881.
Pauli, Reg.-Ass. a. D. in Gross-
Königsdorf. 18G0.
Pauls, Apotheker in Bedburg. 1874.
Paulus, Pfarrer in Lommersum. 1866.
Pauly, Pfarrer in Crefeld. 1871.
Pauly, Dr., Oberpfarrer in Montjoie.
18«;2.
Peiffer, Dr., Seelsorger ander Straf"
austalt in Köln. 1871.
Peiffer, H., in Köln. 1887.
4
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234
MitgUederrericieliDiii.
Peil, T. A. 0., Pfarrer in Urfeld bei
WesseUug. 1880.
P e 1 z e r, L u d w. , Oberbttrsermeister in
Aachen. ]Hfd. ■
Perpeet, Hub. Ueinr., Pfarrer in i
Broich b. Vorweisen. 1873.
Pesch. G. A., Domvikar in Köln. 188ö.
Philipp, C. A., Architekt in XöId.
1884.
Pick. Rieh., Stadt- Afchirar in Aaoh«a,
18.Ö7.
Pick«l, Kasp., Architekt in Düssel-
dorf. 1880.
Piel, Pet., Pfarrer in Mcflcbenicb b.
Brühl. 1874.
Plllartz, H., Braaereibetitcerin K61n.
1884.
Pingsmanr., Dr., Subregens im Se- j
minar lu Köln. 1873.
Plank er, Dechant o. Oberpfarrer in
Aachen. 18(>7.
P i e n k e r s, J o 8., Pfarrer i. Iversheim.
1881.
Plönnis, Ad., Kaplan in Mlinster-
eifel. 1887.
PI am. Hob., Vikar in Birk b. Sieg-
burg. 1880.
Podlech. Pfr^rrrr in Prenzlau. 1887.
Pohl, Dr., Gy tiuiasial-Direktor in Mün-
stereifel. 1874.
Portz, Urb., Pfarrer in Dattenfeld.
1878.
. Provinzial-Verwaltnngin Dflnd-
dorf. 1887.
P Ulf rieh, Gust., in Crefeld. 1884.
Quack, Wilh., Kommerzienrath in !
in M.-Gladbaeh. 1877.
Radermacher, H. J., Pfarrer in i
Hausen. 1873.
Ratb, Pfarrer lu Hürth. 1884. I
Rautenstrauob, Stadtrath in
Köln. 1887.
Beal-Gymnasinm inCrefeld« 1884.
Beichennperger, August, Dr.,
Appellfttionsgerichts-Bath a. D. in
Köln. l8.o4.
Reichensperger, Landgerichteratb
in Köln. 1884.
Reiuartz, Korn., auf Dericumerhof
b. NoHf. 1886.
Ren esse. Graf von, Theodor, auf
Schioss Scbonbeck bei Bilsen. 1871.
Rennen, Eisenbabndirektions-Pr&si'
dent in Köln. 1886.
Rennen. Eisenbahn-Bau-Inspektor in
Köln. 1887.
Rennen, Bürgermeister in Heinsberg.
1887.
Rensinpr. Franz, Referendar in Mfin«
st er i. W. 1884.
Reusa, A., Dr., Rechtsanwalt in Köln.
1884.
Reuter, Dr., in Zül)>iL'h. IST'I.
Rey, A. H., Pfarrverv.'alter iu Königs-
winter. 187.5.
Reyners, Arn., Gymn.-Reltgionil.
in M.-Giadbach. 1877.
Rheinbaoh, Stadtbibliothek. 1882.
Rheins, Lad w., Kaofmann in Neuss.
1871.
Rhoen, Karl, Architekt in Aachen.
1885.
R i ch a r t z, Dechant und Oberpfr. in
Eupen. IWl.
Richter. Vikar iu Uckendorf. 1887.
Richter, K., Bankdirektor in Köln.
1884.
Richter, Bauinspektor a.D. in Bonn.
1885.
Rieth, Rechtsanwalt in Köln.
Risbroeoh, Dr., Amtsrichter in
Xanten.- 1887.
Roderburg, Pfarrer in Berkum.
1871.
Roelen, Dr. med. in Düren. 1883.
Roesen, Dr., Pfarrer inRnhrort. 185.5.
Ropertz, P. J., Pfarrer in Ehrenfeld.
1877.
Rosbach, 0., GymnasiaUebrer in
Trier. IH-tJ].
Koset len, Rob. Wilh., Pfarrer au
St. Maria-Lyskirchen in Köln. 1866.
Ros eilen, Pfarrer in Oberdrees bei
Rhein})ach. 1859.
Rossuni,van, Dr. med. in Cleve. 1874.
Rottl&nder, Osw., Kaufm. in M.-
Gladbacb. 1877.
Rüpgen, Wilh., Kaplan in Honnef.
1881.
Rümpel, Apolh. in Düren. 188:].
Saedt, F., Dr., Referendar in Köln.
1887.
Sal entin, Maler in Düsseldorf.
1871.
Sarnaus, Dechant und Pfarrer in
Küdinghoven. 1866.
Sandkauleui Pfarrer in Beyenburg.
1884.
San dt, von, Geb. Regterungsrath
in Bonn. 1866.
Sau dt. von, Dr. jur., Landrath in
Bonn. 1889.
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Mitgliederrenwclniitf.
23&
Sau vage, Pfarrer in HuckiDgen boi
Grosseubaum. 1871.
Scha a f f Ii a u s e n. Dr., Geh. Medizinal-
ratli und Professor an der Univer-
sität in Bonn. 18ii6.
8chaefer, Laurenz, Malierin Oftrael-
dorf. 1S71.
Schaeffer, General-Präses in Köln.
1869.
Schallenberg, Pet. Jos., Brenne«
reibesitzer in Köln. IHHi
Scbapa, Pfarrer in Osterath. IHTI.
Beheben, Ant. Hub., Biearbranerei-
besitzer in Köln. 187 1.
Scheben, Wilh., Rentner und Land-
tagsabgeordneter in Köln. 1866.
Schein. Kaplan an Si. Manritint in
Köln. 1»74.
Seheltenbacb, Pfarrer in Ober»
dollendorf. 1871.
Schenk, Eduard, Ju^tizraibyRechta'
aiiwalt in Köln, is.il.
Schepers, L., Rektor der Bürger-
schule f. Madclien in Oefeld. 1884.
Sc her er, Notar in Kempen. 1859.
Sebener, Notar in Jaiieb; 1875.
Scbiedgee, Dr. med. in M.-Gladbaob.
1877.
Schilling, Bald. Jos., Juetizrath,
Rechtsanwalt in Köln. 1881.
Seh i 1 ! i n 3, PfarrerderÖlrafanstalten
in Köln. 1884.
Sehl echtenda 1, von, Hauptmann a.
I). in Ihisseldorf 1^72.
Schleiden, Arresthauspfr. in Düssel-
dorf. 186ß.
Schlünkes, Alb., Rektor im Alexi-
anerkloster in Crefeld. 1885.
Schlünkes, Dr., Progymnasial-
R. ktor in Rheinbach. 1884.
Schmt'leher, J., Vikar in M.o61ad-
bacb. 1H88.
Schmelz, Beneiiziat in Lflledorf bei
Rheidt a. d. Sieg. 1871.
Schmidt, H., Pfarrer in Dattenberg
b. Lins. 1887.
Schmidt, Superintendent in Crefeld.
18R7.
Scbmithals, Heinr., btadtverord-
neter in Bonn. 188(».
Schmitz, Pfarrer in Lieh bei Stein-
strass. 18i>9.
Scbmits, J., Rektor in StQrzelberg.
1884.
Schmitz, Landrath in M.-Gladbach.
1884.
Schmitz, Pfr. in Herzogenrath. 1*^70.
Schmitz, Kaplan in Raereu. 1871.
Schmitz, Arn. Ant., Pfarrer in Dfir-
■wiss. 1875.
Schmitz, Dr., Oberpfarrer in Crefeld.
1862.
Schmitz, Frani, Architekt in Köln»
1871.
Sebmitz, H., Rektor in Eecbweiler-
bei Dremmen. 1880.
I Schmitz, Ant., Dr., in Bonn. 1879.
! Schmitz, Pfarrer in Dhorn. 1887.
{ Schmitz, Jak. jun., Kaufmann in-
I Köln. ISTf».
Schmitz, Wilh., Dr., Direktor de^
Kaieer-Wilbelm'Gyninas. in Köln.
18S1.
I Schneider, Dr., Professor in Düasel-
! dorf. 1866.
Schnitzler, Melchior, in' Düren.
I 1883.
' Schnock, Kaplau an St. Adalbert
in Aachen. 18H5.
Sch n ü t gen, Em., Direktor in £upen.
1884.
Seboenen, Rektor in Oberbilk. 1871.
S c ! I oll, Dr., Religionslebrer, Siegburg.
j 1888.
I Schölten, R., Dr., Religionslehrer in
I Cleve. 1878.
1 Schölten, F. A., Pfarrer in Hüls b.
j Crefeld. 1885.
l Schorlemer,Clemen8,Freiherrvon,.
Landrath in Neuss. 1884.
, Schorlemer, Freiherr von, Dr. in
Metternich. 1884.
Schorn. Laudgericht^-Kamnrerpraei«
det a. D. in Bonn. 1887.
Schotten, Divisionspfr.inKöln. 1884.
Schrammen, Ptr. in Krekel bei Reif-
ferscheid. lH7.'i
Schraven, Dr., in Goch. 1883.
Sehr oeder, Dr., Pfiarrer in J&üeh.
I 1S75.
I Schroeder, Richard;^ Dr., Professor
an d. UniTtfreitlt I. Heidelberg. 1866.
I Schroeder, Chr., Rendant in Steelo
I a. d. R. 1878.
Scbroers, J, H., Professor d. kath.
Theologie in Bonn. 1888.
S c h r u f f, Dr., Kreiephysikus in Nensa.
1873.
I Schulgen, Fr., Gutsbesitzer in Köln.
1M84.
1 Schultz, Franz, Direktor in Köln-
I Deuts. 1888.
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MitgliedernnMohnitt.
Stadt rath in L'rt'feld.
Fr., Bedakteur in
in
Scüulzeu, Franz Math., Kreis-
Sekretär in Heioiberg. liüSH.
Schumacher, Putor in Zülpich.
1H71.
Schumacher,
1H70.
Sch u !ii acher,
Kulu. 1687.
Schumaeber, H., Rechtsanwalt
Köln. 1SS4.
Schumacher, Heiur.» Pfarrer au ät.
Gereon in Köln. 1881.
Schuyleu, Franz, Rechnungirath
in Düsseldorf. isT j
ächwanu, Dr., .^auiiaiMitih iu Go-
desberi?. l'^75.
Schwär;^, Hilar., Dr., Gymnasial-
lehrer in Köln. IbbT.
{Schweinern, Rektor in Linde. 1884.
Schwör bei, L., Rektor der höheren
Stadtachnlc in Köln-Deutz. 1886.
Sei 8, Dr. in Neuss. 185<>.
S e n er (M s d o r f, Pfarrer in Muffendorf
b. Godesberg. IHHH.
Siegen, Joh., in Köln. 1884.
Sinn, Wilh., Kaufmann in Bonn.
öou neuschein, Karl, Pfarrer in
Borbeok. 1873.
Spee, Wilderich, Graf von, in
Maubach bei Kreuzau. 1H84.
Sp e e, F., Graf v o u, Königl. Kammer-
herr in Heitorf. 1884.
Spee, Dr., Gymnasiallehrer in Ostrowo.
1871.
Spies-Bfillesheim, Edm., Freiherr
von, auf SchloM Hall bei BaaL
1871.
Staats» Archiv, KöniffL in Coblenz.
1884.
S t a a t s • A r c h i V, Königl. in Münster
i. W. 1881.
Staat 8-Arohiv, KönigL in Wetslar.
1885.
Statz, Justizraih, Rechtsanwalt iu
Aachen. 1857.
Stein, Pfarrer in Hoisten bei Neass.
1871.
Steven, Pfarrer in Lendersdorf. 1887.
Steinberg, P.,Dr., Erzbischdfl. Ka-
plan. ISSf',.
Stiefelhagen, Dr., Domkapiiular.
1887.
S t i n t z i n g , Referendar in Bonn* 1886.
Stolberg, ÖUdt. 1884.
Stolten, Pfarrer in Unkel. 1884.
Straaten. Pfarrer in Gressenich.
1887.
S träter, Dr., Arzt in Aachen. 1866.
Strauveu, Karl, Amtsrichter in
Neu88. 1870.
S trepp, Pfarrer in Satzvey. 1873.
Stroiix, Oherpfarrer in Viersen. 1873.
S y d o w, V o u, Eegieruugs-Präsideut
in Köln. 1887.
Tenhoff, Ferd., Dr., Arat in Köln.
1875.
Terwindt, Pfarrer in Herven und
Aerdt in Holland. 1855.
T Ii a n i s c h, Dr., Pfarrer in Linz am
Khcui. 1887.
Th eisen, Pfarror iu Sic^rUr. 1871.
Tht'ison, Ileinr., in Uerdingen. 1S7I).
T hissen, Pfr. in Müngersdorf. 1884.
Tbönissen, Pfarrrerwalter in Rofareö
V). Moiitjoie. l?^7r].
Thomas, 8tadtdechant und Pfarrer
zum h. Mauritius in Köln. 1854.
Thom^, Arthur, Dr. med. in Köln.
T Ii Omer, Bauuijtern. iu Kulu. 1877.
Thum, Notar in Köln. 1884.
Tibus, Domkapitular in Münster
i. W. 1859.
Tils, Pfarrer in Gleuel. 1887.
Tönissen, Kaplan iu Slolber^jr. ISTT).
Treutier, Dr., Oberlehrer iu Köln.
1887.
Trott zu Solz, Baron, Landrath in
Jülich. 1883.
Tückin g, K., Dr., Gymnasialdirektor
in Neuss. 1884.
Unkel, Karl, P£srrer in Roitzheim.
1871.
Valder, Pfarrer in Reusrath. 1887.
Van der Schaaf, J. H. L., in Ut-
recht. 1884.
Veith, Pfarrer in Roesberg. 1887.
Velten, Lio., Domlmpitalar in Köln.
1871.
Viehöver, H. J., Kaufmann in Wies-
baden. 1888.
V i e h o f f, Ed., Stiftevikar in Aachen.
1885.
Vielhaber, Walther, in Crefeld.
1887.
V i e 1 V o y e, OberlandesgerichtS'Eath in
Köln. 1875.
Vierschilling, Pfarrer in Rodierath.
1871.
Viuoken, Pfarrer in Schwarzrheiu-
dorf bei BeueL 1871.
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Mitgliederverzeichnisa.
237
Vleuten, van, F., ilentner in Bonn.
1880.
Vogel, VV i Ih. U., Pfarrer in Asbach,
1878.
Vogel, Dr. med. in Köln. 1884.
Vo f^ylbac bc r, J., Pfarrer in Hö-
ningen b. Wevelinghoven. 1888.
Vogeigesang, Karl, Kaafmano in
Aachen. ISTri.
Vorent, Pfarrer iu Buchhols bei Aa>
bach. 1888.
V o 8 h e g e, Pfarrer in Ouren bei Ren-
land. 1877.
Volkmuth, Wilh., erster Beigeord-
neter in Königswinter. 1888.
Vor Hofbuchdracker in Dttsseldorf.
1874.
7r aets, Pfarrer in Boklemünd. 1871.
Wach, Jos., Prokurist der Kölner
Hypothekenbank in Kiiln. 1S81.
Wagner, Justizratli m Mülheim a. Kh.
18G6.
"Waldbott" Bassenheim - Born-
hoim, Friedrich, Freiherr von,
inBergerhaneenbei Blatxheim. 1886.
"Was III er. Pfarrer in BuschboTeo hei
Witterschlick. 1884.
Was long. Pfarrer in Stookbdm bei
Düren. 1873.
Watermann, Snpcrior in Marien-
thal bei Hamm a. il. Sie^. 1887.
W e g e 1 e r^Kommersiflnratb in Cobleos.
188 t.
Wein and, Dr., Gymnasiallehrer in
Aaeben. 1869.
Weinha^jen, Napoleon, Dr. iur.
in Köln. 1859.
Weinkanff, Frans, Dr. pbil.. Gym-
nasial Oberlehrer a. D. 1888.
We i 8 h au p t, Dechant in Widdersdorf.
1883.
Wendlandt, Pfarrer in Rheinbacb.
1«85.
W eng e - W u 1 f f en , Freiherr von,
zn Haus Overbaeb b* Jülidi. 1875.
Werth, Job., Kuratpriester in Bonn.
187«;.
Wiederaann. Dechant und Pfarrer
in Odenkirchen. 1871.
Wiertzfeld, J. B., Rentner io Köln,
ISS'C.
Wiese, Math., in Bredeney b. Wer-
den. 1873.
Wieth, Carl, Dr., Gymnasial-Lefarer
in Aachen. IsPS.
Wiethase, II., Baumeister in Köln.
1884.
Wilhelms, Dr. med. in Düren. 1883.
Wilkens, Bürgermeister in Buir bei
Düren. 1883.
Wirtz, Rentmeister aufSeblOBS Harff
bei Bergheim. 187ti.
Wirz, Karl, Kaufmann in Köln. 1886.
Witteler, Frz., Domvikar in Köhl.
ISS].
W o 1 k ü w s k y - B 1 e d a u, \' i k t o r v u u,
Cand. hist. m Köln. 1880.
Wolber, P., Pfarrer in Oedingen b.
Oberwinter. 1888.
Wolfs, Heinr., Kaufmann in Köln.
1881.
WüUenweber, Freiherr von, auf
Schloss Myllendonk bei M.-Glad-
bach. 185i).
Würz, Karl, Dr., Gymnasiallehrer in
Trier. 1884.
Wüsten, Fr., Emailleur n. Gold-
schmied in Köln. 1887.
Zaun, J. P., Pfarrer in Lövenich bei
ZOlpieh. 1871.
Zell Rektor in Hoven bei Zülpich.
1884.
Zimmer, Wilh., Dr., Pastor in Boden^
dorf b. Remagen. 1879.
Zimmermann, Karl, beig. Bürger-
meister in Aachen. IHiU».
Zimmermann, Jak., beigeordneter
Hürg-ermeister in Köln. 18sr,,
I Zohren, Franz, Keiigiouslchrer ia
I Bedburg. 1880.
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238
Mitgliodenremicbni».
E. Varelie, alt welohu d«r hl«tori$oli0 Verein fflr im Nletferrheta Ii
SofcrNliMietaMCli etekt
Aachen. Geschichtsvercin.
A Itenb urg. Geschichte- und Alterthumsforschende GeMllschaft desOtterlandei.
BamberfT. Hialoriaeber Verein für Oberfrauken.
Basel. Historische und Antiquarische Gesellschaft.
Bergiies. Soci<'te r! - V}v.9i. et des beaux arts de la Flandre maritime de France.
Berlin. Gesammtverem der deutschen Geschieht«- u. Alterthumsrereine.
Berlin. Verein für Oeselnelite der Mark Brandenimrgr.
Berlin. Deutscher Herold.
Bistriz in Siebenbürgen. Direktion der sieben bürg.-sächs. Gewerbeschule.
Bonn. Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande.
Bremen. Kanstlerverein für Bremische Geschichte und Alterthümer.
Breslau. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens.
Brünn. Mahrisches Gewerbe-Museum.
Brüssel. Societe des Bollandistes.
Chemnitz. Verein für Chemnitzer Geschichte.
Ohristiania. Kon. Norw. Universität. ,
C Orb ach. Verein för die Geeehicbte des Fftrstenth. Watdeck und Pyrmont.
Darm Stadt. Historischer Verein für da« Grossherzogthum Hessen.
Donaueschingen. Der Bar. Verein für Geschichte and Xaturgeschichte.
Dorpat. Gelehrte Estnische Gesellschaft.
Dresden. Königl. Sächsischer AltMthnmeverein.
Dunkerque. Coniite Flanumd.
Düsseldorf. Geschichtsvercin.
Eis leben. Verein für Geschichte n. Atterth&mer der Grafschaft Mansfeld.
Elberfeld. Bergischer Geschichtsverein.
Erfurt. Verein für die Geschichte u. AlterthuoEiskande von Erfurt.
fiesen. Historischer Verein für Stadt und Stift.
Frankfurt a. M. Verein für Geschichte und Alterthumskunde.
Frauenhurg. Ilisturischur Verein für dn» (beschichte Ennelands.
Freiberg in Sachsen. Freiberger Alterthuiusverein.
F'reiburg im Breisgau. Historischer Verein.
Freiburg im IJreisprau. Schau' in's Land.
Gent. Societü Uoyale de littemture et des beaux arts.
•Graa. Historisdier Verein f&r Steiermark.
Greifswald. Rügen Pommerscher Geschicbts u. Alterthumsverein.
fiall a. d. Kocher (ächwäbisoh Hall). Historischer Verein für das Württem-
bergisehe Franken.
Halle a. d. S. Thüring.-sächs. Geschichts- und Alterthameverein.
Hambar^r. Verein für Hamburgischa Geschichte.
Hanau. Jiezirksvereiu für liessisclie Geschichte und Laiideskunde.
Hannover. Historischer Verein für Niedersachsen.
Hermannstadt. Verein für Siebenbürgische Landeskunde.
Hoheniauben. Voigtläudischer alterthumsforscbender Verein.
Jena. Verein fSir Tbftrin^sche Geschichte.
Innsbruck. FerdiuanJeum.
Kempten. Alterthumsverein.
Kiel. Gesellschaft für Schlesw.-Holst.-Lauenburgische Geschichte.
Klagen furt. Geschichtsverein lür Kärnthen.
Köln. Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde.
Königsberg. Alterthums-Gesellschaft Prussia.
Landshut. Historischer Verein für Niederbayern.
Leiden. Maatschappij der Nederlandscbe Letterkunde.
Leipa in Böhmen. Nordböhmischer Excursious-Ciub.
Digitized bv G(
MitgUederverxeiohnias.
239
Leisuiü. Alteithumsveieiu.
Lincoln, Neb. Nebraska StaU Hiatorical Soeiety.
Linz a. D. Museum Francisco-Carolinum.
Löwen. Ditsche Waraude. Tijdscbhft voor Kunst eu Zedegescbiedenia.
Lilnebarg. AlterthrnntTerem.
liaxemlnir«^. Societ/- pour la recherche et In eonsenration des monumentt
histor. dans lo Grand-Duche de Luxemliourg;.
Luzern. Historischer Verein der fünf Orte Lasern, üri, Schwyz, Uuter-
walden und Zug.
Magd e hur?. Verein für Geschichte u. AltertbuiDBkuiide des Hersogthnms
und Erzstifts Magdeburg.
Mainz. Verein zur Ki-forschung der Rheinischen Geschichte und Alterthümer.
Marien Werder. Historischer Verein für den HegierungsbesirkMarienwerdsr,
Meissen. Verein für Geschichte der Stadt Meissen.
München. Historischer Verein von Oberbayern.
Neuburg a. d. Donau. Historischer Verein*
Nürnberg. Germanisches Museum.
Nüruberg. Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg.
Osnabrück. Verein für Osnabrück' sehe Geschichte und Landeskunde.
Paderborn. Verein für Geschichte und AUerthumskunde Westfalens in
Paüerl>oru und Münster.
Posen. Historische Gesellschaft.
Präfr. Verein für Geschichte der Deiitscben In Böhmen.
Eaigern, Stift, bei Brünn. Kedaktion der Studien und Mittheilungea des
Benediktiner- und Cistercienser-Orden«.
Regensburg. Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg.
Rheinbprg (Reg. -Bez. Düsseldorf). Verein von GeBcbichtsfreunden.
Riga. üestjUbchaft lür Gc8cbicht«> uud Alterthuniskuude der Üstsee-Pioviuzen
Russlands.
Roda (Sacliseu-Altenbiirg). Vereiu für Geschicbts- u. Altertbamskunde.
Born. Collegium von Caupo Santo.
Saarbrücken. Historiseher Verein für die Saargegend.
Scbmalkaldeti. Vert'In für Ilenneber<jrlsche Geschichle und Landeskunde«
Schwerin. Verein f. mecklenburgische Geschichte.
Signa arm gen. Verein für Geschichte und Alterthnmskunde in HohenzoUern
Speyer. Historischer Verein der Pfslz.
Stade. Verein für Geschichte u. Alterthfimer der Uerzogthümer Bremen and
Verden und des Landes Hadeln.
Stockholm. Akademie der Wissenschaften.
Trier. Gcsellscluift für nützliche Forschungen.
Utrecht. Historische Genootscbap.
Washington. Smithsonian Institution.
Washington. National-Erziehungs !' i - au.
Wernigerode. Harzverein für Gescluchte u. Alterthumskunde.
Wiesbaden. Verein für Nassauische Alterthumskunde u. Geschichtsforschung.
Wfirzburg. Historischer Verein für Unterfranken und Ascbaffenburg.
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240
Mitgliederverzeichnisi.
F. Folgende Mitglieder wurden seit November 1885 dem Verein duroll
den Tod eotrissoii.
Baum, Pfarrer in Aaukeo.
Becker, Dr., Oberbürgermeitter in
K«Mn.
Becker, Stadtverordneter in Siegburar.
Beissel von Gymnich, Graf in
Düsseldorf.
Bernd orff, Rechtsanwalt in Köln.
Block, Notar in Kevelar.
GapeUinann, Pfarrer in Mündt.
Caasaretto, F. J., in Crefeld.
Co mm er, Professor u. Köoigl. Musik-
direktor in Berlin.
Connpes, Justizrnth in Köln,
Coppenrath, Pfarrer in Millingen.
Cornely, Notar in Aachen.
Gottaeus, Kaplan in Ludendorf.
Crem er, Pfarrer in Bödingen,
Daniels, L., Kaufmann in Mülheim
a. Rh.
Dübbers, Kaplan in Derendorf.
Dtt-Mont, Justizrath in Köln.
Endert, van, Pfarrer in B.-61adbach,
Escbbach, Pfarrer in Ralinf^en,
Essen, van, Pfarrer in Neuwerk.
Ferrier, Dr„ Religionslehrer in Köln.
Fürst enberg, Egon, Baron Ton,
zu Heilijjreiihoven.
Fürth) Freiherr von, Landgerichts-
rath a. D. in Aachen.
Geuer, Kaplan in Süchteln.
Granderath, Pfarrer in Niederxfin-
dorf.
Grösgen, Kaplan in Ratingm.
Haas, Kaplan in Deutz.
Ualley, Bürgermeister a. D. in
Geldern.
Herdrichs, Oberpfarrer iu Köln.
Heusgen, Landrichter in Köln.
Hilgers, Dr., Geh. Regieningtratti in
Aüclieti.
Hösch, Viktor, in Düren.
J u n gb 1 u t h, Gutsbes. in Marienwalde.
Klein, Justizrath in Bonn.
Koch, Manermeistor in Köln.
Kol], Gymnasiallehrer in Linz a, Rh,
K öne n, Profeteor n. Domkapellmeister
in Köln.
König, Pfarrer iu Sechtem.
Können, Isaak, in Kempen.
Kufen, Religionelehrer in Mdntter'
eilcl.
Lekeu, Pfarrer in Sürdt.
Lempcrt2, M., Rentner in Bonn.
Loh mann, Pfarrer in Richterieb.
Mertens, Kaplan auf hchloss Arft.
Me.yer, Dr., Geb. Ober-Joetisrath in
Köln.
Mich ei, Pfarrer in Koblsberg.
Minartz, Pfarrer in Godesberg.
M o )) r, ProfesBor u. Dombildbauer in
Köln.
N eile 8, Pfarrer in Cörrenzip.
Nellinger, Notar in Dülken.
Oberdorf fer, Decbant in Winter-
scheid.
Potthoff, Oberpfarrer in Bartsdieid.
Prior, II., in Horm.
Reistorff, Com., in Neuss.
Reumont, Dr., Geb. Sanitfttmrath in
Aachen,
Saedt, Geh. 01)or-Justizrath in Köln.
Sänger, Decbant in Kerpen.
Salm - Reif fersoheid - Dyck, A.,
Fürst u. Altgraf zu Schloss Dyck.
Salm-Salm, Fürst Alfred zu, in
Anhalt.
Schiffer 8, Pfarrer in Merbeck.
Scblömer, Pfarrer in Duisdorf.
SchloBsmacher, Pfarrer in Milien.
Schwann, Fr., Hofbnobbändier in
Düsseldorf.
S i 1 b e r k u h 1, Kaplan in Rüttenscheid.
Stadler, Geh. Regiernngsrath in
Luxeniburir,
Steenaertü, Pfarrer in Nettesheim.
Stoll, Vikar in Eratorf.
Strauven, Notar in Diissehlorf.
Tendyck, Gymnasiallehrer in Köln.
Trimborn, Justizratb in Köln.
Waita, G., Dr., Gebeimrath a. Pro»
fessor in Berln.
Werther, Pfarrer in Lechenich.
Wolff, Kaplan in Calcar.
Wolff, Pfarrer in Niehl.
DtalTsrsitäts-Bnctidrnckerei von Carl Georgi iu Bouu.
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